Monthly Archives: April 2021

Das gemeinsame Band

Unser tiefstes gemeinsames Band ist, dass wir alle Bewohner dieses kleinen Planeten sind. Wir alle atmen die gleiche Luft. Uns allen liegt die Zukunft unserer Kinder am Herzen und wir sind alle sterblich.

John F. Kennedy, 1917–1963

Dieser Kastanienkönig steht im Würzburger Residenzgarten. Danke an Anne für das Foto!

Lob der Disziplin

Die Sonne scheint, die Menschen sollten stimmungstechnisch also fast von alleine besser drauf sein. Sind sie aber nicht. So langsam kommt eine Art Home-Office-Budenkoller auf. Es fehlen der Flurfunk, der Kollegentratsch, der kleine Pausenmoment vor der Kaffeemaschine oder dem Drucker und vieles mehr. Die Kinder spacen ab. Die Pubertiere verweigern in vielen Fällen gleich generell das Arbeiten, geben ihre Aufgaben entweder spät oder gar nicht ab und schließen sich regelrecht in ihren Zimmern ein, dort versinken sie inzwischen nicht mal mehr dauernd in virtuellen Welten, sondern lassen sogar teilweise das Handy links liegen. Kollektive Frühjahrsmüdigkeit, Lethargie und wenig Lust auf irgendwas ballt sich zu Ungutem zusammen.

Nachvollziehbar teilweise. Vielen fehlt der Sinn in ihrem Tun.

Nach wie vor ist da draußen eine Welt zu retten, kann man mit erstaunlich wenig Einsatz gerade gute Noten abstauben, weil Engagement und gute Leistungen positiv bemerkt werden. Wer sich jetzt gut aufstellt, hat den Sinn für sich erkannt: der kann sehr egozentrisch sein (Geld, Macht etc.), jedoch auch weltumspannend (Ökoprojekte, eigenes Potential entfalten, um weit in die Welt hineinwirken zu können etc.).

Was braucht es? Eine klare Entscheidung, etwas zu tun oder eben zu lassen und die Konsequenzen dafür verantwortlich zu tragen. Disziplin. Ein Olympiasieger trainiert jeden Tag, auch wenn er vielleicht wie alle anderen an 200 Tagen im Jahr nicht wirklich Bock hat, die Milchsäure in seinen Muskeln zu spüren. Er hat sein Ziel vor Augen, das erreicht werden möchte und ohne Fleiß geschieht wenig.

Disziplin ist kein negatives Wort. Es ist eine Lebenshaltung, die sich Jammern maximal fünf Minuten am Tag erlaubt (Wecker stellen). Ein Motivationsprogramm der Spitzenklasse, denn es nimmt einem das ewige Hirngedönse ab: soll ich noch eine halbe Stunde schlafen oder lieber meditieren? Wenn wir diese Überflüssigdiskussionen mit unserem eigenen Gehirn dadurch canceln, dass wir uns einfach entscheiden, um 5 Uhr aufzustehen und zu meditieren und das sieben Tage die Woche, haben wir begriffen, wie effizient, erfolgreich und zeitsparend das ist, wenn das Gemecker und Abwägen im Kopf entfällt, weil das Verhalten eine Mikroroutine geworden ist. Wir unterschätzen alle die Macht dieser Routinen.

Vor Jahren hieß es über Barack Obama, er habe nur schwarz, blau und grau als Anzugsfarben im Schrank und weiße Hemden, weil er ein Land zu regieren habe und deshalb keine Zeit vor dem Kleiderschrank verbringen will mit der Überflüssigfrage, was er anziehen soll. Das meine ich. Das ist kein stures Denken, sondern das Genießen der Flexibilität, die gute Routinen und eine klare disziplinierte Lebenslinie ermöglichen. Das ist keine Absage an Genuss, Freiheit, Selbstbestimmung. Disziplin ermöglicht solche Dinge oft sogar erst. Sonst sind wir Sklaven unserer Jeins und Abers und „morgen“, von „vielleichts“ und „keine Zeit“.

Wer willst du in einem Jahr sein? Was ist dein Einsatz dafür? Hast du dein Jammern schon zu Grabe getragen, weil es wenig nutzt? Sinn anvisiert? Der kann persönlich sein (ich möchte mit guter Arbeit mein Geld verdienen und eine Familie gründen, was immer) oder überpersönlich (mit meiner Arbeit/meinem Leben hinterlasse ich den Planeten in einem besseren Zustand als ich ihn vorgefunden habe). Definieren, aufschreiben, anvisieren und dann ab auf die Übungsmatte. Wer bestimmt bei dir? Du oder dein Gehirn, dessen Gedanken du glaubst?

