Wie unterschiedlich sind doch Morgen und Abend von ihrer Stimmung her! Das zeigen die heutigen Fotos von Steffi sehr anschaulich. Morgens ist das Licht wie ein Hoffnungsschimmer, das manchem ermöglicht, doch in den Tag zu starten, auch wenn die Nacht vielleicht kurz oder schwierig war. Nie ist die Dunkelheit schwerer zu ertragen als in der Zeitspanne vor dem ersten Licht. So ist es auch im Leben. Wenn Krisen heftig an einem nagen, ist der Zeitraum, bevor wir aus dem Chaos in die leise Ahnung einer Möglichkeit der Idee einer Zukunft hineingleiten, am schwersten auszuhalten. Lösungen sind noch nicht in Sicht, das Problem drückt immer schwerer und das kann oft ein Zeichen sein, wenn der Druck stark steigt, dass wir kurz vor einem Hoffnungsschimmer sind.
Hoffnung, sagte mir gestern jemand, sei ein mieser Lügner, der nicht halte, was er verspreche. Das sehe ich anders. Hoffnung ist nichts anderes als Hoffnung. Hoffnung verspricht keine Lösung, keinen Ausgang, kein „alles wird gut“. Hoffnung ist nur ein Stärkungsmittel, um in schweren Zeiten nicht allen Wind unter den Flügeln zu verlieren, sondern für einen gewissen Auftrieb zu sorgen, der notwendig ist, damit sich unser Geist in Richtung einer Lösung ausrichten kann. Deshalb ist Hoffnung kein Lügner, denn sie gibt keine Garantien, sie ist nicht mehr oder weniger als Hoffnung. Das reicht uns Menschen aus, um neue Kraft zu mobilisieren. Um in der allerletzten Gehirnwindung noch eine Idee auszugraben oder um etwas zu schaffen, was uns derzeit am meisten nutzen würde: die Erkenntnis, dass wir mit unseren bisherigen Tools Probleme selten noch langfristig lösen, sondern nur versuchen, zu große Löcher mit zu kleinen Fetzen abzudichten. Es braucht den großen Schritt.
Solange wir in Kleinkriegen und Grabenkämpfen darum streiten, den anderen von der Richtigkeit unserer Meinung zu überzeugen, sind wir maximal weit davon entfernt, unsere nicht so riesigen Energien besser zu bündeln, um auf einer anderen Ebene voranzuschreiten. Es wird nie mehr möglich sein, dass wir Menschen einander alle liebhaben, alles harmonisch finden und einander im tiefsten Herzen verstehen. Die Vielfalt ist oft nicht überbrückbar und wir ringen darum, diese Frage zu lösen, anstatt das Augenmerk woanders hinzulenken: Es geht nicht mehr darum, irgendwen von MEINER Wahrheit zu überzeugen, die genauso wenig wahr ist wie die anderer. Es geht darum, sich vom anderen durchaus verwirren zu lassen. Lösungen für die Fragestellungen und Herausforderungen der Zeit finden wir jenseits dieser Befindlichkeiten. Im Feld der Möglichkeiten, nicht im Feld der Schubladen, die wie Boxautos in einem kleinen Geviert versuchen, einander totzurasen. Hören wir auf, unsere Schubladen zu bewegen, sondern kommen wir aus selbigen und stellen wir uns ins Feld der Optionen. Aus Chaos entsteht Kreativität, erwachsen Lösungen wie Sonnenblumen. Dadurch kann Vielfalt Bereicherung sein; manches müssen wir als für uns nicht lösbar und inakzeptabel einfach stehen lassen. So, wie wir in einer Firma auch nicht die Kollegen lieben müssen, aber unsere gemeinsame Arbeit auf Respekt, Wertschätzung und Fachlich-Sachlichkeit basiseren darf und gut werden kann. Dann ist Vielfalt bereichernd, nicht angsteinflößend. Missionieren bindet Kraft, die keinem nutzt, nur schadet. Richten wir den Fokus auf die Gestaltung der Zukunft, nicht auf Gleichmacherei.
Freitag ist der Venus gewidmet, dem Planeten, der für Liebe steht. Es wird Zeit, dass wir uns daran erinnern, dass unser Lebenselixier Liebe ist in jedweder Form. Es gibt keine Ausrede für irgendwen von uns, denn so viele Möglichkeiten der Liebe gibt es, da ist für jeden was dabei 🙂
Danke an Stephanie für die zauberhafte Lichtstimmung am Morgen 🙂