Alle Baukunst bezweckt eine Einwirkung auf den Geist, nicht nur einen Schutz für den Körper.
John Ruskin, 1819–1900
Das kachelgezierte Haus hat Theresa auf dem Jakobsweg entdeckt. Danke!
Entfernungen sind oft im Leben ein Thema. Manche Entfernungen sind sehr hilfreich, damit sich Dinge nicht abnutzen. Andere sind tragisch. Selbst in engen Beziehungen können Entfernungen gewaltig sein, da nutzt dann auch ein Valentinsblumenstrauß nicht mehr viel. Bitter ist die Erkenntnis, wenn wir spüren, dass wir uns von uns selbst entfernt haben. Das wäre ein Moment des Bilanzierens und der Klarheit, wo wir denn falsch abgebogen sind, wo das Ziel liegt und wie wir dort hinkommen können. Wer sich von seinem eigenen Weg zu weit entfernt, verlässt den Pfad seiner Bestimmung, seiner Freude, seiner Begeisterung. Vielleicht ist auf anderen Wegen auch viel zu lernen, was nicht schadet. Deshalb macht es aus meiner Sicht Sinn, Kurskorrekturen regelmäßig vorzunehmen. Kein Kapitän steuert sein Schiff ohne regelmäßigen Blick auf die Schiffskoordinaten, kein Pilot fliegt nach Gefühl. Winde, Wasserbewegungen und vieles mehr können sehr stark dazu beitragen, dass der Kurs verlassen wird und so ist es auch mit dem prallen Leben – das kann uns regelrecht aus der Bahn kicken und dann braucht es erst recht den Moment des Besinnens und neu Ausrichtens.
Am Freitag beginnt in Vaihingen das letzte Kurswochenende der angehenden Psycho-Heilpraktiker. Sie werden den letzten Input bekommen, ihre Klausur schreiben und sich mit mentaler Prüfungsvorbereitung intensiv befassen. Der nächste Kurs startet im August, das ist auch wieder ein Wochenendkurs Freitag bis Sonntag, sieben Wochenenden lang, also extrem kompakt. Allen, die im März zur Prüfung gehen – viel Glück! Gebt nochmal Vollgas jetzt! Die Oktoberkandidaten: nicht bummeln. Sowie die Sonne scheint, sind alle wieder draußen, husch ist der Sommer rum und dann wird es rasch eng. Planung ist die halbe Miete. Wer vorankommen will, kann nicht planlos sein, sonst drückt ihn jeder Wind vom Weg ab.
Wochenenden können helfen, den Kurs zu überprüfen. Altes, was nicht mehr passt, loszulassen und Neues, was kommen mag, einzuladen. Wie wäre es mit dem WeltenWandlerProjekt, das im März startet oder dem LebensKUNSTseminar, das neu im Programm ist? Und nutzt ruhig das Wochenende, um eure Märchensammlung durchzugehen. Am Montag ist GlücksWERKstatt mit dem Thema Märchen! Denkt dran, euer Lieblingsmärchen mitzubringen! Ich freue mich.
Allen frohe Tage mit genug frischer Luft, um auch ins eigene Leben mächtig frischen Wind zu bringen. Falls ihr so den einen oder anderen Neujahrsvorsatz … okay, okay. Habt es fein!
Das Foto hat Manuela gemacht, Dankeschön. So frostig war es heute Morgen auch bei uns. Die Straße glitzerte mit Tausenden von kleinen Eiskristallen geziert. Zum Fahren übel, zum Anschauen zauberhaft.
Bach, der Komponist, dessen Name auch in Noten geschrieben werden kann. Was Sigmund Freud in der Psychotherapie, ist Bach in der Musik und mehr. Das Gesamtwerk von Bach wäre das Hörobjekt, das ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Es würde mir niemals langweilig werden. Vermutlich hat die Musik von Johann Sebastian Bach mehr Einfluss auf mein Leben, Denken und Sein gehabt als der aller anderen Komponisten zusammen.
