Es gibt zwei großartige Tage im Leben eines Menschen:
Der Tag, an dem wir geboren wurden, und der Tag, an dem wir entdecken, wofür.
William Barclay
Herzensdank an Manuela für dieses zauberhafte Foto!
Werde, der du bist (egal, ob wir das Pindar oder Nietzsche zuschreiben) – das ist eine brettharte Ansage. Wer bin ich denn? Die Summe meiner Prägungen, Glaubenssätze, Erfahrungen, meiner Zeitgeschichte, die ihren Stempel ebenso aufgeprägt hat wie die Menschen, denen ich bisher begegnet bin? Wars das, oder existiert in mir auch eine weitere Person, nämlich die, die ich sein möchte, für die ich mir die Ausstattung mitgebracht habe ins Leben? Ich denke, beides ist richtig, plus X, sei das Karma oder Zufall, was immer.
Manche Menschen suchen lebenslang nach der Frage, wer sie denn sein möchten. Sie schlingern so von einer Erfahrung in die nächste und verzweifeln fast, weil sie ihr Ikigai, wie es die Japaner nennen, ihren „Grund morgens aufzustehen“ nicht finden. Dabei wissen wir alle, wenn wir uns einfach mal ausklinken aus dem Lärm des Alltags und den sinnfreien Belaberungskisten jeden Tag, unseren Ablenkungsmanövern und Tricks, nicht bei uns schauen zu müssen, dass wir sehr genau wissen, was unser Lebensplan ist. Die Stimme spricht immer wieder in uns und sie ist nicht pathologisch, sondern leise und bestimmt.
„Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben, wird im selben Kreis all sein Leben traben; kommt am Ende hin, wo er hergerückt, hat der Menge Sinn nur noch mehr zerstückt.“ So beschreibt es Christian Morgenstern.
Idee fürs Wochenende für alle, die für Vision quest in der freien Natur nicht den Mut haben, die normalerweise lieber Karten befragen als ihr kluges inneres Selbst und die permanent quengeln, nölen und unzufrieden sind: Geh in die Stille. Schieb den ganzen Plappermist im Hirn auf die Seite. Und frage dich drei Tage lang immer wieder: WAS FREUT MICH? WAS BEWEGT MICH? Was macht mir Herzklopfen?
Notieren, notieren, notieren, sortieren und – Überraschung.
Allen einen visionären Einstieg in ein langes Wochenende, perfekt geeignet für innere Einkehr.
Wenn du deinen eigenen Weg verloren hast, wie findest du ihn? Blicke nach unten. So du zwei gesunde Füße hast, hast du ihn soeben wiederentdeckt. Dein Weg entsteht beim Gehen. Wann immer du also denkst, du habest deinen Weg verloren, findest du ihn, indem du ein, zwei Schritte tust und schon bist du wieder am Start.
Na toll, höre ich schon die Einwände, wenn es denn so einfach wäre! Ehrliche Antwort? Es IST so einfach. Schlichte Erkenntnisse sind in aller Regel zielführend, während 20-seitige Gebrauchsanleitungen nie gelesen werden. Fangen wir nicht an zu glauben, wenn es kompliziert wird, es sei dann vielleicht richtig. Es ist richtig, wenn es Freude bereitet und wenn du es selbst tust. Dann ist die Frage berechtigt: „Wie ist es dir in den letzten Jahren ergangen?“ Wenn wir keinen Schritt selbst getan haben, ob real oder im übertragenen Sinn, ist es uns auch nicht ergangen. Wir haben vielleicht etwas erfahren und erlebt, aber das Leben in die Hand oder unter die Füße nehmen ist ein aktiver Prozess und das bedeutet – beweg dich. Selbst.
Allen einen herrlichen Jupitertag.
Wovon träumst du? Ist dir bewusst, dass du jeden Moment deines Lebens etwas erschaffst? Aus der Essenz der rund 60.000 Gedanken des Tages bastelst du dir deine Welt, wie du sie siehst, nicht, wie sie ist. Gedanken können Gefängnisse sein, deren Mauern immer weiter zusammen zu rutschen scheinen und erdrücken. Du kannst dich wertlos, klein, dumm, ja sogar krank denken. Aber es funktioniert auch in der anderen Richtung – die Kraft eines Gedankens ist gigantisch, wenn du dein gesamtes Herzblut hinzugibst. Check it out. Welche Welt willst du erfahren, in welcher willst du leben? Welche Vision möchtest du an diesem Wochenteilungstag entwickeln, der zum Startschuss von etwas Neuem, Großem in deinem Leben werden kann? Viel Erfolg dazu.
