Yearly Archives: 2020

Freitags-Nachdenk-Input

Gegen jedes Leid ist ein Kraut gewachsen – so wird es Pfarrer Kneipp zugeschrieben. Die Natur ist der größte Heiler. Gestern Abend war es auf den Straßen wie ausgestorben. Normalerweise tobt um diese Uhrzeit auf dem Mittleren Ring in der Stadt der Verkehr, dieses Mal konnte ich in Ruhe vorher tanken, nichts war los.

Was immer auch gerade geschieht – mit keiner Angst, keiner Gier auf irgendwas und keiner Egozentrik auf der Welt können wir den Ereignissen angemessen gegenübertreten. Keep calm, druckten die Engländer im Krieg auf Plakate und deshalb habe ich heute auch Theresas wunderbares Seefoto wieder ausgekramt für euch. Beruhigen bitte!

Panik ist nicht hilfreich. Angst ist nicht hilfreich. Unser präfrontaler Cortex feuert gerade im Dauerstress und das bedeutet, dass der Zugang zur Kreativität rein hirntechnisch betrachtet unmöglich ist. Woher kommen die besten Lösungen? Aus dem kreativen Chaos, dann werden wir Schöpfer. So sind wir nur Er-Schöpfer letzter Ressourcen, ein Armutszeugnis für uns. Wenn wir für die derzeitige weltweite Situation gute Lösungen wünschen, dann müssen wir wieder Zugriff auf unsere schöpferischen Ressourcen erhalten.

Wie wäre es, wenn wir die Weltkrise betrachten als Weckruf, sich jetzt aufzurichten, hinzustellen und die Weltengemeinschaft eins werden zu lassen? Wie wäre es mit einem Break der Panikmacherei? Einem globalen Feld der Freundlichkeit, der Ruhe und Liebe, die wir heute mal den ganzen Tag einfach rundschicken um den Globus? Wie wäre es, wenn wir uns endlich abregen und erkennen: Probleme gibt es nicht mehr nur an einem bestimmten Punkt. Wenn es irgendwo brennt, brennt das ganze Dorf Welt. Bedeutet: alle Bewohner dieses einen Dorfes Welt müssen sich jetzt zusammenschließen. Hamsterkäufe sind Belege von Exzentrik und Unangemessenheit, Panik scheucht nur sensible auf und erschafft Massenhysterie.

Wachen wir auf, betrachten wir unser Verhalten mit Abstand, Hirn, Herz und Bauch wie es sich gehört, wenn man etwas erkennen will. Die Zeit der Egozentrik ist vorbei. JETZT können wir zeigen, dass wir EINE GRUPPE Menschen auf dem Planeten sind. Wir können JETZT zeigen, dass wir verstanden haben, was die Herausforderungen sind:

  • Weltengemeinschaft über alle Grenzen, Hautfarben und Einzelmeinungen hinweg
  • = eine Gemeinschaft herzkohärenter Wesen, die gemeinsam mit der Natur arbeitet, anstatt sie auszubeuten, damit ihre Heilkraft (frische Luft durch Wälder, Medizin durch Pflanzendiversität, gute Gesundheit durch Vielfalt, gesunden Boden und klares frisches Wasser) wieder erfahrbar wird
  • Respekt, Respekt, Respekt
  • Wertschätzung für alles, was lebt (das umschließt alle Naturreiche, also Mineralien, Pflanzen, Tiere und Menschen)
  • Ende der Bewertung, was gut und schlecht ist, das lenkt vom Wesentlichen ab. Wir müssen out of the box unserer Kleingeistigkeit und jenseits unserer Befindlichkeiten an die Tafelrunde kommen und die neuen Wege der Menschheit beschließen
  • Weisheit und Klugheit regieren statt Gier, Lobbyismus und Ego
  • Hinhören mit offenem Herzen
  • Abwägen, entscheiden mit Abstand
  • Verantwortung übernehmen
  • Aus Egos wird ein Wir – weil wir uns alle nach Geborgenheit sehnen, nach Schutz, nach Anstand, nach Würde, Liebe, Freiheit und Freundlichkeit. Es beginnt mit MIR selbst und in mir

Beginnen wir doch einfach sofort mit der Kampagne der Herzen. Achten wir aufmerksam auf unsere Nachbarn, ob sie Hilfe brauchen. Stoppen wir unseren Wahnsinn und begreifen, was alle Ereignisse uns zeigen möchten: Stopp. Reset! Sofort!

