Ich glaubte, es wäre ein Abenteuer, aber in Wirklichkeit war es das Leben.
Joseph Conrad
Danke an Theresa für das Foto aus den USA!
Graue Tage draußen, jahreszeitenentsprechend. Stimmung bei vielen – grau, jahreszeitenentsprechend. Gesundheitszustand: zwischen grippalem Infekt und Winterschlafwunsch, jahreszeitenentsprechend.
Dem Leben ist es egal, wie wir uns fühlen, es stellt uns jeden Tag vor neue Herausforderungen. Oft genug nutzt es nichts, wenn wir „keinen Bock“ haben, weil die Dinge einfach gemacht werden müssen. Kinder wickeln sich nicht selbst, Geld wächst nicht allein auf Bäumen. Viele Menschen sagen mir, dass sich Dinge anders entwickeln, als sie sich das vorgestellt haben. Kinder schlafen nicht 17 Stunden am Tag als Baby. Sie wachsen nicht von allein und werden schlau und lebenstüchtig. Kollegen sind nicht nur freundlich und hilfsbereit. Und selbst ein freundlich oranger Hokkaidokürbis kann sich sperrig anstellen, wenn man ihn schneiden will. Wir stellen manchmal etwas missmutig fest: das Leben ist schwieriger als gedacht. Jep! Ist es in jedem Fall.
Aber manchmal laufen die Dinge rund, obwohl man kein bisschen damit gerechnet hat. Grüne Ampelphase und man kommt irgendwo doch pünktlich an. Genau der Wunschauftrag kommt und bringt nette Menschen und Kontakte mit. Ein Kuchen gelingt köstlich. Ein lieber Mensch steckt ein Freuerle in einen Umschlag und schickt herrliche Teebeutel, einfach so, ohne Grund, weil er es macht im Wissen um die Freude, die der Empfänger erlebt.
Also – was freut dich heute? Was möchtest du heute jemandem Gutes tun, damit sich noch mehr Menschen freuen können? Schick ein gewagtes Lächeln auf den Weg, dank Schneeballsystem wird es weitergetragen. Pfeif mal wieder, wir verlernen das beinahe in dieser Welt. Summe im Fahrstuhl „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ oder „Hakuna matata“. Beim Weg zum Bus – 10 Meter Hüpfen. Einfach so. Schau, was passiert. Heb ein leuchtend gelbes Blatt auf und überreiche es einem Menschen mit Griesgramgesicht „eine Sonne für Sie!“ Geh rückwärts in der Fußgängerzone. Iss einen Apfel. Stell dir vor, wie er mit vielen Apfelfreunden am Baum gehangen hat, von der Sonne geküsst. Feiere Johann Sebastian Bachs 333. Geburtstag für den Rest des Jahres. Begeh feierlich den Freitag und taufe ihn um in Freutag. Mach mal was, was du noch nie gemacht hast, aber immer mal probieren wolltest. Und trinke mindestens drei Tassen Tee aus ungewöhnlichen Tassen.
Allen einen ungewöhnlichen, neugierig machenden, friedfertigen, musikalischen und wunderhübschen Nebelfreitag!
Wer von uns hat sich in seinen Grashüpfer- und Salamandertagen nicht gefragt, warum der Grashüpfer so weit springen kann – oder warum der Salamander schwarze Flecken auf seinem orangefarbenen Körper hat? Wir trampelten mit unseren Füßen auf Blättern herum, nur um zu hören, was für ein Geräusch Blätter machen. Wir warfen flache Steine auf die Oberfläche von Seen, um zu sehen, wie weit die Steine springen konnten. Wir lauschten dem Ruf der Grillen in Nächten, die weit über unseren Begriff von Dunkelheit hinausgingen. Wir schliefen, nur um mit einem seltsamen Gefühl und der Frage zu erwachsen, wie wir jetzt wach sein konnten, wo wir doch eben gerade noch geschlafen hatten.
In diesen Tagen wussten wir so viel, wie wir wissen mussten, um nach dem zu fragen, was wir nicht wussten. Unsere Unwissenheit war nicht nur Unschuld, sondern das Fundament, von dem aus wir uns die tägliche Überraschung verschafften, noch eine Frage und noch einen Weg zu finden, etwas Geheimnisvolles zu entdecken, etwas, das wir gestern noch nicht verstanden hatten. Wir lebten vom Staunen, denn durch das Staunen konnten wir unser wachsendes Bewusstsein für unsere Lebendigkeit vervielfachen.
Richard Lewis, Living by Wonder. The Imaginative Life of Childhood.
