Ich halte nicht viel von jemandem, der heute nicht weiser als gestern ist.
Abraham Lincoln, 1809–1865
Danke an Steffi für das tolle Foto des letzten Abendlichts.
Abenteuerliche Zeiten. Selten gab es so viele Um- und Durchbrüche in diverse Richtungen wie seit einem guten Jahr. Quo vadis? Die Range der Möglichkeiten ist groß. Von Chaos bis Wiederauferstehung ist alles denkbar.
Was ist der beste Weg, wenn alles vage schwimmt und Orientierung jenseits von Beeinflussung ungefähr so erreichbar ist wie klare Sicht, nachdem man einen Tintenfisch aufgeschreckt hat?
Immer wieder die eigene Mitte stabilisieren. Sich selbst in die Ruhe bringen. Sein Potential bearbeiten. bei sich bleiben, jeden Zentimeter des eigenen Verstandes betrachten und prüfen. Was ist mein eigenes Denken, was sind Glaubenssätze? Gehören sie in die Rubrik „Power“ oder „nicht mehr hilfreich“? Gelingt es, die Powersätze laut zu drehen und den anderen dankend eine Absage zu erteilen? Was möchte ich wann wie erreichen und wie setze ich den nächsten Schritt? Was ist mein Anteil am großen Ganzen, wo kann ich beitragen, dass die Welt nicht verschlimmbessert wird durch meine Anwesenheit?
Das wäre ein Weg von vielen, der helfen kann, im Inneren die Kompassnadel in Richtung der eigenen Werte eingenordet zu halten. Die Orientierung im Außen ist verwirrend und nicht immer hilfreich. Was bleibt, ist das Zurückkehren zur Wurzel des eigenen Menschseins und den wesentlichen Fragen: Wer bin ich? Wo komme ich her, wo gehe ich hin und was ist mein Auftrag auf diesem Planeten? An diesen Fragen ändert sich so schnell nichts, weshalb sie hochgradig orientierungsfreundlich sind, oder?
Nutzen wir die Sonnenscheintage für ausreichend Aufenthalt im Freien. Nehmen wir bewusst das Aufblühen draußen wahr. Atmen wir die klare frische Luft des Morgens. Fluten wir unseren Kopf mit Sauerstoff, damit sich dunkle Wolken darin nicht im Übermaß aufstauen können. Und bleiben wir auf unserem eigenen Weg, damit wir nicht aus Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen fallen.
Allen einen tatkräftigen Dienstag!
Ein gutes Wegbegleitungsbild für diese Tage hat Steffi mit diesem Frühlingsbild gemacht. Dankeschön!
Wooow. Sternstunden gibt es immer wieder. Am Freitag haben die angehenden Heilpraktiker für Psychotherapie die Forensik beendet (was mich enorm freut). Gestern beim Auftakt zum Ausbildungswochenende (online) der angehenden Cardea-Therapeuten ging es um den großen Blick – Spiral Dynamics, Theorie U, Cokreativität und die Verbindungen zum Therapeutischen. Noch ein Wochenende, dann ist unser Block Hypnotherapie in der Theorie beendet.
Der Sonntag steht im Zeichen des Übens. Jetzt müssen ganze Therapiestunden geübt werden, nun sind es nicht mehr nur kleine Interventionen, sondern das Führen einer Einheit. Wir sind am Ende des zweiten Drittels der Ausbildung angelangt. Nur noch zwölf Ausbildungstage insgesamt, dann enden die zwei Jahre Kurs. Jetzt achte ich schon sehr kritisch auf Feinheiten, setze ich voraus, dass gut geübt worden ist und wird. Damit sind wie niemals „fertig“.
Die neue Woche lockt ebenfalls mit großartigen Herausforderungen. Da ich selbst am Wochenende Fortbildung gehabt hätte, werde ich das Stück für Stück nachholen und freue mich sehr auf ein absolut begeisterndes Seminar. Für mich bedeutet die Möglichkeit, mich immer wieder krassen Fortbildungen stellen zu dürfen, so ein unglaubliches Geschenk!