Allen einen liebevollen Venustag.

Lehrmeister jenseits der Worte

Glaube mir, ich habe es erfahren: du wirst ein Mehreres in den Wäldern finden als in den Büchern; Bäume und Steine werden dich lehren, was kein Lehrmeister dir zu hören gibt.

Bernhard von Clairvaux

Diesen uralten riesigen Lehrmeister hat Theresa in Amerika fotografiert. Danke!

Donnerstags-Nachdenk-Input

Bäume – machtvolle Wesen sind es. Voller Kraft, Anmut, Geheimnis, je nach Art. Ein Birkenwäldchen hat eine andere Anmutung als der Hochschwarzwald. Wir sind im Grunde Waldmenschen, die Sehnsucht nach dem Wald steckt in jedem von uns. Da müssen wir erst „Waldbaden“ erfinden, damit wir uns an unsere Wurzeln erinnern – erstaunliche Welt.

Sie erstaunt uns ja derzeit jeden Tag. Während im Vordergrund C (offenbar  ein Virus, dessen Name nicht mehr genannt werden darf) gehypt wird, diskutiert der Bundestag über Bundeswehreinsätze im Irak und anderen Ländern, die Versorgung im Krankenhaus für Patienten, Änderungen des Sozialgesetzbuches, Rechtsterrorismus, elektronischen Geschäftsverkehr und vieles mehr, wie man den Tagesordnungen entnehmen kann. Wir haben schon im Geschichtsstudium gelernt zu fragen – wenn im Vordergrund viel getrommelt wird, was geschieht dann irgendwo im Hintergrund, was unbemerkt und unkritisiert mal kurz verabschiedet werden soll? Ich bin gespannt, was sich im Rückblick alles zeigen wird. Vielleicht gar eine Großübung, wie viel es braucht, um eine Massenhysterie auszulösen? Die Klopapierindustrie zu retten und dafür den Rest der Wirtschaft an die Wand zu fahren? Dann hätten wir glücklicherweise einen Schuldigen – ein Virus wars.

Jeder erkrankte Mensch ist einer zu viel, keine Frage. Darum geht es nicht, allen, die krank sind, von Herzen gute Besserung. Aber: Wären Alter, Demenz, Behinderung ein Virus – wie schnell wären alle, die JEDEN Tag leiden unter überfordertem reduziertem Personal, vernachlässigenden Familien, ihren Schmerzen und der Einsamkeit, bestens versorgt. Wie glücklich wären alle, die in der Pflege, in der Intensivmedizin und überall, wo kranke, alte und behinderte Menschen jeden Tag versorgt werden sollen, wenn sie auch nur mal für eine Woche so viel Aufmerksamkeit und Unterstützung hätten.

Anstatt die Klopapierregale leerzukaufen, Menschen zu mobben, die aufgrund einer Immununterdrückung durch Krebs oder andere schwere Krankheiten einen Mundschutz tragen MÜSSEN und vielem anderen Unfug mehr, wäre es an der Zeit, sich mit den wirklichen Themen im Land zu befassen. Wir sprechen hier von allem, was Pflege, Krankenhaus, Heimunterbringung und Kinderbetreuung betrifft. Überall in diesen Bereichen herrscht mehr als Notstand. Hypen wir doch mal unsere Hilfsangebote in diese Richtung, dann wäre allen gedient. Und es entstünde viel mehr Dankbarkeit, denn wer sich um kleine, alte, kranke und behinderte Menschen kümmert und ihren Alltag gestaltet, erfährt Liebe, Zuneigung und tiefe Zufriedenheit. Natürlich nicht, wenn er allein für 20 Patienten zuständig sein soll und 7 Minuten Zeit hat, einen Senior zu waschen. Das macht nicht mal ein gesunder Mensch in der Zeit.