Dankeschön an Ursula für das herrliche Foto!
Schmetterling
Gestern Nacht träumte ich, ich wär ein Schmetterling und flog von Blume zu Blume. Da erwachte ich und siehe: Alles war nur ein Traum. Jetzt weiß ich nicht: Bin ich ein Mensch der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der träumt, er sei ein Mensch?
Zhuangzi
Danke an Ursula für das beeindruckende Foto
Montage. Das Wochenende mit den Aufstellungen war schon ein gutes Brett. Heute Firmencoaching, auch spannend. Wäre alles fein und macht viel Freude, aber es gibt eben so Montage … da schlagen die schlechten Nachrichten rechts und links ein. Eine verzweifelte Anfrage wegen einer Kündigung am Telefon, ein schwerer Unfall in der Familie, der Bruder kommt aus dem Krankenhaus und braucht einiges an neuen Behandlungen, die organisiert werden wollen. Wetter sei Dank, da wacht man schon um halb zwei morgens auf und weiß – Migräne. Dauergähnen, pochender Kopfschmerz. Blick aufs Tagesprogramm regulär – gut, sind ja noch ein paar Stunden. Also viiiiel trinken, frische Luft und versuchen zu schlafen. Na, netter Versuch. Aber auch solche Tage werden irgendwann Abend. Noch ein Gespräch für heute steht an und vieles heute ist richtig schön gewesen, für manche Probleme gab es Lösungen, wenn auch keine perfekten, aber Wege.
Bis zum Kliententermin reicht es zum Abendessen und um den Kopf kurz unters kalte Wasser zu halten. Das dürfte dann hoffentlich ausreichen, um fit genug zu sein. Und dann fängt diese Woche für mich eben mal ausnahmsweise am Dienstag an wie normale Wochen. Ich geb ihr noch viele Chancen.
Wer Donnerstagabend noch nichts vorhat und schon immer mal wissen wollte, was denn die Fragen des menschlichen Lebens sein könnten – herzlich willkommen zum Praxisvortrag um 19.30 Uhr über Biographiearbeit. So ein klasse Thema! Es ist der vorletzte Vortrag vor der Sommerpause, der letzte Vortrag wird dann am 11. Juli über Werte und Wertschätzung sein, auch da freue ich mich sehr.
Erinnerung auch an die offenen Anmeldelisten für die angehenden Heilpraktiker für Psychotherapie, Differentialdiagnosekurs, Gesprächstherapie nach Carl Rogers und das Sahnestück, die Cardea-Therapie. Alle Anmeldelisten sind offen und über die Homepage können Infos angefordert werden oder man kann sich für vieles direkt anmelden. Wir freuen uns auf euch.
Einen guten Marstag mit ausreichend guter Kraft und Energie!
Danke an Anne für eines meiner absoluten Lieblingsfotos!
Ein spannendes Wochenende geht zu Ende. Die Cardea-Therapeuten in Ausbildung haben das letzte Theoriewochenende zum Thema systemische Arbeit gehabt und starten im Juli den letzten Ausbildungsblock – Hypnotherapie. Das ist total toll. Sonntags haben wir ja Aufstellungen und so durften wir am Sonntag drei Menschen in einer schwierigen Lebenslage begleiten und hoffentlich so manches zum Guten bewegen. Für Juli gibt es noch freie Termine, wer sich dafür interessiert, darf sich gern melden.
Am Montag starten wir mit einem Firmencoaching zum Thema Kommunikation. Die Führungskräfte eines mittelständischen Unternehmens kommen und werden eine Menge darüber erfahren, wie Kommunikation funktioniert und was sie vielleicht bei sich optimieren können. Der Rest der Woche ist gut gefüllt, aber keine Sorge, ich bin auch in den Pfingstferien da, es herrscht also kein Terminnotstand für die, die Unterstützung brauchen.
Sehr freue ich mich auf den Donnerstagabend. Das Thema Biographiearbeit finde ich seit Jahrzehnten spannend und unser Lebenslauf ist ein wunderbares Buch, aus dem wir vieles herauslesen und schauen können, ob wir uns den Herausforderungen der einzelnen Phasen gut gestellt haben oder noch Hausaufgaben offen sind. Wer sich dafür interessiert – gern, am Donnerstag um 19.30 Uhr, bitte anmelden, 10 Euro.
Allen einen guten Start in diese Woche, in der wir das erste Mal richtig Sommer haben. Ich hoffe, es freut alle Sommerfans. Ich warte derweil mit einem kalten Waschlappen auf dem Kopf auf bessere Zeiten und halte es mit einem Spruch der Inuit – Sommer ist eine schlechte Zeit zum Schlittenfahren.
