Monthly Archives: März 2020

Grüß mir das Meer

Das Meer

Grüß mir das Meer,

Silberne Wellen

Rauschen und schwellen,

Schön ist das Meer!

Grüß mir das Meer,

Golden es schäumt,

Ob es auch träumet?

Tief ist das Meer.

Grüß mir das Meer,

Glücklich es scheinet

Ströme es weinet,

Groß ist das Meer.

Friederike Kempner, 1836 – 1901

Das tolle Foto hat Annemarie in Frankreich gemacht. Vielen Dank!

Mittwochs-Nachdenk-Input

Nachdem ich neulich über das Zitat des Alten Fritz, der König sei der erste Diener des Staates, nachgedacht habe, fand ich dieses Zitat von Hesse. Auch er gebraucht das Wort „dienen“, das ich sehr mag. Er stellt das Dienen in den Zusammenhang mit dem menschlichen Potential und schreibt, dass wir dann am besten dienen, wenn wir unser Potential maximal entfalten können.

In unserer Welt halten wir es eher mit der Selbstoptimierung im Sinne von „less is more“. Das mag für vieles richtig sein, aber es unterstellt, dass Gaben, die uns in die Wiege gelegt wurden, sich auch entfalten, wenn wir nichts dafür tun. Gaben und Talente brauchen etwas, das eher unbeliebt ist: aufmerksame und liebevolle Augen und richtig viel Arbeit. Die liebevollen Augen erkennen Talent und Gabe und mit Hilfe von Arbeit wird daraus etwas Tolles.

Eine Gabe, ein Talent allein macht noch keinen Meister aus uns, denn das sind Rohdiamanten, die einen Schliff benötigen, damit sie auch strahlen können. Diesen Part übersehen wir in unserer Bequem- und Rundumwohlfühlwelt gern, in der wir Arbeit, Frustration, weil die Hürde hoch ist, Ablehnung und Scheitern leugnen oder schönreden. Wir erwachen eines Morgens und unser Talent ist voll erblüht, so die landläufige Vorstellung. Wer sich abmüht, wird oft belächelt, wer diszipliniert arbeitet, hört gern Kommentare Marke „was, für was denn?“

Wer ein Instrument lernt, eine Sportart beginnt, irgendetwas anfängt, erfährt rasch, dass nur stetes Üben den Meister macht. Es gibt Menschen, die lernen schneller, Geige lernen dauert vielleicht auch länger als Mundharmonika, aber stets gilt, der Weg zur Carnegie Hall lautet „üben, üben, üben“. Und damit sind wir beim Dienen. Wir dienen richtig lange, wenn wir es zum Herrscher bringen wollen. Und wir brauchen oft genug Hilfe von außen, die motiviert, unterstützt, korrigiert und immer wieder den Weg zum Ziel vor Augen führt.

Da wir aber schon den Kleinsten verwehren, auf etwas warten zu lernen, sich anstrengen zu müssen (was Kinder beim Laufenlernen als Erstes von ganz allein erfahren und herrlichst überwinden), wachsen Menschen heran, die glauben, mit Fingerschnipp wird etwas serviert. Das kann nicht der richtige Weg sein, denn sie bringen später den Mumm nicht auf, ihre Talente und Gaben zu erkennen und gar mit viel Einsatz, Elan, Entsagung und Fleiß auszubauen. Wer bedient werden möchte, ist sicher nicht im Dienmodus, geschweige denn im Dienst der Menschheit unterwegs. Tugenden sind heute eher was für „Rückständige“, selbst schuld, wer sich daran hält.

Unseren Ego-Willi pflegen wir gut „das will ich, das auch!“, aber unseren Willen vernachlässigen wir sträflich. Es geht nicht um den Willen zur Macht, sondern um die Demut des Dienens.

Allen einen bewegenden Merkurtag.

 

Mit diesem Ladeneingang hat sich der Besitzer die größte Mühe gegeben. Theresa würdigt mit ihrem Foto aus Australien dieses Engagement.

Der beste Boden

Das Ziel ist dies: mich immer dahin zu stellen, wo ich am besten dienen kann, wo meine Art, meine Eigenschaften und Gaben den besten Boden, das größte Wirkungsfeld finden.

Hermann Hesse

Diesen farblich unglaublichen Boden hat Theresa in Australien entdeckt. Danke!