Danke an Ursula für diese tolle Nahaufnahme!
Ist uns so im Alltag bewusst, was für ein Geschenk es ist, am Morgen aufstehen und seine Arbeit tun zu können? Was für ein Wunder es ist, die Wolken, die Sonne, den Mond, die leuchtenden Blätter sehen zu dürfen? Das Rauschen des Windes und der Wellen hören zu können? Einen warmen Schal am Hals, sich innerlich durch eine Tasse Tee gewärmt zu fühlen? Sich darüber zu freuen, dass einen kein Schwindel plagt und man gut im Gleichgewicht stehen darf? Zu riechen, zu schmecken? Was halten wir alles für selbstverständlich. Nichts davon ist selbstverständlich. Tausende Menschen erkranken jeden Tag, werden operiert, verlieren wichtige Fähigkeiten, ihren Zugriff auf ihr Gedächtnis, auf ihre Lebensgeschichte und ihre Lieben. Menschen hungern, Menschen dursten, Menschen flüchten. Menschen verlieben sich und fühlen dieses Glück, Menschen trennen sich und streiten erbittert. Nichts davon hat Bestand. Nichts. alles wird, wächst, blüht und fruchtet vielleicht und stirbt. DAS ist es, was Bestand hat. Sonst haben wir keine Sicherheiten.
Aber wir haben 365 Tage im Jahr die Möglichkeit, dankbar zu sein für das, was geht, was möglich ist, was wir erleben und erfahren dürfen. Vergeuden wir doch keine Zeit mehr mit Streit, mit Neid, mit Gier, mit Hass, mit Rechthaberei, mit Machtspielchen. Wir sind nur kurz auf dieser Erde, also zeigen wir einander unser Herz, unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten und helfen damit anderen, die uns wiederum helfen in allem, was wir nicht können. Zusammen können und erreichen wir viel. Vergeuden wir keine Zeit, in der wir Gutes tun können. Wertschätzen wir die geschenkte, geliehene, gegebene Zeit, um das zu tun, wozu wir geboren sind: das Beste, das wir sind und haben, der Welt zu geben.
Wer sich gern ums gute Leben kümmern mag – Donnerstagabend 19.30 Uhr Praxisvortrag. Bitte um Anmeldung! DANKE.
Allen einen frohen Jupitertag mit 24 Stunden voller Freude, Dankbarkeit, Mut und der Fähigkeit, andere zu ermutigen. Frage dich heute Abend: was habe ich heute dazu beigetragen, dass andere Menschen wachsen können? Was habe ich heute dazu beigetragen, um Mutter Erde zu ehren? Danke.
Eine Brücke ist der Mensch
zwischen dem Vergangenen
und dem Sein der Zukunft;
Gegenwart ist Augenblick;
Augenblick als Brücke
Seele gewordener Geist
In der Stoffeshülle.
Das ist aus der Vergangenheit
Geist werdende Seele
In Keimesschalen
Auf dem Zukunftswege.
Fasse Künftiges – durch Vergangenes
Hoff auf Werdendes – durch Gewordenes
So ergreif das Sein im Werden
So ergreif, was wird im Seienden.
Rudolf Steiner an Ita Wegman
Danke an Theresa für mein Winterlieblingsfoto aus Ushuaia am anderen Ende der Welt.
Wolken gibt es wieder am Himmel! Was habe ich sie vermisst im Sommer. Ich mag Wolken, vor allem, wenn ich sie im Wasser liegend betrachten kann, am Morgen oder am Abend, wenn die einzigen Momente des Tages sind, an dem ich verstehe, was mit dem Wort „pfirsichblüt“ als Farbe gemeint ist. Da fällt mir ein, dass Goethe sein Werk über die Farben als wichtiger betrachtet hat als seine literarischen Werke. Erstaunlich, oder? Die Forschung kommt erst langsam drauf, dass auch Goethe in seiner Farbenlehre Erkenntnisse formuliert, die genauso richtig sind wie das, was wir heute naturwissenschaftlich denken. Auch wenn wir vieles nicht wiegen, messen, belegen können, müssen wir uns doch eingestehen, dass es Dinge gibt, die wir einfach nicht erklären können. Noch nicht. Warum also lehnen wir alles ab, wofür es noch keine Nachweismöglichkeiten gibt? Schauen wir doch eher, was wir lernen können von Menschen, die Dinge wahrnehmen, die wir mit unseren irdischen Sinnen nicht wahrnehmen können. Machen wir unsere Erkenntnistore ruhig weit auf und hören auf die Kinder, die so vieles noch sehen und erleben können, was wir alle konnten, ehe es uns abtrainiert wurde, weil es „keine Zwerge und Engel“ gibt. Ist das so? Wirklich? Ich glaube nicht.
