Yearly Archives: 2021

Kleiner Hinweis aus der Natur

Heute war ich unterwegs und stand eine Stunde lang im Vormittagsstau einmal quer durch die Stadt. Das habe ich nicht vermisst.

Erstaunlicherweise habe ich unzählige blühende Odermennigpflanzen am Straßenrand entdeckt. Es waren so viele, dass sie mir direkt ins Auge gestochen sind. Normalerweise sind es nie so viele Odermennige!

Das macht mich wach und aufmerksam. Wenn die Natur so viele Pflanzen von einer Sorte vor die Augen stellt, hat das meistens eine Bedeutung. Im letzten Jahr waren es die Schafgarben, die an jeder Ecke geblüht haben und die ein wunderbares Kraut auch gegen seelische Verstimmung sind, das hatten wir sehr nötig.

Der Odermennig heißt auch Sängerkraut, er ist hilfreich gegen Entzündungen im Hals und Rachenraum. In aller Regel schenkt uns die Natur im Sommer die Kräuter, die im Winter benötigt werden. Jetzt kann ich schlecht an der B 19 halten und den Odermennig abgrasen und trocknen, das wäre kein guter Ernteplatz. Aber ich habe einen Hinweis bekommen, den ich mir merke. Wir werden mal ab Herbst das Augenmerk verstärkt auf die Hals-Nasen-Rachenregion lenken.

Sind dir die Zusammenhänge zwischen dem, was draußen in Fülle steht und auf sich aufmerksam macht, und den Notwendigkeiten im Winter schon mal aufgefallen? Vertraust du dem Geschenk der Natur, wenn es so auf sich aufmerksam macht und folgst dieser Spur?

Allen einen erstaunlichen und liebevollen Freitag.

 

Ursula hat diesen Findling im Wald entdeckt. Spannende Bearbeitungsspuren. Was hier wohl mal alles war? Vielen lieben Dank für dein Foto!

Herz und Meer

Das Herz des Menschen ist sehr ähnlich wie das Meer, es hat seine Stürme, es hat seine Gezeiten und in seinen Tiefen hat es auch seine Perlen

Vincent Van Gogh, 1853 – 1890

Danke an Anne für das Meerfoto!

Schluss jetzt!

Viele Menschen haben sich durch die Wetterkapriolen erkältet. Das hat Folgen, sie entschuldigen sich permanent mit dem Hinweis, kein Corona zu haben, sondern Schnupfen. Sie erleben, dass der Rest der Welt drei Meter zurückschreckt. Man weiß ja nie. Auf dem Gehweg weichen wir weiterhin einander aus, als wären Fußgänger grundsätzlich lebensgefährlich. Ich höre ernsthaft Beschwerden, im Wald sei es wahrhaft zu voll, da laufen zu viele Menschen frei herum, man hat keine Ruhe mehr. Frage: Was ist in unseren Köpfen verrutscht?

Überforderung ist ein Hauptklagepunkt in diesen Tagen. Banale Alltagsdinge schaffen uns offenbar. Die Rückkehr ins Büro entpuppt sich als Stressfaktor, allein das Hin- und Herfahren, der Krach im Büro und dann dürfen nicht mehr als zwei in die Teeküche, der Flurfunk entfällt, Stalldienst macht also kaum mehr Spaß oder Sinn, sondern nur müde. Frage: Was ist passiert, dass wir mit ganz normalen Alltagssituationen nicht mehr klarkommen? Nur noch erschöpft sind und genervt?

Temperaturschwankungen und Dauerregen verwandeln Gärten in Tropenhöllen mit meterhohem Unkraut, zerstörten Pflanzen und Beeren, die abfallen oder schimmeln – vor unseren Augen vernichtet sich die Winternahrung und wir sind nach wie vor machtlos gegen solche Dinge. Frage: Wo bleibt unser Einsatz für Klima und Umweltkatastrophen aller Art vor lauter Pandemie?

Jeder meckert hintenrum über die Arbeit, die bescheuerte Lage und die lebensgefährlichen Mitmenschen und erzählt von der Angst, die vor dem Herbst herrscht: drohende Inflation. Vermutete Entlassungswelle. Pleitegeier kreisen. Wieder ein Lockdown würde auch die allerletzte Reserve vernichten. Schließungen, Geschäftsaufgaben und kein Land auf dem Planeten, in das man auswandern könnte, weil es alle trifft. Frage: Wann erinnern wir uns an unsere Schöpferkraft, unsere unglaubliche Kreativität und den unbändigen Lebenswillen, der allem, was lebt, naturgemäß innewohnt? Verstehen wir überhaupt noch, dass wir Gestalter unseres Lebens sind, nicht (nur) Überlebende von irgendwas?