Was nach wie vor liegen bleiben muss bei all dem Tun ist der Garten. Netterweise grünt und blüht es an allen Ecken und Enden, halt nicht immer das, was ich auch dort vorgesehen hatte, aber wenn ich mich nicht darum kümmere, habe ich zu nehmen, was ist und es ist eine Menge. Mal schauen, ob und wie ich das zwischenschieben kann. Ein Garten sind einfach mehrere Monate im Jahr dranbleiben und seit einem guten Jahr sind Prioritäten einfach verschoben.
Neue Projekte locken. Nachdem wir Ostern benutzt haben, um hier für unsere Schule das Zukunftslabor aufzumachen, um Perspektiven zu prüfen, Pläne zu machen und Grundsatzentscheidungen zu treffen, die auch durch die Pandemie ausgelöst werden, fiel mir gestern auf die Frage: „Was würdest du tun, wenn jetzt wirklich alles möglich wäre“ nur eine Antwort ein: Ich würde mich am allerliebsten an ein Strandhaus zurückziehen. Das Meer vor der Nase. Mit Strandkorb auf der Terrasse, in dem ich windgeschützt (wenn ich Meer denke, ist das eher nix zum drin baden, sondern seeeehr kalt, stürmisch und regengepeitscht) eingekuschelt bin und meine Tastatur vor mir habe, Zugriff auf meine Bibliothek und dann würde ich endlich mal die Seminare schreiben, die mir lang auf der Seele liegen.
Da Verreisen nicht der nächste mögliche Plan ist, muss ich schauen, wie ich diesen Wunsch auf machbare Portionen runterbrechen kann. Zum Denken tut mir räumlicher Abstand zum Chaos daheim gut, wo ich selbstverständlich alles sehe, was nicht erledigt ist. Da das nicht funktioniert, muss ich mir einen entsprechenden Bildschirmschoner draufladen, wobei die Wahl auf Polarlichter gefallen ist und der Rest der Landschaft selbstverständlich Winter zeigt. Womit klar ist – der Frühling kommt um mich herum und mich rettet die nächsten Monate nur der Spruch aus Game of Thrones: Der Winter naht. Oh ja.
Was auch naht, ist der zweite Podcast auf der Schwesternseite, dieses Mal zum Thema „Mut“. Ich informiere euch, wenn er am Start ist. Die dritte Session haben wir auch schon aufgenommen zum Thema „Entscheidungen“. Wir freuen uns!
Allen einen fulminanten Start in eine neue Woche voller Kreativität und Zukunftsperspektiven.
Einblick auf Schloss Craheim. Danke an Theresa für das Foto!
Jedes Lebewesen ist ein Rädchen im Getriebe des Universums. Obwohl scheinbar nur seine unmittelbare Umgebung betroffen ist, erstreckt sich der Einflussbereich jedes Lebewesens über eine unendliche Distanz.
Nikola Tesla, 1856 – 1943
Ein Ort in der Eremitage in Arlesheim, an dem man auch gut über das Universum nachdenken kann.
Wenn draußen Gewitterwolken aufziehen, hoffe ich manchmal auf einen Regenbogen. Und bingo, am Mittwochabend war es soweit. Perfekt passend zu einem Gespräch mit einer Klientin erschienen ein doppelter und ein einfacher Regenbogen, als wir über Neuanfang sprachen. Regenbögen sind traumhafte Symbole und wenn sie in einem so passenden Moment auftauchen, reine Freude.
Neuanfänge laden uns ein, zu wachsen. Aus kleinen Katzenbabys große starke Löwen zu werden zum Beispiel. Vielleicht auch ein knackiges Radieschen aus einem Samen oder eine vielhundertjährige Eiche, wer weiß. Was wir an diesen Beispielen sehen: die Natur weiß immer, was etwas werden soll. Warum sind wir da so wenig im Vertrauen, dass sie auch weiß, was wir werden sollen? Sind wir schon die bestmögliche Version oder geht noch was?
