Monthly Archives: Februar 2022

Zum Weinen schön

Das Wochenende hat einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Am Freitag und Samstag war in meiner LTC-Coachingausbildung das letzte Modul mit dem Thema „Lieben“ an der Reihe. Am Samstag gab es eine Runde „Fragen und Antworten“ und als #Veit Lindau ankündigte, dass nun Pause sei, bekam er die Info ins Studio, dass er bittte warten möge. Zeit für unseren Flashmob! Nachdem wir ein Jahr lang immer wieder zum Tanzen aufgefordert worden waren und Veit in seiner grünen Hölle, dem Filmstudio, alleine tanzen musste, wurden wir alle per Videoschaltung ins Studio gesendet und tanzten mit Veit. Anja überbrachte in wunderbaren Worten den Dank der Teilnehmenden. #Michael Lukas, verantwortlich für viele Zoomtreffen, machte die Moderation. Im Anschluss an unseren Tanz und Anjas Worte öffneten alle ihre Mikros und schickten DAS Zitat aus dem Club der toten Dichter zu Veit, der minutenlang nicht fassen konnte, was da los war. Zur Krönung wurde ihm eine Riesenkiste ins Studio getragen, in der die Dankeskarten lagen, die die angehenden LTC-Coaches für ihn geschrieben hatten. Krass, das zu erleben. Wenn so ein großes Feld mit so einer Aktion zusammenkommt, entsteht eine gewaltige Welle. Passend zum Modulthema „Liebe“ war das ein Love bombing special.

Gestern bewegende Momente der anderen Art an unserem ersten Empowermenttag zum Thema „Wer bin ich“. Ein Kreis wunderbarer Menschen kommt in diesem kleinen Perlenkurs zusammen, um sich auf den Weg ins eigene Innere zu machen. Nur dort finden wir Antworten auf viele Fragen. Wunderschön, still, berührend, zart und fein, und doch kraftvoll, stärkend und ermutigend. Ich freue mich auf die nächsten vier Kurstage. Wer noch mit einsteigen will, kann gern Bescheid geben. Hier die Infos: https://www.seelengarten-krokauer.de/empowerment-days/

Morgen Abend ist der erste Abend im VHS-Seminar „Kraft der Stille“. Wir haben sehr verlernt, still zu sein, Stille zu genießen und daraus Energie für unser Leben zu ziehen, lieber lenken wir uns mit vielem Sinnfreien ab. Wer  morgen Abend und am nächsten Dienstag jeweils um 19.30 Uhr mit dabei sein will, kann sich sehr gern noch über die VHS Kitzingen anmelden. Für das Seminar ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich. Hier der direkte Anmeldelink für euch: https://www.vhs.kitzingen.info/programm/gesellschaft.html?action%5B93%5D=course&courseId=581-C-21H37163KT&rowIndex=0

Allen einen guten Start in eine Woche, die nicht so durch den Wind durchgewirbelt wird, sondern in der sich Dinge einfach auf beste Weise fügen mögen.

Von Herz zu Herz

Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

Jeder Goldfaden auf diesem Herz steht für eine Verbindung zwischen Menschen. Zauberschön, oder? Goldwege des Herzens sind das. Fädel dich mit ein!

Du Wundertüte, du!

Bald geht’s rund. Erstmal nach dem Freitagspflegeeinsatz letzte Klienten für die Woche, ab 18 Uhr  Kurs und morgen auch bei meiner eigenen Fortbildung und am Sonntag Start der Empowermentdays! Ich freue mich! Solltest du spontan am Sonntag mitmachen wollen, gib Bescheid, kein Problem.

Mega – am Dienstag findet an der VHS Kitzingen der erste Kursabend zum Thema „Kraft der Stille“ statt und wir werden mit Sicherheit ein wunderbarer Kreis von Menschen sein. Wenn du noch mit dazukommen magst, gern über die VHS Kitzingen anmelden!

Ich bin dankbar für all die Termine in dieser Woche. So wunderbare Menschen, mit denen ich arbeiten darf, tiefe und spannende Themen – berufliche, private, Herkunfts- und Jetztfamilie, Kollegenärger und Entwicklungsfragen Marke „soll ich oder soll ich nicht“ – es bewegt sich gerade unglaublich viel.