Selbst für Berufsoptimisten und Zielvisionäre wird es schwieriger, den Kopf oben zu behalten und weiterhin felsenfest an Zukunft zu glauben. So, wie der Dattelbauer die Palme anpflanzt im Wissen, dass erst seine Enkel davon ernten werden, wie Luther noch ein Apfelbäumchen setzen wollte und Mutter Teresas Lebensregeln mit „und dennoch“ anfangen, denke ich mir: Es gab selten mehr Anlass, nach vorne zu schauen, die Verantwortung für sich und sein Leben wieder kraftvoll in die Hand zu nehmen und JENSEITS der Probleme und ÜBER die Grenzen aller Themen hinweg zu erkennen, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes die Deadline für den Planeten und damit alles, was darauf lebt, erreicht haben.

Herzliche Einladung zu Ermutigung. Zur Rückbesinnung auf die uns innewohnende Fähigkeit, mit jedem Problem klarzukommen, weil es unsere Kreativität triggert und unsere Energiereserven weckt. Beenden wir das Gejammer und Klagen, erinnern wir uns an das, was uns wahrhaftig wichtig ist. Hören wir auf, uns wie Kleinkinder zu verhalten, die nicht bekommen, was sie wollen, fangen wir an, die Welt wieder zu unserem Heimatplaneten zu machen. Das schaffen wir nicht mit Parolen, dem Ruf nach irgendwelchen Rettern oder der Vertiefung der bereits sehr krassen Gräben und der Zementierung der Polarität, weil wir meinen zu wissen, was richtig = gut und falsch = böse ist. Lassen wir diese Dinge weit hinter uns, sie sind nicht das Niveau, das uns in die Zukunft führt, sondern toxisch. Ein Gift, das unseren Verstand vernebelt und unsere Gefühle manipuliert.

Was uns am meisten fehlt, sind Klarheit, Offenheit für neue Wege, Verlassen des Hasses und der Lagerbildung sowie ein Neustart in allem. Ein großer Schlussstrich und eine Aufarbeitung dessen, was seit geraumer Zeit Wege geht, die nicht zukunftsträchtig sind. Erinnern wir uns an unsere Menschlichkeit mit all ihren wunderbaren Qualitäten von Gemeinschaft, Fähigkeiten, Freude, Humor und gesundem (!) Menschenverstand.

Allen einen guten Donnerstag und zur freudigen Unterstützung Ursulas herrliche Sonnenblumengrüße. Danke für dein wunderschönes Bild.

Stolz und Demut

Den wirklich gelehrten Menschen geht es wie den Kornhalmen auf dem Felde: Sie wachsen frisch auf und richten den Kopf gerade und stolz in die Luft, solange die Ähren noch leer sind. Sobald sie angeschwollen, voll Korn sind und reif werden, senken sie demütig die Häupter.

Michel de Montaigne, 1533–1592

Danke an Ursula für diese schöne Nahaufnahme!

Ein Anfall von Romantik

Mitten im Sommer überfällt mich gern der Drang, den Vorratsraum zu füllen mit dem, was der Garten so hergibt. Wer weiß, was der Winter bringt, Sonne im Glas hat was. Früher wurde so viel selbst eingekocht, was praktisch war, denn die gefüllten Weckgläser standen in Reih und Glied, nach Sorten eingeteilt und warteten stromlos auf Verwendung. Da gab es keine Tiefkühlkost, die Menschen waren unabhängig von der Stromversorgung, das gefällt mir gut.

Ab und an hege ich Gedanken an einen Weck-Automaten. Ebenso fände ich die Idee, die Schränke sauber auszuwischen und den Garten tipptopp zu haben, schön. So, wie ich auch gehäkelte oder gar (Steigerung: selbst) geklöppelte Spitze wunderschön an massiven Holzregalen finde.