Ich vermute, bei den meisten von uns ist massig Luft nach oben. Die wenigsten Menschen sind bestrebt, ihr volles Potential zu erkennen und zu leben. Wir können manches Talent nicht umsetzen in unserem Leben, weil andere Dinge im Vordergrund stehen. Fällt euch an dem Satz was auf? Er ist ein Glaubenssatz, den viele haben. Was genau hindert uns denn daran, unser Potential zu entdecken und zu entwickeln? In aller Regel nicht die böse Umwelt. Die Familie. Der Chef oder die lieben Kollegen. In aller Regel hauen wir uns selbst die Knüppel zwischen die Füße, stehen volle Kanne auf der Bremse oder lassen den Motor auf höchster Umdrehung aufjaulen, vergessen aber, einen Gang einzulegen.
Wir haben Angst. Angst, dass wir uns unbeliebt machen, wenn wir uns entwickeln. Angst vor unserer eigenen Größe. Dabei befreit unser Mut zur Größe alle anderen aus ihren engen Fesseln und erlaubt ihnen, ihre eigene Größe zu zeigen. Wenn wir das tun, können wir zusammen Wunder wirken. Bist du dabei, der oder die zu werden, der oder die du in Wahrheit längst bist?
Allen einen freundlichen Venustag.
Danke an Theresa für das Foto aus Afrika.
Wer möchtest du sein in einem Jahr? Die Frage ist deshalb wichtig, weil du in einem Jahr das Resultat der Mikroroutinen und Denkweisen bist, die du HEUTE hast. Viele von uns sind derzeit deshalb so krass drauf, weil sie letztes Jahr um die Zeit in eine massive Angst und Hilflosigkeit gerutscht sind. In unbekannten Situationen reagieren wir unterschiedlich. Die einen verfallen in Aktionismus und wollen schnelle Lösungen generieren, die anderen warten ab, wieder andere ziehen sich ängstlich die Decke über den Kopf und wollen nichts mehr wissen und noch andere suchen sofort den Schuldigen an der Misere.
Wie auch immer wir gestrickt sind, in den letzten zwölf Monaten haben wir viel erlebt und wahrgenommen, viel gelernt und uns gewundert. Darüber, wie im Jahr 2020 keiner gewagt hat zu sagen, dass er die gesamte Situation nicht einschätzen kann – weil wir heute so gut wie kein komplexes Geschehen mehr alleine für sich betrachtet einschätzen können, dazu ist alles zu verflochten und unübersichtlich. Wie wir kommuniziert haben und kommunizieren über Solidarität und Wir (was so viel Hoffnung in mir ausgelöst hat) hin zu Zwist, Hass und Zerfall von Kultur und Freundlichkeit. Unsere Kommunikation ist leider keine mehr. Menschen tragen sehr viel mit, wenn sie erklärt bekommen, was Sache ist. Und ich denke mir, dass jeder anders mitgewirkt hätte an Ideen und Lösungen, wenn die Einladung dazu ausgesprochen worden wäre.
Der Schwarm ist nicht dumm. Oft genug gibt es für schwierige Fragen ganz schlichte Antworten. Doch der weltweite Schwarm wurde nicht gefragt, aus Sorge, dass das mangelnde Kompetenz signalisieren könnte. Ich glaube, dass Kompetenz auch darin bestehen kann, zuzugeben, dass man mit etwas überfordert ist, keinen Plan hat und auf die gemeinschaftlichen Ideen dazu hofft.
Wir brauchen eine neue Form der Größe. Doch sehe ich auch, dass viele in Resignation sind, in der stillen oder offenkundigen Verweigerung. All diese Verhaltensweisen nutzen nicht viel zur Lösungsfindung, sie sind Statements von Auffassungen. Da ist die Reichweite gewaltig, was wir an Meinungsspektrum sehen.
Entscheidend ist, dass wir durch die Pandemie auf eine Sache aufmerksam wurden: Themen bleiben nicht mehr länger lokal. Es geht um den gesamten Planeten über alle Grenzen, Religionen, Staatsformen, Meinungen etc. hinweg. Wir brauchen Grundsatzklärungen jenseits egoistischer Gedanken, weil es um das große Ganze geht. Und das beginnt mit einer Übernahme von Verantwortung für mich selbst als kleinen Menschen. Ich bin verantwortlich dafür, was ich sage, meine, denke und damit in das geistige Netz des Planeten einspeise. Speise ich Hass, Negativität, Ablehnung, Angst, Misstrauen ein oder Liebe zum Planeten, Bereitschaft, sich auf neue Wege zu begeben, sich neu zu begegnen in Kommunikation, Miteinander, Wirtschaft, Bildung und allem? Kann ich Zukunft denken, indem ich mich von ihr führen und einladen lasse oder verhafte ich mit allem in der Vergangenheit und regrediere? Alles sind mögliche Optionen, der Quantensprung ebenso wie die Regression. Welchen Weg wir als Weltengemeinschaft gehen, wird von unserem Mut abhängen, uns ins Vertrauen zu begeben. Am Welt-Erdentag heute sehe ich viele einzelne gute Bemühungen, es mangelt am großen Wurf.
