Feuer an sich ist weder gut noch böse. Wärmt es uns, so freuen wir uns an ihm. Brennt es uns, so sind wir ihm gram. Ebenso verhält es sich mit der Welt.
Swami Vivekananda, 1863-1902
Die brennenden Scheite im Kamin hat Ursula fotografiert. Danke!
Ein spannender Tag heute! Buß- und Bettag ist schulfrei, aber nicht für die Lehrkräfte und so hatte ich die Freude, ein Musikschulteam zu coachen. Musiker sind ein besonderer Menschenschlag, sprechen sie doch die Sprache, die überall auf der Welt verstanden wird. Egal, wo man ist, es gibt Musik. Und wo Menschen singen und musizieren, sind sie verbunden.
Musikschulen haben es schwer. Die Kinder sind heute zwischen vielen Terminen hin- und hergerissen. Sie sollen gut in der Schule sein, aber auch Sport und Musik machen, Zeit für Spielen und was sonst noch haben. Oft genug fällt das Instrument weg, weil „überflüssig“ und das ist leider ein Denkfehler. Auf keinen Fall! Wer ein Instrument lernt, überwindet jeden Tag Hindernisse, denn bis man ein Instrument gut beherrscht, braucht es Jahre. Frustration skills – das hast du frei Haus beim Instrumentalunterricht, denn die Finger brauchen lange, bis sie die Töne richtig treffen. Musizierende Kinder sind schlauer, sie können sich wesentlich besser konzentrieren, sie sind in Sprachen vorne dran, sie lernen zudem die beste Sprache der Welt, sie hören hin und wenn sie größer werden und in Ensembles spielen können, lernen sie nicht nur wunderbar Gemeinschaft, sondern auch das Lauschen auf die anderen, denn ein Orchester ist keine Ansammlung von Solisten, sondern ein co-kreative Gemeinschaftsleistung. Das Erlernen eines Instruments ist eine hervorragende Charakterschulung und es trägt wesentlich zur Herzensbildung bei. Alles im Universum ist Klang und was schult es den jungen Menschen, wenn er an Bach und anderen Komponisten Harmonie lernt, die klare Struktur eines Stücks. Oper ist Drama pur – wo kann man Gefühle besser umsetzen als in der Musik?
Wer als Eltern sein Kind ein Instrument erlernen lässt, schenkt ihm eine Basis, die es sein Leben lang tragen wird, denn seinem Instrument kann man immer trauen, es ist ein Freund fürs Leben.
Ich wünsche mir sehr, dass es heute gelungen ist, den Lehrkräften, die mit so vielen Fragen kämpfen müssen von Geldmangel über Abbrechen der Ausbildung, Durchhaltevermögen, Vergesslichkeit, nicht Üben und vielen anderen Dingen mehr, wieder Mut zu machen für diese eminent wichtige und so sehr menschenbildende Arbeit. Eltern – lasst euer Kind ein Instrument lernen. Es wird niemals einsam sein und immer anders in der Welt stehen als andere Kinder. Und ja – das ist ein langer und steiniger Weg, aber wer ihn geht, hat lebenslang etwas, das er machen kann. Musik kannst du bis ins höchste Alter spielen und genießen. Die meisten anderen Dinge, die unsere Kinder tun, nicht.
Allen einen musikalischen Jupitertag, vielleicht mit Gustav Holsts Planeten, da gilt Jupiter als Bringer des Frohsinns.
Danke an Steffi für das herrliche Foto!
Viktor Frankl sagt, dass selbst ein anscheinend vertanes Leben durch Selbsterkenntnis sinnhaft werden kann. Diese These könnte manches Leben retten. Wie oft sind Menschen der Meinung, ihr Leben sei vergeudet gewesen, sie wären fehl am Platz auf dem Planeten, ihre Wünsche, Vorstellungen und Pläne – zerstört, geplatzt, vergangen, verspielt, vertrunken, versunken im Nichts der Zeit. Das ist wirklich schlimm, wenn so viele Träume geplatzt sind, sich Ideen und Ziele weder umsetzen noch gar erreichen ließen, das Glück nach kurzer Zeit zerbrochen ist.