Meine Realität sieht anders aus. Die Johannisbeeren habe ich in tiefer Nacht von den Stängeln gezupft, sie harren im Gefrierschrank der Versaftung, wenn alle Beeren des Jahres beisammen sind. Dann wandert alles in den dickbauchigen Entsafter und gut. Von wegen sortenreine schwarze Johannisbeere, weiße Johannisbeere, rote Johannisbeere. Mix wie immer mit Stachelbeeren, Brombeeren und allem, was an Beeren sonst im Garten wächst inklusive Aronia. Ich lege nicht 1000 kleine feine Gurken in der alten Kinderbadewanne ein, um dann Gläser mit Senfkörnern, Dill und feingeschnittenen Zwiebelringen für den Essigsud vorzubereiten.

Manche Dinge finde ich am modernen Leben schade. Natürlich könnte ich die Priorität setzen und sagen – das Einlegen von Gewürzgurken hat Vorrang. Daneben stehen Menschen, die im Moment Unterstützung brauchen. Kurzes Überlegen und die Entscheidung fällt: Die Gewürzgurken legen die ein, die das gut können und ich mache das, was ich gut kann.

Die Romantik alter Zeiten entbehrt jeder Grundlage. Ich weiß, wie ich es als Kind gehasst habe, Tonnen von Kirschen und Zwetschgen entsteinen zu müssen, während die anderen Kinder gefühlt im Freibad waren (sie waren ebenso wie ich daheim pissy mit Kirschen und Zwetschgen beschäftigt). Im Winter gab es die Zwetschgen, die dann durchaus sehr tot aussahen, auf dem Grießbrei und ich schwor mir – das tu ich keinem Kind an.

Von daher wundert mich gelegentlich mein Anfall von Folklore. Vielleicht ist es die Sehnsucht in uns Menschen im Sommer, für den Winter ausreichend Vorräte zu haben, weil es eben doch überlebenswichtig ist. Und ein kleiner Teil in mir misstraut dem Tiefkühler, denn: Strom weg, Essen weg. Das Glas braucht keinen Strom.

Nettes Argument heute Morgen: im Laden kann man das kaufen. In Gläsern. Ohne Strombedarf. Klar. Und dann rattert es los – wer hat es angebaut? Wurde es mit Liebe gepflückt, wuchs es ungespritzt auf und womit wurde es haltbar gemacht? Manche unserer heutigen Fragen waren für Ururoma kein Thema. Sie hat eingemacht, was im Garten gewachsen ist. Kein Transportweg. Kein Schnickschnack. Einfach nur die selbstverständliche tägliche Handarbeit und unsere Vorstellung, wie schön das wohl gewesen ist. Es war alles außer schön.

Ich habe jetzt mal ein paar Gläser Gurken auf die Einkaufsliste geschrieben. Der Hamstergeist in mir fühlt sich dann vermutlich besser. Und Erbsen im Glas und vor allem drei Sorten Bohnen, grüne, gelbe und weiße, falls man sie kaufen kann. Zur Sicherheit. Der Winter naht.

Allen einen freundlichen Merkurtag mit guten Ernten und wenig Wetterchaos.

 

Steffi hat den Himmel fotografiert. Der Blick nach oben ist derzeit für viele von Sorgen begleitet. Möge alles gutgehen.

Der Morgen kam

Zueignung

Der Morgen kam; es scheuchten seine Tritte

Den leisen Schlaf, der mich gelind umfing,

Dass ich, erwacht, aus meiner stillen Hütte

Den Berg hinauf mit frischer Seele ging:

Ich freute mich bei einem jeden Schritte

Der neuen Blume, die voll Tropfen hing;

Der junge Tag erhob sich mit Entzücken,

Und alles war erquickt, mich zu erquicken. (…)

Johann Wolfgang von Goethe, Ausschnitt aus seinem Text „Zueignung“

Zauberhafte Morgenstimmung, DANKE an Steffi!

Mal kurz die Welt retten!

Gestern berichtete mir jemand, dass wir in Würzburg die höchste Inzidenzzahl im Land haben. Vermutlich geht es mir wie den meisten – die Zahlen schaue ich mir schon lange nicht mehr an. Über den Satz habe ich dennoch nachgedacht, auch darüber, wie heftig derzeit die Wetter wüten. Krank wird man, wenn das Immunsystem die Last der Bedrohungen nicht mehr schafft und der Geist durch Schock und Schreck belastet wurde. Da haben wir in Würzburg genug gehabt in den letzten Wochen. Das ist ein von mir konstruierter Zusammenhang zwischen Schock und Zahlen, ebenso wie zwischen Missstimmung und Wetter. Dennoch spiegelt derzeit häufig das Außen unser Inneres wider. Wir sind aufgewühlt, genervt, verwirrt, das Wetter ebenso. Die Schäden sind riesig. Die Ernten sind in Gefahr.