Vielleicht bringt dieser Freitag mit Sonnenschein mehr Ermutigung und die Bereitschaft, die Zwistigkeiten von 2020 und die Ereignisse in 2021 ad acta zu legen und das System grundlegend zu resetten. Wir haben sowohl die Manpower dazu als auch das Mindset. Nötig wäre es in jedem Fall. Also – wie willst du heute dein Mindset programmieren und die Erdensphäre geistig beeinflussen? Du entscheidest das in jeder Millisekunde deines Lebens durch dein Denken, Fühlen und Wollen. DU BIST DIE ERDE. DU BIST DIE ZUKUNFT.
Allen einen freundlichen Venustag.
Annemarie hat fotografiert. Lieben Dank!
Unser tiefstes gemeinsames Band ist, dass wir alle Bewohner dieses kleinen Planeten sind. Wir alle atmen die gleiche Luft. Uns allen liegt die Zukunft unserer Kinder am Herzen und wir sind alle sterblich.
John F. Kennedy, 1917–1963
Dieser Kastanienkönig steht im Würzburger Residenzgarten. Danke an Anne für das Foto!
Die Sonne scheint, die Menschen sollten stimmungstechnisch also fast von alleine besser drauf sein. Sind sie aber nicht. So langsam kommt eine Art Home-Office-Budenkoller auf. Es fehlen der Flurfunk, der Kollegentratsch, der kleine Pausenmoment vor der Kaffeemaschine oder dem Drucker und vieles mehr. Die Kinder spacen ab. Die Pubertiere verweigern in vielen Fällen gleich generell das Arbeiten, geben ihre Aufgaben entweder spät oder gar nicht ab und schließen sich regelrecht in ihren Zimmern ein, dort versinken sie inzwischen nicht mal mehr dauernd in virtuellen Welten, sondern lassen sogar teilweise das Handy links liegen. Kollektive Frühjahrsmüdigkeit, Lethargie und wenig Lust auf irgendwas ballt sich zu Ungutem zusammen.
Nachvollziehbar teilweise. Vielen fehlt der Sinn in ihrem Tun.
Nach wie vor ist da draußen eine Welt zu retten, kann man mit erstaunlich wenig Einsatz gerade gute Noten abstauben, weil Engagement und gute Leistungen positiv bemerkt werden. Wer sich jetzt gut aufstellt, hat den Sinn für sich erkannt: der kann sehr egozentrisch sein (Geld, Macht etc.), jedoch auch weltumspannend (Ökoprojekte, eigenes Potential entfalten, um weit in die Welt hineinwirken zu können etc.).
Was braucht es? Eine klare Entscheidung, etwas zu tun oder eben zu lassen und die Konsequenzen dafür verantwortlich zu tragen. Disziplin. Ein Olympiasieger trainiert jeden Tag, auch wenn er vielleicht wie alle anderen an 200 Tagen im Jahr nicht wirklich Bock hat, die Milchsäure in seinen Muskeln zu spüren. Er hat sein Ziel vor Augen, das erreicht werden möchte und ohne Fleiß geschieht wenig.
Disziplin ist kein negatives Wort. Es ist eine Lebenshaltung, die sich Jammern maximal fünf Minuten am Tag erlaubt (Wecker stellen). Ein Motivationsprogramm der Spitzenklasse, denn es nimmt einem das ewige Hirngedönse ab: soll ich noch eine halbe Stunde schlafen oder lieber meditieren? Wenn wir diese Überflüssigdiskussionen mit unserem eigenen Gehirn dadurch canceln, dass wir uns einfach entscheiden, um 5 Uhr aufzustehen und zu meditieren und das sieben Tage die Woche, haben wir begriffen, wie effizient, erfolgreich und zeitsparend das ist, wenn das Gemecker und Abwägen im Kopf entfällt, weil das Verhalten eine Mikroroutine geworden ist. Wir unterschätzen alle die Macht dieser Routinen.
