Yearly Archives: 2020

Wochenend-Nachdenk-Input

 

Das Ergebenheitsgebet, das Rudolf Steiner zugeschrieben wird, ist ein Text, den ich gern und oft zur Hand nehme. Es enthält eine klare Handlungsanweisung („den Willen schulen“) und zeigt auf, wie wir im Chaos des Lebens standhaft bleiben können: Indem wir uns bewusst machen, dass wir keine Daseinssicherung haben. Nichts ist beständig, stets wandelt sich alles. Sicherheiten – Fehlanzeige. Sicher ist, dass alles, was lebt stirbt und dass sich eben alles stets wandelt, mehr Daseinssicherung gibt es nicht. Das Leben ist ein Freeclimbing-Programm, wenn man so will. Es gibt keinen Probelauf, das Leben ist direkt „live und in Farbe“.

Manchmal fällt mir auf, dass die Menschen leben, als würden sie auf etwas Bestimmtes warten. Den richtigen Job. Den passenden Partner. Das perfekte Kind. Das Mittagessen. Das eine Ereignis, welches das gesamte Leben umkrempelt. Godot ist sicherer. Natürlich kann Abwarten eine gute Entscheidung sein. Wer im Frühling auf den Apfelbaum sauer ist, weil nicht über Nacht aus Blüten Früchte werden, hat schlechte Karten. Oft ist es so, dass wir in unguten Lebenslagen feststecken vor lauter Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen.

Gestern sagte mir eine Klientin, dass sie von der Unverbindlichkeit der Menschen sehr belastet wird. Sie arbeitet in einem Kindergarten. Sie berichtete, dass Zusagen für einen Platz häufig so spät getroffen werden, wenn es für die Einrichtung nicht mehr machbar ist, den abgesagten Platz zu belegen. Es wird sich überall angemeldet, um überall ein Eisen im Feuer zu haben. Verbindlichkeit ist deshalb schwer, weil wir dann eine Entscheidung zu treffen haben. Für etwas bedeutet gegen etwas anderes. Was, wenn das besser gewesen wäre?

Institutionen, Schulen, Firmen leiden massiv unter dieser Unverbindlichkeit. Die Menschen erwarten ein breites Angebot. Das muss geplant werden. Wenn sich keiner verbindlich anmeldet, müssen Kurse, die teilweise Jahre vorher eingetaktet werden, weil Dozenten nicht allzeit verfügbar sind, abgesagt werden. Dadurch kommt es zu so seltsamen Erscheinungen, dass die Interessenten einen Tag davor anrufen, heftig reagieren und sich beschweren, warum das abgesagt wurde, wo sie sich doch so dafür interessieren und just jetzt „Bock drauf haben“.

Verbindlichkeit bedeutet, zu seinem Wort zu stehen. Das haben wir verlernt. Wir stehen nicht mehr zu unserem Wort, weil wir Zusagen unverbindlich gestalten wollen, um Entscheidungsfreiheiten offen zu halten. Damit haben wir oft leider nur belegt, dass wir nichts von dem allem wirklich wollen, denn würden wir das, könnten wir leicht  ein klares Ja oder ein klares Nein sagen. Nicht selten erwarten wir von anderen Menschen hingegen Klarheit und Entscheidungsfreude, um zu wissen, „woran wir sind“. Wir bewundern Menschen, die klar in ihrem Standing sind, die wissen, was sie wollen und was nicht und das auch rechtzeitig, offen und klar formulieren.

Vertrauen wir unserer inneren Stimme. Wenn sie Ja sagt und Kopf, Herz und Bauch das gut überlegt haben, darf das Ja auch wahrhaft sein oder das Nein, wenn dem nicht so ist. Rechtzeitig und deutlich. Dann werden wir nicht überfordert von einer Masse an Wahlmöglichkeiten, sondern suchen gezielt das heraus, was unsere Entwicklung voranbringt. Dann wächst das Vertrauen in uns, in andere und wir können unser Herz auch Größerem gegenüber offen sein.

Allen ein klares, wunderbares, gutes Wochenende voller Momente, in denen wir aus ganzem Herzen Ja und Nein sagen können.

 

Die Bartblume blüht. Sie läutet die Zeit der herbstblühenden Büsche bei uns im Garten ein.

Vertrauen lernen

Es gehört zu dem, was wir in dieser Zeit lernen müssen: Aus reinem Vertrauen leben, ohne jede Daseinssicherung, aus dem Vertrauen in die immer gegenwärtige Hilfe der geistigen Welt. Wahrhaftig, anders geht es heute nicht, wenn der Mut nicht sinken soll.

Auszug aus dem Rudolf Steiner zugeschriebenen Ergebenheitsgebet.

