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Donnerstags-Nachdenk-Input

Fasching geht an mir komplett vorbei. Ich glaube, es ist anders, wenn man in einer faschingsverrückten Gegend aufwächst, bei mir war das nicht der Fall. Zwar hat das Dorf meiner Jugend bis heute einen großen Faschingsumzug, aber das nutzt alles nix. Viel mehr verbinden kann ich mich mit dem Gedanken hinter carne vale, der fleischlosen Zeit des Fastens im Angang auf die Osterfeiertage. Eine Zeit, in der viele Menschen sieben Wochen auf etwas verzichten. Früher war es neben Süßigkeiten oft das Fernsehen. Bis Aschermittwoch können wir darüber nachdenken, was wir mit diesen sieben Wochen anfangen wollen. Ich bin für Verzicht auf Onlinezeit zugunsten direkter menschlicher Begegnung, ich werde also viele Kurse, Seminare, Vorträge besuchen und halten und mich auf direkten Kontakt freuen. Das ist herzstärkender als manches andere.

Ich und Zahlen – eine innige Liebe. So sind gleich zwei Fehlerteufel im neuen Newsletter drin. AusKLANG ist am SAMSTAG, den 30. 3., um 17.30 Uhr und das LebensKUNSTseminar startet 2020. Zahlen sind für mich leider keine Lebewesen wie Buchstaben, sondern sehr abstrakte Dinge, die mich vor große Rätsel stellen können (nicht alle).

Noch immer klingen die Mantren vom Wochenende in mir nach und die Erkenntnis, dass 12 Minuten Meditation, die auch aus Mantrensingen bestehen kann, nachweislich das Gehirn sehr stark verändern können. 12 Minuten singen am Tag – was für Veränderungen kann das auslösen. Ich liebe Singen (nicht, dass ich es könnte, aber es freut mich, es zu tun) und gebe das den Klienten auch ständig auf. Jetzt kann ich das natürlich auch wissenschaftlich untermauern, bislang war die Ausschüttung von Oxytocin, dem Bindungshormon, bekannt, das war auch schon super.

Und ich stelle fest – jetzt, wo die Welt draußen durch offene Fenster wieder lauter wird, mein Nachbar seit heute Morgen um 7.30 Uhr nonstop Berge Holz sägt, ich wieder mit mehr Welt von außen beglückt werde, sehnt sich alles in mir nach reiner Natur. Vogelzwitschern, am besten Wasserplätschern, intensives Arbeiten und dazwischen restlos Stille. Ich schätze es sehr, tagelang nicht sprechen zu müssen, sondern innerlich aufzuräumen. Der schlimmste Moment nach so einer Auszeit ist, wenn das Schweigegebot aufgehoben wird und die Menschen schlagartig anfangen, Unwesentliches zu plappern.

Genießen wir die Geräusche der Natur, wann immer es möglich ist. Halten wir uns fern vom Lärm der Welt. Und trinken wir ausreichend Tee.

Allen einen frohen Jupitertag.

Karneval, Fasching, Fastnacht

Oh wär im Februar doch auch

wies anderorten ist der Brauch

bei uns die Narrheit zünftig!

Denn wer, so lang das Jahr sich misst,

nicht einmal herzlich närrisch ist,

wie wäre der zu andrer Frist

wohl jemals ganz vernünftig.

Theodor Storm, 1817-1888

Nein, leider kein Foto meines Nachtischs heute 🙂

Mittwochs-Nachdenk-Input

Wochenteilungstag! Vielleicht geht der Februar in die Wettergeschichte ein mit diesem Vorfrühling. Morgens auf dem Weg ins Schwimmbad ist davon wenig zu spüren. Staunen gab es auf jeden Fall, denn am Dienstagmorgen um halb sechs Stau auf der B 19 Richtung Stadt – Lastwagen mit riesigen Betonteilen für die Brücke versuchten die enge Kurve zur Baustellenauffahrt zu nehmen. Mit viel Blinklicht und kurzzeitiger Sperrung gelang das auch, aber was sich da in Minuten an Stau aufbaut um die Uhrzeit glaubt man gar nicht.

