Monthly Archives: Mai 2019

Wochenend-Nachdenk-Input

Was für ein Glück hat man, wenn man einen Garten hat. Mal abgesehen davon, dass ich ja der Obermonstergrasmilbenallergiker ever bin und nicht mal zur Mülltonne gehen kann ohne hinterher Haare waschen zu müssen, weils gigantisch juckt, hab ich den weltbesten Ausblick. Jeden Tag geschehen nun Wunder im Garten. Das für mich größte Wunder sind unsere Rosen. Englische Duftrosen, allesamt gefüllt. Am intensivsten duftet die Rosenhecke, doch wenn James Galway seine intensiv rosaroten Schalen öffnet oder Queen of Sweden ihre Blütenteller entfaltet und das alles zwischen den gerade verblühenden Iris, der riesigen Katzenminze, dem zartfiedrigen Salbei und dieses Jahr endlich die im letzten Jahr gesäten Ringelblumen zu Dutzenden ihre gefüllten (hurra!) Blütenkelche neben dem Klatschmohn wiegen, bin ich restlos begeistert. Bald sind die Pfingstrosen soweit, die halten es bei uns wie die Christrose. Die soll ja an Weihnachten blühen, bei uns macht sie das nur an Ostern und Pfingstrosen halten sich kein Jahr an Pfingsten, doch 2019 könnte es klappen. Für die meisten Leute sieht unser Garten wie eine totale Wildnis aus, was stimmt. Aber – es ist genau diese Vielfalt zwischen Salat, Rotkraut, roter Beete, Rosen, Ringelblumen, Goldhopfen, Himbeeren und Holunder (neben vielen hundert anderen Pflanzen), die eine gigantische Menge an Insekten anzieht. Wir haben so viele Sorten Erdbienen und –hummeln, Schmetterlinge, wenigstens ein paar Vögel (weil es hier mehr Katzen als Bäume gibt) und wir warten gespannt auf die riesigen schwarzen Holzbienen, die auftauchen wie aus dem Nichts, wenn der große Muskatellersalbei seine Blüten öffnet und unser Haus mit einem unglaublichen Duft einhüllt. Seit einer Woche tut auch der Springbrunnen wieder seinen Dienst, nachdem er einen neuen Solarakku bekommen hat. Jetzt freuen sich die Insekten über eine feine Tränke und wir übers Geplätscher. Kaum ist es so warm wie heute, versammeln sich auch die Grillen Rottenbauers, um ums Haus herum zu musizieren. Mich haben sie ja immer endlos genervt, aber seit ich eine Aufnahme gehört habe, bei der das Gezirpe anders aufgenommen wurde, bin ich geflasht – hier der Link

Allen ein wunderschönes Wochenende. Wir werden uns hier das letzte Mal mit Theorie zur systemischen Arbeit und am Sonntag mit Aufstellungen befassen.

Freitags-Nachdenk-Input

Der Pflanzenberg ist angekommen, herrlich verpackt und fein, alles schön eingesetzt und angegossen, bevor es heiß wird, damit es noch wurzeln kann. Schöne Pflanzen, seltene Pflanzen, mal schauen, wie sich alles macht. Und Premiere: der erste Salat im Garten ist soweit, wir werden heute eine Riesenschüssel davon genießen zur Feier des Tages.

Durch den Feiertag ist die Woche verkürzt, was bedeutet, an drei Tagen die Termine von vier einzuplanen. Der heutige Tag ist ein feiner Bürotag und mittags Krankenhaus, Familie besuchen. Das Jahr werden wir vermutlich in den freien Minuten vorwiegend in Klinikzimmern verbringen.

Am Sonntag werden wir spannende Familienaufstellungen haben. So viel Not ist in den Familien, Menschen, die sich wirklich nahestehen, verletzen sich auch oft massiv mit weitreichenden Folgen. Wenn es im Familiensystem kracht, macht das Menschen schnell und tief krank. Muss das sein? Geht es nicht in unserem Leben darum, dass jeder an der Entfaltung seines eigenen Potentials arbeitet und dafür sorgt, dass auch andere ihr Potential entfalten können? Haben wir Artikel 1 des Grundgesetzes, das in diesen Wochen ja oft erwähnt wird, im Auge und achten Menschenwürde, bei anderen UND bei uns selbst? Jeder negative Gedanke, jedes Kleinmachen, jedes sich selbst Fertigmachen ist ein massiver Verstoß gegen unsere eigene Menschenwürde. Wie wäre es, wenn das Wort Menschenwürde wieder fester Bestandteil unserer Herzensqualitäten wird? Wer, wenn nicht du, wann, wenn nicht jetzt?