Manuela hat dieses feine Artischockenfoto gemacht. Herrliche Blüten!

Freitags-Nachdenk-Input

Sich selbst besiegen ist in Platons Augen der beste Sieg. Manche Menschen besiegen sich sehr oft selbst und es ist alles, aber kein Sieg, weil es ein Kampf ist, in dem sie sich selbst verlieren können. Ich vermute stark, dass Platon nicht an solche Krankheitsbilder gedacht hat, sondern hinter seiner Aussage etwas anderes steht, nämlich den Sieg über die vielen kleinen Schrulligkeiten, denen wir so gern unterliegen wider besseren Wissens.

Im Praxisalltag habe ich es oft mit dem Thema zu tun, dass Menschen sehr wohl wissen, was in Situationen das Richtige wäre, es aber nicht tun. Die Frage beschäftigt mich seit meiner Kindheit, warum Menschen tun, was sie tun. Als ich neun Jahre alt war, ging Nick Uts Bild des kleinen Mädchens Phan Thi Kim Phuc um die Welt, die als kleines Mädchen im Vietnamkrieg vor den Napalmbomben mit verbrannter Haut flüchtete. Das Mädchen war damals etwa so alt wie ich. Während ich das Bild betrachtete, hatte ich zu essen, ein zu Hause und Krieg war etwas weit Entferntes. Später bemerkte ich, dass mich gerade einmal 18 Jahre vom Ende des Zweiten Weltkriegs trennten. Dieses Foto war der Moment, in dem mir meine Lebensfrage klar wurde – was treibt Menschen an, Dinge zu tun oder eben nicht zu tun? Was ist der Grund, weshalb Menschen andere Menschen schlimmer misshandeln als jedes andere Geschöpf auf dem Planeten?

Während der Schulzeit war die Hoch-Zeit des RAF-Terrorismus. Wo immer man hinging, hingen die Fahndungsplakate der gesuchten Terroristen. Leichter Schauder überrieselte uns, wenn wir auf dem Weg zum Weltspartag mit unseren bunten Spardosen zuerst an der Banktür mit den Fotos konfrontiert wurden. Entführte Menschen, Hochsicherheitstrakt, Kalter Krieg, Lagerbildung, Atomdrohung und latente Kriegsangst. Ich vertiefte meine Fragen und hatte das Glück, durch ein Stipendium eingeladen zu werden in ein Seminar, in dem wir den Film „Animal Farm“ sahen und uns mit Rhetorik befassten. Warum überzeugen Menschen andere Menschen durch die Art ihrer Reden? Was entfacht so einen Sog, dass kluge, erwachsene Menschen aufstehen und Dinge gutheißen, die das nicht sind? Wir analysierten viele Reden und erkannten, dass Sprache Macht ist.

Für das Geschichtsstudium entschied ich mich, weil ich der Frage nachgehen wollte, was es mit den Gräueln des Zweiten Weltkriegs auf sich hatte. Ich sah, dass sie sich nahtlos an viele andere Gräueltaten in der Menschheitsgeschichte anschließen. In diesen Jahren zweifelte ich sehr stark daran, ob es überhaupt Sinn macht, in einer Welt zu leben, in der Menschen immer wieder so agieren, wie ich es gelernt, studiert, beobachtet hatte.

Auf der anderen Seite sammelte ich schon im Grundschulalter Zitate. Erst in Heften, dann auf Karteikarten. Zitate, die die andere Seite des Menschen zeigten – seine beispiellose Kraft, seine Talente, Fähigkeiten, sein Humor, die Schönheit, die Kraft der Liebe. Ein sehr anderes Bild vom Menschen sah ich, wenn Menschen Dinge wagten, die keiner zuvor gemacht hatte wie die Herzverpflanzung durch Christiaan Barnard oder mein erstes wahrhaft erinnertes Fernseherlebnis wegen der ungewöhnlichen Uhrzeit, die Mondlandung. Menschen konnten durch den Weltraum fliegen, Sauerbruch hatte die Unterdruckkammer erfunden, Herzen waren verpflanzbar. So vieles schien möglich. Auch das gab es, diese lichte Seite.

In meiner Arbeit heute erlebe ich alle Seiten des Menschseins. Die stillen Kämpfer für das Gute, deren eigener Schatten sie aus der Bahn werfen kann. Die zynischen Lebensverachter, in deren Herzen zu ihrem Leidwesen ein mitfühlender Teil lebt, der stets agiert, wenn sie nicht damit rechnen. Die Menschen mit Bergen von Leid, die dastehen und aushalten, für andere noch Ohren und Hände haben. Die mit dem Überfluss, die daran ersticken, dass sie keine Ziele mehr haben, weil sie alles besitzen. Die mit der Frage nach dem Sinn, den Zweifeln, den Alltags- und Menschheitssorgen und der Angst.