Wir lernen derzeit auf allen Ebenen, was es bedeutet, dass alles mit allem verbunden ist. Was muss die Erde noch tun, damit wir hinschauen und aufwachen? Früher hätten die Winter nach solchen Sommern in der Hungersnot geendet. Wir importieren das Getreide (das dann anderen fehlt, doch das merken wir nicht) und fertig. Da wir nicht mehr direkt davon abhängen, was auf der Scholle vor unserer Haustür wächst, erleben wir solche Naturkatastrophen eher geldgefiltert.

Menschen bekommen derzeit selbst die einfachsten Dinge nicht mehr auf die Reihe, sind total überreizt vom Lärm, der wieder herrscht, überfordert von Kontakten und dem, was nach 18 Monaten zuhause in den Köpfen geschehen ist. Alltagsroutinen von früher funktionieren nicht mehr. Wir haben uns unseren jeweils eigenen Gang angewöhnt, wie schaumgebremst, alles kostet Mühe. Das ist auffallend und erschreckend.

In dem Tempo retten wir weder die Welt noch sorgen wir dafür, dass Dinge auf gute Wege kommen. Wir brauchen Inspiration, Mut, Vertrauen und eine gewisse Unaufgeregtheit. Wir rasten so schnell aus aus nichtigen Gründen. Kommen wir mal wieder runter. Stellen wir uns dem Leben mit frischer Kraft und voller Schwung, denn es gibt jede Menge Herausforderungen! Alleine das hat genug Power, um uns vom Stuhl zu reißen. Erinnern wir uns bitte daran, dass wir unser Leben gestalten, es aus uns heraus schöpfen und kreieren. Jetzt gilt es, ins Tun zu kommen an allen Ecken und Enden. Die einen brauchen Hilfe beim Wiederaufbau dessen, was vom Wasser zerstört wurde. Andere benötigen Ermutigung, Schwung und Lebensfreude. Wir alle brauchen jede Menge Liebe, Leichtigkeit und tiefstes Vertrauen auf eine gute Zukunft. WIR sind Zukunft. Wir gestalten Zukunft. Wir geben die Richtung vor. In welche magst du steuern? Welches ist die beste Kreation von Welt und Zukunft, die du dir vorstellen kannst? Was ist heute dein Beitrag, damit sie Wirklichkeit wird?

Allen einen kraftvollen Marstag.

 

Danke an Ursula für das Foto!

Bluuuuuuubb

Fisches Nachtgesang

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Christian Morgenstern, Galgenlieder

Danke an Ursula für das entsprechende Foto.

Wann meldest du dich an?

Spannend, wenn therapeutische Prozesse laufen. Auch wenn man als Begleiter eines solchen Weges einen bestimmten Plan verfolgt, eine Technik einsetzen möchte, kann es sein, dass das Unterbewusste des Klienten ganz andere Vorstellungen und Ideen hat. Denen dann zu folgen kann hochgradig zielführend sein. So haben wir es auch am Samstag erlebt, als wir die 10 Jahrhunderte alte Technik des Dämonenfütterns üben wollten, dann beim Probanden andere Sachen hochkamen und wir an einem Ziel herausgekommen sind, das wir nicht hätten erwarten können. Wunderbar. Manchmal wollen sehr alte Verletzungen geheilt werden und es stellt sich heraus, dass die Folgen des Nichtheilens Mitursachevon vielen der derzeitigen Probleme waren. Hat man die Ursache, kann man auch die Folgen erkennen, als wäre es eine Pflanze, die man sehr vorsichtig ausgräbt, um an das Wurzelwerk zu kommen und über die Verzweigungen und die starken Wurzeln einfach nur staunt. Da entsteht dann tiefe Dankbarkeit. Wunderbar.

Die Woche hat viele Termine unterschiedlichster Art. Fortbildung, aber auch eine Verabschiedung an der Universität, zu der ich eingeladen bin, am Donnerstagabend ist der Vortrag über „Dankbarkeit“ in der Alten Synagoge Kitzingen um 19.30 Uhr, zu der ihr herzlich eingeladen seid (einfach kommen, an der Abendkasse wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben).

