Die ganze Mannigfaltigkeit, der ganze Reiz und die ganze Schönheit des Lebens setzen sich aus Licht und Schatten zusammen.
Leo Tolstoi, 1818-1910
Faszinierendes Farbenspiel im Goetheanum – der Beton wirkt wie Holz.
Anstelle einer Leitkultur pflegen wir eine Leidkultur getreu dem Grundsatz „Lerne klagen ohne zu leiden“ oder „erstmal klagen und schauen, was geschieht“.
In einem Austausch fiel der Satz „Stattfinden ist das neue ausverkauft!“ in Bezug auf Bühnenveranstaltungen. Gleiches gilt für Präsenzveranstaltungen. Alle schreien nach Präsenzkursen, Aufstellungen vor Ort und „sich wieder treffen können“. Bietet man das, was alle sich angebich wünschen, kommt: „Ja, aber nicht an dem Wochenende, da gehen wir wandern“, „ach, es sind sicher viele komische Leute da“ bis „Präsenz? Da muss ich ja fahren, du, geht das nicht online?“
Der Ausverkauf von Veranstaltungen vor Ort ist eingeläutet. Viele Unternehmen im Kultur- und Bildungssektor müssen sich überlegen, ob Präsenzveranstaltungen schlau sind, bei denen sich viele Menschen anmelden und 80% am Tag davor (wenn das Catering bestellt ist, die Räumlichkeiten angemietet sind etc., also jede Menge Kosten schon aufgelaufen sind) absagen. Gemeint sind damit nicht die Menschen, die krank zum Glück nicht zu Terminen erscheinen und andere gefährden, sondern die, die sich lautstark beschweren, dass keine Präsenztermine stattfinden, sich anmelden und zurückziehen. Oft ohne Angabe von Gründen. Sie erscheinen einfach gar nicht.
Wenn Begegnungsorte wegfallen und die Kunst stirbt, stirbt die Kultur, wie wir sie kannten. Leise und unmerksam. Die Folgen werden gewaltig sein.
Ein schönes Wochenende mit diesem herrlichen Foto von Gabriele! Danke dafür!
Wow. Der kleine Workshop diese Woche über New Leadership war super. Wie geht Führung für die Arbeitswelt der Zukunft? Was macht Führung aus? Wie wird eine Vertrauenskultur in Teams implementiert? Was meint Selbstführung, was Potentialentfaltung? Wie geht gutes Feedback und wie gelange ich in die Zone of Genius? Es hat echt Spaß gemacht und ich liebe es, Input zu bekommen (was daran liegt, dass ich ihn im Berufsalltag meistens gebe).
Im Moment werde ich viel angefragt in Bezug auf Teamcoaching. Es hapert nicht an den technischen Herausforderungen (hierfür gibt es Experten), sondern an den adaptiven Fragen, die individuelles Lernen erfordern, die Verantwortung dem einzelnen Menschen geben, mit Werten, Gewohnheiten, Mindsets etc. zu tun haben. Veränderung geht nicht von heute auf morgen, das braucht Zeit, vor allem, wenn es um die Änderung der Sichtweise geht. Mir machen diese Coachings enorm viel Spaß. Ich begleite Kindergarten- und Krippenteams, Führungsteams mittlerer Unternehmen und supergern und oft Einzelpersonen, die entweder individuell an FührungsKRAFTtraining interessiert sind oder gezielt wegen Burnoutprophylaxe, New Work oder Lasercoaching (ein Thema, eine Stunde) anfragen, um gut aufgestellt zu sein.
Seit über 12 Jahren ist uns das Thema Philosophie (und im weitesten Sinn Spiritualität) bei unserer Arbeit wichtig, weshalb wir auch gern das Thema Werte angehen (Spiral Dynamics u.a.). Zukunft denken, gestalten und Menschen dafür zu empowern – was gibt es Spannenderes!
Jetzt freue ich mich auf ein gut gefülltes Wochenende: Heute die angehenden Heilpraktiker für Psychotherapie, morgen die Cardea-Therapeut:innen und am Sonntag ist unser Präsenzkurs zum Thema „Wickel und Auflagen: Anwendung = Zuwendung“.
Allen einen freundlichen Freitag.
Stephanie hat das Colorblocking by nature entdeckt. Danke für dein Foto!
Einst hatt ich einen schönen Traum,
Da sah ich einen Apfelbaum,
Zwei schöne Äpfel glänzten dran,
Sie reizten mich, ich stieg hinan.