Allen einen Donnerstag mit der weisheitsvollen freudigen Kraft des Jupiter.

 

Meine tägliche Inspiration: ein Blick auf ein Foto von Ita Wegman, deren Arbeitspensum gigantisch war und die mich antreibt, wenn ich gerade denke „och nö“. Auf dem Foto seht ihr das Holzhaus, in dem sie gelebt hat, auf dem Gelände der Klinik Arlesheim.

Wunderliche Welt

Die Welt, obgleich sie wunderlich,
Ist gut genug für dich und mich!

Wilhelm Busch, 1832–1908

Wenn ich dieses Weglein vor mir habe, weiß ich, dass ich in wenigen Minuten in einer der schönsten Buchhandlungen bin – der am Goetheanum in Dornach.

Finde dein Goldkörnchen

Am Wochenende ging es in der Coaching-Ausbildung bei Veit Lindau um Flow und er stellte eine Frage, die wir uns wirklich alle sehr viel häufiger stellen sollten: Wie beeinflusst du das Leben unserer Urenkel? Er rief die Ausbildungsgruppe dazu auf, ihre „radikal transformierende Mission“ zu formulieren. Meine lautet so: „#RTM: Ich darf in jeder Begegnung das Goldkörnchen in den Seelentiefen des Menschen erkennen, es ihn neu entdecken lassen und damit Zuversicht säen, dass er/sie dieses Goldkörnchen in allem wieder entdeckt. Goldkörnchen sind ewig, unzerstörbar und ein Wunder. Sie erkennen und finden einander. Dankeschön.“

Das ist in meiner täglichen Arbeit die Grundlage. Damit verbunden ist die Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Daseinszweck, den viele Menschen immer wieder aus dem Auge verlieren und in ihrem Herzen entsteht dann eine tiefe Verzweiflung, Leere und Sehnsucht, diesen Sinn wieder zu entdecken. „Trotzdem Ja zum Leben sagen“ ist der Titel eines der Bücher von Viktor Frankl, der wie kaum jemand anderer dem Thema Sinn sein Leben gewidmet hat, das er in vielen KZ-Jahren wie eine kleine Flamme hat bewahren können. Die Sinnfrage liegt in unserer Zeit massiv auf der Hand: Wir leben auf dem Planeten Erde, den wir und unsere Vorfahren sehr stark ausgebeutet und ausgenutzt haben. Unsere Aufgabe ist es, diesen Planeten für unsere Nachfahren wieder aufzubauen. Wir können in keine Verzweiflung fallen, weil wir in der spannendsten Zeit leben, die ich mir vorstellen kann. Wir sind eingeladen, alles neu zu denken, damit Zukunft auch mit Sinn gefüllt werden kann.

Was brauchen wir als ersten Schritt? Ein Ende des Jammerns über Sinnlosigkeit angesichts all der Arbeit, die vor uns liegt und all der Herausforderungen, die umfassend sind! Dann dürfen wir uns ein Herz fassen und das Wort Angst durch Abenteuer ersetzen, das nimmt der Herausforderung die Überforderung. Und wir dürfen die Erfahrung machen, dass wir alle wesentlich stärker und klüger sind, wenn wir zusammenarbeiten. Der weitere Schritt: Zeige, was du kannst, wende den Blick auf das, was du der Welt und ihren Bewohnern geben kannst, nicht auf das, was noch nicht stimmt. Und dann geh einfach los. Jeder kann in seinem Umfeld unglaublich viel tun. Weißt du, dass du das Goldkörnchen in dir trägst und damit ein garantiertes Wunder bist? Alle anderen sind es auch. Vertrauen wir. Etwas anderes bleibt uns nicht, wenn alles andere nicht mehr trägt. Wunder-bar.

Einen beweglichen Merkurtag für alle!

Manuela zaubert die Frühlingswiese vor unsere Augen. Danke!

Nicht jammern

Doch frommt das Jammern?

Tragen muss man den Götterschluss.

Euripides, 480–407 vor Christus

Manuela hat das Leuchten der Löwensonnen für uns eingefangen. Danke!