Musik macht glücklich, stellte am Dienstagabend eine Teilnehmerin beim Glücksseminar der VHS Kitzingen fest. Ja, das ist so, das kann jeder nachvollziehen, der kurz sein Lieblingslied anstimmt. Nach wenigen Takten steigt die Laune. Vieles macht uns glücklich, haben wir entdeckt. Natur, Begegnungen, Tiere, die Arbeit, das Ehrenamt, die kleinen feinen Momente im Alltag. Wir haben nach Bhutan geschaut mit dem Bruttonationalglück, auf das Glücksministerium bei uns und uns ausgetauscht, was uns an unserer Arbeit glücklich macht. Wir haben den Unterschied zwischen zu- und hinhören erlebt und ich bin gespannt, welche Beobachtungen die Kursteilnehmer mit dem Glück bis nächste Woche machen werden.
Wie nah Glück und Leid beieinander liegen, sehe ich dann in der Praxis. Am Abend das Glücksseminar, am Morgen die Frage, wie jemand mit einer ganz frischen Krebsdiagnose umgehen soll. Da findet sich nicht aus dem Ärmel eine fertige, gute Lösung, denn mit dieser Krankheit muss jeder Mensch seinen ganz eigenen Weg finden. Gerade am Anfang ist das so hart, weil die Ärzte nach Diagnosestellung ihre Vorgehensweisen abarbeiten möchten und das möglichst ohne Zeitverlust. Es gibt natürlich Unterschiede im Wachstum von Krebszellen, aber für einen späteren Umgang mit der Erkrankung wäre es oft besser, die Patienten nach der Diagnose erst einmal durchatmen und sich wieder fassen zu lassen anstatt hohen Druck aufzubauen, dass wir „spätestens morgen“ mit der Therapie anfangen müssen, wenn vorher OP-Termine wochenlang verlegt wurden. Derartige Diagnosen brauchen ein wenig Zeit und viel Information, die erst einmal bewältigt werden möchte. Klar darf man nicht trödeln, aber wenigstens 48 Stunden sind bei nicht akuter Lebensgefahr manchmal sehr nützlich, ehe der Patient in der Krebsmaschinerie verschwindet. Angst ist ein Geschäft auf dem Markt, sie bringt den Betroffenen aber auch aus der Lage, seine Situation angemessen und realistisch einzuschätzen. Es geht hier oft nicht um „mach ich“ oder „mach ich nicht“, sondern um das Bewältigen einer Diagnose mitten im prallen Leben und die Positionierung des Betroffenen, da wird jeder seinen Weg finden. Druck macht weniger Sinn, sondern Ruhe und Hülle, damit der Patient nicht ins Bodenlose stürzt. Ich denke, da haben wir am Morgen einen guten Weg der nächsten Schritte gefunden und so in Ruhe, in einer freundlichen Atmosphäre, kann die Würde gewahrt bleiben, der Mensch ist in seiner Integrität und kann klarer denken. Erst braucht es die Fakten auf dem Tisch und dann kann man gut überlegen und dann auch sehr gut Schritt für Schritt das Notwendige tun. Aber Angst ist kein guter Ratgeber, für nichts im Leben.
„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“, heißt es. Werden wir uns immer wieder bewusst, dass wir alle in diesem Spannungsfeld jeden Tag stehen. Tun wir also auch unsererseits das Notwendige, um gesund zu bleiben. Lebensfreude gehört in jedem Fall dazu, Freundlichkeit beginnt bei mir selbst und Vertrauen.
Allen einen freudigen Jupitertag mit guten Nachrichten und ausreichend schöner Musik und allem anderen aus dem Bereich Kunst und Kultur! Dies nährt den Geist, der in unserer Welt oft ein vernachlässigtes Dasein fristet.
Danke an Steffi für das Himmelsfoto.
Es stürmt weiter. Da muss ich ständig an Tobi, unseren Hund denken, der Wind geliebt hat. Der kleine Kerl stellte sich stets wie ein Großer vor die Haustür, stellte sofort fest, dass sein Lieblingswetter war (was in Rottenbauer ganzjährig Wind ist) und machte sich auf, dem Lüftchen zeigen, dass er ein waschechter Windhund war (innere Werte!). Nach vollbrachter Runde legte er sich gern neben den Korb und im Traum ließ er gern die Ohren weiterflattern.