Vor Jahren hieß es über Barack Obama, er habe nur schwarz, blau und grau als Anzugsfarben im Schrank und weiße Hemden, weil er ein Land zu regieren habe und deshalb keine Zeit vor dem Kleiderschrank verbringen will mit der Überflüssigfrage, was er anziehen soll. Das meine ich. Das ist kein stures Denken, sondern das Genießen der Flexibilität, die gute Routinen und eine klare disziplinierte Lebenslinie ermöglichen. Das ist keine Absage an Genuss, Freiheit, Selbstbestimmung. Disziplin ermöglicht solche Dinge oft sogar erst. Sonst sind wir Sklaven unserer Jeins und Abers und „morgen“, von „vielleichts“ und „keine Zeit“.
Wer willst du in einem Jahr sein? Was ist dein Einsatz dafür? Hast du dein Jammern schon zu Grabe getragen, weil es wenig nutzt? Sinn anvisiert? Der kann persönlich sein (ich möchte mit guter Arbeit mein Geld verdienen und eine Familie gründen, was immer) oder überpersönlich (mit meiner Arbeit/meinem Leben hinterlasse ich den Planeten in einem besseren Zustand als ich ihn vorgefunden habe). Definieren, aufschreiben, anvisieren und dann ab auf die Übungsmatte. Wer bestimmt bei dir? Du oder dein Gehirn, dessen Gedanken du glaubst?
Allen einen Donnerstag mit der weisheitsvollen freudigen Kraft des Jupiter.
Meine tägliche Inspiration: ein Blick auf ein Foto von Ita Wegman, deren Arbeitspensum gigantisch war und die mich antreibt, wenn ich gerade denke „och nö“. Auf dem Foto seht ihr das Holzhaus, in dem sie gelebt hat, auf dem Gelände der Klinik Arlesheim.
Am Wochenende ging es in der Coaching-Ausbildung bei Veit Lindau um Flow und er stellte eine Frage, die wir uns wirklich alle sehr viel häufiger stellen sollten: Wie beeinflusst du das Leben unserer Urenkel? Er rief die Ausbildungsgruppe dazu auf, ihre „radikal transformierende Mission“ zu formulieren. Meine lautet so: „#RTM: Ich darf in jeder Begegnung das Goldkörnchen in den Seelentiefen des Menschen erkennen, es ihn neu entdecken lassen und damit Zuversicht säen, dass er/sie dieses Goldkörnchen in allem wieder entdeckt. Goldkörnchen sind ewig, unzerstörbar und ein Wunder. Sie erkennen und finden einander. Dankeschön.“
Das ist in meiner täglichen Arbeit die Grundlage. Damit verbunden ist die Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Daseinszweck, den viele Menschen immer wieder aus dem Auge verlieren und in ihrem Herzen entsteht dann eine tiefe Verzweiflung, Leere und Sehnsucht, diesen Sinn wieder zu entdecken. „Trotzdem Ja zum Leben sagen“ ist der Titel eines der Bücher von Viktor Frankl, der wie kaum jemand anderer dem Thema Sinn sein Leben gewidmet hat, das er in vielen KZ-Jahren wie eine kleine Flamme hat bewahren können. Die Sinnfrage liegt in unserer Zeit massiv auf der Hand: Wir leben auf dem Planeten Erde, den wir und unsere Vorfahren sehr stark ausgebeutet und ausgenutzt haben. Unsere Aufgabe ist es, diesen Planeten für unsere Nachfahren wieder aufzubauen. Wir können in keine Verzweiflung fallen, weil wir in der spannendsten Zeit leben, die ich mir vorstellen kann. Wir sind eingeladen, alles neu zu denken, damit Zukunft auch mit Sinn gefüllt werden kann.
