Monthly Archives: Juli 2019

Wochenend-Nachdenk-Input

Kurze Pause zwischen Einkaufen, Kursvorbereitung und Kursbeginn. Zeit, um nachzudenken, was noch getan sein muss, damit alles gut klappt. Telefonate zwischendurch mit der Klinik. Vielleicht heute schon eine Verlegung von Intensiv auf Normalstation. Wir werden sehen. Hoffen wir, dass weiterhin alles gute Wege geht. Ich bin wieder upgedated über moderne Narkosetechniken, Ports, künstliche Herzklappen und Risiken.

Und ich hatte ein Erlebnis der sehr besonderen Art. Beim Herzultraschall (nie zuvor habe ich so viel Sorgfalt erlebt wie da) konnte man die Aortenklappe in Aktion sehen. Der Betrachtungspunkt war klasse. Mit einem Mal kam ein Männchen ins Bild. Ungelogen, ein tanzendes Männchen. Es reichte rechts und links die Hand, löste sie wieder. Als würden da drei Wesen tanzen, die sich immer wieder die Hand reichen, sie lösen und weitertanzen. Klar waren das die Segel in Aktion, aber es sah so großartig aus, so ein unglaubliches Wunder, das Herz.

Manche betrachten das Herz als Pumpe (was es nicht ist), andere als „Sitz der Seele“. Irgendwo dazwischen wird die Wahrheit liegen. Klar pumpt das Herz auch, aber ich sehe seit diesem Echo das Herz als ein tanzendes Wesen, das die Türen öffnet für frisches Blut, das die Türchen schließt, wenn etwas warten soll. Es tanzt, das Herz. Es ist beweglich, lebendig und tätig. Es pumpt nicht, es schwingt. Und es ist wie kein Organ sonst mit unseren Empfindungen verknüpft. Das wissen wir, wenn langjährige Ehepartner kurz nacheinander versterben, weil das gebrochene Herz nicht alleine weitermachen möchte.

Ich habe sehr eindrücklich diese Woche gesehen, was für ein für mich unglaubliches Kunstwerk der Natur das Herz ist. Es tanzt. Es öffnet und schließt. Es ist enorm fleißig und es braucht unsere Hilfe – achten wir darauf, dass wir unserem Herzen geben, was es braucht. Respekt, Wertschätzung, liebevolle Behandlung und eine first class Versorgung durch Ernährung und Bewegung. Auf alle Fälle braucht dieses Wunder in uns viel Liebe und Dankbarkeit, damit das Männchen im Herzen weitertanzen kann.

Allen ein frohes, gesundes und dankbares Wochenende.

Danke an Theresa für das Meeresfoto.

 

Mondnacht

Weg in den Garten, tief wie ein langes Getränke,
leise im weichen Gezweig ein entgehender Schwung.
Oh und der Mond, der Mond, fast blühen die Bänke
von seiner zögernden Näherung.

Stille, wie drängt sie. Bist du jetzt oben erwacht?
Sternig und fühlend steht dir das Fenster entgegen.
Hände der Winde verlegen
an dein nahes Gesicht die entlegenste Nacht.

Rainer Maria Rilke, Anfang Juli 1911, Paris

Danke an Theresa für das Mondfoto aus Spanien

Freitags-Nachdenk-Input

Der Mensch denkt … finde den Fehler. Nein, Scherz beiseite. Wenn drei OPs an einem Tag angesetzt sind und die erste verläuft so chaotisch, dass der Patient Stunden im OP ist, ist das wirklich schrecklich. Für den Patienten, dessen Körper nicht so mitspielt wie er sicherlich gehofft hat. Für das Team, das antritt, um Menschen zu helfen. Und für die, die auf Nr. 2 und Nr. 3 an dem Tag gesetzt sind. Nun ist Mittag vorbei und meine Mutter wartet noch immer auf die Entscheidung, ob sie heute noch operiert wird. Falls nein, ist der nächste mögliche Termin der Dienstag. Im Fernsehen kommt dann „die folgenden Sendungen verschieben sich um 30 Minuten“. Für Menschen, die eine sehr schwere OP vor sich haben und schon älter sind, ist das wirklich schwierig auszuhalten. Vom Umfeld mal ganz abgesehen.