Allen einen wunderbaren Venustag.

Tierisch

Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt.

Christian Morgenstern

Das waren noch Zeiten mit beiden Tieren. Jetzt sind sie längst im Tierhimmel, brauchen keine Windeln mehr und haben es vermutlich richtig gut.

Vatertags-Nachdenk-Input

Vatertag. Laut Wetterbericht soll es ja passen für die Ausflüge mit Leiterwagen und entsprechender Ausstattung. Na dann, den Vätern einen feinen Tag.

Verbindungen mit Menschen – das ist das Einzige, was wirklich wichtig ist. Gemeint sind nicht die heute üblichen Verbindungen via Internet, sondern eher die Herzensverbindungen. Das einander ansehen und wahrnehmen, die Achtsamkeit im Umgang miteinander, das, was unser Herz wirklich nährt und stärkt, nicht die üblichen Floskeln, der Austausch von Nichtigkeiten, das aneinander Vorbeireden.

Heute kam die große Pflanzenlieferung. Ich bin gespannt. Alles sieht sehr, sehr gut aus, bestens verpackt kam alles gut durchfeuchtet hier auch an. Jetzt muss es nur noch gut anwachsen und da brauche ich jetzt nicht sofort 35 Grad im Schatten, damit die Sachen gut wurzeln können. Es sind seltene Pflanzen dabei, solche, die große Heilkraft haben, welche, die einfach nur schön sind, andere wurden bestellt, weil sie eben ungewöhnlich sind. Mal schauen, welche sich im Garten heimisch fühlen und nun froh heranwachsen. Für den Garten wäre das Wetter weiterhin sehr ideal. Und für mich J

Allen einen frohen Vatertag und allen, die Freitag Brückentag haben, ein feines verlängertes Wochenende.

Danke an Theresa für das Foto der Großen Mauer.

Wert des Lebens

Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt

Danke an Theresa für das Foto mit den Glücksmünzen aus China

Mittwochs-Nachdenk-Input

Wenn Kinder nicht mehr spielen, verkümmert ihr Gehirn, werden bestimmte Areale anders entwickelt. Wie gut, dass am 28. Mai Weltspieltag ist. Alle Menschen und so viele Tiere spielen gern, es ist wichtig. Am besten, wenn das Spielen draußen in der freien Natur stattfindet. Meine Generation hatte noch das Glück – nach den Hausaufgaben Tür auf und raus. Wir konnten auf Bäume klettern und das Obst direkt von den Ästen pflücken. Es gab zwischen den Feldern kleine Bachläufe, die man überspringen musste. Wir haben in Flüssen gebadet und sind ins Wasser gehopst, ohne dass man uns sagen musste, dass man nur reinspringt, wenn man den Boden sehen kann. Wir konnten freihändig mit einem Eingangfahrrad radeln und dabei ein Wassereis lutschen. Wir konnten von klein auf schwimmen, Purzelbäume schlagen, Räder und Handstand gegen die Wand. Eine Kindheit ohne Sandkasten, Bälle, Hüpfgummi und Hulla Hoop – undenkbar. Stundenlang hopsten wir Gummitwist, zur Not mit den Mülltonnen als Gummihalter.

Kindheit heute – KITA (was für ein gruseliges Wort!) bis 17 Uhr. Dann weiterglotzen auf Bildschirme, dazwischen Essen. Psychische Müdigkeit anstelle gesunder Müdigkeit durch stundenlange Bewegung an der frischen Luft. Heute: Zecken! Sonnenbrand! Hautkrebs, Borreliose, Panik!

Wie wärs mit einem spielerischen Umschwenken auf ein gutes Mittelmaß? Eine Welt, in der wir die Kinder wieder mittags rausschicken können, ohne dass wir Angst haben müssen, was geschieht? Mehr Spiel, dann wächst auch mehr Vertrauen, denn wenn man miteinander spielt, entwickelt sich das automatisch. Mehr Spielen, denn das Leben ist nicht K(r)ampf, sondern braucht Licht, Luft, Sonnenschein, Leichtigkeit und Freude. Freude! Freude!

Allen einen wunderschönen Merkurtag am Mittwoch mit der Beweglichkeit der Wochenmitte.

Dank an Ursula für das herrliche Hundebild!

Spielen

Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.

Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen

Danke an Ursula für das Foto!