Letztlich entscheidet immer nur unser Umgang mit den Fragen des Lebens darüber, ob wir unser Leben als lebenswert, sinnvoll, stimmig erachten oder nicht. Ebenso kommt es darauf an, welche Entscheidungen wir treffen anhand der Fragestellung Platons – entscheiden wir uns für das, was richtig ist und welche Instanz in uns weiß das? Viktor Frankl erkannte: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Allen einen wunderbaren Venustag voller kleiner und großer Siege über den Teil in uns, den wir so gern verniedlichend „inneren Schweinehund“ nennen. Er ist unser tägliches Übefeld auf dem Weg zur Menschwerdung.

 

Leuchtende Lampionblumen in bunten Gießkannen hat Sigrid mit ihrer Kamera entdeckt. Herzlichen Dank für die tollen Farben!

Der beste Sieg

Auch hier, Fremder, ist sich selbst zu besiegen von allen Siegen der erste und der beste.

Platon, in Nomoi, 1. Buch 626e

Sigrids Foto lässt den Herbst erahnen. Dankeschön!

Donnerstags-Nachdenk-Input

Platons Zitat finde ich bedenkenswert. Im Werk „Phaidon“ geht es um die Frage, was die Seele sei. Platon schildert ein Gespräch zwischen dem kurz vor seiner Hinrichtung stehenden Sokrates und verschiedenen Menschen. Sokrates hat erkannt, dass das Leben im menschlichen Körper und der Körper selbst nicht alles sind, sondern der Körper sogar der Hemmschuh sein kann für eine gute Entwicklung der Seele. In dem Werk geht es um die Frage, ob die Seele unsterblich sei.

Warum ich das Zitat gewählt habe? Wenn man das alles als Gedanke annimmt, wird hier nicht mehr und nicht weniger gefordert als das Bemühen, ein gutes und gerechtes Leben zu führen, um sich von Negativem zu befreien. Dieser Gedanke gefällt mir gut, denn ich glaube, dass wir Menschen alle in unserem Herzen eine tiefe Sehnsucht nach dem Guten, dem Wahren und dem Schönen in uns tragen. Doch schon im ersten Lebensjahrsiebt, dem, in dem das Gute, Wahre und Schöne im Kind grundgelegt werden sollte, erfahren wir nicht immer viel davon. Es wird schlichtweg nicht vorgelebt, weil die Not-Wendigkeit nicht mehr im Bewusstsein der Menschen lebt, nur die Sehnsucht danach, die wir dann mit vielem füllen, was unser Bewusstsein abschießt, anstatt uns hierher zu holen.

In diesem Jahr fällt mir das immer mehr auf. Nach der Hitze kommt der Wind. Erneut steht eine Veränderung an, wenn wir von Sommer auf Herbst switchen, seit einiger Zeit mit Licht aufstehen, abends die Dunkelheit früh kommt und nun die Winde wegblasen, was durch die Sommerhitze keine Kraft mehr hat. So ist es auch mit den Menschen. Die Tage bis Monatsende sind mit einer besonderen Energie gefüllt, vieles möchte losgelassen werden. Weggerissen wird, was sich nicht stärken kann für den Winter. Eine nicht immer einfache Vorstellung. Deshalb finde ich, ist dieses Jahr ein einziger Appell an die eigene Entwicklung, um zu Stärke, Kraft und Ruhe im Inneren zu finden.

Unsere Seele – so schwierig diese Vorstellung sein mag – kann, wenn wir Platon folgen, nicht „reingewaschen“ werden durch den Tod, sondern nimmt wie eine Art Prägung mit, was wir an Gutem und Negativem getan haben. Ich finde diese Vorstellung hilfreich, weil sie uns immer wieder ermöglicht, darüber nachzudenken, WIE wir leben möchten. Keiner von uns ist fehlerfrei, nur gut oder nur schlecht, wir haben alle alle Anlagen in uns. Wir entscheiden zu jeder Sekunde unseres Lebens, wie wir leben wollen. Eine innere Stimme in uns weiß immer, was das Richtige ist, wir folgen ihr nur zu unserem eigenen Leidwesen oft genug nicht und handeln zutiefst gegen das, was in uns als Wahrheit lebt.