Unwägbarkeiten bestimmen das menschliche Leben. Jetzt noch ein paar Notfälle, und das Thema ist dann eh vom Tisch. Und das nach dem gestrigen Marathon an Untersuchungen und allem Hin und Her. Mein auch erst frisch operierter behinderter Bruder wurde von Vater und anderem Bruder nach Würzburg gefahren, damit er seine Mutter nochmal sehen kann vor ihrer Operation und für ihn ist das schlimm, er findet Krankenhäuser sehr fragwürdig, was bei seinen Erfahrungen niemand verdenken kann. Er „darf“ morgen wieder nach seinen zig Knie-OPs der letzten Wochen zur Kontrolle in die Klinik, immer mit der Sorge, dass er wieder „einrücken“ muss. Zwei Patienten, zwei Orte, zwei Kliniken. Jetzt wäre das spontane Verdoppeln günstig oder Hermine Grangers Zeitumkehrer.

Unverdrossen gehen wir dem letzten Kurstag des WeltenWandlerProjekts im ersten Durchlauf entgegen und das wird ein klasse Tag. Ein sehr vielfältiges Programm, dieses Mal unter dem Aspekt der Potentialentwicklung des einzelnen Menschen. Ich freue mich. Leben hat viele Facetten.

Allen einen schönen Freitag!

Danke an Theresa für das Foto von Finisterra!

Donnerstags-Nachdenk-Input

Eine schwere Herz-OP steht im Familienkreis ins Haus. Von 8 Uhr frühs an war ich in der Klinik, gut so. CT, Blutabnahme, Anästhesistengespräch, Risikoberatung, Anschauen von Herzklappen im Film, EGK und alles über ewig lange Gänge mit Klinikrollstühlen und Patientenbringdienst. Die Orga ist nicht schlecht in so einer großen Uniklinik, die Wartezeiten sind es auch. Wenn man den Betrieb in so einer Institution gewohnt ist, weil man viele Patienten in der Familie hat, sieht man das entspannt. Für Menschen, die seltenst bis nie im Leben in Kliniken waren, ist das eine riesiggroße Stadt voller Gänge, einschüchternden Piepsgeräuschen und Schmerz. Ich schwanke also zwischen Klinikphobie und zweibeinigem Sedativum, übersetze Arzt – Patientin, Patientin – Arzt, Schwester – Patientin und erkläre, dass kein einziger Mensch da fränkisch spricht, sondern alle feines Hochdeutsch. Zwischendurch die Überlegung, ob ich es in die Caféteria schaffe, weil kein Essen mitgenommen. Blöd, weil genau dann, wenn man drei Stunden aufs CT gewartet hat, wird man aufgerufen, also doch nicht.

Nun sind alle Vorbereitungen getroffen, es ist nichts mehr zu tun, außer die Kunst des Operierens den Könnern zu überlassen und zu vertrauen, dass es gut wird.

Allen einen hoffentlich gesunden, klinikfreien Jupitertag. Nicht das übelste Omen, finde ich.

Mittwochs-Nachdenk-Input

Aristoteles hat aus seinen Beobachtungen der Natur geschlossen, dass alles in Beziehung steht, Ziele hat. Seltsamerweise ist der Mensch manchmal das einzige Lebewesen, das diese Erkenntnis nicht erreicht. Und auch Teil 2, das mit den Zielen, ist sehr unbeliebt. Wir haben Berge an Wünschen, aber Visionen halten wir für behandlungsbedürftig und Ziele ist was für Unternehmen. Es wird Zeit, dass wir uns unserer Verbundenheit erinnern. Es wird Zeit, dass wir uns den Visionen zuwenden und aus dieser Vision unsere kleinen und großen Ziele heraus entwickeln und voranschreiten. Gemeinsam. Mit allem, was kreucht und fleucht und unter Respektierung der hohen Weisheit von Pflanzen. Vielleicht fällt uns dann auch mal auf, dass Tiere und Pflanzen deutlich länger auf dem Planeten sind als homo sapiens sapiens. Sie hatten also wesentlich mehr Zeit, das Beste aus ihrer Gattung zu machen, da sind wir Menschen sehr am Anfang. Schätzen wir also die Weisheit der Pflanzen und Tiere und machen wir uns auf, eigene zu entwickeln. Vom Ego zum Wir. Mögen Wissen, Weisheit und Liebe im Herzen zu allem wachsen.