Wo war noch mal die Priorität bei uns? Ach so, bei einem Virus.

Schade, dass Dummheit kein Virus ist und das Land bemüht, ihn auszurotten.

Allen einen freundlichen, beruhigten und wachen Donnerstag, der Jupiterkraft hat.

 

Dieser Baum steht ebenfalls im Goetheanumspark in Dornach.

Baumweisheiten

Nun ist ein alter Baum ein Stückchen Leben. Er beruhigt. Er erinnert. Er setzt das sinnlos heraufgeschraubte Tempo herab, mit dem man unter großem Geklapper am Ort bleibt. Und diese alten Bäume sollten dahingehen, sie, die nicht von heute auf morgen nachwachsen? Die man nicht ›nachliefern‹ kann? Die nicht in Serien, frei ab Wald, wieder aufgebaut werden können?

Kurt Tucholsky,1890 – 1935

Dieser wunderschöne Baum steht im Park des Goetheanum in Dornach.

Mittwochs-Nachdenk-Input

Ein riesiger Mond stand heute Nacht am Himmel. Theoretisch, denn als er besonders groß und schön war, stapelten sich die Regenwolken. Auf Fotos habe ich gesehen, wie schick der Mond war. Nun – wir hatten dafür sehr schöne dunkle Wolken. Später, als der Mond schon lange weitergewandert und kleiner war, leuchtete er fröhlich am Nachthimmel.

Die Tage sind voller Herausforderungen der spannenden Art. In einer Praxis wird man mit vielen verschiedenen Themen konfrontiert. Manche sind vertraut, andere fremd. Immer sitzt mir ein Mensch gegenüber, der in seinem Kummer, seinen Fragen gesehen werden möchte. Ob das die Sorge um ein schwerbehindertes Kind ist, die zerbrochene Liebe, die tiefen Fragen ans Leben, ausgelöst durch Todesfälle und andere wachrüttelnde Erlebnisse – immer ist da ein Mensch, der letztlich um die Frage ringt: Was ist der Sinn meines Lebens?

Gibt es eine bessere Frage? Sie führt uns genau zu dem Punkt, an dem wir uns entschieden haben, auf diesem Planeten eine Runde zu drehen, weil wir eine Aufgabe zu erledigen haben. Die Japaner haben dafür ein feines Wort: Ikigai, mein Grund, morgens aufzustehen. Oft denken wir, das müsse was ganz Großartiges sein, doch Ikigai kann alles sein, was wir mit Liebe, Leidenschaft, Freude und Begeisterung tun und vor lauter Üben darin besser und besser werden. Nichts ist besser oder schlechter, sondern: mit welcher inneren Haltung mache ich etwas? Dann generiere ich Sinn, dann hat mein Üben, mein Tun eine Bedeutung und ich diene dem Ganzen mit dem, was ich bin und mache.

Welchen Sinn kannst du immer wieder in deinem Leben entdecken? Welchem Ikigai folgst du? Keine Sorge, wenn du das gerade nicht greifen kannst, er geht dir nicht verloren, manchmal ist er nur versteckt vor lauter Alltagsrennerei. Dann geh in die Stille, nach innen, lausche und erlaube dir, wahrzunehmen, was aufscheinen mag.

Einen freundlichen Merkurtag!

Danke an Steffi für ein abermals grundgenial farbstarkes Foto!