Was brauchen wir als ersten Schritt? Ein Ende des Jammerns über Sinnlosigkeit angesichts all der Arbeit, die vor uns liegt und all der Herausforderungen, die umfassend sind! Dann dürfen wir uns ein Herz fassen und das Wort Angst durch Abenteuer ersetzen, das nimmt der Herausforderung die Überforderung. Und wir dürfen die Erfahrung machen, dass wir alle wesentlich stärker und klüger sind, wenn wir zusammenarbeiten. Der weitere Schritt: Zeige, was du kannst, wende den Blick auf das, was du der Welt und ihren Bewohnern geben kannst, nicht auf das, was noch nicht stimmt. Und dann geh einfach los. Jeder kann in seinem Umfeld unglaublich viel tun. Weißt du, dass du das Goldkörnchen in dir trägst und damit ein garantiertes Wunder bist? Alle anderen sind es auch. Vertrauen wir. Etwas anderes bleibt uns nicht, wenn alles andere nicht mehr trägt. Wunder-bar.
Einen beweglichen Merkurtag für alle!
Manuela zaubert die Frühlingswiese vor unsere Augen. Danke!
Die Woche ist trüb und dunkel gestartet. Das ist manchem aufs Gemüt geschlagen. „Novemberwetter“ hörte ich mehrfach. Ja, es blieb lange eher dämmrig und die Wolkendecke ist dicht. Ich werde mehrfach gefragt, was gegen Verzweiflung hilft.
Zweifel = Zwei-falt. Etwas, was vielleicht einmal eine Einheit gewesen ist, ist auseinandergefallen, zweigeteilt. Wenn wir verzweifelt sind, bringen wir die Dinge nicht mehr zusammen zur Einheit, nach der sich unser tiefster Wesenskern sehnt.
Was bringt uns wieder in die Einheit? Im Außen wenig, die Welt hat eher die Tendenz, unsere Zweifel gut zu nähren, denn sie zeigt uns Polaritäten überall. Tag und Nacht, hell und dunkel, Sommer und Winter, Freud und Leid – alles spielt sich zwischen zwei Polen ab und sucht sich dort seinen Platz. Die Einheit erleben wir als „außergewöhnlich“, auf extrem seltene Momente des All-eins-seins beschränkt, was wir dann mystisch nennen, eine Gotteserfahrung.
Die Einheit finden wir im Inneren, an dem Ort in uns, der immer still ist. Schweigend auf eine wohltuende Art, wenn alles gesagt ist, was wichtig war. Ruhig, weil es keine Fragen, keine Zweifel mehr gibt. Nährend, weil daraus eine Kraft erwächst, sich mutig in den Wind der Zeit zu stellen.
Jeder einzelne Mensch, der gewählt hat, in diesen Zeiten auf der Welt zu sein, hat diese Wahl bewusst getroffen. Wir befinden uns in einer wichtigen Wendezeit. Wir können den Quantensprung schaffen zu einer neuen Einheit aller Menschen, die sich gemeinsam mit vereinten Kräften aufmachen, den Planeten zu einem Ort des Friedens und des Miteinanders zu machen (jenseits aller uns trennenden Unterschiede, die Vielfalt bedeuten und sicher nicht zugunsten eines harmoniekranken Einheitsbreis aufgelöst werden sollten). Oder wir erleben den Rückfall in alte Muster und Zeiten, um Kraft zu tanken, den Sprung dann von dort aus ins Visier zu nehmen.
In jedem Fall sind wir Zeitzeugen massiver Veränderungen. Die machen Angst wie jede Form der Veränderung. Doch halten wir uns vor Augen: Wir werden die Herausforderungen bewältigen. So, wie „der Bauer die Klöß isst“ – einen nach dem anderen. Ver-zwei-feln wir nicht am „großen Haufen Probleme“, die unüberwindbar wirken, sondern nehmen wir uns eines nach dem anderen und finden gute Wege. Dann entstehen Vertrauen, Machbarkeit wird greifbar und Sinn. Selbstwirksamkeit wächst.
Allen heute eine große Portion Mut, den Schwung des Marstages und eine große Welle des Vertrauens, die die Sorgen und Ängste ein wenig hinwegspült und Hoffnung, Zuversicht und Wagemut Raum schenkt.
So ein Bächlein im Wald ist Freude pur. Danke an Sigrid für das feine Foto!