Yearly Archives: 2022

Felsenkraft

Sei wie ein Fels, an dem sich beständig die Wellen brechen! Er bleibt stehen, und rings um ihn legen sich die angeschwollenen Gewässer.

Mark Aurel, 121–180

Diesen mächtigen Fels hat Theresa in Australien entdeckt. Danke für das Foto!

Unsere Fähigkeit, wahrzunehmen

Dieses Jahr sind wir von der Sonne durchleuchtet, durchsonnt, durchglüht und durchwärmt, denke ich. Alle Sommerfreunde sind nun froh und schälen sich aus den letzten Jacken. Schade, dass wir die Kraft der Sonnenstrahlen nicht in uns speichern und nach Bedarf abrufen können in den kalten Monaten.

Die Bäume leiden sehr am Straßenrand. Die Säcke mit Wasser, die oft an den jüngeren Bäumen stehen, finde ich hilfreich. Die Stadtgärtner verstehen ihr Handwerk. Ich liebe es auf dem Weg zum Einkaufen an toll gestalteten kleinen Stückchen Grün vorbei zu kommen. Letzte Woche sah ich eine riesige Distel und eine Passantin, die einen Besenstielstecken dran befestigte, weil der bienenumsummte Blütenkopf so schwer war. Das sind Momente der Freude, wenn ich sehe, dass sich die Menschen verantwortlich fühlen für die Natur jenseits ihres Gartenzauns und den dürstenden Pflanzen oder den ungestützten zu Hilfe kommen.

Im Grunde ist es genau das, was Menschsein ausmacht – unsere Fähigkeit wahrzunehmen, wenn ein Lebewesen, egal ob Pflanze, Tier oder Mitmensch, gerade Unterstützung braucht und wir erleben eine tiefe Herzensfreude, wenn wir fragen, ob unsere Hilfe gewünscht und angenommen wird. Dann ist zwei Menschen geholfen: Dem, der Hilfe braucht ebenso wie dem, der Hilfe gibt. Martin Buber hat es so formuliert: „Der Mensch wird am Du zum Ich“. Und wenn wir aufgeweckte Iche sind, können wir ein wunderbar stärkendes Wir formen. Starke Iche sind nicht egozentrisch, sondern ruhen in der eigenen Kraft und wissen auch darum. Solche Bausteine für ein Wir tragen die gesamte Welt.

 

Nehmen wir noch die Geduld der Natur dazu, dann wird es rund, oder? Geduld hat es auch gebraucht auf dem Foto von Theresa aus Australien, um Steine in solche Formen zu verwandeln. Danke für dein Foto und gute Besserung zu dir!

Leuchten und wärmen

Der Wolkendurchleuchter:

Er durchleuchte,

Er durchsonne,

Er durchglühe,

Er durchwärme

Auch uns.

Rudolf Steiner

Danke an Theresa für das Foto aus Australien, bei dessen Betrachtung ich wirklich jedes Mal sofort den Steinerschen Wolkendurchleuchter im Sinn habe.

Wilde Tage

So eine spannende Woche ist das! Zuerst ging es um Neurotransmitter, enttäuschte Freundschaften und das Thema Essen. Dann folgt ein Teamcoaching einer Gruppe, die sich in einer sehr angespannten Situation befindet und – großes Schiff – kaum mehr manövrierfähig in den wilden Wogen der Herausforderungen dümpelt mit seekranker Besatzung drauf, die auch gerade lieber am ruhigen Strand wäre. Einzelcoachings stehen diese Woche an, die teilweise auf der Grenze zu therapeutischer Arbeit Fingerspitzengefühl brauchen. Jemand fährt zwei Stunden für ein Gespräch an – ich freue mich.

In diesen Tagen versuchen viele Menschen hier, Themen noch abzuschließen, denn traditionell ist bis Mitte September das Leben in Bayern nicht existent, weil alle in Ferien sind. und sich niemand für etwas entscheidet oder Neues beginnt. Das ist mir jedes Jahr ein wenig fremd. Am Donnerstag ist Neumond, also hohe Zeit, loszulassen, was wunderbar zum Ferienbeginn passt. Und dann sind wir eingeladen, den Kompass auf Neues auszurichten. So, wie der Gärtner im Winter überlegt, wie er die Beete bepflanzt, was er neben wen setzen wird und testet, ob die Samen noch keimfähig sind, um kein Fiasko zu erleben, legen wir jetzt, in der Hochzeit der äußeren Fülle, den Grundstein für die nun wieder einfacher werdende geistige Arbeit, die  massiv Schwung nimmt ab Michaeli, der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche, wenn sich die geistige Welt uns wieder intensiv zuneigt. Ich habe eine Menge vor im Herbst und das hilft mir, diese Wetterkapriolen auszuhalten, denn die Vorfreude ist eine mächtige Kraft!

Sigrids Foto zeigt eine bunte Blütenwiese. So, wie die Pflanzen auf dem Foto wild gemischt sind, sind wir Menschen auch. Ist es nicht schön, wie alles zusammenpasst? Ich habe am Wochenende einen riesigen Strauß geschenkt bekommen, gepflückt vom Feld mit allem drin, was man sich nur wünschen kann, Zinnien, Sonnenblumen, Rosen, Gräser und vieles mehr, alles bunt und wild. Herrlich. Die Mischung ist toll.

