Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.
Im Speisehaus am Goetheanum ist das leicht umzusetzen. Da wäre ich jetzt auch gern und würde einen wunderbaren Eisenkrauttee trinken und aus dem Fenster in die schöne Schweizer Landschaft schauen.
Die ersten Kandidaten, die wir begleiten durften, haben erfolgreich die Heilpraktiker für Psychotherapie-Überprüfung am Gesundheitsamt geschafft – herzlichen Glückwunsch, euch fleißigen Lernenden! Gut gemacht!
Im Nautilusprojekt steht unser zweiter Seminartag am Sonntag an mit dem Thema Carl Rogers. Das ist so ein wunderbares Thema, denn Rogers steht für Empathie, Wertschätzung und Echtheit, wir würden das Authentizität nennen. Rogers ist für mich keine rein therapeutische Technik, sondern eine innere Lebenshaltung. An einer gelingenden Kommunikation hängt so gut wie alles im Leben. Nicht wenige Menschen sehnen sich nach Echtheit anstelle potemkischer Dörfer, auch in der Persönlichkeit, im griechischen Theater die Maske, durch die die Stimme des Schauspielers durchdrang – per sonare heißt hindurchtönen. Bist du eins mit deiner Maske, also authentisch, oder zeigst du der Welt ein Gesicht, das dir nicht entspricht?
Ich freue mich auf das Wochenende mit den angehenden Heilpraktikern und den Menschen, die mit uns gemeinsam den Nautilusweg gehen.
Allen einen freundlichen Venustag!
Mehr Meer wär nicht schlecht. Theresa war für uns da. Danke!
Im traurigen Monat November war’s,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riss von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.
Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.
Heinrich Heine, 1797–1856, aus: Deutschland, ein Wintermärchen
Theresa hat einen weniger traurigen Herbsttag im Bild festgehalten. Danke!
Wenn die letzte Quitte zerkleinert ist, weiß ich, was ich geschafft habe. Quitten sind hart, das Kerngehäuse entfernen gleicht einem Abenteuer. Dörrautomat und Entsafter sind im Dauerbetrieb, ich darf nicht warten, der heiße Sommer sorgt dafür, dass das Obst in diesem Jahr nicht wirklich gut lagerfähig ist.
Wer selbst im Garten anbaut, erntet und einmacht, weiß – es ist nicht egal, wie das Klima ist, wir wochenlang Hitze ohne jeden Regen haben. Vieles in diesem Jahr hat im Garten nicht funktioniert: Bohnen, Erbsen, Salat, Kohlrabi – gut angefangen und trotz Gießen Exitus. Die Beerenernte gering. Jetzt schießt alles hoch, jetzt müssten wir im Garten anfangen mit Unkraut jäten, hacken und Boden aufbereiten, denn erst jetzt ist er so feucht, dass wir ohne Pickel durchkommen. Was wir im Kleinsten im Garten erleben, erleben die Landwirte im großen Stil. Nicht mal ein halber Zentimeter Humus (und der nicht giftfrei an vielen Stellen) ernährt die Menschheit. Ist uns die Verantwortung dafür bewusst? Wissen wir, dass die Sorge um den nährenden Mutterboden wesentlich ist und der Klimaschutz vor allen anderen Themen steht?
Wenn wir uns wieder an unser Menschsein erinnern, daran, dass keiner ohne den anderen auskommt, wir alle gemeinsam Aufgaben haben, die wir lösen dürfen, wir mit kleinlichem Streit aufhören, können wir unserer eigentlichen Berufung nachgehen: Hüter:innen des Planeten zu werden. Wir haben ihn nur geliehen.
Mutter Erde in der Praxis hütet derzeit die letzten Lampionblumen und Rosen aus dem Garten
Beim Kneippseminar an der VHS Kitzingen geht es um Balance im Leben. Wir werden für die Teilnehmenden kleine Pläne erstellen, was für ihre individuellen Themen wichtig ist und am ersten Abend viel erfahren über die fünf Säulen der Kneipptherapie. Ernährung ist eine davon. Die Tafel hängt im Kneipp-Museum in Bad Wörishofen.