Dienstags-Nachdenk-Input

Hach, was für ein klasse Wochenende! Am Samstag hatte ich es fein, weil Geburtstag und es war schön, nicht zu kochen, sondern hervorragend bedient zu werden (Vrohstoff sei Dank). Seit Monaten war ich das erste Mal wieder in der Stadt – puuuh. Ein Umschiffen der Wahlstände. Schilder an Apotheken über den Ausverkauf von Desinfektionsmitteln. Ansonsten keine Panik, keine Mundschutzmasken, ein ganz normaler Einkaufssamstag in Würzburg. Ich war froh, dem Gewusel wieder zu entkommen, um mich gemütlich dem Flow summit zu widmen. Danke euch allen, die ihr so wunderbar an mich gedacht habt, das hat mich sehr, sehr gefreut.

Sonntag ein Herzensprojekt – der WeltenWandler ist an den Start gegangen. Das ist ein großartiges Thema und wir haben eine klasse Gruppe, die sich in Co-Kreativität, Spiral Dynamics, Theorie U und vieles mehr mit Freude wirft. Am ersten Kurstag kristallisierte sich als Gruppenfrage Authentizität heraus unter dem Aspekt: Wie werde ich, was in mir angelegt ist, bleibe ganz ich und stehe zu mir? Der WeltenWandler ist eine komprimierte Einführung.

Christoph macht gerade mit bei Veit Lindaus DigitalStar. Wir freuen uns, denn es sind einige neue Dinge in der Pipeline, wenn der Kurs fertig ist, werden wir nach und nach die neuen Projekte in Angriff nehmen. Hach, spannend alles. Wie großartig, genau jetzt zu leben, wo so vieles sich verändert, wandelt und wir Wandel gestalten können!

Bist du schon du selbst und zufrieden mit dir? Falls nein – herzliche Einladung zum LebensKUNSTseminar. Die Kunst des Lebens und die Kunst des Sterbens – beides will geübt sein. An fünf Wochenenden widmen wir uns dem Thema mit viel Selbsterfahrung und Austausch. Es geht nicht um „Optimierungstechniken“, sondern ums Ankommen, Annehmen und Herausschälen, was ich selbst noch ins Leben stellen möchte. Wenn wir im Flow sind, unsere Themen leben und im Herzen frei werden, gelingt Leben anders, als wenn wir Hamsterradantreiber von Beruf sind. Wer mit dabei sein mag, möge sich gern anmelden, wir haben noch freie Plätze. Wer die HPP-Prüfung anstrebt und noch Selbsterfahrungsstunden braucht: intensiv-geballter kannst du es fast nicht haben.

Ich freue mich auf eine Woche in einem Haus, in dem herrliche Blumen stehen und die Klienten ebenso ergötzen werden wie mich. Möge der Sturm alle Viren hinwegblasen und uns den Kopf frei, damit wir rauskommen aus hysterischem Verhalten und unsinniger Angst!

Einen feinen Marstag mit Energie, die aufbaut, aber nicht zerstört wünsche ich uns allen!

 

Mal schauen, was von unseren Gebetsfahnen nach dem Wind übrig bleiben wird.

Im Abendrot

 

Im Abendrot

Wir sind durch Not und Freude

Gegangen Hand in Hand,

Vom Wandern ruhn wir beide

Nun überm stillen Land.

Rings sich die Täler neigen,

Es dunkelt schon die Luft,

Zwei Lerchen nur noch steigen

Nachträumend in den Duft.

Tritt her, und lass sie schwirren,

Bald ist es Schlafenszeit,

Dass wir uns nicht verirren

In dieser Einsamkeit.

O weiter, stiller Friede!

So tief im Abendrot

Wie sind wir wandermüde –

Ist das etwa der Tod?

Joseph von Eichendorff

Das unglaublich farbstarke Abendrotfoto hat Steffi gemacht! Herzlichst Danke!