Jeder Tag ist wie ein Wimmelbuch. Ich darf Menschen begegnen, die mir ihr Vertrauen schenken. Ich darf Lebensgeschichten hören, die Heldensagen sind. Ich darf Wunder sehen, die vor meinen Augen geschehen, wenn Menschen ganz bei sich ankommen. Ich bin froh über meine Arbeit, die ich machen darf. Jeder ist eine Wundertüte. Hast du deine Wundertüte heute schon ausgepackt und dich daran gefreut? Vielleicht hast du ja gerade jetzt Lust dazu. Ist es nicht großartig, wer und was du bist?

Allen ein frohes Wochenende. Damit es zwischendurch was zu knuspern gibt, ist das Knäckebrot vom Blech perfekt. Da kann man super denken und sich konzentrieren, das macht Sinn.

Gegen schwache Nerven

So mancher meint ein gutes Herz zu haben und hat nur schwache Nerven.

Marie von Ebner-Eschenbach

Damit das nicht passiert, gibt es Nervenkekse nach Hildegard von Bingen. Dann bleiben Nerven und Herz hoffentlich geschmeidig.

Magische Momente

Der mächtigste Herrscher ist der Augenblick, schreibt Schiller. Heute würden wir sagen „Be in the present moment“, „Hier und Jetzt“.

Auch wenn wir Menschen oft in der Vergangenheit weilen oder in der Zukunft unsere Träume betrachten, findet unser Leben ausschließlich in diesem Moment statt.

Da die Momente kostbar sind – keiner weiß, wie viele wir davon noch haben werden – könnten wir unsere Zauberkräfte nutzen, oder? Die magische Kraft, die uns in die Lage versetzt, Momente in wunderbare Augenblicke zu verwandeln. Ich kann mich ärgern, ich muss aber nicht. Ich kann belastet sein, doch wenn ich für einen Moment die Wolken anschaue, kann ich frei von Last sein. Ich kann froh sein, glücklich und in Ruhe, weil ich die magische Zauberkraft habe, eine klare Wahl dazu zu treffen.

Es ist mir bewusst, dass Leben kein Ponyhof ist. Ich muss aber auch nicht durch die Gegend schleichen, als wäre es permanent ein Horrorort. In aller Regel baue ich mir mein Gefängnis kunstvoll selbst. Aus Vorwürfen, die ich anderen mache (wenn ich keine schlechte Kindheit, bessere Lehrer, Ausbilder, Partner, Kinder, Wohnung … was immer gehabt hätte, wäre ich heute …), aus Ängsten, die ich in die Zukunft projiziere (es kommt nie was Besseres nach! Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach! Du kannst keinem trauen!). Und derweil fliegt wieder ein Moment davon, der sich vielleicht gewünscht hat, ein glücklicher sein zu dürfen. Jeder Tag hat seine goldenen Nuggets, wenn ich mir erlaube, die „Such das Gold“-Brille zu tragen.

Kleine Einladung: Was denkst du – wie oft kannst du heute Momente der Freude entdecken? Sammle sie bewusst, heute Abend holst du sie dir vielleicht alle nochmal vor dein inneres Auge oder erzählst einem lieben Menschen davon. Dann werden aus einem glücklichen Augenblick möglicherweise zwei, denn Glück vermehrt sich gern, wenn man es teilt.

Hab einen zauberhaften Tag mit vielen leuchtenden Momenten und kostbaren Augenblicken, die dein Herz nähren, deine Seele stärken und deinen Geist strahlen lassen.

 

Viele mögen das nicht besonders, mich begeistert es, wenn es draußen so ausschaut – klar. Grafisch. Still und leer. Die Form kommt optimal heraus. Mein Gehirn erholt sich dabei, weil es sich an Formen freuen kann, ohne mit Farbvielfalt erschlagen zu sein. Das sind Qualitäten, die nur wenige Tage im Jahr haben. Deshalb mag ich Stephanies Foto sehr, weil sie diesen Moment eingefangen hat, bei dem du die Dinge in der Nähe gestochen scharf sehen kannst, doch die Ferne ist ein lockendes Abenteuer – was wird da hinten sein? Was, wenn da ein Haus mit hellen Lichtern und einem Kaminfeuer wartet? Dein Auto mit dem Fellsitz? Etwas ganz und gar Unerwartetes? Magic.

Glück fällt aus den Wolken

Aus den Wolken muss es fallen,

Aus der Götter Schoß das Glück,

Und der mächtigste von allen

Herrschern ist der Augenblick.

Friedrich Schiller, 1759-1805

Wie ein Scherenschnitt wirken die Bäume und darüber die Wolkentuffs – grandios. Danke, Stephanie, für dein Foto.

Was wirst du heute aussäen?