Dienstags-Nachdenk-Input

Noch sieht es nicht so aus, aber der Sommer naht. Am Samstag gabs Gewittervorgeschmack, mal sehen, wie die Woche sich entwickelt. Wegen mir kann es so bleiben, wie es heute ist, von mir aus auch ganzjährig. Ich bin also momentan top zufrieden mit dem Wetter, nur bin ich da relativ allein mit meiner Wetterfreude. Aber mal ehrlich – wächst doch alles bestens so!

Der Bericht aus Zürich ist da. Wir sind mit unserem WeltenWandlerProjekt sehr gut aufgestellt. Es war ein intensiver Austausch zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft, die an grundverschiedenen Projekten arbeiten und sich gegenseitig unterstützt haben. Nun können neue Dinge entstehen, wachsen, gedeihen, aussamen und andere Projekte mitgestalten. Es ist ein Lernen und Üben, aus unterschiedlichsten Bausteinen und buntes Bild zusammenzusetzen, in dem nichts den anderen dominiert, sondern alles sich zu einem schönen neuen Klang formt. Wir können alle nur voneinander etwas erfahren, wenn wir hinhören, mit dem Herzen wahrnehmen, was Menschen zu dem gemacht hat, was sie heute sind und wie wir miteinander in einen befruchtenden Austausch kommen können. Die Befähigung dazu legen wir beim WeltenWandler, unser Beitrag für diesen kreativen Prozess, der gerade überall auf der Welt entsteht und Menschen auf neue Weise miteinander in Kontakt bringt und verbindet.

Nächste Woche Donnerstag, 6. Juni, wird es im Praxisvortrag um Biographiearbeit gehen – was sind die Herausforderungen in unserem Leben unter dem Aspekt einer Abfolge von Aufgaben in den einzelnen Lebensabschnitten? Warum fühle ich mich mit 35 so und mit 49 anders? Hängt das vielleicht auch mit den Herausforderungen dieser Jahre zusammen? Ich freue mich sehr auf diesen Abend, der uns den roten Faden des Lebens wieder ins Bewusstsein holen möchte. Bitte zu diesem Vortrag anmelden! Kosten 10 Euro.

Allen einen schönen Marstag mit einer guten Energie, um auch schwierige Projekte anzugehen!

 

Sommer in Sicht

Sommer

Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze,
und von den Auen dränget uns die Glut;
doch dort am Wasserfall, am Felsensitze
erquickt ein Trunk, erfrischt ein Wort das Blut.
Der Donner rollt, schon kreuzen sich die Blitze,
die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut,
dem Tosen nach kracht schnell ein knatternd Schmettern;
doch Liebe lächelt unter Sturm und Wettern.

Johann Wolfgang von Goethe

Montags-Nachdenk-Input

Ein spannendes Wochenende. Am Samstag endete der Rogers-Kurs. Was für ein wunderbarer Tag, an dem wir die Erkenntnisse von Rogers mit dem Gedanken der Resilienz verbunden haben. Schöne Übungen, an die sich die Teilnehmer in einem halben Jahr wieder erinnern, denn jeder hat sich einen Brief geschrieben, der in sechs Monaten im Briefkasten liegen wird.

Beim Goldwege des Herzens-Tag ging es um das Ich und die Positivitätsübung, ein intensiver und erkenntnisreicher Tag war es.

Mit Spannung erwarte ich Christophs Bericht von der Langen Nacht der Ideen in Zürich von Samstag auf Sonntag. Ich muss noch lange warten, denn sowohl die Bahn in der Schweiz als auch die hier zeigt mal wieder alles. Samstag Lokausfall in Frankfurt, dann in der Schweiz eine Umleitung, die direkte Strecke Basel-Zürich ist mit ICE nicht befahrbar, also Umleitung. Wie schön, wenn es ohnehin schon sehr knapp ist und das Hotel vorher noch aufgesucht werden sollte, denn Lange Nacht impliziert kein Ende um 20 Uhr, so war es auch, bis 23 Uhr ging es. Ich freue mich auf allen Input, der mitgebracht wird und was sich daraus ergeben mag.

Donnerstag ist Feiertag, also packen sich die vier Tage in drei. Es stehen Vorbesprechungen zu Aufstellungen an, eine so bereichernde und intensive Arbeit für die Menschen, die ihre Systeme stellen. Vieles wird dadurch so klar, auch die nächsten Schritte, die gegangen werden möchten, ergeben sich ganz natürlich. Wer an einer Aufstellung Interesse hat, kann sich gern bei mir melden, im Juli gibt es noch Möglichkeiten.

Allen einen gelungenen Start in diese neue Woche mit allem, was ihr braucht.

