Hammarskjöld gehört zu den Menschen, die mich sehr beeindruckt haben. Sein Leben ist spannend, im Verlag Urachhaus kam vor einiger Zeit eine großartige, reich bebilderte Biographie heraus. Rüdiger Sinner hat einen Film über den Mann gedreht, der seine Gedanken in „Zeichen am Weg“ niedergeschrieben hat. Tiefe Einblicke in die Seele eines Menschen, ebenso wie C.G. Jung Rotes Buch nie zur Veröffentlichung bestimmt.
Was Hammarskjöld mit diesem Zitat meint, ist wichtig. Wir geben oft sehr schnell auf. Wenn wir etwas ein paar Mal probiert haben und es funktioniert nicht, werfen wir die Flinte ins Korn. Ich höre dann „Das funktioniert nicht“ oder „ich bin zu doof“. Beides stimmt sicher nicht. Wir hätten keine Glühbirne, wenn Edison nach seinen rund 1000 Versuchen aufgegeben hätte. Jeder, der laufen kann, hat bewiesen, dass er tausend Mal aufgestanden und hingefallen ist, denn die Muskeln, das Fußgewölbe, das Gleichgewicht, Sehnen, Bänder und vieles mehr muss das kleine Kind erst ausbilden, ehe es gut laufen kann. Wer laufen kann, hat bewiesen, dass er durchhalten kann. Offenbar verlieren wir irgendwann im Leben diese Fähigkeit oder schlimmer noch – den Glauben an uns selbst.
Manchmal stehen Unternehmen oder Ideen vor dem Durchbruch, doch die Person gibt auf, weil sie entmutigt ist. Ich glaube, es wird Zeit, dass wir wieder Geduld, Ausdauer, Beharrlichkeit lernen. Natürlich macht es wenig Sinn, tausend Mal zu versuchen, durch die Wand zu gehen, wenn eine Tür existiert. Das meine ich nicht. Sondern den Fall, dass wir zu schnell unsere Ideale, Ziele, Träume preisgeben und frustriert sind. Nicht immer ist die Welt schon reif für eine Idee. Aber immer sind wir reif, wenn wir überzeugt sind, dranzubleiben. Für das einzustehen, was wir als gut, richtig und stimmig erkannt haben. Aufgeben kann man einen Brief. Niemals aber seine Ideale, seine Träume, sich selbst.
Allen einen liebevollen Freitag.
Danke an Ursula für das feine Brombeerenfoto. Sie reifen derzeit und füllen Flaschen mit Saft. Herrlich, konservierter Sommer, bereit, den Winter zu verschönern.