Das Jahr ist erstaunlich in der Praxis gestartet. Schwere Depression, Suizidalität und die Frage, wie man mit einer Krebsdiagnose umgeht, wenn man junge Kinder hat und in der Familie erst Todesfälle wegen Krebs waren. Und mit der Erkenntnis, wie mutig, wie liebevoll, wie fürsorglich und tapfer Menschen sind.
Den Mut, etwas zu riskieren – den brauchen wir durchaus im Leben. Viktor Frankl, der das KZ überlebt hat, betitelte eines seiner berührendsten Bücher mit „Trotzdem Ja zum Leben sagen“. Das Leben ist immer lebensgefährlich. Wir agieren oft so, als wären wir unsterblich. Menschen mit schweren Diagnosen wissen um die Begrenztheit der Lebenszeit und das führt oft dazu, dass die verbleibende Zeit auf andere Weise genutzt wird. Da wird keine Zeit mehr vergeudet, weil einem die Kostbarkeit dieser Ressource klarer vor Augen steht.
Was, wenn wir jeden Tag so leben würden, als wäre er einer der wenigen, die uns noch bleiben? Wenn wir die Kostbarkeit des Lebens anders wertschätzen und damit auch in vielen Fragen andere Entscheidungen treffen würden? Klare, aus dem Herzen kommende, keine faulen Kompromisse. Was, wenn wir das als neuen Goldstandard mit in das Jahr nehmen? Entscheidungen so zu treffen, als hinge alles davon ab?
Letztlich ist es so. Jede unserer Entscheidungen führt langfristig zu Veränderungen in der gesamten Welt, ob uns das bewusst ist oder nicht. Jede gute Entscheidung macht die Welt besser, jede halbherzige bringt einen Hauch Schatten. Erlauben wir uns, die Kostbarkeit unserer Lebenszeit absolut wertzuschätzen.
Allen einen feinen ersten Wochenteilungstag im neuen Jahr.
Die Türen im Norden sind Einladungen zu Entdeckungsreisen. Was findest du, wenn du deine Herzenstür weit aufmachst? Sigrid hat das Foto gemacht, lieben Dank dafür!