So mancher ist in diesen Tagen durch den Wind. Viele Menschen vertragen Wind schlecht, er macht sie unruhig und nervös, auch ohne Orkan oder Sturmwarnungen. Wind ist eine ständige Aufforderung, bewusst zu werden. Der Wind berührt uns, wir spüren uns im Wind permanent. Wind sagt: hier bist du, stell dich dir!
Dem steht die Zugmentalität gegenüber, die ich so nur von unserem Land kenne. Kaum ist ein Fenster gekippt, wird der Ruf laut „Es zieht!“ In anderen Ländern sitzen Menschen im krassen Durchzug ohne jeden Schal, ohne Nierenwärmer und diverse Windschutzmaßnahmen und meckern nie über Durchzug. Offenbar gefährdet bewegte Luft unser heimisches Menschenleben. Sofort bricht dann die hypochondrische Ader im Land auf – wenns zieht, wird man krank. Dann folgt die Ausrüstung, so der Zug nicht abgestellt werden kann: Schal. Jacke. Wolldecke. Zweite Wolldecke. Socken. Dicke Socken. Wärmflasche, in der Reihenfolge in etwa. Erstaunlich, dass so viele Cafés inzwischen ganzjährig Terrassenbetrieb haben, das geht nur, weil an jedem Tisch ein Heizstrahler installiert ist und Fleecedecken (nichts anderes reicht aus), Wollpolster und feste Rückenlehnen für das gute Gefühl sorgen, nicht im Zug zu sitzen. Als man beim Bahnfahren noch die Fenster aufmachen konnte, erlebte man, dass man im Zug Zug ausgesetzt sein konnte – herrlich! Heute geht das nur noch bei 35 Grad Sommerhitze in der Straßenbahn und auch da höre ich „Nein! Nur die Fenster links, sonst zieht es!“
Nehmen wir ruhig den Wind wahr, wie er uns anweht. Werden wir uns bewusst, dass Wind wie Erde, Feuer und Wasser zu den Elementen zählt, auf die wir massiv Einfluss haben durch unsere Lebensweise. Wind weht weg, was keine Wurzel mehr hat. Wurzeln wir also, wenn uns nichts wegwehen soll.
Allen einen bewegten Merkurtag.
Eine unruhige Nacht. Noch halten sich die negativen Meldungen über den Sturm in Grenzen, zum Glück, und ich hoffe, es bleibt so. Viele Schulen, Kindergärten sind geschlossen. In der Straße war es ruhiger als sonst, nur die Menschen sind losgefahren, die arbeiten gehen. Viele Nachbarn sind in Krankenhäusern als Pfleger, Schwestern, Ärzte beschäftigt, oder in Heimen. Es gibt Arbeiten, die können nicht liegen gelassen werden. Menschen brauchen rund um die Uhr Pflege, Versorgung, frische Windeln, Nahrung, einen neuen Tropf. Wenn ich nachts durchs Haus wandere, sehe ich oft Licht in den Häusern ringsum und weiß – da ist ein Baby, da ist es ein zu pflegender Mensch oder da arbeitet jemand noch mit Hochdruck an einem Projekt.
Wir sehen viel, wenn wir wirklich hinschauen. Wir können erkennen, was wirklich los ist, denn oft genug bleiben wir an der Oberfläche, das Interesse ist nicht wahrhaft da bei der Frage „Wie geht es dir?“, wir laden unseren eigenen Müll ab, wenn uns jemand von seinen Sorgen erzählen will. Der andere wird als Hintergrundfolie benutzt, vor der wir unseren eigenen Film ablaufen lassen wollen und zwar mit Nachdruck. Wir hören dann „zu“ statt „hin“, wir machen dicht statt auf.