Von Polarität und Einheit

Die Woche ist trüb und dunkel gestartet. Das ist manchem aufs Gemüt geschlagen. „Novemberwetter“ hörte ich mehrfach. Ja, es blieb lange eher dämmrig und die Wolkendecke ist dicht. Ich werde mehrfach gefragt, was gegen Verzweiflung hilft.

Zweifel = Zwei-falt. Etwas, was vielleicht einmal eine Einheit gewesen ist, ist auseinandergefallen, zweigeteilt. Wenn wir verzweifelt sind, bringen wir die Dinge nicht mehr zusammen zur Einheit, nach der sich unser tiefster Wesenskern sehnt.

Was bringt uns wieder in die Einheit? Im Außen wenig, die Welt hat eher die Tendenz, unsere Zweifel gut zu nähren, denn sie zeigt uns Polaritäten überall. Tag und Nacht, hell und dunkel, Sommer und Winter, Freud und Leid – alles spielt sich zwischen zwei Polen ab und sucht sich dort seinen Platz. Die Einheit erleben wir als „außergewöhnlich“, auf extrem seltene Momente des All-eins-seins beschränkt, was wir dann mystisch nennen, eine Gotteserfahrung.

Die Einheit finden wir im Inneren, an dem Ort in uns, der immer still ist. Schweigend auf eine wohltuende Art, wenn alles gesagt ist, was wichtig war. Ruhig, weil es keine Fragen, keine Zweifel mehr gibt. Nährend, weil daraus eine Kraft erwächst, sich mutig in den Wind der Zeit zu stellen.

Jeder einzelne Mensch, der gewählt hat, in diesen Zeiten auf der Welt zu sein, hat diese Wahl bewusst getroffen. Wir befinden uns in einer wichtigen Wendezeit. Wir können den Quantensprung schaffen zu einer neuen Einheit aller Menschen, die sich gemeinsam mit vereinten Kräften aufmachen, den Planeten zu einem Ort des Friedens und des Miteinanders zu machen (jenseits aller uns trennenden Unterschiede, die Vielfalt bedeuten und sicher nicht zugunsten eines harmoniekranken Einheitsbreis aufgelöst werden sollten). Oder wir erleben den Rückfall in alte Muster und Zeiten, um Kraft zu tanken, den Sprung dann von dort aus ins Visier zu nehmen.

In jedem Fall sind wir Zeitzeugen massiver Veränderungen. Die machen Angst wie jede Form der Veränderung. Doch halten wir uns vor Augen: Wir werden die Herausforderungen bewältigen. So, wie „der Bauer die Klöß isst“ – einen nach dem anderen. Ver-zwei-feln wir nicht am „großen Haufen Probleme“, die unüberwindbar wirken, sondern nehmen wir uns eines nach dem anderen und finden gute Wege. Dann entstehen Vertrauen, Machbarkeit wird greifbar und Sinn. Selbstwirksamkeit wächst.

Allen heute eine große Portion Mut, den Schwung des Marstages und eine große Welle des Vertrauens, die die Sorgen und Ängste ein wenig hinwegspült und Hoffnung, Zuversicht und Wagemut Raum schenkt.

 

So ein Bächlein im Wald ist Freude pur. Danke an Sigrid für das feine Foto!

Flow oder doch eher: No

Wow. Es gibt Wochenenden, da fliegen einem die Ohren ab. Noch gemütlich war der Freitag mit den angehenden HPPS zum Thema „Forensik“, Gesetzeskunde. Da startete schon im Hintergrund ohne mich ein Seminar zum Thema Flow in der Coachingausbildung. Die Kolleginnen der Lerngruppe signalisierten mir schon, dass das krass gestartet war und so war ich am Samstagmorgen gespannt. Klar kannte ich das Buch „Flow“ und einige Studien zum Thema, aber gefühlt hat der Tag einfach mal alles durcheinandergeworfen. Die Bandbreite der Themen ging weit über Flow hinaus. Ehrlich gesagt war die zentrale Frage, die ich herausgehört hatte, eigentlich eher so: Bist du bereit, jetzt auch die allerletzte Zelle deines Körpers in Bewegung zu bringen, alles rauszuwerfen, was nicht mehr passt und dir bewusst zu sein, dass eine Ausbildung in diesem Bereich bedeutet, die eigene lahmarschige Komfortzone (so lahm ist die nicht, aber okay) sofort zu verlassen und bereit zu sein, richtig hart zu arbeiten? Was sind deine heiligen Ziele, für die du verdammt früh aufstehst und alles in die Waagschale wirfst, was du bist?