Am Wochenende liefen die Korrekturen eines Sonderhefts der Holunderelfe, das den wunderschönen Titel Frauenkraft tragen wird und eine Vielfalt von Themen rund ums Frausein beinhaltet. Darauf könnt ihr euch freuen, das Heft wird zum Monatsende erscheinen.
Der letzte Präsenzkurs hier im Haus wird am Sonntag, 13. 11., von 9 bis 16 Uhr stattfinden – Wickel und Auflagen. Es macht viel Sinn, sich mit den alten Hausmitteln zu beschäftigen. Wer weiß, was in den nächsten Monaten kommen wird. Es ist nie verkehrt, sich gut selbst helfen zu können, finde ich. Wer Interesse hat, kann sich gern anmelden, hier euer Link: https://www.seelengarten-krokauer.de/wickelkurs/
Wer an einfachen Hacks für den Alltag interessiert ist: Im VHS-Seminar „In Lebensbalance mit Sebastian Kneipp“ gehe ich am Dienstag, 8. und 15. 11., jeweils um 19.30 Uhr auf gute Hilfen ein und am zweiten Abend werde ich euch für eure jeweiligen individuellen Fragen etwas zusammenstellen. Hier ist der Anmeldelink der VHS: https://www.vhs.kitzingen.info/programm/gesundheit.html?action%5B91%5D=course&courseId=581-C-22H37157KT&rowIndex=0
Allen einen feinen Wochenteilungstag!
Stephanies Waldfoto – die schöne Seite. Danke dir!
Bevor man die Welt verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, sie nicht zugrunde zu richten.
Paul Claudel, 1868-1955
Waldsterben. Stephanies Fotos zeigen uns meistens die atemberaubende Schönheit der Natur, doch mitunter auch ihre unfassbare Zerstörung durch viele Faktoren. Viele davon sind menschengemacht.
Anstrengungen! Allein das Wort löst Abwehr aus. Zu anstrengend. Wir hätten gern alles auf dem Silbertablett.
Das kleine Kind, das mit Mühe und zig Fehlversuchen stolz die ersten Schritte geht, hat sich gern angestrengt. Das Kind, das mit herausgespitzter Zunge die ersten Buchstaben malt, Worte zusammensetzt und erkennt, dass es lesen kann, radschlagen, auf Bäume klettern – es strengt sich gern an, weil es sieht, dass es etwas erreicht, Grenzen sprengt, die vorher bestanden.
Grit ist der Belag auf der Tartanbahn, der uns schneller macht. Grit bedeutet heute für uns Ausdauer entwickeln. Dranbleiben. Sich durchbeißen. Wir sind ein Volk von Aufgebern. Wenn etwas Mühe macht, winken wir ab, dabei macht erfolgreiche Anstrengung sehr stolz, zufrieden und glücklich, wenn wir etwas erreicht haben, was vorher nicht möglich schien.
Use it or loose it, heißt es in der Biologie. Wenn wir weder Muckis noch Hirn nutzen, baut sich alles ab. Das sehen wir gerade. Das Handy ist unser Suchtmoment. An diesem Wischkasten hängen wir, verbeugen uns vor ihm und schenken ihm unsere Aufmerksamkeit. Wie wäre es mit Natur – da draußen ist die Grafik ganz gut. Wie wäre es mit Bewegung – damit wir gesund müde werden anstatt ausgelaugt vom Angsthaben?
Ich strenge mich gern an. Manchmal erfolgreich, manchmal klappt es nicht. Nun, auch ich habe nicht mit drei Versuchen laufen und lesen gelernt, warum sollte es mit anderen Dingen anders laufen? Hab Mut, Dinge viele Male zu probieren. Mit jedem Scheitern wirst du besser. Im schlimmsten Fall im Scheitern. Dann machst du eben den Master of Desaster. Oder: du bist lebendig.
Allen einen freundlichen Dienstag.
Frost hat den Efeu in glitzernde Wunder verwandelt. Beate hat das entdeckt. Danke!