Johann Wolfgang von Goethe, in: Faust I, Vers 4128 ff.
So ging es uns auch. Wir haben sie fein gewürfelt, gedörrt und nun wandern sie sukzessive ins selbstgemachte Müsli oder werden Apfeltee.
Stellt euch das vor: Der Postbote klingelt. Er bringt ein Paket. Mit feinen Datteln, einer zauberlieben Karte UND diesem gigantischen Nussschokokuchen. Ein Dankeschön-Paket! Ist das nicht einfach nur soooooo großartig? Danke, Aurelia, you made my day! Und dein Kuchen ist unglaublich fein! Hurra! Was für eine Freude!
Noch sind viele Farben im Garten zu finden, die letzten Rosen blühen und fallen doch gleich ab in der Vase. Manches findet nun sein Ende, auch die letzten Gojobeeren werden nun geerntet.
Das VHS-Kneippseminar wurde abgesagt, zu wenig Anmeldungen. Ich frage mich, woran das liegt. Kneipp hat absolut einfache Lifehacks am Start, die in Sekunden im Alltag umgesetzt werden können und ist individuell wunderbar anpassbar. Genau das war auch der Plan für den Kurs – individuell aufzeigen, was bei den einzelnen Befindlichkeitsstörungen möglich ist, damit gezielt probiert werden kann, was nutzt. Noch immer haben wir unsere Mentalität „Pillen rein und glücklich sein“ nicht aufgegeben.
Das erstaunt mich. Die letzten Jahre müssten uns wirklich aufgezeigt haben, wie essentiell es ist, dass wir die Verantwortung für die eigene Gesundheit wieder in die Hand nehmen. Kneipp mit seinem System ist echte Erfahrungshilfe und für jeden machbar. Wickel sind Anwendungen, die Menschen beim Gesunden sehr unterstützen, nicht nur durch die beim Wickeln erforderliche Zuwendung. Welche Kräuter aus dem Garten kann ich wie verwenden? Was hilft, wenn ich von außen nicht mehr viel Hilfe bekomme? All das finde ich wichtig. Wir sind so sehr eingeladen, uns mit diesen Fragen zu befassen, damit wir uns selbst helfen können – das stärkt uns nicht nur körperlich, sondern nimmt auch viel Angst und Unsicherheit. Wissen ist hilfreich, nur muss man es erstmal erwerben. Solange wir uns auf das Außen verlassen und die Verfügbarkeit von Vitaminen in Pillen sind wir weder für unsere eigene Gesundheit verantwortlich noch nehmen wir das Wunder ernst, das unser Körper ist. Herzliche Einladung – was brauchst du wirklich für Körper, Geist und Seele? Was bist du bereit, dafür zu tun und zu lassen?
Einen gesunden Jupitertag für dich.
Beim Betrachten des Fotos von Stephanie musste ich unwillkürlich an DNA-Stränge denken. Danke für das Bild!
Herrlich, wenn im normalen Alltag Raum ist für Fortbildung. Mehrere Wochen lang nehme ich an einer Fortbildung „Eurythmie bei Krebs“ mit Theodor Hundhammer von #Eurythmy4you teil. Wir erarbeiten die Wärmereihe, begleitet von einem Team der Universität Bern, die über die Wirksamkeit von Eurythmie forschen. Wie wirksam sie ist, erlebe ich seit Jahren. Theodor weist uns auf Wahrnehmungen hin, von denen ich weiß – nach einigen Wochen des Übens habe ich den Hauch einer Ahnung, was er meint. Grandios, das dann wirklich spüren zu können.
Heute wird es um agiles Arbeiten und Teambildung der Zukunft gehen beim Workshop in Berlin. Das ist ein Kontrastprogramm, auf das ich mich sehr freue. Ich bin auf die Teilnehmenden gespannt. Es wird viel in kleinen Gruppen gearbeitet, das dürfte intensiv werden. Ich bin so, so dankbar, das alles lernen, erleben, wahrnehmen und in meiner täglichen Arbeit anwenden zu dürfen.
Meine Gedanken gehen an diesem Tag auch ins Jahr 1938, Reichskristallnacht. Der Auftakt zu einer Vernichtungsmaschinerie, die bis zur Perfektion getrieben wurde. Unsägliches Leid für unfassbar viele Menschen. Das ist kein „Ereignis der Vergangenheit“, sondern eine reale Bedrohung auch der Gegenwart. Wir brauchen ein waches Bewusstsein für jeden Versuch, Freiheit zu begrenzen und derer gab es in den letzten Monaten viele. Vielfalt ist keine Bedrohung, sondern Erweiterung. Freiheit und Menschenwürde sind absolut wichtige Werte.