Schwuppdiwupp wurde aus einem Input über die Generierung von Flowzuständen eine krasse Konfrontation mit eigenen Absichten, der Bereitschaft, die Welt nicht nur in Worten, sondern auch in Taten zu verändern/bereichern, dem, was uns antreibt und wo wir wirklich hinwollen. Haben wir eine tragfähige Vision oder nur ein „Träumchen“? Was sind wir bereit, dafür zu tun, dass wir uns Wissen, Handwerkszeug und Entscheidungsfähigkeit aneignen? Wo sind unsere Stärken, Schwächen, was ist unser Motor, der innere Antrieb, unser Ikigai?

Sagen wir mal so – wir haben auch was über Flow gelernt. Am meisten aber über uns. Gnadenlos wurde (mir jedenfalls) aufgezeigt, wo ich mal gern leicht luschig denke „ooooch, das passt schon so“. Nee, passt nicht. Puh. Keine Chance, den blinden Fleck ein wenig bestehen lassen zu können. Es ist immer wieder richtig, richtig heftig und krass, wenn einem bewusst wird, wie groß der blinde Fleck ist, der Schatten, wo man sich selbst beschummelt und mit sich wesentlich netter umgeht als es für die eigene Entwicklung förderlich ist. Als ich ins Bett ging, fiel mein Blick auf ein Buch auf dem Bücherstapel, das da (seit vier Wochen) ungelesen liegt: Jocko Willink, Der Weg der Disziplin. Seit heute Morgen gibt es wieder den kalten Gesichtsguss. Ich hab das in Gedanken mit Richard Wagners „Walkürenritt“ unterlegt. Wenn Henry Maske „Conquest of Paradise“ hat, darf ich das auch.

Allen einen freundlichen Start in die neue Woche. Mit Power und allem, was ihr braucht, um euren Lebensweg zu einem guten werden zu lassen.

 

Ursula war mit ihrer Kamera echt nah am Boden dran und wir sehen die Schönheit dessen, was uns sonst nicht wahrhaft bewusst wird. Danke dir!

Link zum Schwesternpodcast für euch!

Hurra! Wir freuen uns riesig, Gabi Heilmann und ich. Die „Schwestern des Wahnsinns“ sind wieder auferstanden – mit Podcastfolgen für euch. Wisst ihr noch, das erste Schwesternjahr? Gabi hat jeden Tag eine Frage gestellt und ich habe versucht, eine Antwort zu geben. Jetzt für die Podcasts sucht sich Gabi ein Thema heraus und wir schauen gemeinsam, was uns dazu einfällt. An dem Tag. In dem Moment. Die erste Ausgabe dreht sich um „Angst“, am Donnerstag haben wir den zweiten Podcast über „Mut“ aufgenommen und Gabis Idee für Nr. 3 ist „Intuition“. Na dann! Go with the flow.

Wir freuen uns sehr über euer Feedback. EuerLink dazu: https://schwestern-des-wahnsinns.de/

Wir wünschen euch sehr viel Freude und sind soooooo gespannt, wie ihr das neue Format aufnehmt.

 

Hurra, der Podcast ist online!!!!

Vielleicht habt ihr den Schwestern-Podcast zum Thema „Angst“ schon entdeckt? Falls nein, hier der Link dazu: https://schwestern-des-wahnsinns.de/

Wir wünschen euch sehr viel Freude und sind soooooo gespannt, wie ihr das neue Format aufnehmt. Beste Grüße von Gabi auf jeden Fall zu euch allen. Gabi und ich haben diese Woche die zweite Folge aufgenommen, das Thema ist „Mut“. Wir wünschen euch von Herzen viel Freude beim Anhören! Demnächst werden wir über Intuition sprechen. Ich werde die Folgen auch auf unsere Homepage stellen und ihr findet sie auf der Seite der „Schwestern des Wahnsinns“.

Ich bin auf dieses Wochenende gespannt. Unser Dachfenster wird einen Laden bekommen, was im Sommer vielleicht ein Vorteil ist, wenn wir etwas mehr beschatten können und bei Hagel mehr Schutz. Am Sonntag wird es ein Ganztagescoaching per Videokonferenz geben – klasse. Ich freue mich riesig darüber, das ist ein intensives Arbeiten so 1:1, da kann man sehr gut vorankommen, wenn Inhalte direkt auf einen Menschen zugeschnitten werden.

