Ein Sonnenscheinwochenende liegt hinter uns. Unerwartete Lücke – der Sonntag wird frei. Das haben wir sofort genutzt und sind zum Benediktushof gefahren, wo es sonntags herrlichen Brunch gibt mit leckersten Köstlichkeiten und vor allem das wunderbare Kürbiskernbrot. Schön, Willigis Jäger mit seinen 93 Jahren im Kreis vieler fröhlicher Menschen sehen zu können. Perfektes Timing, das neue Programm des Hofs ist da und wir haben eine ganze Kiste davon zum Verteilen mitnehmen können. Natürlich war die Buchhandlung offen, was bei uns ja immer sehr verhängnisvoll ist.
Stau auf der A3, perfekt, in Kist abgefahren und ab in den Guttenberger Forst. Dort konnten wir sehen, welche Schäden der Sturm neulich im Wald angerichtet hat. Ansonsten liefen wir ungestört von irgendwem, konnten dem Specht zuhören und das Sonnenlicht bewundern, das durch die herbstgefärbten Blätter spielte. Wir haben Shinrin Yoku betrieben, Waldbaden, was unser Immunsystem mit Sicherheit freut.
Bei der Runde durch den Wald habe ich daran gedacht, wie viele Kliniken in Wäldern oder Parks liegen, damit die Menschen sich besser erholen können. Mutter Natur ist unser wichtigster Heilaspekt. Wenn wir Menschen draußen in der Natur unterwegs sind, ist das reine Medizin. Beim Laufen fiel mir ein, dass es mal ein Buch über einen Menschen gab, der nur zum Briefkasten gehen wollte und dann einfach beschlossen hat, den Brief persönlich abzugeben und losgelaufen ist. Ich konnte das bestens nachvollziehen, was einen Menschen bewegt, einfach zu sagen – nö. Hier bieg ich jetzt mal ab und mach es ganz anders. Weil Laufen so vieles klären kann und dazu muss es nicht immer der Jakobsweg sein. Jeder Gang durch den Wald kann klären, zur Ruhe bringen, tolle Fundstücke wie Stöcke, Blätter und Moos ergeben und auf jeden Fall dazu beitragen, dass wir ein Stück Heimat erleben. Denn in diesem Mischwald, durch den wir gelaufen sind, erleben wir etwas von tiefer Heimat in uns. Wir Nordeuropäer sind im Grunde Waldmenschen. Der Wald ist für uns Heimat, Schutz, Sicherheit, Geborgenheit und Vertrautheit. Für uns war es so wunderbar, erst der Japangarten in Holzkirchen, das prachtvolle Buffett dort und dann der heilsame Wald. Dieser Sonntag war ein Sonntag der Dankbarkeit. So gestärkt an Leib und Seele kann die neue Woche losstarten mit ihren Aufgaben, ihrem Programm und ihren Herausforderungen.
Wer am Feiertag noch nichts vorhat, kann gern am Kurs „Wickel und Auflagen“ teilnehmen, wir haben noch freie Plätze. Von 9 bis 16 Uhr wickeln wir uns in Theorie und Praxis einmal um den Menschen herum. Unser Beitrag dazu, dass das alte volksheilkundliche Wissen erhalten bleibt. Wir wissen nie, was kommt und wie uns dieses alte Wissen um die Hilfen aus Mutter Natur noch helfen kann. Es sind einfache Mittel. So, wie Konfuzius gesagt hat: Alles Große ist einfach.