Der Kampf um die Vogelkästen ist beendet, die Hausverteilung wurde vogelintern erfolgreich gelöst. Jedes Haus ist bezogen, willkommen, kleine Piepmätze. Frohes Wohnen und einen guten Sommer für euch und eure Familien!

Rumi lebte im 13. Jahrhundert und gilt als einer der bedeutendsten Dichter des orientalischen Raums, den er mit seinen Texten in den Bereichen Mystik, Dichtung und Musik stark beeinflusste. Rumi glaubte, dass es eine Liebe gibt, die uns Menschen Erkenntnis beschert und alle Menschen, gleich welcher Religion sie folgen oder welchem Volk sie angehören, verbindet. Der Mensch als Gefäß Gottes, im Menschen selbst ist Gott zu finden, ein grundlegender Gedanke des Sufismus. Rumis Worte berühren uns Menschen heute oft sehr tief, was auch an etwas liegt, das er gut beschrieben hat: „O Mensch, deine Heilung liegt in dir und du bewahrst es nicht. Dein Schmerz liegt bei dir und du begreifst es nicht. Und du bist das offensichtliche Buch, durch dessen Worte das Verborgene in Erscheinung tritt. Du meinst, du seist nur eine kleine Masse, obwohl die größte Welt in dir verborgen liegt.“

Wenn wir jetzt das Erwachen der Natur draußen miterleben – machen wir uns bewusst, dass wir zu jeder Sekunde unseres Lebens ebenfalls die Wahl haben, neu anzufangen. Wir können jederzeit etwas lassen, das uns nicht mehr gut tut und stattdessen etwas wagen und probieren, was wir noch nicht kennen. Viel Freude beim Entdecken an diesem Merkurtag.

 

Seelenherz

Das Wort, das aus der Seele kommt, setzt sich ganz bestimmt ins Herz.

Rumi

Danke an Theresa! Sie ist bis Australien gereist, um mir das Steinherz zu fotografieren J

Dienstags-Nachdenk-Input

Manchmal ist es schon erstaunlich, was alles so jeden Tag los ist. Am Samstag war der Tag des Putzens. Fenster, Vorhänge, alte Blätter im Garten weggeräumt, Erde in Kübeln, Beeten und an den Böschungen nachgefüllt, mal den Winterdreck ums Haus herum gekehrt, Kühlschränke ausgewaschen und den Gefrierschrank sortiert. Am Sonntag eine Stunde lang der Versuch, ein Seminar zu buchen, ein Hotel in Seminarnähe aufzutreiben (schwierig in Berlin) und die Fahrkarte zu buchen (misslungen, die Bahn mag unsere Karte nicht. Fängt ja schon gut an, das „Sänk juh vor Träffelink wisse Deutze Bann“). Am Abend ein Ausflug in die Welt des Mantrensingens mit den Großen der Kunst wie Deva Premal und Miten, Krishna Das, Snatam Kaur und vielen mehr, auch gerappte Mantren – unglaublich. Es ist so tief bewegend zu sehen, was geschieht, wenn Menschen gemeinsam singen und durch den Gesang restlos aus ihrer Monkeymind-Attitude herausgeholt werden können. Wow.

Am Montag Führungskräftecoachingtag. Welche Erwartungen hat die Leitung an die Führungskräfte, welche Fragen haben die Führungsteams an die Leitung, wie gelingt Kommunikation und was geschieht, wenn sich Menschen einige Minuten lang voreinander verneigen? Welche Perspektive wird dadurch ermöglicht? Gemeinsam essen, gemeinsam arbeiten, gemeinsam lachen und  hoffentlich vieles mitnehmen, was brauchbar ist für die nächsten beruflichen Entwicklungen, damit Arbeit Freude macht, denn, wie wir im Schlusstext gehört haben: „Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe“ aus dem „Propheten“ von Gibran. Jetzt gehe ich dran, den Raum wieder aufzuräumen, in dem wir intensiv geschafft haben. Das ist mein Anteil an der sichtbar gemachten Liebe nach einem Seminar. Dieses Spülen, aufräumen, saugen, wischen, wieder herrichten, Luft durchströmen zu lassen ist eine stille feine Tätigkeit. Mit diesen Reinigungsritualen beschließe ich solche Kurstage, wobei der Tag damit heute nicht endet und ich mich noch auf liebe Menschen freuen darf, aber das ist jetzt mal das, was die nächsten zwei Stunden an der Reihe ist. Mal schauen, wie viel Liebe sichtbar wird, indem Aufräumen für innere und äußere Ordnung sorgt.