Stürme zeigen, wo etwas keine Verwurzelung mehr hat, dastand und innerlich doch längst tot war. Lebensstürme wirken ähnlich. Manchmal denke ich – wäre es nicht viel klüger, besser und hilfreicher, wenn wir nicht einsam innerlich absterben, sondern uns auf den Weg machen und uns Hilfe holen? Was soll der Stolz, der letztlich nur den Stamm stehen lässt ohne Blatt und Wurzel? Der nächste Sturm fegt ihn hinweg und andere denken: „Was, der sah doch so stabil aus!“ Wir sehen oft rein gar nichts am anderen, wissen nichts von seiner Not, seiner Einsamkeit oder erkennen seinen Hilferuf nicht, vor lauter Beschäftigung mit unserem eigenen Kram oder wir glauben, nicht schwach sein zu dürfen und um Hilfe zu bitten.
Was ist wirklich wichtig? Wo möchte ich im Leben Wurzeln schlagen, um den Stürmen standzuhalten, daran erstarken, wunderbare Äste und Blätter, vielleicht Blüten und Früchte zu entwickeln? Und was darf ein Lebenssturm mitnehmen, weil es nicht mehr trägt? Was darf losgelassen werden, um Raum für Neues zu schaffen?
Allen einen Tag ohne abgedecktes Dach, ohne umgestürzten Baum oder Unfall durch massiven Seitenwind. Einen Tag mit dem Mut, dem Sturm mitzugeben, was losgelassen sein mag und sich innerlich bereit machen auf Neues.
Allen einen starken Marstag.
Auch diese wunderbare Nahaufnahme hat Ursula gemacht! Danke!
Der Montags-Nachdenk-Input ist online. Euch allen einen hoffentlich sicheren Start in die neue Woche! Hier euer Leselink:
Ein tolles Wochenende! Das FührungsKRAFTseminar hat Freude bereitet! Wir konnten uns gute Grundlage erarbeiten für die Weiterentwicklung von Teams und den eigenen inneren Weg. Bei den Goldwegen ging es um das Ätherische und es tauchte die Frage nach Elementarwesen auf. Goethe hat festgestellt, dass zwischen Himmel und Erde vieles existiert, was sich die Schulweisheit nicht träumen lässt. Uns Erwachsenen fehlen oft die Sinnesorgane, um Dinge wahrzunehmen, die Tiere und Kinder noch sehen können. In unserem Eurythmieblock haben wir uns den Fünfstern erarbeitet. Es ist jedes Mal wunderschön zu erleben, wie aus einer anfangs ein wenig holprig-chaotischen Form plötzlich etwas entsteht, das atmet, sich bewegt, sich begegnet und wieder auseinanderschwingt. Den Kursteilnehmern wurde anschaulich klar, was mit einer „seelischen Richtübung“ gemeint ist! Toll war das! Danke!
Ein Besuch im Krankenhaus zwischen den Kurstagen. Wieder steht im Familienkreis eine OP an, die xte am Knie. Mein Vorschlag, die Keime auf eine andere Art und Weise zu testen und herauszufinden, welche ätherische Öle greifen, stieß auf Widerstand. Schades. Ätherische Öle besitzen die Kraft, Keime an Wachstum zu hindern und so auf das Immunsystem einzuwirken, dass eine Antibiose wieder beser greifen kann. Die Kraft der Pflanzen wird in unserer modernen Welt massiv unterschätzt, vielleicht mit ein Grund für unseren wenig wertschätzenden Umgang mit der Natur. Nun geht es wieder die alten Wege, nachdem die Hauttransplantation von vor drei Wochen eben schiefgegangen ist. Jetzt wird abermals Haut abgenommen und verpflanzt, also haben wir nicht nur eine, sondern drei Wunden. Wenn eine schon über ein Jahr nicht heilt, sehe ich da Probleme. Alles reden, hinweisen und Belege anschleppen nutzt nichts, wenn das Vertrauen in Naturheilweisen nicht vorhanden ist. Es fällt mir immer wieder schwer, zu akzeptieren, dass das so ist.