Und doch, sagt Frankl, und dennoch! Selbsterkenntnis schenkt uns einen Blick auf den Sinn dieses Daseins, auch wenn es vermeintlich umsonst war. Wenige Menschen sind wie Frankl berufen, solche Thesen aufzustellen, denn er arbeitete mit unzähligen Suizidpatientinnen, überlebte das KZ, das seine Familie ausgelöscht hat und veröffentlichte darüber sein Buch „Trotzdem Ja zum Leben sagen“. Frankls Lebensthema war der Sinn und sein Wunsch, dass alle Menschen den Sinn ihres Lebens entdecken. Modern ausgedrückt würden wir sagen – ihr Ikigai finden, der Grund, weshalb sie morgens aufstehen.
Wir leben in privilegierten Zeiten. So vieles können wir sagen, meinen, denken, tun, probieren, scheitern und neu beginnen. Zu keiner Zeit war das so. Im Mittelalter konnte keiner aus seiner Schicht leicht nach oben kommen, nach unten war nie das Problem. Farbige Kleidung vor Jahrhunderten – Privileg der Oberschicht wie Schuhe, bestimmte Hüte, ein Dach über dem Kopf. Machen wir uns bewusst, in welchen Möglichkeiten wir sein dürfen.
Auch wenn alles verspielt, verloren scheint – „Die Nacht, in der das Grauen wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“, hat Mascha Kaléko sinngemäß gesagt. Es gibt keinen Tag, der uns nicht staunen lassen kann ob der Wunder der Natur oder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Der Karthäuserkater, der derzeit jeden Tag im Garten lauert, hat heute die Spitzmaus nicht erwischt. Er saß vor ihrem Loch und sie nutzte den Hintereingang, trippelte ganz nah an ihm vorüber und verschwand elegant hinter seinem Schwanz. Ein kleiner Moment der Freude. Und so gibt es viele Sternsekunden jeden Tag, wenn wir uns auf die Suche nach ihnen machen. Bedenken wir, dass es an uns liegt, ob wir ein Lächeln aussenden und eines zurückbekommen. Und nutzen wir die stillen Momente, um durch das nicht immer einfache Tal der Selbsterkenntnis das Sinntor zu finden.
Allen einen beweglichen und bewegten Merkurtag.
Steffen hat die Butterlämpchen in China fotografiert. Wenn jeder sein Licht – und habe es auch nur die Größe eines Butterlämpchens – nicht UNTER, sondern AUF den Scheffel stellt: schaut doch mal, wie hell nur ein paar Butterlämpchen machen! Raus mit euren Leuchten! Gemeinsam machen wir den Planeten zu einem Ort des Willkommenseins und Nachhausekommens.
Mehrere Menschen haben mir heute gesagt, es sei gestern schon um vier fast dunkel gewesen und sooo nasskalt. Nun, wir haben Ende November, da darf es nasskalt und dunkel sein. Wir brauchen das! Ja! Wenn wir das ganze Jahr Sonne hätten, wären wir sicherlich nicht zufrieden, wir schätzen die Sommerwärme, weil wir sie nicht immer haben. Wie herrlich sind der Herbstnebel, die frühe Dunkelheit, die so lange Zeit der Dämmerung dazwischen. Zwischen Tag und Traum ist mehr Luft jetzt, der Tag gleitet langsam aus, das ist ein schöner Prozess, der im Außen schon zeigt, wie es geht: Nach der Arbeit am Tag gibt es diese Übergangsstunden, in denen man seine heimische Kruschelarbeit macht, isst, sich hinsetzt und im Winter einfach wunderbar denken, lesen, lernen und sich austauschen kann.