Montags-Nachdenk-Input

Von der Tragweite der Taten durchdrungen werden, schreibt Steiner. Er weist damit auf etwas hin, was uns in der äußeren Welt derzeit permanent vorgeführt wird: Alles ist mit allem verbunden und hat Konsequenzen. Wenn wir Negatives nur denken und fühlen, ist es präsent, als wäre es ausgesprochen, getan. Das ist uns oft nicht klar. Wir neigen dazu, in unserem inneren Gespräch oft über andere herzuziehen, sie zu kritisieren, Negatives zu senden, ohne Bewusstsein, dass das so verletzend und schädlich ist als wenn wir es wahrhaft gesagt hätten. Der Umkehrschluss bedeutet: Halte die Baustelle zwischen deinen Ohren sauber von Hass. Hass erzeugt Hass, nichts anderes.

Die Welt neu denken – derzeit läuft der Flow summit, ein Onlinekongress, bei dem viele Menschen über ihre Arbeit und ihre Anliegen sprechen. Ich schaue mir manches an und freue mich, anderes nehme ich zur Kenntnis und stelle fest – das ist nicht mein Weg, aber es hört sich sehr spannend an. Wir brauchen einen neuen Stand der Welt und uns selbst gegenüber. Ein neues Denken. Oder besser gesagt – vielleicht brauchen wir eine Rückbesinnung auf unsere Herzen, die Türen haben. Sie haben wir dichtgemacht, zugemauert, verschlossen, verrammelt. Es wird Zeit aufzuwachen, die Herzenstüren zu öffnen, frischen Wind von Freiheit, Respekt, Achtsamkeit, Wertschätzung durchströmen zu lassen, den Fußboden unseres Herzens, verminte Zone, mit Demut, Bescheidenheit und Freude zu säubern, damit neues Leben in unsere Herzen einziehen kann, denn nichts wünschen wir uns mehr als zu lieben und geliebt zu werden. Es beginnt mit einer Reinigung des Herzens und des Geistes. Mit Stille. Mit Dankbarkeit. Mit Freude! Leute, freut euch doch endlich wieder mal so richtig! Es gibt so viel Grund dazu! Ja, es gibt jeden Tag viele schlimme Dinge. Ausreichend Grund zu tiefer Trauer, Verzweiflung und Hilflosigkeit. Achten wir diese Gefühle zutiefst. Und wenn es Tage des Freuens sind – freuen wir uns. Erleben wir unsere Gefühle, aber lassen wir sie nicht immer zum Meister werden. Wir haben Gefühle, sind sie aber nicht. Wir haben Gedanken, sind sie aber nicht. Frage: wer bist dann also du?

Einen wunderbaren Wochenstart wünsche ich dir.

 

Unser Logo als Türkranz mit kleinen Schlotfegerchen. Wunderbar.

Durchdrungen

Wir müssen ganz anders durchdrungen werden von der Tragweite unserer Taten und von der Verantwortlichkeit, die uns das Leben auferlegt. (…) Derjenige, der weiß, was infolge von Gedanken und Gefühlen in der unsichtbaren Welt erfolgt, der bringt es schließlich dahin, dass es ihm ebenso wichtig wird, einem anderen Menschen kein böses Gefühl entgegenzusenden, wie es ihm wichtig ist, ihn nicht mit Flintenkugeln zu traktieren. Er weiß, dass es ebenso schlimm ist für den astralen Menschen, einen Hassgedanken auf ihn zu werfen, wie es für den physischen Menschen schädlich ist, wenn ein Ziegelstein auf ihn geworfen wird.

Rudolf Steiner, GA 93, S. 250

Dieses wunderbare Foto aus einer Ziegelsteinbrennerei hat Elisabeth gemacht. Danke!