Dienstags-Nachdenk-Input

Die Spirale ist ein uraltes Symbol. Sie ent-wickelt etwas. Man kann sich in etwas hineinentwickeln oder aus etwas heraus, oft geht eines ins andere über. Im Frühjahr entwickeln sich viele Pflanzen und zeigen uns mit ihrem Wachstum etwas von dem Geheimnis der Natur. Was macht es, dass eine Pflanze wächst? Wer sagt ihr, wie sie aussehen soll? Klar, der genetische Bauplan. Aber bis eine Pflanze zu dem wird, was sie am Ende sein soll, braucht es vieles, was zusammenspielt. Im Garten liegt gerade alles flach, weil der schwere Schnee alles niedergedrückt hat. Der Wetterbericht meldet im März schon Temperaturen über 20 Grad und mehr. Dann explodiert draußen alles. Noch habe ich die Fenster nicht frühlingsschick gemacht mit frisch gewaschenen Vorhängen, denn wenn ich darüber nachdenke und die Vorhersagen anschaue – bei 90 Grad Regenwahrscheinlichkeit bringt das wenig. Der Durchblick muss also noch ein wenig warten.

Was möchten wir in unserem Leben entwickeln? Welchem inneren Seelenbauplan möchten wir folgen? Oft braucht es schwere Stoppschilder im Leben wie Krankheiten, um zu unserem wahren Sein durchzudringen. Ich denke – wäre es nicht anders gegangen? Manchmal offenbar nicht. Dann müssen wir innehalten und uns anschauen, was ist, damit das, was mit Macht gesehen sein möchte, Raum bekommt. Wer bist du? Was für Entwicklungswünsche hast du für die nächsten Wochen?

Allen einen tatfreudigen Marstag.

 

Die Spirale hat Gabi auf La Palma vor die Linse bekommen, Dankeschön.

Blumenliebe

Blumen sind die schönen Worte und Hieroglyphen der Natur, mit denen sie uns andeutet, wie lieb sie uns hat.

Johann Wolfgang von Goethe

Diese Farbschönheit hat Gabi auf La Palma fotografiert. Danke!

Montags-Nachdenk-Input

Wow, spannendes Wochenende. Sinnesschulung im Cardea-Kurs mit den 12 Sinnen der Anthroposophie und eine erste Erfahrung mit Aufstellungsarbeit: Planetenhölzer in der Hand – wie wirken sie? Können wir erleben, was sie uns vermitteln? Einige haben sogar ihren Baum in einer Zettelarbeit auf dem Fußboden wiedergefunden. Am Sonntag war Kursabschluss der Rogers-Fortbildung und wir haben uns angeschaut, was resiliente Menschen anders machen. Zum Kursende hat sich jeder Teilnehmer einen Brief geschrieben, den er in einem halben Jahr im Briefkasten finden wird. Ich bin gespannt, die Rückmeldungen der letzten Jahre waren so klasse. In einem halben Jahr hat sich vieles verändert, können Gedanken in neuen Bahnen laufen und das sieht man dann, wenn man seinen Brief erhält. Ein toller Kurs hat sich gestern verabschiedet, eine großartige Mischung aus Therapeuten und Menschen, die sich mit Rogers zur Selbsterfahrung befasst haben. Sie werden alle viel in ihren Alltag mitnehmen an Achtsamkeit, Wertschätzung, Empathie und vor allem Authentizität.

Christoph war am Wochenende beim Treffen der Würdekompass-Bewegung. Dort gab es einen regen Austausch über die Arbeit der einzelnen Würdekompassgruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Thema ist so wichtig in unserer Zeit und wir freuen uns, dass wir mit dabei sind! Das nächste Treffen bei uns mit der Würdekompassgruppe ist am Montag, 16. März um 19.30 Uhr. Die Gruppe ist kostenfrei und offen für alle, die das Thema Würde interessiert. Nur bitte anmelden!

Starten wir in die neue Woche und schauen, was nach dem Sturm und dem Schneechaos kommt. Mein Bruder hatte auf dem Weg nach München gestern ein Gewitter nach dem nächsten, der andere wird heute wieder am Knie operiert. Es ist eine lange Geschichte, inzwischen über 10 Monate. Es will und will nicht heilen.

Am Sonntag geht’s los – das WeltenWandlerProjekt geht wieder an den Start! Spiral Dynamics, Theorie U, Co-Kreativität sind Themen unter dem Aspekt „fit for future“. Wir brauchen ein neues Denken, weg von unserer gepflegten Egozentrik und hin zu einem konstruktiven neuen Wir, das keine Feindbilder nutzt und aufhört, Schuld als Schwarzen Peter im Spiel des Lebens einzusetzen, dazu ist es zu spät. Lasst uns gemeinsam Zukunft gestalten! Es gibt noch Plätze, wer beim WeltenWandler dabei sein mag, ist herzlich willkommen! Infos hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/weltenwandler1/

Allen einen feinen Start in die neue Woche!

Das herrliche Gänseblümchenfoto hat Manuela gemacht. Lieben Dank dafür.