Starten wir in die neue Woche, die uns am Dienstag nach Kitzingen führt, hoffentlich haben wir bis dahin unbeschadet alle miteinander Sturmtief Sabine überstanden. Wir werden uns zwei Abende lang, am 11. und 18. 2., jeweils um 19.30 Uhr auf die Suche nach „dem kleinen Glück“ machen! Ich freue mich sehr darauf und bin gespannt, was wir entdecken und finden werden! Herzliche Einladung an alle, mit dabei zu sein! Wer mitmachen möchte, bitte direkt bei der VHS Kitzingen anmelden!
Allen einen guten Start in eine Woche, die mit Sicherheit massive Umwälzungen durch den Sturm bereithält. Mögen wir alle gut und sicher durch die Tage kommen! Achtet aufeinander, damit jeder gesund seiner Wege gehen kann und helfen wir uns, wenn es notwendig werden sollte!
Das Verbot von Damen auf Besen hat Theresa entdeckt!
Spannende Tage liegen vor uns. am Freitag treffen sich die angehenden Heilpraktiker für Psychotherapie und wir beenden die Vorstellung der Begriffe des Psychopathologischen Befundes. Morgen ist FührungsKRAFTtag! Ich werde mit einem Team von Menschen der Frage nachgehen, was Werte in Unternehmen sind, was gelingende Führung ist (soviel sei verraten – vor allem Selbstführung), wir sprechen über Mastery Experience und unsere Kraft. Am Sonntag geht es für die Teilnehmer der „Goldwege des Herzens“ um die Grundlage der Anthroposophie mit dem Ätherleib und der zweiten Nebenübung. Wenn ich das so anschaue, ist das ein erfreulich breit gefächertes Spektrum. Genau das macht mir so viel Freude daran! Wer spontan Lust auf das FührungsKRAFTseminar hat oder noch zum 2. Goldwegekurstag mit einsteigen will, möge sich rasch melden.
Sturm naht, heißt es im Wetterdienst. Das ist bei uns auf der Höhe kein Spaß, denn hier bläst es schon bei normalem Wetter ordentlich. Nordseefeeling nennen das die Stgadtmenschen, wenn sie aus dem Auto steigen und das Gesicht wird konfrontiert mit „Wuthering heights“ :-). Morgen werden wir wieder Tonnen festzurren, die Bank vor dem Haus wegtragen und schauen, was sonst noch „lose Gefahren“ darstellen könnte. Ich vermute, dass viele Wetterfühlige das Wetter durchaus bemerken und nicht nur Freude daran haben, sondern mit Kopfweh und Knochenschmerz reagieren. Das Jahr war aus dieser Sicht für Einige bisher recht unangenehm.
Allen von Herzen ein schönes Wochenende, keine Sturmschäden, sondern sicheres Sein, wo immer jeder auch sein mag.
Den Fels in der Brandung hat Gabi auf La Palma entdeckt. Danke!
Der Gesang des Meeres
Wolken, meine Kinder, wandern gehen
Wollt ihr? Fahret wohl! Auf Wiedersehen!
Eure wandellustigen Gestalten
Kann ich nicht in Mutterbanden halten.
Ihr langweilet euch auf meinen Wogen,
Dort die Erde hat euch angezogen:
Küsten, Klippen und des Leuchtturms Feuer!
Ziehet, Kinder! Geht auf Abenteuer!
Segelt, kühne Schiffer, in den Lüften!
Sucht die Gipfel! Ruhet über Klüften!
Brauet Stürme! Blitzet! Liefert Schlachten!
Traget glühnden Kampfes Purpurtrachten!
Rauscht im Regen! Murmelt in den Quellen!
Füllt die Brunnen! Rieselt in die Wellen!
Braust in Strömen durch die Lande nieder –
Kommet, meine Kinder, kommet wieder!
Conrad Ferdinand Meyer, 1825-1898
Danke an Anne für das Wolkenfoto aus der Rhön!
„Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“, schrieb Antoine de Saint-Exupéry (Die Stadt in der Wüste). Dieser Satz kann uns ermutigen, die Ereignisse der Woche als Aufwachmoment zu verstehen. Wie viele Momente des Erschreckens brauchen wir, bis wir verstehen, dass es nicht mehr um unsere kleinen Alltagssorgen und Nöte geht, sondern dass Dinge auf dem Planeten geschehen, die dazu führen, dass wir Bewohner des Dorfes Erde nicht gut miteinander leben können? Ob das jetzt in unserem Land direkt ist, wo wir nicht in Schockstarre und Polemik verfallen sollten, sondern aufgefordert sind, jetzt uns selbst aufzurichten und Verantwortung zu übernehmen, ob das mit Freisprüchen diverser Arten in Verbindung gebracht wird, mit Viren und Verschwörungstheorien – es ist zu spät, zu klagen, zu jammern, es ist Zeit, sich klarzumachen, um was es wirklich geht.
Klima geht jeden Bewohner des Planeten an. Menschenrechte ebenfalls. Freiheit erst recht! Würde allem voran!
Hören wir auf, wegzuschauen und uns im Internet zu verlieren auf der Suche nach einem Urlaubsort, der uns mit Schönheit erfreut anstatt Klimaschäden, Ausbeutung und Plastikmüll zu präsentieren. Wir werden nicht mehr viele solcher Orte finden, der Grund liegt in unserem Verhalten. Wir Bewohner der reichen Nationen haben das gemacht, nicht die Menschen, die ihr Getreide um die Hütte herum anbauen und ihr Holz unter dem Kessel aus der Nähe holen, sie haben keine Klimakrise verursacht, sie roden nicht die letzte Apotheke und große grüne Lunge, die die Welt noch besitzt, sie müssen miteinander auskommen, um zu überleben.
Die zahlreichen Filme zum Kriegsende, zu den Gräueltaten in den Konzentrationslagern und vieles andere hat gezeigt – wir sind selten zu Helden geboren. Menschen, die Angst haben, ducken sich und ziehen mit. Keiner kann für sich und sein Verhalten im worst case die Hand ins Feuer legen. Die Lehren aus diesen Ereignissen ziehen wir nicht wirklich. Macht und Geld sind wichtiger, Ego ist wichtiger als die gemeinsame Menschheitsaufgabe von Frieden, Gerechtigkeit und Besinnung auf das, was jetzt Not tut.
Ich habe keine Lösung für die Welt, das wird ein gemeinsamer Prozess der Weltengemeinschaft sein, der jenseits des einzelstaatlichen Denkens und Handelns liegen muss. Ich weiß nur – wir müssen wach werden für das, was geschieht und Menschen sein, denen Werte wichtig sind, denen Würde ein Herzensanliegen ist, die das Wir höher einschätzen als das Ego. Daran kann ich im Kleinen arbeiten. Alles basiert auf einer guten Grundlage, darauf kann Gutes wachsen, ohne dass das Unkraut allzu großen Schaden anrichtet. Der Gärtner sorgt für den guten Boden. Er hat das Beikraut im Auge, notfalls benutzt er sein Gartengerät, um zu entfernen, was dem Gewünschten die Luft nimmt. Hören wir auf, uns eine Zukunft vorzustellen, sondern werden wir uns bewusst – wir sind allesamt Dorfbewohner der Erde und es geht nur gemeinsam mit Werten, die ÜBER dem stehen, was wir derzeit erleben. Wir gestalten die Welt. Jeder Mensch hat Macht auf eine ganz natürliche, friedliche Art und Weise. Sonst stehen wir auf exakt der gleichen Stufe wie jene, die wir kritisieren und spielen ein Ablenkspiel von der anderen Seite, anstatt die wahren Themen anzugehen. Hast du viele Nebenkriegsschauplätze, erhebt sich stets die Frage, von was abgelenkt werden soll.
Allen einen Venustag, der dem Liebevollen, das dieser Tag an Kraft mitbringt, gerecht wird. Beantworten wir Negatives nicht mit Negativem, Hass nicht mit Polemik. Seien wir klar und aufrecht, was viel mit Aufrichtigkeit zu tun hat.
Danke an Steffi für das Foto, das die Schönheit unserer Welt erkennen lässt.