Wochenend-Nachdenk-Input

Spannender Gedanke, dass unsere Selbsterkenntnis Einfluss auf das „Ganze der Welt“ hat, wie Rudolf Steiner es beschreibt, aber nur, wenn wir uns verändern. Nichts schlimmer als der Satz „du hast dich kein bisschen verändert“ – das ist wirklich tragisch. Vielleicht von Vorteil, wenn man nicht mit 50 aussieht wie mit 80, aber das Leben gibt sich jeden Tag die größte Mühe, uns zu schulen, herauszufordern, uns Neues ans Herz zu legen, uns in Bewegung zu bringen, wenn das alles vergebliche Liebesmüh‘ ist, weil es erfahrungsresistente Menschen gibt, hilft es nicht weiter.

Im National Geographic stand ein Artikel darüber, dass man sich aus der Asche verstorbener Menschen Diamantringe machen kann als Erinnerungsstück. Auf natürlichem Weg entsteht ein Diamant durch massivsten Druck auf Kohle. Ein bisschen so stelle ich mir unsere inneren Formprozesse auch vor, wenn das Leben uns seine Lektionen erteilt. Manchmal hilft da dann nur die Vorstellung, dass man ein wenig von seinem Kohledasein aufgegeben hat. Kommentar eines lieben Freundes: „… um dann festzustellen, dass man eine Menge Kohlenstaub abgibt.“ Diese Art von Humor, denke ich, IST ein Stück Diamant.

Ich freue mich auf das Wochenende, bei dem viele Erkenntnismöglichkeiten, Wachstumschancen, Neues aufscheinen wird. „Die lange Nacht der Ideen“ in Zürich wird ein Baustein dazu sein und hier in den Kursen wird es um Empathie, Resilienz, Wertschätzung und das menschliche Ich, Meditation und Mysterien gehen – mehr kann man in Tage nicht hineinpacken.

Allen ein auf gute, stärkende Weise erkenntnisreiches Wochenende.

Selbsterkenntnis

Frage: Du strebst nach Selbsterkenntnis? Wird dein sogenanntes Selbst für das Ganze der Welt morgen mehr bedeuten als heute, wenn du es erkannt hast?

Erste Antwort: Nein, wenn du morgen nichts anderes bist als heute, und dein Erkennen von morgen nur dein Sein von heute wiederholt.

Zweite Antwort: Ja, wenn du morgen ein anderer bist als heute, und dein neues Sein von morgen die Wirkung deines Erkennens von heute ist.

Rudolf Steiner, Juli 1903, GA 34, S. 33

Freitags-Nachdenk-Input

Die Wochenendplanung läuft. Morgen starten wir wie immer am Freitag mit den angehenden Heilpraktikern für Psychotherapie. Wer sich dafür interessiert – ab 24. Juni besteht die Möglichkeit eines Vormittgskurses, immer Montag 8.30 bis 13 Uhr während der Schulzeit. Die Teilnehmer des Kurses „Klientenzentrierte Gesprächstherapie nach Carl Rogers“ feiern am Samstag bereits ihren Abschluss. Sechs Tage lang haben wir uns intensiv mit Rogers befasst und nun geht es für alle im „richtigen“ Leben ans Umsetzen und Weiterüben. Am 15. September startet die nächste Rogers-Fortbildung, die Anmeldeliste ist offen. Wir haben keine großen Klassen, deshalb gilt die Reihenfolge der Anmeldung, der frühe Vogel fängt also den Wurm.

Am Sonntag schauen wir auf die Frage, was das menschliche Ich denn ist in unserem Kurs „Goldwege des Herzens“ und gehen wieder antiken Mysterien nach, die uns bis zum Monte Gargano führen werden.

Menschen kommen heute, die Begleitung und Unterstützung wünschen, weil das Leben sie in schwierige Lagen gebracht hat. Eine Mail erreichte mich, eine junge Mutter hat eine Sepsis und schwebt in Lebensgefahr mit der Bitte um gute Gedanken – deshalb schicke ich an eure Herzen diese Frage der Schwiegermama. Schicken wir der jungen Frau beste Gedanken, damit sie genesen kann. Und allen anderen Patienten ebenso – in den Kliniken sind die Betten voll mit Menschen, denen es nicht gut geht und so viele Menschen sind in häuslicher Betreuung mit Krankheiten. Allen gute Besserung, sei das Leiden körperlicher oder seelischer Art.

Einen guten Venustag allen.

Danke an Anne für das Foto – egal wie, aber die Natur erobert sich jede Ritze und erfreut den Spaziergänger mit herrlichen Farben und Formen. Zauberhaft.