Wochenend-Nachdenk-Input

 

Ein Kreis schließt sich, Neues beginnt. So starten wir im März mit einigen Seminaren neu und haben das Ende von Kursen gefeiert. Es ist wichtig, immer wieder Dinge abzuschließen, um bereit zu sein für Neues. Es geht nicht um Selbstoptimierung, sondern um die Frage: Was ist mir wirklich und wahrhaftig wichtig? Was ist der Kern deines Seins? – keine einfache Fragestellung. Wir weichen ihr gern aus, verstecken uns hinter Alltagsbergen und „keine Zeit“. Der Alltag macht es uns mit dem Bergebauen einfach, irgendwas ist immer zu tun.

Klar wächst in meinem Garten das Unkraut gerade mit Siebenmeilenstiefeln. Die Vorhänge rufen mir zu „Wasch mich“, die Fenster „mach mich blitzeblank“. Nur – wenn schon das nächste Tief angekündigt ist, halte ich es für wenig zielführend, morgens die Fenster zu putzen und mittags tiefbetrübt zu bemerken, dass es stürmt. Ich bin mir sicher, dass auch in diesem Frühjahr wie in all den anderen davor genug Zeit für saubere Fenster und Vorhänge sein wird, mir aber an diesem Wochenende andere Dinge wichtig sind wie der Start des WeltenWandlerProjekts. Es gibt Herzblutangelegenheiten und das gehört dazu. Drei Tage bis zum Sommer die Themen Co-Kreatitivät, Theorie U, Spiral Dynamics und was sich daraus für unser Leben ableiten lässt.

Mein Eindruck – die meisten lassen sich vom Leben kneten. Selten ist das eine feine förderliche Massage, eher wie „vom Laster überfahren“. Sie trauen sich nicht zu, dass sie etwas gestalten können, weil sie sich für wenig wirksam halten. Motto „Was soll ich einsames Würstchen denn schon ausrichten?“ Oder sie haben wenig Lust, ihre Komfortzone zu verlassen, weil das Alte vertraut und bequem ist. So wie eine 30 Jahre alte Couch mit schlechten Federn. Hintern und Feder passen sich einander an. Was wir für gemütlich halten, ist oft nichts anderes als schlechte Haltung, das kann man und darf man durchaus auch im übertragenen Sinne sehen.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Weiterschnarchen und dann jammern, dass Dinge auf dem Planeten schiefgehen ist nicht. Aufwachen und sich neu orientieren ist gefragt. Und nee, nicht „die da oben“ oder „die anderen“ oder gar der berühmt-berüchtigte „man“ müsste was verändern, sondern du dich. Ändere im Mobile deines Lebens eine Sache und alles verändert sich mit. An welcher Stellschraube deines Lebens bist du bereit, eine Änderung vorzunehmen, die Komfortzone zu verlassen, Abenteuerland zu betreten und zu wachsen? Mit der Gefahr des Scheiterns, mit dem guten Gefühl, was gemacht zu haben, was anders ist als das, was du bisher gemacht hast? Was kannst du verlieren? Außer Illusionen und überkommenen Vorstellungen nicht viel.

Geh mit – WeltenWandler werden ist nicht schwer, beim LebensKUNSTseminar was über dich zu erfahren auch nicht. Es könnte allerdings den Einstellwinkel deiner Scheuklappen so verändern, dass deine Perspektive sich erweitert. Willkommen im Abenteuerland. Allen ein schönes Wochenende.

 

Danke an Theresa für das Foto aus Australien für alle, denen gerade nach mehr Meer ist.

Gang der Dinge

Der Gang der Jahreszeiten ist ein Uhrwerk, wo ein Kuckuck ruft, wenn es Frühling wird.

Georg Christoph Lichtenberg

Das Frühlingsfoto hat Annemarie im Würzburger Hofgarten gemacht (im letzten Jahr :-))

Freitags-Nachdenk-Input

In Manuelas unglaublich tollen Foto spiegeln sich die Blüten in den Wassertropfen. So spiegelt sich in unserem Herzen, unserer Seele alles, was den ganzen Tag auf uns einstürmt. In diesen Tagen staune ich ohne Ende. Über unsere Panik im Land. Über unseren Egoismus, der uns in Apotheken rennen und Vorräte kaufen lässt, während die echten Patienten zu wenig Medikamente haben. Darüber, wie wir uns in rasender Eile in eine Stimmung der Angst bringen lassen. Darüber, welche Macht die Angst in unserem Leben hat!