Allen einen bewegten und beweglichen Merkurtag zur Wochenmitte.

Auch in der Natur ist alles irgendwie geordnet, wenn auch in verschiedener Weise: schwimmende und fliegende Tiere und Pflanzen. Und es ist nicht so, dass eines beziehungslos neben dem anderen stünde, sondern überall gibt es Beziehungen. Auf ein Ziel hin ist alles in der Welt gerichtet.

Aristoteles

Das Foto zeigt Muskatellersalbei in unserem Garten.

Dienstags-Nachdenk-Input

Erstaunlich. Seit Wochen sitze ich über den Kurstagen für das neue WeltenWandlerProjekt und stelle fest: was wir seit 30 Jahren denken, lesen, lernen, erfahren, entdecken – es schließt sich nun der Kreis. Mit einem Schlag ist es so, also ob wir ein tausendteiliges Puzzle zusammengesetzt haben, alle Teilchen blau mit etwas weiß und nun liegt ein herrliches Himmelsbild vor uns, alles hat seinen Platz, alles passt perfekt zusammen, stützt einander, ist eines. So geht es uns mit all den Perlen, die wir über Jahre zusammengetragen haben. Mit dem WeltenWandlerProjekt haben wir den Startschuss gesetzt, um das nun miteinander verschmelzende Wissen in neue Formen zu gießen, die wie Trittsteine sein mögen, um uns Menschen in eine gute, aktive und freudige Zukunft zu bringen. Gleichzeitig merke ich, dass unser LebensKunst-Kurs 2020 zwar mit seinen Terminen bestehen bleibt, die Inhalte aber gänzlich anders und neu werden. Was wir im WeltenWandler angefangen haben, sei es Co-Kreativität, Theorie U, Achtsamkeit, Anthroposophie, Erfahrung plus X wird im LebensKunstSeminar eine massive Vertiefung erfahren und es wird jede Menge Möglichkeiten zur Selbsterfahrung geben.

Wow. Wir freuen uns gerade selbst so unglaublich darüber und laden euch heute schon herzlich ein, mit dabei zu sein! Der WeltenWandler mit seinen drei intensiven Kurstagen startet im März wieder, das LebensKunstSeminar wird gemütlicher vorgehen und viel mehr Übegelegenheiten bieten. Seid mit am Start – wir geben euch das geballte Wissen, die Erfahrung und Erkenntnisse aus dreißig Jahren Leben weiter und freuen uns so sehr darauf.

Danke an Ursula für das Bild, das ausdrückt, was wir gerade fühlen – Wärme, Lichtkraft und Energie für das, was kommen mag, wie es die Sonnenblume so herrlich gerade in den Gärten aufzeigt. Danke allen, die beim WeltenWandlerProjekt 1 teilnehmen und am Samstag ihre Runde beenden. Eure Begeisterung hat uns gezeigt – da geht es lang! DANKE!!

 

Glücksparfum

Glück ist ein Parfum, das du nicht auf andere sprühen kannst, ohne selbst einige Tropfen abzubekommen.

Ralph Waldo Emerson

Herzlichen Dank an Manu für das tolle Foto eines Meisters der Duftwahrnehmung!

Montags-Nachdenk-Input

Ein Jahr nach dem ersten großen Wanderstück auf dem Jakobsweg läuft das ältere Kind erneut fast die gleiche Strecke noch einmal.  Offenbar hat der Jakobswegvirus zugeschlagen. Dieses Mal nicht allein, sondern mit der besten Freundin, die sowas noch nie gemacht hat. Spannend, denn vieles ist nun anders als letztes Jahr. Wenn man ganz auf sich allein gestellt ist, orientiert man sich ganz anders, als wenn der Weg nicht mehr unbekannt und die Begleitung gewählt ist. Andere Schwerpunkte, andere Erfahrungen. Im Gehen sortiert sich abermals vieles.