Wir versuchen gerade die nächsten Monate schultechnisch zu planen, was für das Überleben einer Schule in solchen Zeiten lebenswichtig ist. Im September startet der neue Ausbildungsgang für angehende Heilpraktiker für Psychotherapie. Das ist eine sehr herausfordernde und umfangreiche Ausbildung, die eine sehr notwendige Grundlage für das Arbeiten mit Menschen in vielfältigsten Bereichen ist. Wir haben ausreichend Erfahrung nach über 40 Lehrgängen. Wer da mit dabei sein will, kann sich gern anmelden, alle Infos sind hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/hpp/

Im November starten die neuen Kurse in Cardea-Therapie® (unsere „große“ Therapeutenausbildung, die viele Techniken der Gesprächspsychotherapie mit systemischer Arbeit und Hypnotherapie verbindet, Infos hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/cardea/) und unser Herzkurs über Carl Rogers, der sowohl für Therapeuten aller Schulen als Fortbildung hilfreich ist, aber auch für alle zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, es geht um Authentizität, Wertschätzung, Empathie, Kommunikation und vieles mehr, Infos hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/rogers/

Sollten die Kurse wegen Pandemie nicht als Präsenzkurse laufen: Wir haben wahrhaftig ausreichend Onlineerfahrung, so dass wir auch problemlos „Homeschoolingzeiten“ überstehen. Auch in den Übgruppen finden die Treffen dann virtuell statt, nach so vielen Monaten haben wir auch da unsere Hausaufgaben gemacht. Allerdings lässt sich nicht ernsthaft planen ohne Anmeldungen. Deshalb freuen wir uns, wenn ihr euch anmeldet, weil wir dann entscheiden können, ob wir starten können. Drei Anmeldungen reichen nicht für einen Kursstart.

Die Zeiten für Aus- und Fortbildung waren niemals besser. Jetzt gilt es, sich gut aufzustellen, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Michelle Obamas Zitat mag da eine Inspiration sein – wo ist deine Grenze? Hast du dir ein gutes Ziel gesetzt und bist bereit, dafür intensiv zu arbeiten? Wer, wenn nicht du? Wann, wenn nicht jetzt?

Allen einen gelungenen Start in die neue Woche voller Ziele, Inspirationen und Weggabelungen, die euch auf eure Spur bringen.

Danke an Theresa auch für dieses Foto vom Jakobsweg.

Wie weit reicht dein Traum?

Die einzige Grenze für die Größe Ihrer Leistungen ist die Reichweite Ihrer Träume und Ihre Bereitschaft, für sie zu arbeiten.

Michelle Obama

Theresa hat sich schon mehrfach zum Ziel gesetzt, auf unterschiedlichen Wegen die Kathedrale von Compostela zu erreichen. Danke für dein Foto!

Ein Baum am anderen Ende der Welt

Die Lerngruppe für die angehenden Heilpraktiker für Psychotherapie ist gestartet und bereitet die Teilnehmer auf die Oktoberprüfung vor. Viel Stoff möchte gelernt sein, es ist viel Arbeit, diese Ausbildung. Doch wir sind stolz auf unsere Schüler, die ausgezeichnet abschneiden und freuen uns, dass wir im September mit dem nächsten Kurs beginnen. Wer an der Lerngruppe, die offen für alle Schüler aller Schulen ist, mitmachen möchte, kann sich gern melden und auch für den neuen Ausbildungskurs könnt ihr euch bereits anmelden.

Ich bin gespannt, wie mein Garten auf diesen Regentag reagiert. Gestern beim Kräuterernten wurde ich schon bestraft, weil ich den Garten nur betreten habe. Die Tiere finden, ich störe da nur und tun alles, damit ich schnell verschwinde. Allein die kurze Zeit hat für eine volle Biotonne Gartenmüll gereicht neben der Ernte. Man sieht hier was und da was und schwupps, ist der Arm voll. Meterlanges Zeug, das alles überwuchert.

Zum Muttertag habe ich einen Macadamianussbaum geschenkt bekommen und der wurde nun aus der Baumschule heraus eingepflanzt. Ich freue mich sehr darüber, denn solche Projekte schaffen Arbeitsplätze, sind aktiver Klimaschutz und bringen Sauerstoff in die Atmosphäre. Christoph bekam zum Vatertag eine Weiße Mangrove, auch sie wurde schon eingepflanzt und schützt den Boden. Ab und an bekommen wir Fotos von unseren Bäumen und das macht richtig Freude.