In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit Michelle Obamas wunderbarem Buch „Becoming“ beschäftigt. Es ist eine Hymne des Optimismus, ausgebildet in einem Zuhause, in dem Michelle Obama aufgewachsen ist, in dem Eltern ihren Kindern eine Menge zugetraut haben. In dem Panik keinen Raum hatte. In dem die Menschen mit ihrer Hautfarbe Probleme hatten und dennoch unverdrossen weitergegangen sind, ein Elternhaus mit Überzeugungen und Drang nach Bildung, denn wer Wissen hat, kommt mit Herausforderungen klar. Die Eltern der kleinen Michelle haben sie ermutigt, ihren Weg zu gehen und sie ist ihn gegangen. Dann trifft sie auf Obama, dessen Optimismus ihn gestärkt hat, all die Anstrengungen, die sein Weg abverlangt hat, zu leisten. Bildung ist der Schlüssel zur Gestaltung der Welt. Herzensbildung ist der Schlüssel zur menschlichen Gestaltung der Welt! Wir brauchen beides mehr denn je.

Wo bleibt unser gesunder Menschenverstand im Umgang mit den Herausforderungen? Wir verfallen in Klimahysterie (und wählen das Wort mit ernstem Hintergrund zum Unwort des Jahres), kaufen Supermärkte leer aus Angst vor einem Virus, verkriechen uns zu Hause aus Angst. In dieser Zeit werden Entschlüsse gefasst, die weitreichend sind. Dinge vorangetrieben, die aufmerksame Augen bräuchten, die sind aber mit dem Checken der Mundschutzmasken befasst.

Wenn wir schon so weit gekommen sind, dass aus Kliniken Masken und Desinfektionsmittel gestohlen werden, wäre es wesentlich sinnvoller, anstatt die Massenpanik weiter anzuheizen, uns daran zu erinnern, wer und was wir eigentlich sind! Wir sind Menschen mit einem Verstand, keine Schafherde! Wir können selbst denken und verantwortungsbewusst Hände waschen und uns korrekt die Nase putzen, dazu brauchen wir keine Verordnung und fette Panikschürschlagzeilen. Wer heute irgendwo hustet, wird sofort isoliert – stellt euch das mal vor! Wir grenzen ohne Ende aus, seien das die Menschen an den Grenzen, die Leute, die gerade eine ganz banale Grippe haben und mehr. Wir haben so viele Probleme auf dem Planeten zu lösen, dass es erstaunt, welche Energie wir in sinnlosen Aktivismus stecken können, offenbar sind genug Energiereserven da.

Liebe Leute – gebt den Menschen, die wirklich an schweren Krankheiten leiden, die Chance, bestens medizinisch und pflegerisch versorgt zu werden. Verhaltet euch entsprechend eines gesunden Menschenverstandes. Macht euch lieber klar, dass das, was euch in wahre Panik versetzen sollte, die Erkenntnis ist, dass ihr euer Leben lang aus Angst vor irgendwas nicht das gemacht habt, wozu ihr geboren seid – um Freude auf den Planeten zu bringen. Um einander die Hand zu reichen, damit Erde ein Wohnort wird, der das Wort wieder verdient. Um uns gegenseitig beim Wachsen zu ermutigen. Um deine guten Ideen zu entwickeln, anstatt Hass zu bebrüten, Angst zu potenzieren und aus den Mitmenschen eine Horde Schafe zu machen, die dem Hütehund folgt, wer immer das dann auch einmal sein soll. WIR gestalten die Welt. WIR kommen mit Viren und den Herausforderungen klar. Jenseits der Angst. Beyond fear, wie es Tina Turner mit ihren tollen Gesangsfrauen auf den Beyond-CDs singt.