Der Sommer ist das Draußensein, das Geschwatze, das Lockerleichte, vieles ist unverbindlich, weht so vorbei. Der Herbst ist gemächlich und er kann bissig werden mit seiner Kälte, die in die Knochen kriecht. Dann fällt uns auf, dass wir Wärme bewusst brauchen, die beste die ist, die wir selbst durch Bewegung erzeugen. Nach all dem Herumgeflatter des Sommers darf Einkehr sein.
Hygge nennen es manche Länder. Ich nenne es Klarheit und Ruhe, Besinnung in der Bedeutung von „wesentlich werden“. Die Fülle des Sommers weicht der Schlichtheit. Wie leuchtet jetzt eine Hagebutte im Nebel! Das wäre im Sommer sinnlos, nie fiele sie auf in der Fülle. Erst jetzt kommen die herrlichen Schlehen in den Fokus, ich warte auf den drei Nächte anhaltenden Frost, damit sie geerntet werden können. Das ist so mühsam, stachlig und schwierig. Per aspera ad astra. Dafür bekommen wir Schlehensaft, der fast das gesamte Jahr brauchte von Blüte bis Ernte, keine Pflanze bei uns nimmt so viele kosmische Einflüsse in Blüte bis Frucht auf wie Schlehen, was sie unverzichtbar macht in der Rekonvaleszenz und zur Unterstützung einer Hülle, die uns schützt gegen das allgemeine Geniese und Gehüstle, das uns nun überschwemmt.
Der Herbst ist eine Feier des Alleinseins. Oh ja, das kann ein extrem schwieriger Zustand sein, das Alleinesein und ist für viele Menschen enorm schmerzhaft, weil ungewollt. Und doch ist es ein not-wendiger Zustand, das Alleinesein. Das auf sich geworfen Sein, das Wegfallen von Vorstellungen, Ansichten, Meinungen über sich selbst. Die Reduktion auf das, was wahrhaft ist, so wenig es auch sein mag. DAS ist das Ausgangsmaterial, in das zur Mitwinternacht das neu geborene Licht einziehen mag. Bis dahin muss der ganze Blingblingblendaufputz weggeräumt sein, sonst hat das Neue keinen Platz. Und dafür ist der Herbst perfekt, der im Außen mit dem Blätterfall, der Dunkelheit, den Nebelschwaden anschaulich aufzeigt, was zu tun ist. „Erkenne dich selbst“ – wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht du?
Allen einen tatkräftigen Marstag.
Das feine Nebelbild hat Ursula gemacht, extra zu meiner Freude. Danke dir!
Wochen wie die kommende brauchen gute Vorbereitung, wenn alles laufen soll. Dann kann auch Unvorhergesehenes flexibler gehandhabt werden, finde ich. Wenn alles vorbereitet ist, bin ich für mich freier, ich muss nichts auf den letzten Drücker fertig machen und komme in Not, wenn was dazwischenkommt. Mich macht es nervös, wenn in meiner Umgebung Menschen alles vor sich herschieben. Termine stehen monatelang fest, die Vorbereitung startet in der Vorwoche und dann soll sich alles um Unterstützung drehen? Fehlanzeige. Ich helfe gern, aber nicht, wenn jemand ganz entspannt alle Fragen bezüglich der Vorbereitung mit „das mach ich noch, so gut wie fertig“ abwinkt. Dann nicht rechtzeitig fertig zu sein, betrachte ich als nicht mein Problem. Ähnlich ist es mit der beliebten Frage nach Weihnachtsgeschenken. „Och, das hat noch Zeit, ich kümmere mich“. Und mit einem Schlag steht 23. 12. auf dem Kalenderblatt.