Derzeit höre ich von einigen Menschen, die ein Sabbatical machen, dass sie die Frage bewegt, wie man das Jahr am besten verbringt. Die einen wollen möglichst viel erleben und erfahren und brechen sich direkt in der zweiten Woche kompliziert das Bein und müssen alle Reisepläne auf Eis legen. Andere sagen, sie haben Angst vor sich selbst. Angst, zu erleben, dass sie die Zeit nicht füllen können. Auf die Frage, warum denn alles vollgestopft werden soll mit blindem Aktionismus, hörte ich: „ich muss das Jahr doch ausnutzen“. Wir haben verlernt, zu leben. Wir haben verlernt, dass Zeit nicht existiert. Wir haben aufgehört, hinzulauschen, hinzublicken, wahrzunehmen und den Zauber des Moments zu erleben. Vor dem Wohnzimmerfenster blühen leuchtend orange die Ringelblumen. Wie herrlich ist eine einzelne Blüte, was für ein Wunder und welche Wirkstoffe! Allein dieser Anblick kann mich so vieles lehren. Dazu muss ich nicht einen Meter verreisen. Nicht blind umherhetzen. Nur wahrnehmen und mich einladen lassen von dieser Blüte, vor die Pflanze zu treten, sie anzuschauen, mir ihre Geschichte erzählen zu lassen und zu staunen, wie dieses Orange leuchtet, wenn die Dunkelheit schon am frühen Nachmittag kommt. Das betrachte ich als gelebte Zeit, wenn ich mich beschenken lassen kann von der Kraft der Momente. Vom Duft einer Blume. Ihrer Farbe. Und ihrer Schönheit, die kein Mensch so herstellen kann wie die Künstlerin Natur. Und wenn ich dann in der Betrachtung der Pflanze meinen Tee trinke, glaube ich fast, die Zwerge in meinem Garten senden mir ihren Laternengruß.
Allen Momente des Innehaltens. Momente des Entdeckens und Dankens und der leisen Freude über die wunderbare Natur. Allen einen Merkurtag voller Wunder.
Unsere Welt ist in einem tiefgreifenden Wandel. Wir spüren das alle, jeden Tag. Uns kommt die Zeit beschleunigt vor, was nicht an der Zeit liegt, sondern an unserer Art, sie zu atomisieren, indem wir vieles versuchen gleichzeitig zu tun, was das Gehirn nicht kann. Wir wollen das Beste für die Kinder und bauen immer mehr Krippen, Schulküchen und erfinden immer neue Medikamente, die Kinder zu funktionsfähigen Zombies machen, anstatt Eltern zu stärken, Erziehung als die beste und schwierigste Aufgabe annehmen zu können. Wir überlegen uns, wie wir Arbeit an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer anpassen können, anstatt alle zu ermutigen, ihren Anteil am Wohl der gesamten Weltengemeinschaft zu übernehmen, indem jeder das arbeitet, wozu ihn sein Herz und seine Talente tragen. Der eine backt wunderbares Brot, der andere arrangiert Blumen zauberhaft, der Dritte möchte Menschen etwas lehren und der vierte einen Ozeanriesen steuern. Mehr Mut dazu! Wir wollen billige Nahrung für alle, ohne zu bedenken, dass auf einer winzigen, hauchdünnen Humusschicht, die überhaupt Nahrung wachsen lässt, kein Platz für giftige Chemikalien ist, sondern Mutter Erde allen bereitwillig gibt, die sie respektieren. Wir pflegen Egozentrik und Gier, dass es zum Verzweifeln ist und auf der anderen Seite blühen berührende Begegnungen, Herzensangelegenheiten, wirken Menschen Wunder in allen Bereichen. Öffnen wir die Augen und Herzen für die Schönheit, werden wir wach für alles, was schadet.
Dies ist der einzige Ort, an dem wir leben können. Dies ist die einzige Welt, die wir haben. Das ist der Planet, auf dem unsere Urururenkel noch leben möchten. Hören wir endlich auf den einzigen Wegweiser, den wir besitzen: unser Herz. Benutzen wir unseren Verstand, um den Planeten zu retten, um Menschen zu unterstützen, Menschen zu sein, um die Natur sich erholen zu lassen. Lernen wir staunen, lernen wir beten, lernen wir segnen. Lernen wir, wie leben geht. Leben, das so genannt werden kann, weil es auf Respekt, Wertschätzung, Achtung und Wahrnehmung basiert. Heißen wir alle Kinder willkommen, die mit ihren ungeahnten neuen Gaben diesen Planeten zu ihrem machen möchten. Ehren wir die Weisheit des Alters. Reichen wir einander Hände. Hände, die bereit sind zu geben, zu schützen, zu umarmen, Brotteig zu kneten, Kuchen zu backen und Äpfel zu schneiden. Denken wir an die Ansprache des Indianerhäuptlings, der gesagt hat: Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig. Unser globales Dorf kennt nur noch eine Erde und ein Volk.