Wir haben hier am Sonntag auch eine Art Jakobsweg beendet. Sechs Sonntage lang ging es im Kurs „Goldwege des Herzens“ um die Grundlagen der Anthroposophie. Wir haben uns mit dem Körper, der Seele und dem Geist befasst, sind auf den Wegen der Mysterienschulen gewandert und haben uns intensiv mit den Nebenübungen auseinandergesetzt. Für die meisten Kursteilnehmer der erste Kontakt zur Anthroposophie und dann gleich ein sehr tiefgehender. Schön, wie es alle auf ihre Weise mitgenommen, bewegt, berührt hat im Herzen. Auch im neuen Jahr wird es wieder „Goldwege des Herzens“ geben, wer möchte, kann sich schon anmelden. Wie dankbar war ich für diese wunderbare Gruppe. Ganz unterschiedliche Menschen, die in sehr verschiedenen Lebensrealitäten unterwegs sind, haben sich getroffen, sind miteinander gereist und haben sich als großartige Gruppe gefunden, die sich wacker geschlagen hat mit den Inhalten und Schüsseln und Platten fein geputzt hat, denn auch das gehört zu einem Kurstag, das gemeinsame Essen. Aus solchen Kursen entstehen oft spannende Freundschaften heraus und diese Gruppe hat da ein ganz besonders gutes Potential. Uns freut das sehr, denn Menschen zusammenzubringen, die sich sonst nicht getroffen hätten und im Austausch so toll sich stützen, stärken und inspirieren können, ist uns die größte Freude neben der Vermittlung von Wissen und dem gemeinsamen Entdecken von Fähigkeiten. Danke für unsere gemeinsame Reise, ihr Goldwegegänger! Möge euer Weg ein wunderbarer werden!

Am Montagabend, 15. Juli, um 19.30 Uhr is die letzte GlücksWERKstatt vor den Ferien und ihr habt euch das Thema ätherische Öle/Hydrolate im Sommer gewünscht. Wer noch mit dabei sein mag, möge sich bitte anmelden wegen der Platzzahl. Wir freuen uns auf euch!

Allen einen guten Start in die neue Woche, viel Kraft allen, denen schwieriger Herausforderungen bevorstehen und allen Freude und Leichtigkeit, die sich im Herzen schwer fühlen. Wählt die Freude als euren Begleiter in diesen Tagen.

Danke an Theresa für das Foto vom letztjährigen Wanderweg!

 

Wochenend-Nachdenk-Input

 

Was für ein schöner Abend war das am Donnerstag. Wir haben uns ausgetauscht über das Thema Werte. In einer Welt, die sich in den letzten Jahrzehnten auf eine vorher kaum vorstellbare Weise verändert hat, verändern sich auch die Dinge, die uns Menschen wichtig sind. Werte wie Firmenloyalität, bei denen es früher eine Ehre war, 40 Jahre in derselben Firma gearbeitet zu haben, sind heute nicht mehr so bedeutend, weil viele Firmen dieses Alter nicht mehr erreichen oder Mobilität als neuer Wert meint, nicht nur die Firma, sondern auch den Lebensraum zu wechseln. Was bedeuten Werte für uns, welche Werte prägen uns, welche engen uns aber auch ein, weil sie zu Glaubenssätzen werden wie Fleiß und Leistung, von denen dann Liebe abhängen kann. Wir haben darüber gesprochen, welche Menschen uns inspirieren und warum es so spannend ist, alles, was wir an diesen Menschen bewundern, mit unserem eigenen Namen zu versehen und welche Entdeckungen dabei möglich sind. Die Vortragsreihe geht nun in die Sommerpause und wir starten wieder am 12. September.

Am Wochenende beschäftigen sich die angehenden Heilpraktiker für Psychotherapie mit Medikamenten und die Goldwege des Herzens enden schon. Sechs Tage lang intensive Beschäftigung mit den Grundlagen der Anthroposophie gehen zu Ende, ein Startschuss für ein lebenslanges Erfahren, Entdecken, Überprüfen und Üben. Wie schön, dass so viele Menschen mitgegangen sind, auch dieser Kurs startet bald wieder.

Daneben sind es Tage der Organisation. Kurse müssen nun für September entschieden, zusammengestellt und eingetütet werden, damit alle wissen, ob es klappt mit dem Kurs. Deshalb die Bitte: Wer an Kursen mit einsteigen möchte, möge sich bis Juliende anmelden, damit die künftigen Kurskollegen wissen, dass alles klappt und Planungssicherheit entstehen kann. Wenn dann noch spontan jemand sich entschließt, mitzumachen, bekommen wir das hin, aber alle, die sich sicher sind – bitte gebt eure Anmeldungsunterlagen ab oder fordert sie jetzt an bei uns. Vielen Dank.