Verlassen wir auf der Stelle die Angstschienen, sie führen in den Untergang. Wechselt jetzt das Gleis! Kommt auf die Optimismusseite. Kommt ins Leben! Seid bitte nicht nur am Leben, sondern IM Leben. Gestalten wir es! Machen wir die Welt zu einem Ort, an dem kranke Menschen sich sicher und geborgen, gepflegt und beschützt fühlen. An dem die Erde wieder dicke Humusschichten hat. An dem wir uns gegenseitig beim Wachsen unterstützen, Bildung von Verstand und Herz ihren Platz gleichwertig einnehmen und wir unsere Potentiale entfalten. Wer wahrhaft am Leben teilnimmt, hat realistische Befürchtungen und erkennt Gefahren klar, aber er fällt nicht in Panik, die ein großer Markt für schlechte Geschäfte ist.

Allen einen Venustag, der diesen Namen auch verdient hat. Willkommen beyond fear. Willkommen IM Leben.

Licht und Schatten

Die ganze Mannigfaltigkeit, der ganze Reiz und die ganze Schönheit des Lebens setzen sich aus Licht und Schatten zusammen.

Leo Tolstoi

Mit Licht und Schatten hat Theresa ein feines Foto gemacht. Danke

Donnerstags-Nachdenk-Input

Es gibt Menschen, die suchen andauernd etwas. Oft ist es die Brille (im Haar zu finden, total verschmiert), der Schlüsselbund (am Waschbecken des Gästeklos), ein Stift (hinterm Ohr) und sonstiges. Dauernd verlegen sie etwas. Dafür wurden schon Schlüsselbunde erfunden, die auf Pfeifen antworten.

Rudolf Steiner hat eine Übung empfohlen, die da helfen kann. Er rät, Dinge nicht an den üblichen Platz zu legen, sondern sich bewusst einzuprägen, wo man etwas an diesem Tag hinlegt, damit man sich ein feines, bildhaftes Gedächtnis angewöhnt. Die Verlegeübung ist einfach und schlicht, die Erfolge erfreuen uns und wir merken, wie in unser Leben ein bisschen mehr Ruhe einströmt, eine gewisse Sicherheit. Unsere Automatismen, die wir so gern nutzen, werden dadurch umgangen, weil das unbewusste Handeln ersetzt wird durch ein genaues Betrachten der Szenerie mit dem Schlüsselbund darin, das Erlauschen des Schlüssels im Schloss und wir werden gelassen, aber auch beweglicher, bewusster und flexibler.

Dass unsere Schussligkeit auch Vorteile hat, beweist eindringlich Beethovens Stück „Wut über den verlorenen Groschen“. Da hat sich der gute Beethoven offenbar mächtig aufgeregt, denn wie wir alle wusste auch Beethoven, dass der Verlust ärgerlich ist, aber auch die mit Suchen vergeudete Zeit. Hier zum Nachhören: https://www.youtube.com/watch?v=PYSR2XoiYlQ

Picasso hat das Problem ganz einfach gelöst und den Hammersatz rausgehauen: „Ich suche nicht. Ich finde.“

Wer findet, dass er dringend seinem Leben ein bisschen mehr Pep, Schwung und vor allem Zukunftsperspektiven geben sollte, ist im WeltenWandlerProjekt bestens aufgehoben, das Sonntag an den Start geht. Wer mitgehen will – gern. Sowas wie die Verlegeübung machen wir dabei auch. Nur anders. Alle Infos hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/weltenwandler1/

In diesem Sinne allen frohes Finden an diesem Jupitertag.

Danke an Theresa für das Foto der chinesischen Glücksmünzen, natürlich auch in China festgehalten.