„Flow“ ist das Thema einer Ausbildungseinheit, die Freitagabend und Samstag läuft. Da die Heilpraktiker am Freitag Kurs haben, werde ich erst Samstag einsteigen und freue mich riesig auf den Input. Die HPPs arbeiten nun wieder wie alle anderen Kurse auch online, weil wir keine Präsenzkurse im Moment anbieten dürfen.

Für mich hat sich das Thema „Onlinekurse“ auf eine spannende Weise entwickelt. Vor einigen Jahren fand ich manches noch nicht wirklich gut umsetzbar, inzwischen habe ich selbst so viele Kurse online belegt und ausreichend Erfahrung mit eigenen Onlinekursen, dass ich weiß – super Alternative. Nicht für alles und jedes, aber es ist viel mehr möglich, als ich vorher dachte und das zeigt mir, wie stark wir miteinander in einem anderen Feld verbunden sind als dem Internet. Das sind ausgezeichnete Erkenntnisse, denn es gibt mir viel Hoffnung, dass wir auch in vielen anderen Bereichen wesentlich besser miteinander arbeiten können als gedacht. Dazu laufen viele Forschungen, wie es zum Beispiel gelingt, dass Teams zusammenarbeiten und hochkreativ in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen, bei denen ein Team aus vielen Menschen auf den Punkt wie EIN Geist agieren muss und wie man solche Fähigkeiten trainieren kann. Spannend, oder?

Geist kann so viel mehr als wir ahnen. Fangen wir an, uns als das Wunder zu begreifen, das wir sind. Hören wir auf, uns permanent über unsere Macken zu wundern. Halten wir es für möglich, dass wir wesentlich mehr sind und bewältigen, als unser begrenztes Denken uns das vorerzählen mag.

Allen ein kraftspendendes Wochenende mit vielen kleinen und großen Wundermomenten.

 

Sigrid hat das zauberhafte Blütenfahrrad entdeckt und teilt dieses schöne Foto mit uns. DANKE!

Vom Mut, weiterzumachen

Erfolg ist nicht endgültig, Misserfolg ist nicht fatal; was zählt, ist der Mut weiterzumachen.

Winston Churchill, 1874 – 1965

Sigrid hat den zauberhaften Meerschaumrand mit Drachen fotografiert! Augenferien für euch! Danke!

Samurai oder Nöli?

Mark Aurel hat im zweiten nachchristlichen Jahrhundert eine Erfahrung gemacht, die zeitlos ist: Alles ist mit allem verbunden. Wir sind verknüpft und das, was wir denken und tun, wirkt auf alles ein. Es wäre hilfreich, wenn wir das im Bewusstsein hätten, ehe wir unseren Streitigkeiten, Beleidigungen und Zank nachgehen. Alles, was wir im Außen an Verletzung zufügen, fügen wir uns letztlich selbst zu. Wir regen uns nie über das auf, worüber wir uns aufregen. Auch wenn das so scheinen mag – meistens sind wir wegen irgendetwas in uns selbst wütend. Das kann eine spannende Erkenntnis sein, wenn wir uns dabei ertappen, jemanden niederzumeckern und erkennen, dass wir im Grunde auf uns selbst sauer sind.

Auffallend ist die Sehnsucht der Menschen nach Struktur und Ordnung. Das ist verständlich, wenn im Außen viel Chaos erlebt wird. Die Weltlage macht den Menschen Angst, weil es ihnen am Gefühl der Selbstwirksamkeit fehlt, sprich: die meisten Menschen glauben, dass sie „eh nix machen können“. Weit gefehlt. Es kommt darauf an, dass jeder etwas macht und zwar das, was ohnehin dran ist:  Sich ohne Wenn und Aber eingestehen, dass die Welt so komplex ist, dass wir nicht mit populistischen Kausalketten beruhigt werden können.