Allen einen guten Start in einen kraftvollen Marstag.

Montags-Nachdenk-Input

Rumis Aussage, dass wir unsere Lebensaufgabe finden sollen – die Japaner nennen das Ikigai. Es ist egal, WAS diese Aufgabe ist, Hauptsache, wir erfüllen sie. Es gibt Meister im Sushimachen, Teetassen herstellen, Tuschzeichnungen anfertigen, begnadete Bäcker, Frisörinnen, Krankenschwestern, Therapeuten – was immer DEINE Aufgabe ist, finde sie. Finde sie und gehe ihr mit allem Herzblut nach. Es gibt keinen anderen Weg.

Ich glaube, dass man im Leben immer wieder an eine Wegkreuzung kommt und dann gar nicht anders kann als den Weg nehmen, der sich „richtig“ (nicht wertend gemeint) anfühlt. Es ist nicht immer der bequeme Weg, aber der einzige, den man nehmen konnte, egal, wohin er führt. Manchmal treffen wir Entscheidungen und wissen, sie müssen genau so sein und doch wandern wir oft genug durch das Tal der Tränen, sind vollkommen von guten Geistern verlassen und verlieren (fast) das Vertrauen in alles. Und doch – ist dieses Tal durchwandert, kommen wieder andere Zeiten, in denen man sich näher an seinem Lebensthema sieht und nicht nur im Vertrauen auf die Richtigkeit, sondern im WISSEN um die Richtigkeit geht. Dem Weg ist das egal. Er braucht weder Wissen noch Vertrauen, er ist und das ist das Krasse daran. Er ist, er entsteht mit jedem Schritt. Er fragt nicht nach richtig oder falsch, er entsteht und ist mal kurvig, mal durch einen Wald und mal durchs Feuer. Er ist. To be statt to do.

Egal, wo du gerade auf deinem Weg bist, ob du die Gipfelsicht genießt und den Sonnenschein dort oben oder überlegst, ob die Sichtweite unter 20 Zentimetern ist und eisiger Wind dir entgegenschlägt – wenn es dein Ikigaiweg ist, kannst du nicht anders.

Diese Woche wird vielfältig. Morgen gibt es ein Indoorseminar mit 11 Führungskräften eines Unternehmens, die sich dieses Jahr insgesamt dreimal treffen werden, um ihre Ausrichtung neu unter die Füße zu nehmen und ich freue mich sehr, die Gruppe begleiten zu dürfen. Mutige Menschen wagen sich in Gesprächstermine mit mir, weil sie ebenfalls ihrem Ikigai folgen und nicht immer wissen, ob das auch gut so ist, andere suchen mich auf, weil sie in Lebensfragen hängen, die Seele nur noch dunkle Farben trägt und der Lebenssinn wie entfleucht scheint. Und am Wochenende werde ich in Vaihingen eine Gruppe zum Abschluss ihrer Ausbildung als angehende Heilpraktiker auf dem Gebiet der Psychotherapie führen, die sich tapfer in die Herausforderung gestürzt haben, an sieben Wochenenden von Freitag bis Sonntag den gesamten Prüfungsstoff zu erarbeiten (Neustart dieses Sieben-Wochenenden-Kurses an der Akademie in Vaihingen/Enz am 30. August!). So werde ich zwischen Coaching, Therapie und Unterrichten pendeln und genau DAS ist MEIN Ikigai – Menschen begleiten und mithelfen, dass sie ihren Weg gut finden. Wer möchte diesen Weg mit mir mitgehen?

Allen einen guten Wochenstart.