Allen einen beweglichen und bewegenden Wochenteilungstag mit der Kraft des Merkur.
Silke hat dieses Foto geschickt, Danke dir!
In Lebensfluten, im Tatensturm
Wall ich auf und ab,
Webe hin und her!
Geburt und Grab,
Ein ewiges Meer,
Ein wechselnd Weben,
Ein glühend Leben,
So schaff ich am sausenden Webstuhl der Zeit
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.
Johann Wolfgang von Goethe, Faust
Eurythmieform und Buchstaben zum Text des Erdgeists. Ich erinnere mich an jede Geste, jeden Schritt dieser Form, so oft haben wir sie gemacht.
Im Seminar am Sonntag gab es intensive Übungsrunden und Feedback dazu. Spannend – „solche Qualitäten fehlen mir ganz, du kannst das so sachlich auf den Punkt bringen“ und „das hast du so wunderschön poetisch gesagt“ bis „ich kann mich nicht so gut ausdrücken“. Offenbar finden wir bei anderen vieles gut, was wir bei uns selbst vermissen. Unsere eigenen Fähigkeiten stellen wir hingegen oft unter den Scheffel. Es gibt so viele Qualitäten. So viele Formen des Seins. Warum bewerten wir das eine als gut, das andere als weniger gut?
Sachlich was auf den Punkt bringen ist in vielen Situationen enorm hilfreich. Etwas in einer wunderschönen bildhaften Sprache erzählen auch. Und nach Worten ringen zeigt, dass jemand darauf bedacht ist, das Wort zu finden, was seiner Intention entspricht – was sollte daran nicht in Ordnung sein? Es sind unterschiedliche Herangehensweisen. Mal ist das eine zielführender, mal das andere. Jeder Mensch hat seine eigenen Qualitäten. Die dürfen gesehen, gepflegt und wertgeschätzt werden. Zusammen haben wir dann vermutlich alle Qualitäten – dazu müssen wir uns die Hand reichen und uns verbinden, dann kommen mehr Optionen auf den Tisch. Unter dem Scheffel wird nichts entdeckt.
Einen tatkräftigen Dienstag für dich!
Stephanies Bank lädt zum Sitzen ein. Mal so, mal anders herum. Perspektivenwechsel ergibt neue Erkenntnisse. Danke dir!
Der Herbst schert hurtig Berg und Tal
Mit kalter Schere ratzekahl.
Der Vogel reist nach warmer Ferne;
Wir alle folgtem ihm so gerne.
Das Laub ist gelb und welk geworden,
Grün blieb nur Fichte noch und Tann‘.
Huhu! Schon meldet sich im Norden
Der Winter mit dem Weihnachtsmann.
Joachim Ringelnatz, 1883-1934
Stephanie hat das elegische Foto übers Feld gemacht. Danke dir! Herbststimmung pur.
Stück für Stück schreiten manche Arbeiten voran, das ist gut. Ich freue mich, dass die ersten Kursteilnehmenden im Nautilusprojekt ihre erste Klausur erfolgreich absolviert haben, super! Diese Reise ist so spannend, am Sonntag starteten wir mit dem Kursteil über Carl Rogers, der verbunden ist mit Begriffen wir Kongruenz, Wertschätzung und Empathie.
Am Dienstag freue ich mich auf den Kneipp-Kurs an der VHS Kitzingen. Am 2. Kursabend werde ich auf die individuellen Wünsche der Kursteilnehmenden eingehen, damit jeder ein bisschen was an der Hand hat für die Winterzeit. Am Mittwoch werde ich an einem tollen Workshop im Berlin dabei sein zum Thema Zukunft der Arbeit und menschenzentrierte Führung – das wird sicher superspannend. Im Moment begleite ich viele Teams auf dem Weg in die Zukunft und so ein Workshop ist für mich eine großartige Möglichkeit, mein Wissen upzugraden.
Am Wochenende wird es nochmal sehr vielfältig. Am Martinstag starten wir in der Ausbildung für die Heilpraktiker für Psychotherapie mit dem Kapitel über Depressionen, ein Thema, das in diesen Tagen unglaublich wichtig ist. am Samstag endet für die angehenden Cardea-Therapeut:innen das erste Ausbildungsjahr, wir schließen den Block über Embodiment ab und starten dann im Dezember in unseren Teil „Systemische Arbeit“ mit Aufstellungen in Theorie und Praxis. Wow! Schon ein Jahr geschafft!