Am Wochenende befassen wir uns in der Ausbildung der angehenden Cardeatherapeuten mit einer elf Jahrhunderte alten Technik aus der Achtsamkeitsarbeit. Darauf freue ich mich sehr, es ist ein intensiver Ausbildungsblock und bald kommen „die Küken“ ins zweite Jahr und stellen auf. Dieser Wechsel nach dem ersten Jahr ist immer etwas Besonderes.

Allen ein gutes, freundliches Wochenende!

 

Danke an Steffi für das wunderschöne Erholungsfoto!

Freiheit

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.

Nelson Mandela, 1918–2013

Sigrid hat diesen Ballon auf seiner Fahrt im Bild festgehalten. Danke!

Einfach nur staunen

Im Morgengrauen draußen im Garten – vieles ist endlich ins Haus zu holen und zu trocken wie Lavendelblüten, Bergtee und das duftende Bergbohnenkraut. Kaum über die Büsche gebeugt, springen die Stechviecher in Zehnerreihen hoch, wenn sie mich sehen. Egal, heute musste es sein, sonst stehen wir im Winter da und haben nichts. 24 Stiche in 20 Minuten sind echt typisch für mich. Auch zweimal Haarewaschen reicht nicht, um alles aus den Haaren zu bekommen. Das Seltsame – weder am Meer noch im Allgäu habe ich diese Probleme draußen. Vielleicht, weil Seminare für mich ein bisschen wie Urlaub sind oder weil es dort einfach andere Tiere gibt, die mich nicht so stechen. Nun duftet es nach frischen Kräutern, endlich! Im Winter kann ich aus dem Vollen schöpfen. Netterweise blüht mein Lavendel in Etappen, so habe ich immer was zum Trocknen und genug Blüten im Garten für die Bienen.

Prüfungen können Menschen derart zusetzen, dass sie regelrecht krank daran werden. Manche Studiengänge sind so angelegt, dass viele Prüfungen in kurzer Zeit angesetzt werden und das bedeutet für die Studenten, in wenigen Tagen eine Klausur nach der anderen zu bewältigen. Das stresst oft Monate im Voraus schon. Nicht wenige können nicht mehr essen und schlafen. Ich frage mich: Ist das wichtig zur Vorbereitung auf wahrhaft stressige Berufe, in denen man in Sekundenbruchteilen und nach einem vielleicht schon langen Dienst noch lebensrettende Entscheidungen treffen muss oder dient es zum Aussortieren nicht stressresistenter Kandidaten oder ist es einfach nur tradierte Schikane.

In der Praxis ein weiteres Phänomen, das derzeit häufiger anzutreffen ist: Generationenkonflikt vom Feinsten. Zwei Generationen, zwei unterschiedliche Menschen, keine Einigung in Sicht trotz großer Bereitschaft auf der einen Seite und körperliche Reaktionen wie zu viele Herzschläge, die die Gesundheit bedrohen. Unser Herz reagiert auf psychische Belastung sehr feinfühlig und hochsensibel. In diesen Umbruchzeiten haben zahllose Menschen Herzbeschwerden, die oft durch die Umstände im Außen mit verursacht werden.

Mutig, Vermittlungshilfe anzunehmen, um Fehlentscheidungen zu verhüten und mutig, dann auch weitreichende Entscheidungen zu treffen, um sich selbst nicht zu verlieren und zu verbiegen.

Manchmal stehe ich sehr ehrfürchtig vor dem, was meine Klientinnen und Klienten tragen, bewältigen und welche Wachstumsfelder sie sich gewählt haben. Was für ein Geschenk, die Menschen erleben und begleiten zu dürfen.

Allen einen freundlichen und liebevollen Freitag. Das Leben ist zu kurz für Streit, Hass, Konflikte und Angst. Mögen wir gute Tage haben.

 

Herzensdank an Ursula für das Foto.

Es war ein solcher Vormittag …

Es war ein solcher Vormittag

Es war ein solcher Vormittag,

wo man die Fische singen hörte;

kein Lüftchen lief, kein Stimmchen störte,

kein Wellchen wölbte sich zum Schlag.

Nur sie, die Fische, brachen leis

der weit und breiten Stille Siegel

und sangen millionenweis‘

dicht unter dem durchsonnten Spiegel.

Christian Morgenstern, 1871–1914

Ursula nimmt uns mit in diese Sommeridylle. Dankeschön!