Menschen sind verschieden, das macht das Leben interessant und gelegentlich ein wenig komplizierter, wenn sehr unterschiedliche Typen aufeinanderprallen. Da braucht es Gelassenheit und vielleicht ein Stück weit Lernen vom anderen, denn wenn einer nur kreativ von einer Idee in die nächste hopst und nichts fertigmacht, ist es gut, wenn ein bedächtiger Typ daneben steht und sagt „das musst du aber noch zukleben“. Genauso profitiert ein Phlegmatiker davon, wenn ein Sanguiniker ihn aus der stundenlangen Betrachtung eines Stücks Brotes reißt mit den Worten „du, gleich ist Mittagessen, kannst du mal dein Frühstück von gestern weglegen?“ Alle Temperamente, alle Typen haben ihre Vor- und Nachteile und gleichen sich gegenseitig ganz gut aus, hoffe ich jedenfalls.
Starten wir frohgemut in eine alleb zu wünschende gesunde, abwechslungsreiche Woche mit spannenden Herausforderungen, egal, wo immer ihr im Leben gerade unterwegs seid. Genießt die freundlichen Momente des Tages und schaut mal, wem ihr heute eine Freude machen könnt.
Das klasse Abendlichtfoto hat Steffi gemacht, liebes Danke dafür!
Eine spannende Woche geht zu Ende, die uns Sonntagnacht nach Oy und Dienstagnacht wieder heimgeführt hat mit zwei Tagen voller Aromachemie, Formeln und der Frage, welche chemische Eigenschaft eines Stoffes welche Wirkung haben könnte. Praxistage folgten, die es in sich hatten, am Freitag der letzte Kurstag der Heilpraktiker für Psychotherapie, die im März zur Prüfung gehen werden und jetzt vom Kurs in die Prüfungstrainingsgruppe wechseln. Ein kurzer Zwischenatem und im Januar starten wir neu mit diesem Ausbildungsgang. Es gibt noch freie Plätze! Wer sich dafür interessiert, mache sich klar – das ist eine Ausbildung. Auch wenn sie berufsbegleitend erfolgt, ist sie mit Arbeit und Lernen verbunden, denn diese Ausbildung bildet neben einer therapeutischen Ausbildung die Grundlage für eine selbstständige Praxistätigkeit in der Zukunft. Wer eine gute Basis aufbauen will, sollte wirklich Wert auf eine bestmögliche Ausbildung legen. Nach über 30 Kursen haben wir genug Erfahrung, ergänzt durch Praxiserfahrungen. Wir freuen uns auf alle Neulinge, die mit uns diesen Weg ab Januar gehen möchten. Alle Infos dazu findet ihr hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/hpp/
Ebenfalls im Januar starten unsere sechs Kurstage zur Einführung in die Anthroposophie. Wir werden uns mit den Nebenübungen von Rudolf Steiner befassen und den Grundlagen der Wesensglieder, zudem schauen wir uns antike und moderne Schulungswege der Persönlichkeitsentwicklung an. Wer mit dabei sein mag, ist herzlich willkommen und findet hier Infos: https://www.seelengarten-krokauer.de/goldwege/
Die neue Woche wird vielfältig! Am Montagabend wird es an der VHS Igersheim einen feinen Vortrag zum Thema „Hüte die Stille und die Stille wird dich behüten“ geben. Wer mit dabei sein mag, möge sich bitte direkt bei der VHS Igersheim/Bad Mergentheim anmelden, es gibt noch freie Plätze. Am Dienstagabend geht es in der Alten Synagoge in Kitzingen ebenfalls um 19.30 Uhr um die Frage, was Co-Kreativität eigentlich ist und warum wir uns damit beschäftigen sollten, wenn wir die Zukunft gestalten wollen. Einfach kommen, an der Abendkasse wird ein kleiner Beitrag erhoben. Wer Dienstagabend keine Zeit hat, kann am Donnerstag in der Praxis um 19.30 Uhr ausnahmsweise den gleichen Vortrag hören, mir ist das Thema so am Herzen, deshalb zwei Vorträge dazu. Die Plätze in der WeihnachtsglücksWERKstatt neigen sich dem Ende entgegen. Wer an diesem berühmt-berüchtigten Abend am 27. 11. um 19.30 Uhr mit dabei sein mag, muss fix sein. Zwei Anmeldungen gehen noch. Wie immer in der WeihnachtsWERKstatt werde ich Geschichten lesen und ihr labt euch an Apfelcrumble, Früchtepunsch, Tee und Keksen, Unkostenbeitrag 10 Euro.
