Ich kann mir kein seligeres Wissen denken als dieses Eine: dass man ein Beginner werden muss. Einer, der das erste Wort schreibt hinter einem jahrhundertelangen Gedankenstrich.
Rainer Maria Rilke
Danke an Anne für das tolle Meeresbild
Sie ist unterwegs. Die große neue Mutter Erde, die hier einziehen möchte. Sian Zwergenmutter hat sie gestaltet mit größter Liebe und Detailfreude und hat sie nicht nur in die Welt gebracht, sondern sie auch in der Natur und mit der Natur ins Leben gerufen. Und jetzt reist sie zu mir, mit einem herrlichen Duftspray als Begleitung und wird hier hoffentlich allerbeste Wurzeln schlagen. Sie wird mich und alle Menschen, denen sie hoffentlich sehr zahlreich begegnen darf, daran erinnern, dass wir alle Lebewesen sind, also Bestandteil der Natur und deshalb ihren Gesetzen unterworfen. Sie wird uns auch daran erinnern, dass Mutter Erde die beste Mutter ist, die wir haben können.
Mit ihren Flechten und ihren Begleitschätzen aus dem Wald wird sie uns entführen in die Welt der Bäume, der Naturwesen, der Elementargeister, wir hören bei ihrem Anblick das Murmeln des Bachs, das Rauschen der Tannenwipfel, das Rascheln der Blätter, den Flügelschlag der Bienen und das Knacken von Holz, wenn der Baum sich bewegt und wächst. Wir riechen Erde, Boden, Humus ebenso wie die Welt der Blüten und Blumen. Unser Auge blickt in wogende Baumgipfel und flirrende Birkenzweige und zitterndes Espenlaub. Alles werden wir in ihr erkennen können, ebenso das unfassbare Netz im Boden, das die Pflanzen miteinander verbindet und zwar wesentlich länger, intensiver und vor allem liebevoller als das Internet das kann, denn wenn die Bodenverbindung aktiv wird, geht es um Unterstützung, um Rat, um Liebe, opfert sich vielleicht ein Baum, um andere zu warnen und zu schützen.
Wir können nicht genug von der Natur lernen. Wenn uns so eine wunderbare Schöpfung wie diese Mutter Erde dabei helfen kann, uns zu erinnern, dass wir Bestandteil des großen Kreislaufs sind, hat Sian Zwergenmutter mit ihren Zauberhänden ein wahr werdendes Wunder bewirkt. Danke von Herzen an Sian, ich hoffe, Mutter Erde landet in den nächsten Tagen wohlbehalten bei mir und bleibt verbunden mit ihrer Schöpferin und der Natur, in der sie entstanden und gewachsen ist und sie hat Freude, die Natur und die wunderbaren Menschen hier kennen zu lernen. Wachsen wir gemeinsam zum Wohl des Ganzen.
Allen einen Tag, der uns bewusst macht – wir sind alle miteinander verbunden. Unsere absolute Grundlage ist die Natur. Wir nehmen und das bedeutet – wir haben auch zu geben. Es gibt nur eine Mutter Erde. Allen einen feinen Jupitertag, der Tag, der Freude bringen mag.
Danke an Sian Zwergenmutter für die Vorfreudefotos.
Keiner ist mehr eine Insel. Egal wo, die kranken Auswüchse der Zuvielisation erreichen auch den fernsten Punkt des Planeten und selbst im All kreist ein riesiges Ausmaß an Weltraumschrott. Jede noch so kleine Handlung meinerseits hat Auswirkungen auf den Erdball, deshalb wird es immer weniger egal, wenn in China ein Sack Reis umfällt.
Festungsgleich die Häuser in der Umgebung. Alle Läden unten. Alle Fenster zu. Hitze ist im Anmarsch. Heute Nacht um halb zwei habe ich nicht schlecht gestaunt. Eine Nachbarin stand in der Küche (ich hab dreimal meine Uhr gecheckt) und hat gekocht. Zwei Häuser weiter duschte jemand bei offenem Fenster. So viele Lichter wie selten in den Wohnungen. Offenbar hat mein Dorf heute Nacht schlecht geschlafen, was nicht an dem (mit Verlaub leicht schauerlichen) Krötengesang in Nachbars Teich gelegen haben dürfte.