Wochenend-Nachdenk-Input

Liebevolle Selbstkommunikation war das Thema unseres Donnerstags-Vortrags. Wie reden wir innerlich mit uns selbst? Sind wir so freundlich, wertschätzend und respektvoll zu uns, wie wir uns wünschen würden, dass die anderen mit uns so wären? Weit gefehlt oft. Wir werden von inneren Antreibern vorwärtsgetreten, von inneren Kritikern niedergemacht und glauben doch, wir hätten die Herrschaft über unseren Denkinhalt. Weit gefehlt. Der Autopilot aus den Tiefen unseres Unterbewusstseins hält uns fest im Griff und nur ein winzig kleiner Teil unserer Abläufe ist uns auch bewusst. Das hat Sinn, wenn wir nicht auch noch über die Menge an Magensäure nach dem Essen, die Frage des Haarwachstums pro Sekunde und Erhöhung der Herzfrequenz im Bedarfsfall nachdenken müssen, aber der Autopilot gaukelt uns auch gern vor, dass wir eben unser Denken beherrschen – tun wir nicht. Wir haben uns ausgetauscht, wie man in einen gelingenden Dialog mit sich selbst kommen kann und festgestellt: Es beginnt mit Wissen und Erkenntnis, doch das reicht nicht, dann darf es ins Üben und Tun kommen. Und was sich 20, 30, 40 und 50 Jahre aufgebaut hat, bildet sich nicht nach drei Mal üben zurück.

Um die Kraft der Gedanken wird es auch beim Heilpraktikerkurs gehen, denn unser Thema wird mentale Prüfungsvorbereitung sein. Das ist ein wichtiges Thema, auch wenn viele denken, dass man das gut bleiben lassen könnte – was uns wirklich in Prüfungen Probleme macht, ist unsere Psyche, gefolgt von fehlendem Wissen und Können, aber die Psyche knockt uns aus, ohne dass wir uns dessen wirklich bewusst sind.

Macht der Gedanken – großartiges Thema. Bedenken wir Marc Aurels tiefe Erkenntnis: Mit der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an. Sorgen wir also für ein bisschen Farbe in Form von Frühlingsblumen auf unserem Tisch und dafür, dass wir zwischen den Ohren eine aufgeräumte Baustelle haben. Dann noch ein frohes Lied auf den Lippen, viel Bewegung und stärkende Begegnungen mit tollen Menschen – was braucht es mehr für so ein Wochenende.

Allen gute Tage. Den Grippegeplagten von Herzen gute Besserung und allen anderen wenig Ansteckung!

Ab und an abstauben

Ich muss zuweilen wie ein Talglicht geputzt werden, sonst fange ich an, dunkel zu brennen.

Georg Christoph Lichtenberg, 1742–1799

Danke an Christoph für das Foto der Tulpen im Garten der Ita Wegman Klinik in Arlesheim (keine Sorge, das Foto ist vom Mai vor drei Jahren, ihr habt den Frühling nicht verpasst!)

Freitags-Nachdenk-Input

Bald ist Feiern angesagt. In diesem Jahr existiert die Praxis genau zehn Jahre und genauso lange bin ich schon als Dozentin unterwegs, inzwischen auch in unserer eigenen kleinen Schule. Beim Tag der Offenen Tür am Samstag, 30. März, laden wir euch herzlich ein, uns zu besuchen, euch zu informieren über alle Aktivitäten hier im Haus und das sind viele: Von den Ausbildungen im Bereich Heilpraktiker für Psychotherapie, Gesprächstherapietechniken und natürlich unser exklusives Herzensprojekt, die Cardea-Therapie®, über den gesamten Bereich der Persönlichkeitsentwicklung wie Goldwege des Herzens, FührungsKRAFTseminare, Vorträge und unser Freutermin GlücksWERKstatt möchten wir euch zeigen, was es alles gibt. Um 14 Uhr starten wir mit der Möglichkeit, sich zu begegnen, sich alles anzuschauen und zu informieren. Um 16 Uhr kommt der Vortrag zum Thema „LebensKUNST“, der Tag der offenen Tür klingt im wahrsten Sinne des Wortes um 17.30 Uhr mit Gedanken zum Wochenende und Musik von den Herzwerkern aus. Kommt einfach vorbei, wir freuen uns auf euch.