Am Sonntag findet dann der letzte Präsenzkurs in der Praxis statt, von 9 bis 16 Uhr widmen wir uns dem Thema „Wickel und Auflagen“. Von Wadenwickel bis Blasenauflage geht es um kleine einfache Hilfen für den Alltag. Wir befassen uns in Theorie und Praxis mit den Wickeln und schauen, wie sie angelegt werden und womit man wickeln kann. Wer mit dabei sein mag – gern. 110 Euro inklusive Skript und Verpflegung, Anmeldelink ist hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/wickelkurs/
Nächstes Wochenende beenden die angehenden Cardea:Therapeutinnen im zweiten Ausbildungsjahr ihren Kurs und präsentieren ihre Abschlussarbeiten. Damit wird die Cardeafamilie wieder um ein paar tolle Therapeut:innen reicher, wir freuen uns mit euch und sind gespannt auf eure Arbeiten!
Im Hintergrund laufen die Korrekturen zur Winter-Holunderelfe.
Wer in diesem Jahr noch aufstellen mag – am 11. 12. ist die letzte Möglichkeit, gern anmelden bei mir!
Allen einen freundlichen Start in eine spannende Woche.
Beate hat diesen farbstarken Kontrast im Bild festgehalten. Danke!
Abend wird es wieder,
Über Wald und Feld
Säuselt Frieden nieder
Und es ruht die Welt.
Nur der Bach ergießet
Sich am Felsen dort,
Und er braust und fließet
Immer, immer fort.
Und kein Abend bringet
Frieden ihm und Ruh,
Keine Glocke klinget
Ihm ein Rastlied zu.
So in deinem Streben
Bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben
Wahre Abendruh.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1798–1874
November 2020 – Annemarie hat über den Main Richtung Festung Marienberg fotografiert. Dankeschön für dein Bild!
„Mysterium Cordis“ – das tiefe Geheimnis des Herzens, von Mozen Foris. Dieses Kunstwerk hängt im Eingang der Klinik Arlesheim und lädt dazu ein, sich mit den vielen Herzensqualitäten zu verbinden. Das Herz ist mehr als eine Pumpe. Es ist unser Schlüssel zum Leben, unser Draht in die Zukunft und zu allem um ums herum.
Um Herzensqualitäten geht es uns immer in den Ausbildungen. Wir möchten eine sehr solide Lernbasis vermitteln, sauberes Arbeiten, Diagnostizieren etc., und dann gute Entscheidungen für die Wahl der passenden Therapie oder zusätzliches Konsil durch andere Therapeuten und Ärzte. Körper, Seele und Geist sind untrennbar verbunden. Die Idee der Therapeutika, in denen verschiedene Ärzte mit anderen Therapeuten für den Körper, die Seele, Kunst, Bewegung, Musik und vieles mehr zusammenarbeiten, um dem kranken Menschen von verschiedenen Seiten Angebote zu machen, damit er wieder gut bei sich ankommt in seiner Kraft, ist wunderbar. Der kranke Mensch, der an einem Ort alle Möglichkeiten findet, idealerweise in der Natur, um auch die Kräfte von Wald, Garten und frischer Luft zu erleben und damit wieder genesen kann.
Wir alle haben in den letzten Jahren mit Sicherheit viele Momente gehabt, in denen wir uns nicht ganz gesund, nicht in unserer Mitte gefühlt haben, Angst spürten, Sorge um die Zukunft. Alles andere wäre nicht glaubwürdig. Existenzsorgen, Umbrüche, die irritieren – wir alle erleben das täglich, der eine mehr und intensiver, der andere weniger.
Umso wichtiger, sich klarzumachen: es ist wichtig, für sich selbst gut zu sorgen. Herauszufinden, was das ist, was mich selbst gesund macht: Bewegung, Ruhe, beides? Eine andere Form der Ernährung? Rhythmus? Gespräche? Was immer es ist, was dich gesunden lässt: mach es. Nicht irgendwann, denn Gesundheit gibt es nur jeden Tag die, die dir an diesem Tag möglich ist. Sie ist nichts Festes, Stabiles, sondern möchte jeden Tag in deinem Bewusstsein sein, damit dein Körper einen guten Job machen kann und so eine stabile Heimat ist für deine Seele und deinen Geist.
Ein freundliches Wochenende mit Zeit für dich selbst!