Wer eine echte Dattelpalme pflanzt, tut das nicht für sich, denn der Baum braucht eine gute Zeit, bis Datteln geerntet werden können. Das gilt für viele Bäume, auch die heimische Walnuss braucht Zeit, selbst unser Apfelbaum hat sich viel Zeit gelassen.

Samen in den Boden säen bedeutet warten können. Bei Radieschen ist das nicht so lange, aber bis ein wirklich großer Baum gewachsen ist, ist sehr viel Zeit vergangen.

Samen säen wir jeden Tag auch im übertragenen Sinn. Wir säen Samen der Freude, der Gemeinschaft, der Ermutigung. Samen der Wut, des Zorns, der Einsamkeit. Des Zwistes, des Streits.

Welche Samen hast du heute in deiner Tasche und kannst sie verteilen? Welche Früchte möchtest du ernten, was also säst du?

Achtest du darauf, dass die Saat nicht auf steinigen Grund fällt oder vertraust du der Kraft des Windes, die den Samen dahin trägt, wo er gute Bedingungen findet?

Hast du eine bunte Mischung oder bist du der Gestalter einer Monokultur?

Wie viel Geduld bringst du auf, um auf die Ernte zu warten?

Säst du auch, wenn du gar keinen Anteil an der Ernte erwarten kannst?

Kannst du aus freiem Herzen geben?

Einen samenreichen Tag voller Erntevorfreude wünsche ich dir.

 

Sina schenkt uns dieses Bild. Es tut gut, finde ich. Danke dir!

Saat und Ernte

Säen wir nur aus und warten wir wie der Bauer geduldig bis zur Ernte.

Don Bosco, 1815-1888

Den kleinen Huflattich (meine Vermutung) hat Maike im Schnee entdeckt. Boten der Freude. Danke!

Was stark und stabil macht

Noch immer ist der Wind vom Wochenende zu spüren und macht vielen Menschen Kopfschmerzen. Gestern ist für eine kleine Zeit das Fenster im Praxisraum eingeschneit gewesen, das macht eine spezielle Lichtstimmung. Wenn es heftig windet, ist es bei uns auch mal lauter, der Wind ist auf der Höhe mit einer eigenen Kraft unterwegs, so dass wir am Samstag im strömenden Regen noch hurtig neue Pflöcke zum Abstützen des Rosenbogens eingeschlagen und alles neu festgezurrt haben, damit die Rose, die inzwischen stattlich ist, nicht mitsamt dem Bogen den Abgang macht. Wir haben schnell verstanden, warum hier so viele Bäume wirklich krumm auf dem Feld stehen. Bei unseren zuerst eingepflanzten, die nun schon 12 Jahre stehen, haben wir erst im Sommer die Stützen abgenommen. Sie stehen nun stabil. Hoffen wir zumindest.

Neulich erzählte mir jemand von einem Projekt, bei dem es darum ging, in einem geschlossenen System Pflanzen anzubauen für eventuelle Raummissionen und anderes. Ab einer bestimmten Größe fallen die Bäume dieses Projekts um, die Ursache ist der fehlende Wind, der die Wurzeln nicht stark genug werden lässt. Ich weiß nicht, ob die Geschichte stimmt. Einleuchtend ist: Viele Pflanzen brauchen erstmal Schutz und Stütze, bevor sie im Freiland gut gedeihen. Der Witterung ausgesetzt sein macht sie stärker als Gewächshauspflanzen. Menschen brauchen auch Widerstand, um zu wachsen und zu reifen, Klarheit für vieles zu erlangen und sich gut ins Leben einzuwurzeln.

Es ist ein schönes Bild, das Morgenstern in seinem Text verarbeitet hat – wir werden stark im Gegenwind, schlagen tiefere Wurzeln, bilden stärkere Äste, festere Blätter und stützen einander. Vielleicht hilft uns dieses Bild, innerlich standhaft und zuversichtlich zu bleiben, wenn der Wind des Lebens heftiger weht.

Allen einen kraftvollen Tag.

 

Danke an Stephanie für den strahlenden Wolkenzauber am Winterhimmel.

Was wärst du …

Was wärst du, Wind,
wenn du nicht Bäume hättest
zu durchbrausen;

was wärst du, Geist,
wenn du nicht Leiber hättest,
drin zu hausen!

All Leben will Widerstand.
All Licht will Trübe.

All Wehen will Stamm und Wand,
dass es sich dran übe.

Christian Morgenstern: Gesammelte Werke. Wiesbaden 1996, S.517