Auf dem Jakobsweg sind Theresa die letzten beiden Jahre, als sie gewandert ist, nicht nur viele Menschen, Städte, Dörfer, Weiler und Gehöfte, sondern auch zauberhafte Pflanzen und Tiere aller Art begegnet. Für wechselwarme Tiere ist Spanien schön warm, da kann man sich gut schlängeln und vor sich hin echsen, während die Wanderer ihrer Wege gehen.
So, wie die Schlange „aus der Haut fährt“, wenn sie wächst, würden wir vielleicht auch das eine oder andere Mal aus der Haut fahren und uns einfach eine neue gönnen. Die Schlange bekommt nur eine größere Haut, sie wird mit dem Hautwechsel nicht zu einem Schaf oder einem Adler, sondern sie bleibt, was sie ist. So ist es auch mit uns – im Kern sind wir, die wir sind und wenn uns daran etwas nicht passt, haben wir in gewissen Grenzen (Mops bleibt Mops und Windhund bleibt Windhund, da beißt die Maus keinen Faden ab) Möglichkeiten, das zu verändern.
Wo das Veränderungspotential maximal ist, ist unser Gehirn. Die Bildungsfähigkeit des Gehirns ist ohne Ende, wir nutzen dies selten. Die Natur kennt die Regel use it or loose it. Wer also nicht lebenslang seinem Gehirn die Chance gibt, sich neu zu vernetzen, Neues zu lernen und damit andere Datenautobahnen anzulegen, mal was anders zu machen als sonst, um die Routinen zu durchbrechen, wird irgendwann unbeweglich und starr, im Denken hat das Sturheit zur Folge.
Viele Menschen achten darauf, dass sie körperlich fit bleiben. Das braucht es auch im Seelisch-Geistigen. Was nährt uns da, was fordert uns heraus? Alles, was wir neu lernen, trainiert das Gehirn. Wenn wir uns mit Dingen und Menschen umgeben, die wir lieben, die uns gut tun, füttern wir die Seele. Jede Form von Kunst und Kultur stärkt Seele und Geist, so, wie das Lesen eines guten Buchs oder das Hören von Musik das ebenfalls schafft.
Vergessen wir bei all unserem Tun nicht, dass Seele und Geist viel Nahrung brauchen, wenn sie sich lebenslang entwickeln und uns zu aufgeschlossenen Menschen machen wollen, nicht nur, dass der Körper sein Recht braucht. Dazu gehört auch, dass wir uns immer wieder auf die Suche nach dem machen, woran wir „uns anbinden können“ im Geistigen – religio heißt der Begriff dafür. Wo bindest du dich seelisch-geistig an, damit du dich immer wieder kraftvoll ins Leben stellen und, wenn es nötig ist, erneuern kannst?
Allen ein entdeckungsfreudiges Wochenende mit der Kraft des Saturn am Samstag und der Sonne am Sonntag.
Danke an Theresa für das Eidechsenfoto aus Spanien!