Allen ein wertvolles, goldenes Wochenende mit Inspiration, Freude und gemütlichen Momenten des Innehaltens.

Silke hat diesen zauberhaften Salamander entdeckt und gleich fotografisch festgehalten. Vielen Dank!

Göttliches

Verehre das Göttliche, verehre es gestalthaft oder gestaltlos, bis du begreifst, dass du selbst es bist!

Ramana Maharshi

Danke an Steffen für das wunderbare Foto

Freitags-Nachdenk-Input

Was ist dir wichtig im Leben? Lange Zeit pflegten wir die „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“-Mentalität. Heute höre ich „die inneren Werte sind sooo wichtig“, ohne dass mir jemand konkret benennen kann, was darunter verstanden wird. Die einen feiern, „solange es noch geht“, die anderen verkriechen sich daheim und igeln sich in wahre Traumwohnungen, die so ausgestattet sind, dass man im Notfall das Haus nur bei Feuergefahr verlassen muss. Eltern streiten sich bis zum geht nicht mehr, ob laissez-faire schlauer ist oder ob es klare Grenzen braucht und wenn ja, wie weit die gesteckt werden sollen. Menschen arbeiten zunehmend Teilzeit und sagen sich, es sei ohnehin mit Rente alles gelogen, bis man selbst alt sei, gäbe es Pflegeroboter, Zukunftsvorsorge im alten Stil, da sehe man ja, wohin sie das Land gebracht hat.

Arbeit ist wichtig, aber welche Arbeit ist dir wirklich wichtig? Auf der einen Seite wartest du fünf Monate auf einen Handwerker, der dir ein Angebot macht, das man durchaus als phantasievoll bezeichnen kann (und er kann sich das erlauben, es gibt nämlich kaum jemanden, der seine Arbeit gut macht), auf der anderen Seite stehen Tausende Menschen unterversorgt da, weil niemand mehr pflegen will, denn wer gerade das Recht auf Selbstverwirklichung in Anspruch nimmt, möchte nicht gestört werden. Unauffällig, aber spürbar steigen Preise, denn alles, wo Menschen noch Hand anlegen müssen, ist teuer, es kommt kaum einer mehr, der Hand anlegen will.

Schließlich locken Schlemmerpass, Freizeitland und ferne Gebiete, die erobert werden wollen. Und das Netz. Das Netz, das unsere Aufmerksamkeit schlimmer frisst als es das Fernsehen vor Jahrzehnten geschafft hat. Das Handy ist allüberall. Selbst die ältesten Senioren haben eines und googlen flott den Weg, wenn man sie um Auskunft bittet.

Jetzt mal im Ernst – was ist DIR wirklich wichtig? Wofür würdest du alles geben? Für Likes und virtuelle Freunde, die dir eventuell dann doch nicht den Hintern wischen, wenn du mit Schlaganfall im Bett liegst? Für Illusionen von knackigem Po vor tollster Ferienkulisse, aufgenommen um den Preis des Absturzes oder der Fremd-Demütigung für alle, die das mit anschauen müssen? Für das niedlichste Kinderbild (mit allen Gefahren), das großartigste Mittagessen, das man nicht mal selbst gekocht hat?

Nimm dir Zeit am Wochenende und mach dir bewusst, in welchem Spiel DU dabei bist. Welche Matrix deine ist. Wo du dich freundlich belügst in der Hoffnung, dass es schon gut ausgehen wird. Entscheide dich einfach – rote Pille, blaue Pille. Und dann reinbeißen in die saure Zitrone des Lebens, die toll erfrischt und viele Überraschungen bereithält. Draußen in der Natur, in der wir eine 1a Grafik haben. Megasound hören wollen von Hummeln und Bienen. Geniales Licht, klasse Scheinwerfer, Sonne genannt.

Wer bist du? Und willst du genau diese Person sein? Wenn ja, Glückwunsch. Wenn nein – was kannst du heute als ERSTES tun, um näher zu dir selbst zu kommen?

Einen spannenden Venustag wünsche ich dir.

Danke Gabi für das Zitronenfoto aus freier Wildbahn. Ungefakt und ungespritzt.