Vielleicht lassen wir mit dem Wind einige Vorstellungen davonwehen. Den Perfektionismus fliegen lassen kann befreiend sein. Sorgen und Nöte dürfen mit weggeblasen werden, damit Kopf, Herz und Hand frei werden, um sich neu auf den Boden der Tatsachen zu stellen, ins Leben. Wir sind in diesem Jahr alle viele Wege der Irrungen und Wirrungen gegangen, als wären wir schlafgewandelt. Es ist nun Zeit, aufzuwachen und sich für die Dinge zu entscheiden, die man als richtig und wesentlich erachtet. In dem Bewusstsein stets, dass meine eigene Freiheit immer dort endet, wo die eines anderen beginnt. Ich beziehe meine Aussagen sicher nicht auf aktuelles Pandemiegeschehen, falls das jemand annehmen sollte. Mein Fokus ist weiter gestellt. Sondern darauf, dass wir in jedem Moment viele Entscheidungen aller Größenordnungen (von der Wahl der Nahrung bis zum Kündigen einer Arbeitsstelle und vieles mehr) in unserem Leben treffen und wir damit anfangen könnten, die Entscheidungen nach unserem inneren Kompass auszurichten. Sollten wir bislang den Erwartungen anderer gefolgt sein – angefangen von den Eltern über Partner und Menschen, denen wir Einfluss auf unser Leben gewähren – wird es in diesem Wandlungsjahr Zeit, das Leben in die eigene Hand zu nehmen. Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Was wäre die liebevollste und beste Version meiner selbst? Was trennt mich von dieser Version? Wann nähere ich mich mir an?

Es geht nicht um Egozentrik, um Selbstverliebtheit oder das leicht überstrapazierte Wort Selbstfürsorge, das für die meisten darin besteht, sich schlichtweg alles zu gönnen, wonach das Ego giert (also das Gegenteil einer Selbstfürsorge ist). Es geht darum, bei sich auf gute Weise anzukommen. Rauszutreten aus dem Jammermodus, dem Beklagen verpasster Chancen und Ähnlichem. In der Zeit, die wir oft mit Lamentieren und Selbstmitleid (eine hohe Form der Verachtung übrigens) verbringen, laufen viele Chancen direkt an uns vorbei, bereit, ergriffen zu werden. Machen wir etwas für das Seelenheil, wenden uns weg von dem, was uns auf schlechte Wege führt und treten wir mutig aus dem Trott heraus. Der Wind darf mächtig unter Flügel gehen und Auftrieb geben. Es müssen nicht immer alle „durch den Wind sein“. Wir hier oben auf der Sturmhöhe schätzen den Wind (nicht immer), weil er uns zeigt, welche Kraft die Natur hat. Das erzeugt automatisch Respekt vor dem Leben, das einmalig ist und dem wir unseren eigenen Stempel aufprägen sollten anstatt zu versuchen, eine Kopie von etwas oder jemand zu werden.

Allen einen sehr kraftvollen Jupitertag mit dem Entdecken von neuem Gutem, Wahrem und Schönem im Leben.

Steffen hat von einer Chinareise viele Fotos mit Toren mitgebracht. Das ist eines davon, für das ich herzlich Danke sage.

Von der Seele

Aber das, ihr Männer, sagte er, ist wert, bedacht zu werden, dass die Seele, wenn sie unsterblich ist, auch der Fürsorge bedarf nicht nur für die Zeit, die wir das Leben nennen, sondern für die ganze Zeit; und die Gefahr müsste nun erst recht furchtbar erscheinen, wenn jemand sie sorglos behandelte. Denn wenn der Tod eine Trennung von allem wäre, dann wäre es ein Glücksfall für die Schlechten, wenn sie gestorben sind, von ihrem Körper getrennt zu sein und zugleich auch – mit der Seele – von ihrer Schlechtigkeit. Nun aber, da sie sich ja als unsterblich zeigt, kann es wohl für sie keine andere Befreiung vom Schlechten geben und keine Rettung, außer, dass sie so gut und so vernünftig wird wie möglich.

Platon, in: Phaidon 107 c,d

Steffen hat das Himmelsfoto gemacht, Danke!

Mittwochs-Nachdenk-Input

Der Glaube, meint Marie von Ebner-Eschenbach, der Berge versetzen kann, sei der an die eigene Kraft. Wie viele Menschen zweifeln an ihrer eigenen Kraft! Wie viele unterschätzen ihre eigene Handlungsfähigkeit, ihre Wirksamkeit. Oft höre ich: „Da kann ich doch gar nichts machen/ausrichten“, „Was sollen denn meine kleinen Dinge schon nutzen!“ Dahinter stecken zum einen die Angst, dass man selbst keine Wirksamkeit haben könnte und zum anderen die Angst vor Verantwortung. Wenn ich nämlich durch meine Handlungen Folgen generiere, könnte das auch für mich negativ ausgehen. Ja und? Viele handeln nicht, weil sie den Berg sehen, aber nicht den ersten Schritt, der für jede Besteigung notwendig ist. Und danach den zweiten. Sie sehen die ganze lange Straße, vor der Beppo Straßenkehrer in Michael Endes wunderbarem Buch „Momo“ warnt. Wer nur die ganze Arbeit vor sich sieht, gerät schnell in Hatz und Panik, doch wer Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug und bei Beppo „Besenstrich für Besenstrich“ vorangeht, hat mit einem Mal die ganze Arbeit geschafft.