Wie oft höre ich – wenns doch nur mal wärmer wäre. Jetzt ist es warm. Und? Nutzt es zur Zufriedenheit? Nö, weil es jetzt wieder ZU warm ist. Ich glaube, Temperaturempfinden ist verschieden. Wenn wir jetzt so warm haben und es wird wieder kühler, fühlen sich 20 Grad regelrecht kalt an. Ich halte es mit den Ärzten: „… darum ist mir der Winter einfach lieber.“ Und bis dahin bin ich von Herzen dankbar für die Möglichkeit, einen Wasserhahn aufdrehen zu können, mir einen nassen Lappen auf den Kopf zu legen und viel Wasser zu trinken.
Allen Kranken und gesundheitlich angeschlagenen Menschen wünsche ich in diesen Tagen ausreichend Möglichkeiten, die Hitze gut zu überstehen. Den Sonnenanbetern Freude und dem Rest der Welt: alles, wirklich alles im Leben geht vorbei. Jeder Sommer, jeder Winter. Manchmal mag das doof sein, manchmal ist es aber auch tröstlich.
Allen einen kopfkühlen Merkurtag. Und Danke an Anne für die feinen Fotos von heute. Dieses hier überleg ich mir gerade als Bildschirmschoner einzurichten.
Sebastian Kneipp, der Wasserdoktor. Seine Lebensgeschichte würde viele überraschen – in ärmsten Verhältnisse aufgewachsen, die Kate, in der die Familie wohnte, brannte ab, Verwandte ermöglichten dem klugen Kind den Schulbesuch. Selbst geheilt von einer schweren Krankheit zeigten seine Wasseranwendungen bald große Erfolge. Bis zum Lebensende wurde er mit Prozessen überzogen, weil er kein Mediziner war, also „die Finger vom Heilen lassen sollte“.
Für alle die, die mit „solchen Außenseitermethoden“ keine Schwierigkeiten haben, ist Kneipp in dieser Woche vermutlich hochnützlich, denn ihm verdanken wir Anwendungen wie Güsse oder den Kneippespresso, der vielen von uns sicher hilft, wenn es so heiß wird: In ein nicht benutztes Waschbecken Wasser einlassen und einfach stehen lassen. Wann immer es dir heiß ist – geh mit den Armen, soweit es möglich ist, hinein, bisschen drinbleiben und die Arme nur abstreifen. Wer eine Badewanne hat, kann das auch mit den Beinen machen, fein im Storchengang durchgehen, nicht abtrocknen. Und „für innerlich“ ausreichende Wassermengen zu sich nehmen, Gurke und Melone auf den Speiseplan setzen. Achtung bei Klimaanlagen und Ventilatoren. Wer verschwitzt ist, holt sich rasch einen Zug. Lieber immer wieder mal mit einem Waschlappen mit zimmerwarmem Wasser abwaschen bringt mehr.
Wer Anregungen anderer Art bekommen mag – am Mittwochabend ist die vorletzte GlücksWERKstatt vor den Sommerferien. Thema: Visionboard gestalten und Abendeurythmie. Die GlücksWERKstatt ist offen für alle Interessierten! Wer mit dabei sein mag, Start ist 19.30 Uhr, möge sich bitte anmelden. 10 Euro Beitrag. Letzte GlücksWERKstatt vor September ist dann am 15. Juli! Wir freuen uns auf euch.
Der Kurs „Goldwege des Herzens“ ist ein Freukurs. Menschen die Grundlagen der Anthroposophie nahebringen macht mir so viel Freude. Damit kann man sich dann sein Leben lang befassen, sich inspirieren lassen, beobachten und Entdeckungen machen. Den eigenen Horizont erweitern und übliche, eingeschliffene Denkmuster verlassen ist immer anregend. Noch ein Kurstag, dann ist dieser Durchgang fertig. Interessenten können sich schon jetzt für diesen Kurs im Frühling 2020 anmelden.
