Es ist doch alles in dieser Welt nur Übergang. Doch wir müssen durch. Sorgen wir nur dafür, dass wir mit jedem Tage reifer und besser werden!
Königin Luise von Preußen, 1776–1810
Diesen Baumkönig hat Sigrid portraitiert. Vielen Dank!
Manchmal könnte ich mir schon Montagmorgens die Decke über den Kopf ziehen. Da schlagen in der Nacht auf Montag so viele Fragen auf, obwohl Sonntagabend noch Berge Mails abgearbeitet wurden. Das hat in den letzten Monaten gewaltig zugenommen. Klar fehlt vielen Menschen der soziale Austausch, das ist nachvollziehbar. Oft jedoch betreffen die Anfragen Dinge, die man selbst gut lösen kann und wo es offenbar einfacher ist, mich zu fragen, als selbst nachzuschlagen. Motto: Ich frag dich, du weißt es ja wahrscheinlich. – Ja. Warum weiß ich manches? Weil ich mir die Mühe gemacht habe, mir dieses Wissen anzueignen und zwar durch eigenes Tun und nicht via Abkürzung.
Wir sind eine Welt der Abkürzer geworden. Jeder möchte gern schnell und ohne jede Arbeit express von A nach B, weil es bei „anderen so geht“. Was sehen die Menschen? Jemand hat Erfolg. Was sehen sie nicht? Diese Person hat vermutlich an 7 Tagen die Woche etwas gemacht, was sie nicht mal ansatzweise auf dem Schirm haben: Sie ist an 7 Tagen in der Woche früh aufgestanden und hat ihre Routinen abgearbeitet: Sport machen, Meditieren, Zielfokussierung, Duschen, Frühstücken und die Timeline des Tages im Blick haben.
Diese Person hat sich hingesetzt, eine Vision ihres Lebens entworfen und daraus Ziele heruntergebrochen. Dann hat sie sich überlegt, wie sie diese Ziele erreicht, die allesamt vermutlich deutlich jenseits der Komfortzone lagen. Sie hat trainiert, ist tausendfach ins Üben gegangen, damit sie Meister wird und ist vermutlich sehr oft gescheitert. Im Gegensatz zu anderen Menschen ist diese Person aber immer wieder aufgestanden, hat neue Wege gesucht, um besser zu werden, Meisterschaft zu erreichen, ihr Ziel immer wieder neu anzugehen und zu erreichen.
So ist Stück für Stück aus einer Vision ein Weg geworden, der mächtig die Komfortzone verlässt, den Geist dehnt und richtig, richtig viel Arbeit gemacht hat. An einem Punkt ist die Person dann erfolgreich. Und das, so denkt sich Lieschen Müller neiderfüllt, quasi über Nacht.
Ohne Disziplin, ohne Plan und ohne klare Benennung des Ziels passiert im Leben relativ wenig. Superkluge Menschen, denen vieles zufliegt und die nichts aus ihren Talenten machen, sind langfristig nicht erfolgreicher als tüchtige normal Begabte mit Visionskraft, Ausdauer und Terrierqualitäten (= dranbleiben). Das entscheidende Kriterium im Marathon des Lebens ist: immer wieder in die Klarheit kommen, wo es hingehen soll, immer wieder in die Stille gehen, um bei sich anzukommen, immer wieder aufzustehen, wenn einem das Leben eine Klatsche verpasst hat und sich klarmachen: das Leben besteht aus Herausforderungen (im Volksmund Problem genannt) und beginnt nicht, wenn die Herausforderungen bewältigt wurden (dann wäre man tot), sondern INMITTEN der Herausforderungen. Quasi als „add on“. Und ja, das ist richtig harte Arbeit und nein, es gibt immer noch keine Abkürzung.
Freundliche Einladung – sich selbst was erarbeiten führt zum eigenen Ziel. Sich selbst einen Kopf machen, wo man im Leben hinwill, weil das keiner für uns übernehmen kann, das ist unsere ureigene Aufgabe. Und ja, auch das Trainieren darf man selbst tun, wenn man wahrhaftig bestimmte Dinge will.
Allen einen tatkräftigen Dienstag. Ein perfekter Tag, um die Ärmel aufzukrempeln und ins Tun zu kommen.
Frankfurt – der „Bleistift“ löste in mir stets Vorfreude auf die Buchmesse aus, wenn ich ihn auf der Fahrt dorthin aus dem Zugfenster sah. 2017 habe ich mir dann endlich mal Frankfurt auf einer Stadtrundfahrt angeschaut.
Ich war ein ungeduldiges Kind und ein neugieriges. Ich hatte dauernd Fragen. Ich wollte dringend wissen, wie lang die Ewigkeit dauert und was nach dem Universum kommt. In meiner Kinderwelt hatten alle Dinge immer ein Ende. Dass etwas existiert, das kein Ende hat, überstieg meinen Horizont (wenn ich ehrlich bin: es übersteigt ihn noch immer). Wochenlang war ich mit der Frage beschäftigt, ob das Universum irgendwo eine Tür hat, durch die man in ein anderes Universum kommt und so weiter. Irgendwann formte sich das Bild in meinem Kopf, dass alles wie bei den Matrjoschkapuppen ineinanderstecken muss. Und dass es möglich ist, von einer Ebene in die andere zu gelangen. Und ganz außen, so stellte ich mir das vor, war eine Hülle aus Wolken und wenn man die durchstoßen hatte, gab es weitere Matrjoschkapuppen.
Als dann die ersten Aufnahmen aus dem All kamen und man Filme sehen konnte, wo Menschen auf dem Boden gefilmt wurden und dann zoomte die Kamera ins All, dachte ich mir – ja, noch viel weiter hinten kommen dann die anderen Universen. Mir fiel ein, dass ich damals als Kind oft überlegt hatte, dass vielleicht überall Erden existieren. Später kam der Aspekt dazu: Am Ende gewinnt diejenige Erde den Wettbewerb der Multiversen, die die besten Ideen für ihren Planeten entwickelt.
Das fiel mir gestern wieder ein, als ich in einem Kurs über das integrale Denken befragt wurde und heute kam der Aspekt erstaunlicherweise wieder in einem Coaching, als der Klient sagte, dass alles ja alles durchdringt und das Leben deshalb sowas wie eine Apfelsaftschorle sei. Prosit (= es möge nutzen).
Was, wenn wir gerade in einem multiversellen „Unser Universum soll schöner werden“-Wettbewerb stünden? Die Aufgabe: Gestalte die Zukunft der Welt so, dass viele Generationen darauf großartig werden leben und miteinander wachsen und arbeiten können! Mit welchen Ideen würde der Siegerplanet punkten können? Was wäre deine Idee dazu? Ich meine, mit Geranienkästen alleine werden wir den Planeten vielleicht schöner machen können je nach Klimazone, aber es reicht vermutlich nicht für den Sieg in der Gesamtaufgabe. Also – Challenge oder nicht?
Allen einen großartigen Start in diese neue Woche.
Steffi hat diese akkurate Baumreihe im Bild für die Ewigkeit festgehalten. Lieben Dank!
Man kann nicht sagen, dass das Unendliche Teile habe. Alle beschränkten Existenzen sind im Unendlichen, sind aber keine Teile des Unendlichen, sie nehmen vielmehr teil an der Unendlichkeit.
Johann Wolfgang von Goethe, 1749–1832
Ein Gefühl von Unendlichkeit kann einem so ein Ausblick durchaus bescheren. Theresa hat das Foto in Afrika gemacht. Vielen Dank!