Wir verweigern das Tun, weil wir glauben, die Aufgabe sei zu groß. Damit drücken wir uns gewaltig vor der Verantwortung und meinen uns hinter „das muss die Politik, die da oben, der liebe Gott regeln“ verstecken zu dürfen. Nein, dürfen wir nicht. Jeder ist zu jedem Moment für sein Denken, Handeln und Wollen zuständig und jeder hat Wirksamkeit. Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Realität, in der wir leben. Alles, was nach „ich bin“ folgt, wird, denn das ist ein sehr mächtiges Schöpfungsmantram.

Haben wir weniger Bedenken, zu handeln. Wir helfen nicht, weil wir nicht sicher sind, ob wir noch fit genug in erster Hilfe sind. Entweder empfiehlt sich dann ein Auffrischungskurs oder wir helfen einfach, denn wie wäre es für uns an Stelle des anderen, wenn jemand da ist, aber nichts tut? Was wollen wir denn falsch machen? Ich glaube, dass wir alle wesentlich wirksamer und fähiger sind, als wir uns zutrauen.

Vieles liegt auch an unserer Erziehung. Wir werden von klein auf darauf getrimmt, dass Fehler tödlich sind, sie werden rot angestrichen und aufsummiert, daraus ergibt sich die Note und damit – so das Denken vieler Menschen – ihr Wert für die Welt. Es wird Zeit für eine Scheiterkultur. Wenn wir von der Annahme ausgehen, dass uns unsere eigene Zukunft zu jeder Sekunde unseres Lebens freundlich die Hand reicht, die wir nur ergreifen müssen, wäre doch die spannende Frage in jedem Augenblick: Was für ein Experiment wage ich jetzt? Das gesamte Leben ist eine Abfolge mehr oder weniger spannender Experimente, denn ehrlich gesagt hat keiner von uns die finale Ahnung, wie Leben geht, dass es gelingt. Wann wagen wir also das Experiment, in die beste Version von uns selbst hineinzuwachsen und zu bemerken, dass wir häufiger über die Maulwurfshügel unserer eigenen Begrenzungen im eigenen Kopf gestolpert sind als über die Berge draußen?

Allen einen sehr beweglichen Merkurtag.

Theresa war in Eisenach auf den Spuren von Bach, Telemann und Luther und hat uns dieses Foto mitgebracht. Danke!

Glaube versetzt Berge

Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.

Marie von Ebner-Eschenbach

Annemarie hat an sich geglaubt und ist in den Ferien auf manchen Berg gestiegen und hat tolle Fotos mitgebracht. Vielen lieben Dank!

Dienstags-Nachdenk-Input

Der Schiffbruch der Welt, um den man sich nicht kümmert, weil man auf einer seligen Insel weilt – Was Hölderlin hier Hyperion in den Mund legt, ist manchmal ein Plan für uns. In den 80ern rief Ina Deter ins Mikrofon „Und was draußen passiert, interessiert mich nicht, geht die Welt heute unter, geht sie ohne mich“. Manchmal braucht es eine Auszeit von der Welt draußen. Zu viele Infos, zu viel Überflüssiges, Negatives, Belastendes kann auf die Menschen einstürmen. Das haben wir in diesem Jahr in Wellen immer wieder erlebt. Früher galt Medienfasten als schick, heute müssen wir den Menschen regelrecht Medienfasten ans Herz legen, damit sie aus ihren Angstschleifen kommen.

Was aber, wenn man gar keine selige Insel hat? Die schaffen sich in diesem Jahr viele durch Wegbeamen. Der Altglascontainer vor meiner Tür ist dauervoll. So viel getrunken wurde selten. Diese Form der Insel ist es nicht, die uns weiterhilft. Auch nicht exzessives Nutzen von Plattformen aller Art, Dauerfilmschauen, in Parallelwelten leben.

Es gibt ein Alternativprogramm, das Menschen schon immer geholfen hat und das auch immer tun wird – die Natur. Ein Spaziergang im Wald erdet, boostert das Immunsystem, lenkt ab vom Hamsterrad im Kopf und macht Freude. Einen See umrunden kann herrlich sein, in ihm zu schwimmen auch, so man die Regeln des Badens in der freien Natur berücksichtigt. Auf einen Berg steigen bringt Erfolgserlebnisse und Freiheitsgefühl. Sich aus der Natur heraus ernähren gelingt jetzt gut mit Brombeeren, Äpfeln, Nektarinen, Pfirsichen und den späten Erdbeeren gut, viele Kräuter geben nochmal alles, manches Gemüse ist nun erntereif.

