Monthly Archives: Oktober 2021

Wunder des neuen Lebens

Am frühen Morgen erreicht mich das Foto eines neugeborenen Mädchens, die erste Enkelin einer Kurskollegin. Wie großartig kann denn eine Woche anfangen! Eine kleine Rosalie hat das Licht der Welt erblickt. Möge ihr Leben wundervoll werden!

Ein Neugeborenes ist so ein unfassbares Wunder. Wenn man sich überlegt, dass in wenigen Monaten aus einer kleinen Ei- und Samenzelle ein Mensch entsteht, der irgendwann laufen, sprechen, Nase bohren, Eltern schlaflose Nächte bereiten kann, ist das für mich immer noch unglaublich. Wenn aus einem Paar Eltern werden, ist das eine sehr große Herausforderung und spätestens bei der Erziehung prallen oft Welten aufeinander. Da gute gemeinsame Wege zu finden kann eine Beziehung enorm stärken, wenn beide Eltern wach und achtsam aufeinander bleiben. Partnerschaften sind wie Gärten. Wenn man sie nicht im Auge hat, gut pflegt, Unkraut rechtzeitig zupft, hier und da einiges beschneidet, aber auch Freude an Blüten und Ernte hat, wird es übel und endet im Chaos (wie ich gerade an meinem in diesem Jahr krass vernachlässigten Garten erlebe. Ich bin gespannt, wann die grüne Hölle das Haus übernimmt und ich morgens aufwache und im Schlafzimmer überlegt die Johannisbeere, wohin sie wuchern mag).

Nun wächst eine neue Familie zusammen, muss sich alles langsam finden. Das ist ganz schön spannend, denn das Kind und seine Eltern brauchen Gewöhnungszeit, bis sie sich verstehen und die Eltern gelernt haben, was ihr Baby braucht. Die wichtigsten Lebensjahre sind die ersten und hier erfahren wir ein Grundvertrauen in die Welt, wenn wir geborgen aufwachsen dürfen. Es ist ein extremes Privileg, wenn Kinder in Geborgenheit, Liebe und mit Achtsamkeit groß werden können.

Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, dafür zu sorgen, dass alle Kinder auf dieser Welt in eine gute Zukunft vertrauensvoll hineinwachsen können. Dafür gibt es jede Menge zu tun, damit auch sie eines Tages mutig selbst Kinder in die Welt schicken wollen, weil unsere Erde ein großartiger Ort zum Leben, Wachsen und Gedeihen ist.

 

In diesem Biberbau gab es mit Sicherheit über den Sommer auch Junge. Ich war von der Größe des Baus beeindruckt und überrascht. Viele Schichten hat der Biber aufgestapelt, damit alles gut passt und sicher ist. Entdeckt haben wir den Biberbau (einen von zweien fast unmittelbar nebeneinander) in Bad Wörishofen. Die Wasserkur lockt offenbar nicht nur erholungssuchende Zweibeiner an.

 

Körper und Seele

Ein spannendes Wochenende liegt hinter uns. Wir haben uns am Samstag mit Tonglen, Pema Chödrön und Achtsamkeit befasst, am Sonntag mit der Gestalt unseres Körpers, mit der mittelalterlichen Zuordnung von Körperteilen zum Tierkreis und was die Forschung zu Embodiment sagt, dem Zusammenhang zwischen Körper, Seele und Geist.

Wir haben zur Zentrierung den Fünfstern geübt und das klappt inzwischen einwandfrei. Mit Batakas sich ein bisschen durch den Raum jagen hat für Überraschungen gesorgt – wie gehen wir damit um, wenn wir konfrontiert werden mit Situationen, die wir nicht wollen? Wie können wir unsere Grenze wahren? Noch ein Kurstag zum Thema Körper, dann geht diese tolle Gruppe ins zweite Ausbildungsjahr mit systemischer Arbeit.

Nächste Woche sind dann die Kursteilnehmer im zweiten Jahr dran mit Aufstellungsarbeit. Drei Aufstellungstermine können wir 2021 noch vergeben, alle am 24. Oktober: um 9, 22 und 14 Uhr. Alle November-  und Dezembertermine sind schon weg. Wer am 24. aufstellen mag, bitte schnell bei mir melden!

Die neue Woche wird viele spannende Begegnungen mit Menschen und ihren Themen bringen. Gabi und ich werden einen neuen Podcast aufnehmen. Zwei neue Podcasts mit mir werden wir Anfang der Woche ins Netz stellen, ich gebe euch Bescheid, auf der Homepage ist einer der beiden Podcasts – Nr. 7 Gesundheit – schon abrufbar. (https://www.seelengarten-krokauer.de/videos/#podcasts).