Eine Schule und eine Praxis leben davon, dass Menschen kommen. Das ist bei uns auch nicht anders – deshalb: kommt! Dass sich Menschen trauen, um Hilfe zu bitten bei ihren Krisen und Sorgen – nur Mut. Wie oft reichen schon ein paar Termine aus, um das Lebensschiff wieder flott zu bekommen, Dinge neu zu betrachten und gestärkt zurück in den Alltag zu gehen. Wer allein vor sich hingrübelt, landet meist in der Sackgasse seiner unbewussten Programmierungen. Auch in der Schule bieten wir so viele Möglichkeiten an, sich fortzuentwickeln oder gar einen neuen Beruf zu ergreifen! Am 15. März starten die Heilpraktiker, beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie (jaja, so heißt das im Amtsdeutsch) – wer mag noch mitreisen? Es ist so radikal spannend, was es da zu lernen gibt!

In diesen Tagen denke ich oft darüber nach, dass wir Menschen immer wieder Input, Anregung brauchen. Auch wenn der Kopf vieles weiß – wenn uns der Alltag überrollt, ist vieles hinfällig, bricht der alte Schlendrian sich Bahn. Da ich gerade sehr viel schreibe, ob das Zeitschriftenartikel, Kurse, Vorträge oder Seminare sind, fällt mir das immer wieder auf. Wir lernen stets, das Leben immer tiefer zu leben, wahrzunehmen, in die Liebe hineinzuwachsen. Und es sind nicht die großen Ereignisse, die uns prägen, sondern die Gedanken eines jeden Tages, mit denen wir unsere Glaubensmuster vertiefen und einschleifen. Es ist ein Übeprozess, „Herr im eigenen Hause“ zu werden. Wollen wir uns nicht gemeinsam auf den Weg machen? Wer ist mit dabei? Danke.

 

Donnerstags-Nachdenk-Input

Was für ein Abend am Dienstag. Eigentlich war GlücksWERKstatt, das haben wir auch fein gemacht und jede Menge Spaß gehabt. Wir haben uns sehr intensiv mit den Übungen beschäftigt, die faule Mundwerkzeuge beweglich machen, im Volksmund Zungenbrecher genannt und das ist einfach nur zum Schlapplachen. Zuvor ging es um die Frage, wie Sprache überhaupt entstanden ist und welche Theorien es dazu gibt. Es war also schon mal richtig lustig.

Nach der Abschlussrunde mit einem Schlag ein neues Thema – Welt im Wandel, die Herausforderungen unserer Zeit, die Not-Wendigkeiten, um den Planeten zu retten und das war eine richtig tiefe Gesprächsrunde. Manchmal passt es einfach, dass Menschen beieinander sitzen und dann auf einmal die Unterhaltung auf Themen kommt, die alle bewegen und wir aufgehoben sind in einem Kreis von Menschen, die Ähnliches antreibt, die aus den gleichen Gründen jeden Tag aufstehen und versuchen, die Welt ein bisschen schöner zu machen, egal, an welchem Ort sie arbeiten und leben. Großartig. Ich danke der Runde von Herzen!

Wir haben von Bernie Glassman gesprochen, der 16 Jahre alten Greta und ihrem Engagement, von Professor Tautz‘ neuestem Bienenprojekt, von Indras Netz, von Liebe, Achtsamkeit und ja, auch dem Weltfrieden. DAS sind Sternstunden, die einem wieder für eine gute Zeit Kraft geben, nicht nachzulassen, dranzubleiben, zu vertrauen. Denn darum geht es – Vertrauen. Vertrauen in Einsichtsfähigkeit und Vernunft, Hoffnung, dass alle rechtzeitig aufwachen und agieren und dass man die Menschen, die das noch nicht sehen und erkennen, mitnehmen kann. Die Menschen, die bereits unter massivem Klimawandel leiden, unter Terror, Folter, Krieg und allen Folgen, braucht man nicht wach zu machen, sie erleben das alles hautnah. Ihnen gebührt jede Hilfe und Unterstützung. Aufwachen müssen die, die ihre Augen verschließen vor Fakten, aus Angst oder dem Gefühl, nichts tun zu können. Jeder KANN etwas tun, von JEDEM Platz auf dem Planeten aus. Wenn jeder das tut, was er kann, retten wir die Welt miteinander. Sorgen wir dafür, dass Mutter Erde neue Humusschichten wachsen lassen kann, sich mit einem grünen Baum-, Hecken- und Büschekleid gewandet, geschützt und nicht ausgebeutet wird. Sorgen wir dafür, dass jeder an seinem Platz über sein Konsumverhalten nachdenkt und dazu beiträgt, dass die Meere wieder sauber werden, das Wasser trinkbar bleibt und wir uns nicht zuschütten mit Müll. Gehen wir auf den Balkon und in den Garten und pflanzen wir Bienenweiden, Gemüse, Beeren, Obst, imkern wir wieder und genießen unseren eigenen Honig, werden wir wieder Weltbürger im besten Sinne!

