Wer einmal im Sommer lange wandernd unterwegs war und hat eine Quelle im Wald entdeckt, die aus dem Felsen springt, weiß um das Wunder von Wasser. Nicht umsonst wurden Quellen stets für heilige Orte und in höchsten Ehren gehalten, damit sie sauber und rein bleiben, denn jeder Tropfen, der an der Quelle seine Reise aufnimmt, hat als Ziel das weite Meer.
Für uns Menschen sind Quellen im übertragenen Sinn lebenswichtig. Aus welcher Quelle schöpfe ich meine Kraft? Was sind meine Inspirationsquellen, die meiner Seele Nahrung geben und sie stärken? Welche Quellen an Verbundenheit darf ich erleben in meinem Alltag, die mich auffangen, wenn ich falle?
Gern übersehen wird eine wichtige Frage: Wo bin ich selbst Quelle und wofür? Was habe ich der Welt zu geben? Was ist mein Geschenk an den Planeten und meine Mitmenschen? Wir sind ja gern im Anspruchsmodus, fordern nervtötend und machen andere für unser Glück zuständig. Dabei beginnt alles mit der Entscheidung, selbst Quelle zu sein. Im Badge des Fürsten of Wales (das ist derzeit Prince Charles) findet sich seit dem 14. Jahrhundert der Spruch „Ich dien“, geziert von drei Straußenfedern in einer einfachen Krone. Bis heute wissen wir nicht genau, auf was „ich dien“ zurückgeht, es gibt zwei Theorien. Die eine besagt, dass Edward of Woodstock diesen Wahlspruch dem Wappen von König Johann von Luxemburg übernommen habe, der als besonders tapferer Ritter galt. Die andere Theorie leitet es vom walisischen eych dyn ab, was wir mit „your man“ gleichsetzen können.
Mir gefällt „ich dien“ sehr gut, denn genau das ist es, was unsere Aufgabe ist. Dienen. Das hat nichts mit Hampelmann, sich klein machen oder sonstwas zu tun, sondern beschreibt einzig und allein, dass wir auf dem Planeten im Dienst einer inneren Aufgabe sind, der wir dienen. Wem oder was dienst du?
Allen einen spannenden kraftvollen Marstag.
Danke an Ursula für das feine Waldfoto.