Es gibt so Tage …
Da schläfst du grottenschlecht, weil kein Mensch bei solchen Temperaturen schlafen kann.
Da ist das Duschgel so gut wie leer, du aber schon zu nass, um an den Schrank zu latschen.(Wider besseren Wissens hast du am Vortag vergessen, das neue reinzustellen, was dir jetzt echt unangenehm bewusst wird)
Du wirfst die Kaffeemaschine an und fängst an, das Frühstück zuzubereiten. Bis dir auffällt, dass es nicht nach Kaffee riecht, zumindest nicht nach der 2. Tasse. Das Display zeigt an: Entkalken. 45 Minuten später ist das Gerät entkalkt mit der letzten Tablette. Und der frisch gebrühte Kaffee bleibt stehen, weil keine Zeit mehr dafür ist.
Das Auto springt nicht an, erst mit Überbrückungskabel geht noch was. Daher stehst du auch im Stau, weil später dran als sonst.
Die Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt ist erst halb bestückt. Im Kopf schiebst du alles, was du jetzt nicht bekommst, auf die Liste für den Bioladen (was bedeutet, dass du definitiv die Hälfte vergessen wirst).
Die Milch ist sehr zeitnah abgelaufen. Hafermilch ist eh gesünder, aber im Kaffee irgendwie gewöhnungsbedürftig.
Das Regal mit dem destillierten Wasser ist nach wie vor gähnend leer.
Dafür ist die Tiefkühlgarage vom Bioladen muckelig warm.
Nach dem Einkauf verstauen steht Hausputz an.
Kaum fertig, entgleitet einem nicht näher bezeichneten Familienmitglied die Kaffeesatzschale und die frisch geputzte Küche schaut aus wie – ach, ohne Worte.
In diesem Moment klingelt der Postbote und gibt eine große Lieferung ab, die viel Füllmaterial hat. Eine Stunde nach dem Saugen wieder saugen.
Ein kalter Knieguss könnte die Rettung sein. Doch findet sich das Gussrohr nicht, der Ersatz muss gesucht werden, die Terrassensteine glühen massiv, was zu tanzenden Schritten in der Sonne führt und im Schlauch befinden sich 50 Meter kochendheißes Wasser. Bis das rausgelaufen ist, haben die Grasmilben ihr Zerstörungswerk getan und Haarewaschen ist angesagt. Kaum ist man wirklich gut nass, fällt einem auf, dass das Piepsen nicht der Tinnitus ist, sondern die nächste Maschine Wäsche, die versorgt sein will PLUS das Telefon.
Die Wäsche hängt. Statt Kaffee aus der Maschine gibt es einen Tee. Auf dem Kopf ist ein kaltes nasses Handtuch. Die Lieferung ist verstaut. Alles gebügelt und geputzt. Der Gemahl unterwegs, um die Autobatterie prüfen zu lassen und zu versuchen, das total klebrige Auto zu reinigen, weil Lindenblütenbaum beim Parken für fünf Tage übersehen.
Die guten Nachrichten: Gestern haben Gabi Heilmann und ich einen prima Podcast aufgenommen für euch. Ich bin mir sehr sicher, dass ich nächste Woche bei den diversen Vorträgen und Veranstaltungen alles am Start habe. Und dasss morgen die Kaffeemaschine schnurrt wie ein Kätzchen. Ansonsten bleibt es halt bei dem bei uns eher üblichen „Improtheater“. Ich mag nicht mal Kaffee (aber die Maschine macht so grandiosen Milchschaum).
Ich hoffe, bei euch verursachen Temperaturen dieser Art nicht solche Ausfälle. Da hilft mir nicht mal der Versuch, mich mental an den „stillen Bergsee“ mit seinem kristallklaren eisigkalten Wasser zu versetzen.
Deshalb extra Danke an Maike für die Vorstellungshilfe. Allen ein feines Wochenende. Ohne zu viel Wasser an der falschen Stelle, sondern alles genau richtig und moderat.