Zum Vormerken schon – ich freue mich so, dass am Vorabend zu Nikolaus, 5. Dezember, um 19.30 Uhr ein Thema im Vortrag zur Sprache kommt, das einfach nur begeistert – ich werde euch den antiken Tempel von Kos vorstellen und euch daran aufzeigen, welche Heilungswege Hippokrates von Kos mit diesem Tempel ermöglicht hat und ob das keine Anregung wäre, unsere Gesundheit auf ähnlichem Wege zu stabilisieren. Bitte hierfür anmelden, 10 Euro.
Nun wünsche ich euch ein wunderschönes Wochenende. Genießt die Dämmerstunden, in denen das Licht sich von Tag zu Nacht verändert, die Stille langsam einkehrt und der Alltag eine gewisse Unschärfe bekommt. Das ist die beste Zeit, um bei sich anzukommen. Es ist ein ganz spezieller Abschnitt zwischen Tag und Traum, der unseren Tag teilt in einen Arbeitsbereich und einen Bereich, der der Muße gewidmet sein könnte.
Danke an Steffi für dieses Herbstleuchtefoto!
Aber wie das Erhabene von Dämmerung und Nacht, wo sich die Gestalten vereinigen, gar leicht erzeugt wird, so wird es dagegen vom Tage verscheucht, der alles sondert und trennt, und so muss es auch durch jede wachsende Bildung vernichtet werden, wenn es nicht glücklich genug ist, sich zu dem Schönen zu flüchten und sich innig mit ihm zu vereinigen, wodurch denn beide gleich unsterblich und unverwüstlich sind.
Johann Wolfgang von Goethe
Eine sehr erhabene Dämmerung hat Steffi mit ihrer Kamera eingefangen. Danke dir!
Gütig sein – das Wort mag ich sehr, was auch an der wunderbaren Meditation über „Liebende Güte“ liegen mag. Gütige Menschen verbinden wir oft mit weisen, alten Menschen, die viel im Leben er- und überlebt haben, die vom Schicksal nicht gebrochen wurden, sondern die es verwandelt haben in Lernlektionen und an Weisheit, Wissen, Erfahrung, Menschlichkeit und eben Güte gereift sind.
Güte kann man nicht lernen, man wächst vielleicht hinein. Es ist nicht dumm, wenn jemand gütig ist. Ein gütiger Mensch ist nicht unbedingt duldsam, erlaubt alles, wehrt sich nicht, sondern er handelt aus dem heraus, was wir mit dem Bild des „reinen Herzens“ verbinden. Reines Herz – ist das nicht eine Kindersache? In jedem Fall gehört es da hin, denn Kinder werden damit geboren. Unsere reinherzige Unschuld verlieren wir, wenn wir lernen, uns zu verbiegen, zweckzulügen, zu tricksen, täuschen und tarnen, dann haben wir das Unbefangene, Offene des reinen Herzens verloren und entfernen uns mit jeder weiteren Handlung aus dieser Ecke weiter von der Güte. Menschen, die viel erlebt, aber ihren Glauben an das Gute nicht verloren haben, können in eine gütige Haltung hineinwachsen. Jeder, der ihnen begegnet, wird tief im Herzen an der Stelle berührt, die rein ist, unschuldig, offen, liebend. Jeder, der von ihnen angeschaut wird, wird mit Liebe angeschaut und das weckt das Beste in uns. Ein gütiger Mensch wirkt wie eine Sonne in seine Umgebung hinein, wer dort ist, wird gewärmt und beleuchtet und wächst dadurch auch in seinem eigenen guten Menschsein.