Allen einen mutigen Marstag.
Was für ein Wochenende. Sehr spannende Kurstage liegen hinter uns, in denen wir uns mit Schizophrenie, Manie, Depression, bipolaren Störungen und Störungen der Impulskontrolle im „Arbeitsteil“ befasst und im Therapieteil die Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers kennen gelernt haben. Wir haben Pizza gefuttert, Schmorgurken, herrlichen Cashewnusskuchen und Pfirsichquark, die letzten süßen Trauben direkt vom Stock geerntet, uns durch Milliarden Grippeviren gekämpft, Regen erlebt und das tolle Gefühl, wenn man nachts im obersten Raum eines Hauses direkt an einem riesigen Glasfenster liegt, oben die Sterne sieht und unten im Garten, ganz tief und weit weg, leuchtet in einem riesigen Häuschen eine dicke Kerze und sendet ihre Lichterbotschaft in die Welt.
Wie immer sind an so intensiven Seminarwochenenden die Küchengespräche wichtig. Wir Glückspilze! Dieses Mal war Barbara Lampe da, die wunderbare Heileurythmistin, die uns morgens einen so schönen Kanon beigebracht hat: Jedes Land dieser Erde ist meinem Volk heilig aus der Ansprache des Indianerhäuptlings Seattle und Dr. Milan Meder, der eine Kinderklinik leitet und gegen die starke Medikamentierung von ADHS-Kindern kämpft. So sitzen wir dann rund um den riesigen Küchentisch in Vaihingen, die Kerzen brennen, draußen legt die Nacht ihrem schwarzen Samtvorhang über alles und wir reden uns die Köpfe heiß, erzählen von unterschiedlichsten Lebensentwürfen, Träumen, Hoffnungen, Herausforderungen und knabbern Nüsse, die wir langsam knacken, während der Duft der Orangen im Raum hängt, die wir genießen. So entstehen Weggemeinschaften. Lernen die einen von den anderen und jeder von allen. Das ist eine Lernatmosphäre, wie sie nur bei Kursen entsteht, wo Menschen auch gemeinsam schlafen, essen, kochen und lernen.
Diese Woche am Donnerstag werden wir uns im Vortrag mit dem „Guten Leben“ befassen, wer mit dabei sein will ab 19.30 Uhr möge sich gern bei mir anmelden. Und gerade senkt sich wieder eine Nacht über alles. 2 Stunden Autobahnfahrt liegen hinter mir nach dem Seminarvormittag. Ich bin so tief dankbar für die gute letzte Woche, dieses großartige und so dichte Lernwochenende und die Tatsache, dass ich nächste Woche das Glück habe, einige Patienten zu sehen, mit ihnen zu arbeiten und mit dazu beitragen zu dürfen, dass Menschen ihre Ressourcen entdecken und feststellen, dass sie sehr wohl ihre Krisen gut bewältigen können. So wachsen wir miteinander. Im Lernen, im Tun, im Entdecken. Ist das nicht einfach nur Segen?
Allen einen guten Start in die neue Woche.
Ein zusammengefasster Nachdenkinput, weil ich heute Abend schon unterwegs bin nach Vaihingen, um ab morgen die Kursteilnehmer im Lehrgang Heilpraktiker, beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie (so heißt das wirklich) zu unterrichten. Ich bin dann gern am Abend schon in der Akademie, dann beginnt der Tag in Ruhe und nicht auf der Autobahn.
Was war das am Mittwoch für ein wunderbarer Abend in der GlücksWERKstatt. Das Thema war „Mein Lieblingsgedicht“ und wir waren alle tief berührt von den wunderschönen Texten, die jeder mitgebracht hat. In einer zweiten Runde zogen wir Gedichte blind aus einem Stapel und stellten schnell fest, dass wir genau „die Richtigen“ ausgewählt hatten. Abgerundet wurde dieser sehr, sehr intensive Abend durch die Vorstellung des „Rilke-Projekt“, bei dem verschiedene Künstler und Musiker Gedichte von Rainer Maria Rilke vertont und eingesprochen haben, von Ben Becker bis Peter Maffay.
