Horizonte – das ist so eine Sache. Allein in der Nacht zu heute habe ich fünf Mails bekommen, deren Inhalt das Fehlen von Zukunftsperspektiven war. Das erschreckt mich. Ehrlich gesagt gibt es immer eine Zukunft und damit Perspektiven. Wenn wir abends schlafen gehen, macht es Sinn, das, was uns belastet, sorgt, drückt, ängstigt, zur Seite zu legen. Ganz bewusst weglegen, damit der Schlaf unbelastet sein kann. Übergeben wir unsere Nöte und Sorgen einer Macht, die sie über Nacht behütet und gürten uns am Morgen mit Mut und Tatkraft, ehe wir unser Paket wieder aufnehmen. Nachdem wir hineingeschaut und überlegt haben, was davon wirklich mit eingepackt werden muss.
Machen wir uns bewusst: Es gab selten so spannende Zeiten wie diese. Die Menschheit steht vor absolut herausragenden Aufgaben (ein paar davon werde ich nennen) wie die Gestaltung einer Welt, die wir stolz an die folgenden Generationen übergeben können, betrifft die Bereiche:
– Umwelt/Klimaschutz
– verantwortlicher Umgang mit Ressourcen aller Art und eine weltweite Einigung, wie damit umgegangen werden darf
– gemeinsame Aktion aller Menschen auf dem Planeten zur Wiederaufforstung von Wäldern, zur Regeneration von Böden, zur Wiederherstellung einer Krume, die Nahrung wachsen lässt, die Nahrung genannt werden darf ohne Einsatz von Giften
– Bewusstsein, dass alles begrenzt ist, deshalb neues Denken in Bezug auf Konsumgüter
– neuer Umgang mit Reisen: Reisen zur Bildung, zum Austausch, zum gegenseitigen Lernen, zur Regeneration und vor allem für junge Menschen, damit sie über den Tellerrand schauen können
– Neugestaltung der Landwirtschaft, denn wir sind, was wir essen.
– Umbruch in der Wirtschaft gut begleiten: KI übernimmt viele Tätigkeiten, also brauchen wir sinnvolle Aufgaben für die Menschen der Zukunft, denn Arbeit ist lebenswichtig. Also: wie können wir Wirtschaft komplett neu denken? Wie stärken wir Menschen, ihre soziale Kompetenz und Liebe zum Beruf zu machen? Was wird die Welt in Zukunft an menschlicher Gestaltung brauchen?
– Digitalisierung: wie schaffen wir tragfähige Netzwerke, die auf Respekt, Wertschätzung und Austausch beruhen? Wie gelingt es, Herzenswärme und Freundschaft mit zu transportieren?
– Bildung: Was brauchen Menschen wirklich an Bildung? Sie benötigen: Mut. Klarheit. Ruhe und Besonnenheit. Herzensbildung = Charakter und Humor. Breite Kenntnis wie ein studium generale. Erst die soziale Kompetenz entwickeln, dann die intellektuelle und digitale. Nach dem Grundlagenlernen eine Aufteilung in gleichberechtigte Bereiche: Handwerk ist so wertvoll und überlebenswichtig wie Kunst, wie Industrie und alle Bereiche, die via Studium erarbeitet werden müssen. Dazu dürfen wir unsere Curricula entrümpeln und zwar weltweit. Wichtig kann sein, von anderen Kulturen zu lernen, in einen guten Austausch zu gehen.
– Wahrung des Weltfriedens: wie kommunizieren Staaten untereinander vernünftig und friedenssichernd? Wie kann Würde als weltweiter Kompass menschliches Handeln leiten?
– Bewusstheitsentwicklung: Wir werden einander nie alle verstehen. So viele Menschen, so viele Meinungen, vielleicht hat sogar jeder aus seiner Warte recht. Das bedeutet: Wir werden nie alle mögen oder verstehen. Es geht nun nicht mehr darum, irgendwen von unserer „absolut richtigen Meinung“ zu überzeugen (besser: zu missionieren), sondern sich durchaus vom Fremden verunsichern und verwirren zu lassen, um auf einer anderen Ebene gemeinsam die globalen Fragen anzugehen. Beenden wir sofort unsere Kleinkriege (bis in die Familien gehen derzeit die Spaltungstendenzen, geht es noch??), sie binden Energie, die wir woanders händeringend brauchen werden!
– Mehr Kunst, mehr Kultur. Jedes Kind braucht ein Instrument, das es erlernt. Es braucht Theater, es braucht Tanz, Sport aller Art, Bewegung, LEBENSFREUDE
– Gesundheitspflege: Yangshen, die Lebenspflege, ist auch für uns wichtig: Wie bringen wir Herz, Hirn und Bauch in einen guten Austausch? Wie erhalten wir uns gesund? Das beginnt von klein auf. Wer nicht lernt, sich gut zu ernähren, sich ausreichend zu bewegen und seinen Geist regelmäßig auf Toxine zu überprüfen, geht unter
– Tempo anziehen in der Entwicklung der Weltengemeinschaft und hinschauen! Egal, auf welches Unrecht. Wir haben genug davon, dass wir viel Arbeit haben.
– Tempo rausnehmen in der Entwicklung der Kinder. Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht. Jedes Kind hat sein Tempo. Geben wir es ihm, es wird mit einer lebenslangen geistigen und körperlichen Gesundheit danken.
– Singen, Tanzen und Gemeinschaft ist für alle wesentlich.
– Lachen wir endlich wieder mehr. Wer lacht, atmet durch. Wer durchatmet, tankt Kraft. Wer Kraft hat, entwickelt Mut. Und wer Mut hat, traut sich Visionen zu. Und wer Visionen hat, folgt seinem inneren Kompass und wird tatkräftig. Wer etwas tut, bleibt gesund und in seiner Mitte, wenn sein Tun sinnvoll und stärkend ist für ihn und die Gemeinschaft. Keiner von uns wird jemals mehr eine Insel sein können.
In diesem Sinne ein ermutigendes Wochenende! Es ist zu spät, um Angst zu haben. Es ist zu spät, um zu resignieren. Es ist zu spät für einen Abgesang auf die alte Welt. Es ist Zeit für ein „Willkommen in der eigenen Zukunft“. Es gibt viel zu tun. Ist das nicht toll?
Danke an Steffi auch für dieses tolle Bild.