Eine weitere empfehlenswerte Insel befindet sich zwischen zwei Buchdeckeln, heute eher auf dem E-Reader. Wenn es ein Autor schafft, dass der Leser so eintaucht, dass er die Welt draußen vergisst, hat er alles richtig gemacht. Das schaffen auch gute Sachbuchautoren. Literatur kann wie Medizin für den Menschen wirken, gleiches gilt für die Musik. Auch eine Leinwand kann den Menschen den Alltag vergessen lassen, ein Stück Holz zum Bearbeiten, ein Bündel Peddigrohr zum Flechten, was immer. Ich habe es heute genossen, die Fenster sauber zu machen. Jetzt waschen sich die Vorhänge in der Maschine, dann ist es wieder schön.

Wir brauchen keine künstlich erzeugten Inseln aus Drogen aller Art. Aber immer wieder einen Ort des Rückzugs, an dem wir Kraft tanken. Das ist so individuell wie die Menschen sind. Nicht jeder mag Gartenarbeit, sticken oder Brot backen. Jedem das Seine. Solange es ihm hilft, auf gute Weise zu einer Auszeit vom Informations-Overload zu verhelfen, ist es gut.

Allen einen tatkräftigen Dienstag, um anzugehen, was not-wendig ist. Und vielleicht auch, um eine gute Entscheidung darüber zu treffen, was kein Bestandteil des Lebens mehr sein soll.

Danke an Sandra für das großartige Wasserfallfoto!

Selige Inseln

Was kümmert mich der Schiffbruch der Welt, ich weiß von nichts, als meiner seligen Insel.

Friedrich Hölderlin, Hyperion II

Eine selige Insel hat Steffen fotografiert, vielen Dank!

Montags-Nachdenk-Input

Den Moment genießen – kannst du das? Eine hohe Kunst. Vor lauter Hatz und Gerenne fehlen uns manchmal diese Augenblicke, in denen man nur einen Tee trinkt. Gut, wenn wir solche kleinen Oasen im Alltag eingebaut haben. Sie geben Kraft und helfen uns, uns immer wieder neu aufzustellen und innerlich aufzurichten.

Diese Woche beginnt die normale Praxisarbeit wieder, am Wochenende startet der erste Kurs. Ich kann nur hoffen, dass wir keinen zweiten Lockdown bekommen, sondern mit den nun geltenden Abstandsregeln und Vorschriften gefühlt eine Art von normalem Unterricht machen können und im Oktober die Prüfungen, die im März abgesagt wurden, für die Heilpraktiker stattfinden.

Am 31. 12. werden wir ein Jahr beenden, das anders war. Voller Herausforderungen, voller Wachstum, voller Erschöpfung und gigantischen Veränderungen, aber auch mit krass guten Momenten, mit Staunen und der Erkenntnis, dass so manches, was vorher als „geht auf keinen Fall“ beschrieben wurde, nun doch geht. Dass sich die Welt kollektiv verändern kann, weil es notwendig ist. Wenn wir das doch jetzt einmal gesehen haben, dass es geht – warum setzen wir uns nicht endlich an die weltweite Artustafel und gestalten die Zukunft anders, jetzt, wo wir verstanden haben, dass das auch online geht und dass Menschen Veränderungen nun anders gegenüber stehen?

Offene Kommunikation schafft Vertrauen. Wenn wir um Entscheidungen im gemeinsamen Austausch ringen, werden Lösungen möglich. Wenn wir den Menschen die Möglichkeit geben, werden viele sich ihres gesunden Menschenverstandes erinnern und ihn auch einsetzen. Wir werden immer Menschen haben, die gegen alles sind, aber auch Menschen, die erkannt haben, dass die Welt nach 2020 eine vollkommen andere werden muss als die, mit der wir ins 2020 gestartet sind.

Welche Chancen kannst du in diesen letzten vier Monaten dieses erstaunlichen Jahres wahrnehmen und ergreifen? Wo verlässt du die gewohnte Bahn, um Neuland zu betreten und zu erkennen, dass das auch eine Bereicherung sein kann, nicht nur ein „es kommt nix Besseres nach“? Das Jahr 2020 hat sich unfassbar ins Zeug gelegt, um uns Wachstum zu ermöglichen im Geistigen. Wo bist du dabei?

Allen einen gelungenen Start in eine hoffentlich weniger schwüle, aber dafür tatkräftige Woche. Allen, die wieder loslegen mit der Arbeit so wie wir hier, viel Freude dabei!

Annes Foto nimmt uns mit in die Bergwelt des Königssees. Danke!

Das Leben genießen

Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.