Wer Interesse an den Kursen hat, die im September starten – dann fix, ihr Lieben. Bitte anmelden, denn manche Kurse sind schon gut voll und es geht nach der Reihenfolge der Anmeldungen. Wir freuen uns von Herzen auf euch. Sprecht uns an oder schaut auf der Homepage.
Hinter den Kulissen haben wir den neuen Herzwegweiser für Juli bis September fertiggestellt und in die Druckerei gegeben. Mehrere Menschen, die beim großen Filmtag am 6. Juli nicht mit dabei sein können, haben uns Texte über unser Angebot geschickt – so wunderbar, berührend und liebevoll. Wir danken euch sehr und stellen die Texte gern auf unsere Homepage.
Ein bisschen Respekt habe ich vor dieser Woche. Sommer ist nicht meine Jahreszeit. Die meisten Menschen blühen regelrecht auf, ich habe krasse Tendenzen, mich in eine kalte Höhle zurückzuziehen und den ganzen Tag kaltes Wasser über meinen Kopf zu schütten, um denken zu können. Nun, der längste Tag des Jahres ist geschafft, ab jetzt arbeitet die Zeit für mich :-))) In gut 6 Monaten ist Weihnachten. Läuft. Es gilt nur, die nächsten Wochen zu überstehen.
Allen einen feinen Wochenstart!
Danke an Theresa für das Foto aus Griechenland
Die beiden Pandabären, die Steffen fotografiert hat, lassen es sich schmecken. Ganz entspannt genießen sie ihr Mahl. Wenn ich durch die Stadt gehe, sehe ich wenig genießende Menschen. Die meisten hetzen mit Plastikbechern (!!! NO GO!!!) durch die Stadt und starren auf ihre wenigen Zentimeter Handydisplay, keine Sekunde gewahr werdend, dass das eigentliche Leben direkt vor ihrer Nase mit bester Grafik und Soundkarte liegt.
Wer nicht genießt, wird ungenießbar, hat Schiller festgestellt, Konstantin Wecker hat uns damit vor Jahrzehnten wachgerüttelt. Was genießen wir? In unserem Überfluss haben wir verlernt, die kleinen Dinge wertzuschätzen. Wissen wir noch, wie ein selbstgebackenes, warmes Brot mit Butter, ein bisschen Kresse und Meersalz schmeckt? Ein Glas klares Wasser? Riechen wir die Blüten um uns herum und sehen wir ihre Schönheit oder werden sie nur fotografiert, um dann ins Netz gestellt zu werden? Sind die Momente, in denen uns bewusst wird, wie gut eine Tasse Tee schmeckt, eine Kugel Eis zum Erlebnis werden kann, wir unter der Dusche stehen und es kommt Wasser wie von Zauberhand, wirklich erlebt oder selbstverständlich?
Wer sich der Magie des Augenblicks nicht verschließt, kann darin den Schlüssel finden zur Magie des Großen, zum wissenden Feld, in dem Lösungen und Wunder möglich sind.
Allen ein wunderschönes, genussfreudiges und stilles, leises, zartes Wochenende voller magischer Momente und Sternenlicht oder solchem Farbzauber wie auf Sigrids Bild. Danke, Sigrid!
Der heutige Tag sei Dank des morgigen Feiertags ein kleiner Freitag, lese ich soeben. Vermutlich bezieht sich das auf Wochen von Menschen, die Freitag mit Wochenende = freie Zeit verbinden. Ich bin privilegiert, weil ich meine verschiedenen Arbeitsbereiche, Praxis und Kurse am Wochenende, liebe und von daher jeder Tag die besten Chancen hat, dass ich mich auf ihn freue. Spannender finde ich die Frage, ob ich immer wahrnehme, welche Qualitäten einzelne Tage haben. Ein Montag hat andere Einflüsse als ein Freitag und der heutige Mittwoch zeigt, was er drauf hat – er ist Merkur gewidmet, dem Götterboten, ist mit Quecksilber assoziiert und das springt bekanntlich in alle Richtungen davon, wenn man ein Quecksilberthermometer fallen lässt. An manchen Tagen kann man diese unterschiedlichen Qualitäten gut aufnehmen.