Komplex heißt spannend, nicht nur „unbeeinflussbar und angstauslösend“, denn genau das ist die Welt gerade nicht. Wir haben jede Sekunde Einfluss und den meisten auf unser eigenes Denken. Wir wünschen uns, dass die Dinge überschaubar, einfach und bequem sind. Wir lernen gerade Flexibilität. Das empfinde ich auch nervig, wenn ich den fünften Kurs irgendwie verlegen muss und zig Mails nötig sind, Anrufe etc. pp tätigen muss. Das kostet Energie und ist frustrierend. Nutzen tut mein Gemaule wenig. Im Übrigen versaue ich mir damit meinen Tag, also lasse ich es. Mein Fokus richtet sich nie auf das, was nicht funktioniert, sondern ich frage: was ist die Alternative?

Welche Alternativen hast du? Was kannst du tun, wenn vieles nicht geht? Wenn wir nicht im Außen reisen können, warum reisen wir dann nicht nach Innen und entfalten unser bislang brachliegendes Potential? Kommt und macht mit beim WeltenWandlerProjekt. Räumt eure inneren Baustellen auf, damit ihr fit seid und in eurer Mitte ruht. Geht nicht? Klar geht das. Halt nicht overnight und ohne jegliche Mühe. Wenn du die Haltung eines Samurais haben willst, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass der jeden Tag auf der Übungsmatte steht. Ohne Ausreden. Wir werden, was wir denken – wo stehst du nach über einem Pandemiejahr? Noch immer im gleichen Gemaule oder bist du inzwischen gut bei dir in deiner Mitte und Kraft angekommen und hast überlegt, was du tun kannst, um wieder gut Fuß zu fassen in deiner Zukunft?

Allen einen freundlichen Venustag mit der sanften liebevollen Kraft dieses Tages.

 

Theresa hat bei ihrer Reise durch Australien viele Naturwunder entdeckt, darunter auch dieses. Danke!

Ein einziges lebendiges Wesen

Die Welt ist ein einziges lebendiges Wesen, ein Weltstoff und eine Weltseele. In dieses Weltbewusstsein wird alles aufgenommen, so, wie alles aus ihm hervorgeht, so jedoch, dass von den Einzelwesen eines des anderen Mitursache ist und auch sonst die innigste Verknüpfung unter ihnen stattfindet.

Mark Aurel, 121–180

Theresa hat diesen tollen Blick in Australien im Bild festgehalten. Vielen Dank!

In der Stille kommt die Antwort

Welche Mauern gibt es in deinem Leben? Wo hast du dich jemandem gegenüber massiv abgegrenzt und vielleicht vergessen zu prüfen, ob das in der Form noch notwendig ist? Wo mauerst du und aus welchen Gründen? Meistens tun wir das, weil wir uns angegriffen fühlen und in Angst sind. Newton war dafür, mehr Brücken zu bauen, also mehr Möglichkeiten, zusammen zu kommen. Wir würden heute sagen: mehr Kommunikation, weniger „benutz den anderen mal, um deinen Müll abzuladen“.

In diesen Tagen bauen wir viele Mauern. Sie bestehen aus Angst. Aus Abwehr. Aus vielen lauten und leisen Neins, Fürs und Widers. Aus Überzeugungen und vielem mehr. Sie sind hoch, stabil und gesichert. Wir verteidigen sie massiv. Entspannt uns das? Rein gar nicht. Macht es das Leben einfacher? Vermutlich treibt es eher Keile zwischen Menschen. Was brauchst du?

Fühle dich von Herzen eingeladen, dir deiner selbst errichteten Mauern bewusst zu werden. Dich zu fragen, welche weg dürfen und welche du vielleicht ein bisschen weniger hoch machen möchtest. Wo fehlt es dir an Brücken? Wo wirst du heute anfangen, welche zu bauen?

Sind die Mauern Angstschutz? Magst du dich innerlich an einen wunderbaren Ort in der Natur begeben, der dir gut tut? Möchtest du dich dort hinsetzen, in Ruhe durchatmen und mit dem Teil in dir in Kontakt kommen, der immer da ist, ruhig und friedlich? Was würde dieser Teil tun? Vermutlich atmen. Sonnenstrahlen wahrnehmen. Frühlingsgeruch in die Nase einatmen. Kraft tanken in der Natur, die uns entschleunigt, weil sie nichts von uns fordert. Der Frieden, der dann entsteht, weiß die Antwort.

 

Theresa hat das Foto in einer kleinen Gasse gemacht. So kenne ich das auch aus Sizilien, wo zwischen den Häusern häufig Leinen gespannt sind. Dort hängt man Wäsche auf, schickt sich mit Körbchen Botschaften oder was zu essen und fühlt sich verbunden. Danke für dein Bild!