Samuel Butler, 1835–1902

Theresa hat ihren Schokokuchen mit flüssiger Füllung sicherlich genossen. Danke für das Foto!

Wochenend-Nachdenk-Input

Im Film „Der Pfad des friedvollen Kriegers“, das einen Teil der Lebensgeschichte von Dan Millman nachzeichnet, gibt es den Satz „irgendwas ist immer“. Das fällt mir in diesen Tagen auf. Es herrscht vielfach Verwirrung bei den Menschen, eine gewisse Grundnervosität liegt über allem, was wir sonst in Bayern im August nicht so haben. Da ist normalerweise jegliches Leben erstorben, alle liegen im Schwimmbad oder im Gartenpool und warten auf einen verregneten Schulstart im September. 2020 sieht vieles anders aus. In manchen Bundesländern darf man gar keinen Gartenpool mehr haben wegen der Dürre.

Bei all dieser Hektik, Angst und dieser seltsamen Stimmung, als warteten alle auf irgendwas, das auf jeden Fall unangenehm ist, wäre es doch sehr angeraten, jetzt mal durchzuschnaufen. Angst hat noch niemals irgendwem viel genutzt, wenn sie „vor etwas Unbekanntem“ war. Konkrete Realängste machen Sinn, aber das im Moment ist nur so ein latentes Gefühl des „wer weiß, was noch kommt“. Gestern hat jemand geniest, alle haben die arme Person total angestarrt. Jemand im Lesekreis hatte Schnupfen von einer Klimaanlage. Oh weia! Jetzt niesen oder husten ist nicht gut. Was, wenn es wie immer wird und exakt 10 Tage nach Schulanfang alle niesen und husten, weil sie mit ihren zig Viren von wer weiß wo aufeinander treffen? Gestern sagte jemand nach einen Nieser: „Die Masken, die wir tragen, werden auch unsere Gripperisiken beeinflussen“. Na dann, da gehen wir ja goldenen Zeiten entgegen.

Keiner weiß, was kommt. Keiner weiß sowieso irgendwie was Genaueres. Wir hören den ganzen Tag Gerüchte, Vermutungen und Szenarien, die irgendwer sich überlegt hat. Ich sehe wenig Fakten. Und ich kann die wenigen Fakten nicht korrekt interpretieren. Mehr ist nicht. Also finde ich, wäre es wesentlich bedeutsamer, sich um seine eigene innere Mitte, seine Ruhe und Stabilität zu kümmern. Wie wäre es mit unserem Mitte-Kurs, der am 13. September startet und einfache alltagstaugliche Übungen bringt, die unser Konzentrationsvermögen verbessern, unsere Wahrnehmungsfähigkeiten voranbringen, gegen Vergesslichkeit, innere Unruhe und Panik helfen? Wirklich schlichte Alltagsübungen, deren Name Programm ist, verbunden mit ebenfalls sehr schlichten und überschaubaren Übungen für den Körper, denn Körper, Seele und Geist sind eine Einheit. Infos findet ihr hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/mittefinden/

Wir haben uns dieses Jahr aus der inneren Mitte bringen lassen. Es wird Zeit, zu klarem Kopf, ruhigem Gemüt und starkem Mut zurückzukehren. Angst macht nicht gesund, sondern ver-rückt im Sinne von aus der Mitte gerückt. Wer in sich ruht, kann nicht so schnell aus der Bahn geworfen werden.

Genießen wir dieses sommerlich warme Wochenende zur Ferienmitte bei uns und erinnern wir uns an das, was uns wirklich Kraft gibt: Freundlichkeit, Zusammenhalt, Vertrauen, Gelassenheit und das Wissen, dass wir selbst unglaublich viel tun können mit recht einfachen Mitteln, um gesund, stabil, froh und gut aufgestellt zu sein. Keine Panik. Durchschnaufen. Alle miteinander durchschnaufen.

Theresa hat den feurigen Drachen über dem Meer in Dänemark entdeckt. Danke!

Zu Gast sein

Einkehr

Bei einem Wirte, wundermild;
da war ich jüngst zu Gaste;
ein goldner Apfel war sein Schild
an einem langen Aste.

Es war der gute Apfelbaum,
bei dem ich eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum
hat er mich wohl genähret.

Es kamen in sein grünes Haus
viel leichtbeschwingte Gäste;
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das beste.

Ich fand ein Bett zu süßer Ruh
auf weichen, grünen Matten;
der Wirt, er deckte selbst mich zu
mit seinem kühlen Schatten.

Nun fragt‘ ich nach der Schuldigkeit,
da schüttelt‘ er den Wipfel.
Gesegnet sei er allezeit
von der Wurzel bis zum Gipfel!

Ludwig Uhland

Uns nährt der Apfelbaum momentan täglich mit einer Schale voller Früchte. Herrlich!