Nähren wir die Güte in uns, stärken wir das Gute, versuchen wir, lauter, gerecht, freundlich zu sein. „Freundlichkeit ist meine Religion“, hat der Dalai Lama mal gesagt und auch das führt nach langer Übung zu Güte. Wie wohltuend sind Menschen, die freundlich sind, gütig, liebevoll, fördernd, annehmend. Freitag ist Venustag, der Tag ist nicht zuletzt der Liebe gewidmet. Herrlich, wenn wir uns dann an solche Tugenden besinnen und versuchen, sie in unser Leben einzuladen.
Das Foto der größten Künstlerin der Welt, Mutter Natur, hat Ursula gemacht, wofür ich ihr sehr gern danke. Ist das nicht einfach nur zauberhaft? Wie Sterne schon die Blüten und das alles nochmal überzogen. Kaum ein Mensch könnte so feine Dinge herstellen.
Mal wieder da Vinci! Nachdem wir es neulich erst vom Stern hatten, an den wir unseren Karren binden sollen, dachte ich am Wochenanfang oft an dieses Zitat, wenn ich vor OH-Gruppen saß oder mir die chemische Formel von Sesquiterpenen überlegte. Dennoch ist es sehr hilfreich, sich damit zu befassen, denn wenn wir wirklich was mit ätherischen Ölen erreichen möchten, kann es nur über profundes Fachwissen gehen. Es hat mich restlos begeistert, die Forschungen zu hören über theapieresistente Keime, dass manches Antibiotika wieder greift, wenn ätherische Öle zusätzlich oder sogar ausschließlich verabreicht werden. Dass es ein quorum sensing in der Kommunikation von Bakterien gibt, war mir neu und ich bin so fasziniert, was ätherische Öle können! Natürlich haben wir uns zwei Kurstage lang durch zig Öle gerochen und auch da fand ich es hochspannend, dass manche Öle bei einigen Menschen restlose Begeisterung auslösen und andere können sie gar nicht leiden. Zudem freut es mich, dass wir Einiges über Signaturenlehre gehört haben, mit der ich mich schon vor vielen Jahren intensiv beschäftigt habe und deren Ziel es ist, vom Wesen der Pflanze, wie sie uns in ihrer Gestalt, Farbe und Form entgegentritt, auf ihre Wirkweise zu schließen. Was die Menschen früherer Zeit alles allein durch Beobachten wussten, beeindruckt mich tief. Wir sind es gar nicht mehr gewohnt, etwas so intensiv anzuschauen, dass uns viele dem Auge verborgene Ebenen erkennbar werden. Was ist uns alles verloren gegangen durch unsere Art zu leben!
Nehmen wir also ruhig mal wieder unsere Menschen um uns herum neu wahr. Wie sehen sie aus? Kann ich mit geschlossenen Augen sagen, welcher Kollege angewachsene Ohrläppchen hat und welche Kollegin ein grünes und ein braunes Auge? Wie sie riechen und was ihr Lieblingslied ist? Wir schauen nicht mehr, wir nehmen nur noch wenig wahr. Werden wir damit unserem Gegenüber auch gerecht? Vielleicht nicht, denn es gilt der Kleine Prinz: Man muss sich die Dinge vertraut machen, damit man eine persönliche Beziehung aufbauen kann. Und das kann nicht schnell geschehen und erfordert meinerseits Einsatz. Wo bin ich bereit, heute genau, tief und vorurteilsfrei wahrzunehmen?
Allen einen wunderbaren Jupitertag, der Donnerstag ist Jupiter zugeordnet und er gilt bei Gustav Holst als „Bringer des Frohsinns“. Ist das nicht total toll? Eine Runde Frohsinn für euch.
Die uralte keltische Triskele als Flowform-Brunnen findet sich in Oy.