Chaos erzeugt Löwenmut

Nicht nur das Wetter schlägt Kapriolen und pendelt zwischen schwülwarm und leichtem Frösteln hin und her. Der Garten wächst um Meter gefühlt am Tag. Wenn in den ersten beiden Tagen der Woche schon Krisenfälle kommen, die berechtigt gerade nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht, weiß ich, wie es draußen ausschaut. Krasse Diagnosen, die von einer Sekunde auf die andere das komplette Leben verändern. Todesfälle. Beziehungen, die sich an Kleinigkeiten so aufreiben, dass sie mit einem Schlag beendet werden, ohne dass der wahre Grund auf den ersten Blick sichtbar wäre – so ist es derzeit. Wenn schon Wallung, dann richtig, scheint mir die Devise zu sein.

Gestern Abend sagte ein Klient etwas erschöpft: „Sind denn alle grad verrückt?“ Ich hoffe doch, dass wir gerade dabei sind, unseren vermeintlichen Verstand ein wenig zu verlieren und uns zu erinnern, wer und was wir sind und was unsere Aufgabe auf diesem Planeten ist. Die lineare Entwicklung früherer Jahrhunderte, in denen die Menschheit Zeit hatte, sich an Neuerungen zu gewöhnen, weicht der exponentiellen Explosion: alles scheint gleichzeitig zu passieren und das erzeugt das Gefühl in uns, dass wir nicht mehr nachkommen, kaum mehr durchblicken und von der Komplexität der Welt total überrollt werden.

Ja. Das ist gerade so. Chaos löst in jedem Menschen erst einmal Unbehagen aus. Was, wenn das Chaos die Geburtswehen einer neuen Zeit sind? Einer, in der wir begreifen, dass wir nicht mehr alles durchblicken können und deshalb auf ein Miteinander angewiesen sind? Was, wenn das Chaos bedeutet, dass unsere Komfortzone nicht mehr existiert und wir eingeladen sind zu neuen Entwicklungswegen? Was, wenn wir klar bekennen dürfen: Ich habe Ängste. Ich bin verwirrt. Ich weiß nichts? Weil es so ist und ehrlich!

Jeder hat Ängste, jeder ist verwirrt und fragt nach Orientierung, die sicher nicht von „starken Männern“ kommen darf. Wir wissen immer weniger von immer mehr, was uns das Gefühl der Kontrolle nimmt. Gut so. Wir können nicht einmal uns selbst kontrollieren, also dürfen wir das loslassen und damit fällt ein Teil des Stresses weg.

Werden wir wach, offen, neugierig. Sind wir bereit, die nächsten Schritte zu gehen und uns verwirren zu lassen von der Vielfalt, die auch Chance ist, nicht nur Bedrohung! Kommen wir aus der Angstecke heraus und entwickeln notgedrungen Demut, Bescheidenheit und Löwenmut. Den Mut, neu anzufangen. Den Mut, alles neu zu denken, zu hinterfragen und die Wahrheit wieder mit ganzem Herzen zu suchen und zu finden.

Das ist Arbeit. Das ist mühsam. Das ist richtig, richtig anstrengend und wir haben keine Ahnung, wo und wie das alles gehen soll. Wunderbar! Wenn keiner was weiß, können wir doch gemeinsam herausfinden, wo die Menschheit hingehen mag. Und jeder ebenso für sich, welchen kleinen und kleinsten Schritt er heute gehen kann auf seinem Weg, denn wo wir hinwollen, wissen wir im tiefsten Inneren immer. Wenn wir denn mal ehrlich zu uns selbst sind, oder? Unser Herz weiß genau, was wir wollen und was nicht. Unser Lebenssinn lässt uns unsere Schritte gezielt setzen, auch wenn sie zufällig scheinen mögen. Vertrauen wir dem Prozess.

Welchen Schritt wirst du heute tun auf deinem Weg? Wird er für dich nützlich sein und langfristig für den Planeten? Dann setze ihn in Freude und voller Mut. Stecke Menschen mit Freude, Mut und Abenteuerlust gern an. Solche „Viren“ lassen uns wachsen und erlauben Gedeihen und Vertrauen.

Allen einen freudigen Donnerstag.

 

Letztes Jahr sah es gut aus mit dem Obst. Schauen wir, was im Herbst in diesem Jahr zu ernten sein wird.