Was für ein Glück hat man, wenn man einen Garten hat. Mal abgesehen davon, dass ich ja der Obermonstergrasmilbenallergiker ever bin und nicht mal zur Mülltonne gehen kann ohne hinterher Haare waschen zu müssen, weils gigantisch juckt, hab ich den weltbesten Ausblick. Jeden Tag geschehen nun Wunder im Garten. Das für mich größte Wunder sind unsere Rosen. Englische Duftrosen, allesamt gefüllt. Am intensivsten duftet die Rosenhecke, doch wenn James Galway seine intensiv rosaroten Schalen öffnet oder Queen of Sweden ihre Blütenteller entfaltet und das alles zwischen den gerade verblühenden Iris, der riesigen Katzenminze, dem zartfiedrigen Salbei und dieses Jahr endlich die im letzten Jahr gesäten Ringelblumen zu Dutzenden ihre gefüllten (hurra!) Blütenkelche neben dem Klatschmohn wiegen, bin ich restlos begeistert. Bald sind die Pfingstrosen soweit, die halten es bei uns wie die Christrose. Die soll ja an Weihnachten blühen, bei uns macht sie das nur an Ostern und Pfingstrosen halten sich kein Jahr an Pfingsten, doch 2019 könnte es klappen. Für die meisten Leute sieht unser Garten wie eine totale Wildnis aus, was stimmt. Aber – es ist genau diese Vielfalt zwischen Salat, Rotkraut, roter Beete, Rosen, Ringelblumen, Goldhopfen, Himbeeren und Holunder (neben vielen hundert anderen Pflanzen), die eine gigantische Menge an Insekten anzieht. Wir haben so viele Sorten Erdbienen und –hummeln, Schmetterlinge, wenigstens ein paar Vögel (weil es hier mehr Katzen als Bäume gibt) und wir warten gespannt auf die riesigen schwarzen Holzbienen, die auftauchen wie aus dem Nichts, wenn der große Muskatellersalbei seine Blüten öffnet und unser Haus mit einem unglaublichen Duft einhüllt. Seit einer Woche tut auch der Springbrunnen wieder seinen Dienst, nachdem er einen neuen Solarakku bekommen hat. Jetzt freuen sich die Insekten über eine feine Tränke und wir übers Geplätscher. Kaum ist es so warm wie heute, versammeln sich auch die Grillen Rottenbauers, um ums Haus herum zu musizieren. Mich haben sie ja immer endlos genervt, aber seit ich eine Aufnahme gehört habe, bei der das Gezirpe anders aufgenommen wurde, bin ich geflasht – hier der Link
Allen ein wunderschönes Wochenende. Wir werden uns hier das letzte Mal mit Theorie zur systemischen Arbeit und am Sonntag mit Aufstellungen befassen.
Der Pflanzenberg ist angekommen, herrlich verpackt und fein, alles schön eingesetzt und angegossen, bevor es heiß wird, damit es noch wurzeln kann. Schöne Pflanzen, seltene Pflanzen, mal schauen, wie sich alles macht. Und Premiere: der erste Salat im Garten ist soweit, wir werden heute eine Riesenschüssel davon genießen zur Feier des Tages.
Durch den Feiertag ist die Woche verkürzt, was bedeutet, an drei Tagen die Termine von vier einzuplanen. Der heutige Tag ist ein feiner Bürotag und mittags Krankenhaus, Familie besuchen. Das Jahr werden wir vermutlich in den freien Minuten vorwiegend in Klinikzimmern verbringen.
Am Sonntag werden wir spannende Familienaufstellungen haben. So viel Not ist in den Familien, Menschen, die sich wirklich nahestehen, verletzen sich auch oft massiv mit weitreichenden Folgen. Wenn es im Familiensystem kracht, macht das Menschen schnell und tief krank. Muss das sein? Geht es nicht in unserem Leben darum, dass jeder an der Entfaltung seines eigenen Potentials arbeitet und dafür sorgt, dass auch andere ihr Potential entfalten können? Haben wir Artikel 1 des Grundgesetzes, das in diesen Wochen ja oft erwähnt wird, im Auge und achten Menschenwürde, bei anderen UND bei uns selbst? Jeder negative Gedanke, jedes Kleinmachen, jedes sich selbst Fertigmachen ist ein massiver Verstoß gegen unsere eigene Menschenwürde. Wie wäre es, wenn das Wort Menschenwürde wieder fester Bestandteil unserer Herzensqualitäten wird? Wer, wenn nicht du, wann, wenn nicht jetzt?
Allen einen wunderbaren Venustag.