Freudige Dinge werfen ihre Schatten voraus. Ich bin gespannt auf den Vortrag am Donnerstag über „Das gute Leben“ – wer sich dafür interessiert, sei herzlich eingeladen, bitte wegen der Plätze anmelden, der Vortrag startet um 19.30 Uhr in der Praxis (10 Euro Unkostenbeitrag).
Am nächsten Wochenende dann geht der Cardeakurs zu Ende. Zwei Jahre Ausbildungszeit sind absolviert und im Rückblick merkt man erstmal, wie unglaublich schnell zwei Jahre vorbeigehen. Ist das erste Ausbildungsjahr noch gemütlich, hat das zweite durch die Doppeltage ein ganz anderes Tempo, außerdem sind diese Wochenenden immer unglaublich bewegend durch die wunderbare Aufstellungsarbeit. Die Absolventen stellen ihre Abschlussarbeiten vor und das ist immer großartig. So vieles von der Person, die die Arbeit schreibt, wird sichtbar. Das, was zwei Jahre lang durchgearbeitet wurde, blüht auf und zeigt sich in seiner Kraft und Schönheit. Wenn man Menschen zwei Jahre durch so einen intensiven Schulungsweg begleiten darf, ist das auch immer ein erstaunlicher Moment, wenn sie dann „fertig“ sind und in ihre Arbeit mit dem Gelernten gehen.
Die Nachfolger, die jetzt ins zweite Jahr kommen, stehen in den Startlöchern und werden dann ab Februar aufstellen.
Nach wie vor meine herzliche Bitte: Was wünscht ihr euch an Kursen, Ausbildungen, Themen? Ich nehme alle eure Anregungen und Ideen von Herzen gern entgegen und mit in unsere Klausurtagung, in der wir über all diese Fragen intensiv beraten werden. Danke allen!
Euch ein paar wunderschöne Tage!
Am Dienstagabend gab es in der Alten Synagoge in Kitzingen den Vortrag zum Thema Einsamkeit. Es war ein wunderschöner Abend gemeinsam mit vielen Menschen, die das Gefühl von Einsamkeit kennen und gern etwas dagegen unternehmen möchten. Ich hoffe, dass ich viele Anregungen vermitteln konnte. Ich habe mich sehr gefreut, danach doch einige Grüppchen im Gespräch zu erleben. Die Vortragsabende in der Synagoge sind getragen von der guten Atmosphäre dort und dem großartigen Vertrauensverhältnis, das zwischen den Zuhörenden und mir seit einigen Jahren wachsen darf. Der Kreis wird größer und ich bin dafür von Herzen dankbar. Am 22. Januar werde ich das nächste Mal in diesem Rahmen sprechen dürfen. Für mich berührende, besondere und wertvolle Abende.
Ich würde gern eure Schwarmintelligenz etwas fragen: Was wünscht ihr euch denn an Vortragsthemen und Kursen? Wo habt ihr Bedarf nach mehr Wissen, Können, Ausbau von Potentialen? Braucht ihr mehr im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und wenn ja, in welcher Form? Oder mehr im Bereich Fortbildung, berufliche Qualifikation? Auch da ist die Frage nach der Form. Viele von euch möchten kürzere Einheiten haben über fünf, sechs Wochenenden, die sich dann modular zu etwas Größerem zusammenbauen lassen. Was ist eure Meinung dazu? Gern auch direkt privat an mich, ich sammle gerade Ideen. In den nächsten Wochen werden wir hier ebenfalls in eine Klausurtagung gehen und unser Angebot auf Herz und Nieren prüfen. Da würde ich eure Ansichten und Wünsche gern mitnehmen und ihnen Raum in unseren Herzen geben. Ich danke euch sehr für euer Feedback.
Allen einen frohen Jupitertag.
Ich sprach zu meiner Seele, sei still und warte, ohne zu hoffen,
Denn Hoffen wäre auf Falsches gerichtet: Warte, ohne zu lieben,
Denn Liebe wäre auf Falsches gerichtet: da ist noch der Glaube,
Doch Glaube und Liebe und Hoffen sind alle im Warten.
Warte, ohne zu denken, denn zum Denken bist du nicht reif,
Geraune fließenden Wassers, Wetterleuchten im Winter,
Der ungesehene wilde Thymian und die Waldbeere,
Das Lachen im Garten, Echo der Ekstase
Nicht verloren, aber fordernd, weisend auf die Agonie
Von Tod und Geburt.
T.S. Eliot, aus East Coker
Danke an Theresa für das Foto aus Afrika!