Ganz überraschend für alle kam heute die sechste Operation innerhalb von drei Wochen für meinen Bruder. Am Tisch brennt die Kerze, dass alles gutgehen möge. Natürlich kann man sich an vieles gewöhnen, auch an Operationen, aber sechs in der Zeit sind too much, zumal weitere OPs im Familienkreis anstehen. Es wird unser Rekord-OP-Jahr, wenn das so weiter geht und vermutlich hätten alle auf alle OPs gern verzichtet. Für mich spannend – was ergibt sich daraus? Werden Verbesserungen erzielt? Gelingt es, Prozesse aufzuhalten oder erweisen sich die Versuche mit dem Skalpell als ebensolche? Wie gut sind Immunsysteme und welche Rolle spielt die innere Einstellung? Bisschen viele Feldversuche im Moment, aber es nutzt nichts, Dinge sind, wie sie sind und verlangen von uns die Flexibilität, damit umzugehen. Manchmal gelingt das. An anderen Tagen nutzt auch die kreativste Haltung nichts. Dennoch werden die schwarzen Johannisbeeren reif, dreht sich Welt. Gelegentlich braucht es eine sehr weite Metaebene, um Abstand zu bekommen und nicht eingesogen zu werden. Da ist es ein hervorragender Plan, dass ich jetzt alles umkremple und (nein, keine Übersprungshandlung, sondern den morgigen Tag freischaufeln, um in die Klinik gehen zu können) und das Haus putze. So war der Plan nicht gewesen, aber so wird es sein.
Allen einen frohen Feiertag und kleine oder große Donnerstage und Freitage.
Danke an Theresa für das Foto vom Rathaus in Hannover!
Spannend, was für eine Wundertüte Tage sein können. Manche enthalten Dinge, die einem gänzlich unbekannt sind, Thesen, die den Horizont erweitern oder einen sprachlos mit offenem Mund zurücklassen. Gespräche, die andere Wege nehmen als gedacht und zu erstaunlichen Erkenntnissen und Zielen führen. Vertrautes wie Staubsaugen, Boden wischen, Salat schnippeln. Anrufe gehen ein, Mails, verlangen nach Antworten, Termine werden gebucht und möchten bestätigt werden. Welke Rosen warten aufs Abschneiden. Blütenberge auf dem Weg wollen gefegt sein. Wäsche wird auf- und wieder abgehängt. Dazwischen erfährt man von Geburten und Todesfällen. Diagnosen werden berichtet. Manche sind gut, besser als befürchtet, andere sind schrecklich und es gibt kaum etwas darauf zu sagen. Ich sehe Babyfotos und werde gefragt, welchen Text ich für eine Trauerkarte wählen würde.
Die Welt an einem Tag. Die gesamte Bandbreite von Geburt bis Tod. Von Schmerz bis Freude.
Pausenanker zwischendurch: Bücher. Sie helfen, mich wieder einzunorden, die Mitte zu finden. Oft sind es Sachbücher. Oft ein Band mit Rilke. Es gibt Bildbände, die habe ich tausendmal in der Hand gehabt, weil sie immer wieder schön sind. Eine restlos zerfledderte handgeschriebene Ausgabe des Tao te King. Hunderte Notizzettel in Boxen mit „wichtigem Inhalt“. Nach meinem Aufenthalt in der „blauen“ Welt gibt es dann wieder die rote Pille. Willkommen in der Realität. Gut, wenn man zwischen Welten wandern kann.
Was ist DEIN Lieblingsbuch? Gibt es eines, das dich lange schon begleitet? Warum?
Allen einen feinen Wochenteilungstag.
Danke an Theresa für das Foto vom Jakobsweg.