Für die, die bei sich selbst und ihrer inneren Kommandozentrale, Kopf genannt, anfangen wollen, eine Einladung – am Donnerstag, 21. 2., um 19.30 Uhr geht es beim Praxisvortrag um „Liebevolle Kommunikation mit mir selbst“. Und für die, die jetzt auch Lust auf GlücksWERKstatt haben – das von der Gruppe gewählte Thema für den 13. März um 19.30 Uhr lautet: „Glaubenssätze umgestalten mit Bewegung“. Damit haben wir schon in der Alten Synagoge in Kitzingen angefangen und es hat allen so viel Freude gemacht, dass wir das am 13. März vertiefen werden. Vortrag und GlücksWERKstatt sind gute Gelegenheiten zum Kennenlernen, denn am 15. März startet der nächste Kurs für angehende Heilpraktiker für Psychotherapie und es gibt noch freie Plätze. Wir brauchen liebende Kollegen, die sich gemeinsam aufstellen, um mitzuhelfen, dass Menschen wieder ihres Lebens froh werden.

Allen einen feinen Jupitertag voller Inspiration, Mut und Freude!

Mittwochs-Nachdenk-Input

Kommunikation über gesprochene Sprache ist dem Menschen eigen. Alle Lebewesen kommunizieren, aber nur Menschen haben sich Sprachen geschaffen, um Gedanken und Gefühle auf eine ganz eigene Weise zum Ausdruck zu bringen. An der Stimme eines vertrauten Menschen erkennen wir sofort, wie es dieser Person gerade geht, denn Stimme und Stimmung hängen eng zusammen. Die Stimme ist so signifikant, dass Jacques Lusseyran, der in seiner Jugend erblindet war, im französischen Widerstand gegen die Nazis mit seinen feinen Ohren erlauschen sollte, ob um Hilfe bittende Menschen vielleicht Spitzel des Feindes waren. Meister des Lauschens sind selten und gesucht.

Wir alle hören einander theoretisch zu, und doch ist es so, dass wir in der Satzhälfte innerlich abschweifen und schon über eine passende Antwort nachdenken, also den Satzrest nicht mehr mitbekommen. Wen wundert es, dass Kommunikationsprobleme das Hauptthema in Coachings, Seminaren oder Paartherapien ist. „Hör mich an!“ – das ist der Wunsch der Zeit, ebenso wie „Schau mich an“. Wir fühlen uns im Alltag oft nicht gesehen und gehört. Das macht einsam und gibt ein Ausgeschlossenheitsgefühl, das wir leider stammesgeschichtlich bedingt so verarbeiten, dass sich Ausgestoßenfühlen wie schwerer Schmerz anfühlt. Dabei sein, gehört und gesehen werden ist ein tiefstes menschliches Bedürfnis.

Hören wir einfach mal zu. Nehmen wir einfach mal jemanden wahr. Uns selbst, die anderen. Geben wir ihnen das Gefühl, dass wir ihrem Satz bis zum Ende lauschen und antworten wir erst dann. Das gibt Pausen im Gespräch, ja, aber ist das denn schlimm? Ist das Gefühl, gehört worden zu sein, nicht viel schöner?

Lernen wir mit dem Herzen zu lauschen und mit liebevollem, weichem Blick zu schauen. Wie wäre es mit einem Experiment? Machen wir das zwei Wochen lang und schauen einfach, was geschieht.

Allen frohes Lauschen, Betrachten, sehen, gesehen werden, hören, gehört werden an diesem Wochenteilungstag.