 

Wir wünschen euch einen guten Start in die neue Woche. Was immer an Herausforderungen auf uns zukommen wird – gehen wir es in Ruhe und mit Freude an.

 

Nicht ganz ohne – eine Wiese voller Herbstzeitlosen! Sie sind wunderschön, wie Krokusse, jedoch sehr giftig.

Erde, die uns dies gebracht

Erde, die uns dies gebracht,
Sonne, die es reif gemacht.
Liebe Sonne, liebe Erde,
euer nie vergessen werde.

Wir haben volle Teller
und voll sind Scheune und Keller,
wir leiden keine Not.

Gesichert ist das Brot,
die Äpfel sind knallrot
und auch der süße Wein
lief rein in Fass hinein.

Die Ernt‘ ist geborgen,
wir haben keine Sorgen,
drum sei heut Dank gebracht,
Sonne, die es reif gemacht.
Liebe Sonne, liebe Erde,
euer nie vergessen werde.

Christian Morgenstern, 1871-1914

Mal wieder ein kleiner Blick in die Architektur des Goetheanum.

Essenz der Woche

Ich freue mich auf dieses Wochenende. Die angehenden Cardea-Therapeuten nähern sich rasant dem Ende des ersten Ausbildungsjahrs und starten mit dem Körpermodul unter der Frage: wie hängen Körper, Seele und Geist zusammen?

Der Oktober wartet ohnehin mit lauter spannenden Wochenenden auf mit Aufstellungen und anderem buntem Programm. Wer etwas aufstellen mag, hat 2021 nur noch am 24. 10. Möglichkeiten, alle anderen Aufstellungstermine bis Dezember sind voll.

Es freut mich, dass nun viele Anmeldungen für die im Herbst startenden Kurse eintrudeln, der eine oder andere hat bemerkt, dass Kurse wieder stattfinden – oh ja! Bei manchen Kursen gibt es nur noch einen oder zwei Plätze, da die Platzzahl begrenzt ist, wir arbeiten nur in kleinen Gruppen. Wer also Interesse hat – meldet euch bald an bitte.

Diese Woche ist mein Herz so voll von den Begegnungen mit den Menschen. Ich bin so unendlich dankbar für diese Arbeit und das Vertrauen der Klientinnen und Klienten. Ich lausche ihren Lebensgeschichten. Es sind Berichte voller Mut, voller Tapferkeit, voller Berg- und Talbahnen, dass ich staune. Was Menschen alles aushalten, bewältigen, überstehen und welche Lehren sie daraus mitnehmen! Ich habe weise, weise Lehrer, die mich Demut lehren und Staunen und Freude. Ich lerne auch viel über die Macht der Angst, der Verzweiflung, über Druck und Zusammenbruch, über Tod und Sterben. Es sind Geschenke, die Termine. Wir öffnen einen Raum der Herzen. Wir begegnen einander von Herz zu Herz. Annahme darf sein. Wandlung geschieht. Dinge neu sehen, Wertungen fallen lassen, sein dürfen. Tiefes Aufatmen, nichts müssen, nichts sollen, nichts wollen, nur sein. Atmen und Stille. In der Stille wird die aufgewühlte See klarer und klarer. Tauchen Perspektiven auf. Öffnen sich Türen, ergeben sich Wege. Weil erst jetzt der Raum dafür möglich geworden ist. Altes wird abgeschlossen und die Essenz im Herzen bewahrt, Neues darf vorsichtig auftauchen, wird liebevoll empfangen und gehalten. Danke allen, die diese Woche mit mir gearbeitet haben, Danke für euren Mut, eure Offenheit und euer Vertrauen. Jedes Gespräch lehrt mich Respekt vor dem Leben selbst und vor der Kraft, die wir erreichen, wenn wir Ja zum Leben sagen.

Allen ein vertrauensvolles, getragenes Wochenende voller Begegnungen im Herzen.

 

Blick aus einem Fenster im Kloster Schöntal im Herbst. Farbenspiel im Oktober.

Banne die Sorge

Schon mischt sich Rot in der Blätter Grün,
Reseden und Astern im Verblühn,
Die Trauben geschnitten, der Hafer gemäht,
Der Herbst ist da, das Jahr wird spät.

Und doch (ob Herbst auch) die Sonne glüht –
Weg drum mit der Schwermut aus deinem Gemüt!
Banne die Sorge, genieße, was frommt,
Eh Stille, Schnee und Winter kommt.

Theodor Fontane, 1819-1898

Aurelia war für uns im Wald unterwegs. Herzensdank für dein Foto!