Freitags-Nachdenk-Input

In den Sommerferien ist Mittwochabend ein Lesekreis, den wir seit Jahren besuchen. Wir arbeiten uns durch Vorträge von Rudolf Steiner. Es wird ein Stück gelesen, dann tauschen wir uns aus. Am Mittwoch erinnerten wir uns daran, dass wir im Tal zwischen Johanni und Michaeli sind, einer Wendezeit, in der die Macht des Hochsommers ihre Kraft verliert, auch wenn sie nach wie vor spürbar ist, und der Herbst sacht Einzug hält. Wir erleben das derzeit sehr intensiv durch die Gartenarbeit. Morgen wird der letzte Rest Holunder geerntet und verarbeitet, viele Brombeeren warten aufs Entsaften. Stück für Stück arbeiten wir uns durch die Beete, schneiden Verwelktes ab, verblühten Lavendel zurück, die Kräuter runter und vieles mehr. Arbeiten, die dafür sorgen, dass 2021 alles wieder mit neuer Kraft wachsen und gedeihen kann.

Mir wurde bewusst, dass das Leben in Wellenbewegungen verläuft. Vom Hochsommer zum Frühherbst ist eine Welle, vom Frühling zum Sommer. Die keltischen Jahresfeste, von denen vier der Sonne und vier dem Mond gewidmet sind, takten das Jahr und zeigen die Endpunkte der Wellenbewegungen. Alle sechs Wochen beginnt ein neuer Zyklus. Zwischen Lughnasad, dem Schnitterfest/Erntestart Anfang August, und Samhain am 1. November werden wir mächtige Schritte in der Jahresentwicklung gehen. Die hellen Tage und langen Abende weichen den ersten Nebeln und der Wetterverschiebung. Nach Imbolc am 1. Februar, christianisiert Maria Lichtmess und Beltaine am 1. Mai, sind Lughnasad und Samhain Momente, in denen wir uns besinnen dürfen.

Das Schnitterfest wird oft mit der Ehrung der ersten Ähre, die geschnitten wird, gefeiert. Uns ist heute oft nicht mehr bewusst, wie wesentlich die Ernte des Getreides für das Überleben der Menschheit ist. Mit Samhain beginnt die dunkle Jahreszeit, wenn sich die Schleier zwischen den Welten der Lebenden und der Verstorbenen heben. Dazwischen liegt Michaeli, das Fest des Mutes. Den Mut brauchen wir, um die dunkle Zeit unbeschadet zu überstehen.

2020 ist ein Jahr, in dem vieles anders ist und doch spüren wir den tiefen Herzschlag der Erde, die unverdrossen weitergeht, sich dreht und wir bemerken sehr wohl, dass viele Kräfte am Werk sind, um den Sommer zu beenden und den Herbst einzuladen. Besonders sensible Menschen bemerken in diesen Tagen, dass Veränderungen anstehen, sie spüren die Kraft, die in diesen Tagen jetzt kommen wird bis Anfang September. Es sind Tage, in denen wir leichter Zugang zur Bewusstheit haben, Tage, in denen wir eingeladen sind, intensiv über unser Leben und seine Ausrichtung nachzudenken.

Im Lesekreis diskutierten wir über die Frage, was Arbeit ist. Ich erinnerte an Khalil Gibrans Satz „Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe“ und dass Arbeit für mich überwiegend mit Sinn verbunden ist. Dem steht der materialistisch orientierte Ansatz gegenüber, den unsere Welt forciert. Ich arbeite, was ich am meisten liebe und verdiene damit das Geld, das ich brauche. Meine Arbeit, die sich in Praxis und Unterricht in unserer Schule teilt, ist kein Job, kein Beruf, es ist für mich eine Berufung und mein Herzblut. So macht es für mich persönlich Sinn. Das hat sich nicht von heute auf morgen ergeben, sondern ist aus einer sehr langen Entwicklung heraus gewachsen. Und das Spannende ist: wir sind niemals fertig. Wir sind wachsend, werdend, uns verändernd.

Lassen wir uns überraschen, was die nächsten Tage an Erkenntnissen bringen mögen. Ich freue mich in diesem Jahr über die Erkenntnis, dass uns allen gar nichts übrig geblieben ist, als uns zu verändern, ob wir das wollten oder nicht und wir oft die Erfahrung machen konnten: das muss nicht nur negativ sein. Ich freue mich auf Nächte, in denen es wieder kalt ist. Die Sterne anders funkeln als im Sommer und Schlaf mal wieder erholsam wird. Vielleicht.

Allen einen feinen Venustag heute! Mögen alle Sommerfreude dieser Tage genießen.

Theresa hat uns diesen Leuchtturm geschickt. Wo leuchtest du im Leben?