Der Herbst hält insofern gerade schon Einzug bei mir, weil im Hintergrund das Korrekturlesen der Holunderelfe läuft für das Herbstheft. Ich sags mal so: Auch hier jede Menge Vorfreude!

 

Allen einen tatkräftigen Marstag.

 

Danke an Sigrid für dein Foto dieser feinen Sommerwiese in voller Blütenpracht.

Wunderwelten entdecken

Am Wochenende hatten wir sehr, sehr tiefgehende Aufstellungen. Menschen mit großen inneren Nöten wurden von uns begleitet. Manches wurde erkannt, klar, fassbar gemacht, der Blickwinkel ein anderer. Angenommen sein, Verstehen, Erkennen und eigene Irrungen und Wirrungen wahrnehmen sind gute Schritte auf dem Weg, sich aus seinen eigenen Denkschleifen zu lösen. Aufstellungsarbeit ist Friedensarbeit – für die Systeme, weil Lasten der Vergangenheit zurückgegeben werden können, wo sie hingehören. Für die Menschen im System, weil sie Zusammenhänge wahrnehmen und ihr eigenes Erleben neu einordnen können. Wir beenden Aufstellungen immer mit dem Kraftteam für den oder die Aufstellende/n, damit ein tiefes Bewusstsein für die eigenen Ressourcen spürbar wird. Wir wissen oft gar nicht, wie stark wir sind. Ein sehr bewegender Samstag war das.

Am Sonntag war ein toller Übungstag für die angehenden Cardea-Therapeut:innen, die im November ihre Ausbildung beenden. Wir sind nochmal auf Erstgespräche eingegangen, haben verschiedene Aufstellungen intensiv geübt und das wichtige Thema Selbstschutz, Abgrenzung besprochen. Viele Fragen fanden Antworten und auch die Abschlussarbeiten wurden besprochen. Die Kursteilnehmer beenden ihre Ausbildung mit einer Arbeit zu einem Thema ihrer Wahl aus dem großen Feld der Therapie und präsentieren am Abschlusswochenende ihre Erkenntnisse. Auch das ist wunderbar und ein würdiges Ende für zwei gemeinsame Jahre.

Erstaunliche Nebenerkenntnis: Manchmal stellt man etwas auf  und sieht plötzlich, dass die Lösung auf einer anderen Ebene zu finden ist als der, auf der man schon lange kreist, weil wir oft verschiedene Bereiche in einen Topf werfen. Überraschende Aussage: „Oh Mann. Wenn ich gewusst hätte, wie einfach das eigentlich ist! Jetzt, wo ich es sehe, erkenne ich sofort, wo das Problem liegt.“ – Ja. Das ist manchmal so. Ebenen im Leben sind nicht immer scharf getrennt. Es braucht ein gutes Auge und ein immer feineres Hinsehen. Das bringt auch die Erfahrung mit oder eben – das Tun.

Am Wochenende wurde an mich die Frage herangetragen, ob ich nicht mal einen Kurs zum Thema Märchen machen kann. Märchen sind oft Bestandteil meiner Arbeit, weil sie so viele Tiefenwahrheiten enthalten, die auch für erwachsene Menschen sehr, sehr heilsam sein können. Eine schöne Idee und – Ja. Machen wir. Wenn Nautilus im Kasten ist, bin ich für neue Werke sehr bereit und danke für diese herrliche Idee.

 

Allen nun einen guten Start in die warme Woche!

 

Sigrid hat diesen Zwergeneingang im Wald entdeckt und vermutet einen „Mini-Bilbo-Beutlin“ dahinter. Ich finde, so ist auch Aufstellungsarbeit – du entdeckst ein magisches Tor, darfst eintreten und hinter dieser Tür findest du eine unfassbar großartige Welt voller Facetten wie Kristalle in einer Höhle. Danke für dein Foto!

Die Seele ist wie der Wind

Die Seele ist wie der Wind, der über die Kräuter weht, wie der Tau, der über die Wiesen sich legt, wie die Regenluft, die wachsen macht. Desgleichen ströme der Mensch ein Wohlwollen aus auf alle, die da Sehnsucht tragen. Ein Wind sei er, der den Elenden hilft, ein Tau, der die Verlassenen tröstet. Er sei wie die Regenluft, die die Ermatteten aufrichtet und sie mit Liebe erfüllt wie Hungernde.

Hildegard von Bingen, 1098-1179

Katja hat diesen erfrischenden Wasserfall entdeckt. Für alle, die heute Abkühlung brauchen können. Danke für dein Bild!

Lebensfragen lösen

Leonardo da Vinci hat da eine Ansage rausgehauen, die hat es in sich. Das Leben nicht zu schätzen ist eine weit verbreitete Angewohnheit. Es wird gejammert und geklagt, alles ist doof, schwierig und sonstwie tragisch, auf jeden Fall Drama.

An diesem Wochenende widmen wir uns in unseren Aufstellungen Fragen, die absolut in die Tiefe gehen. Wir dürfen Menschen begleiten, deren Leben von Schicksalsschlägen gezeichnet wurde. Die sich durchgebissen haben, die dem Leben jeden Tag gezeigt haben, dass sie es TROTZ ALLEM schätzen. Viele Menschen belegen die Erkenntnis: Es gibt auch postraumatisches Wachstum und das ist wunderbar, solche Menschen begleiten zu dürfen. Mit einer großen Gruppe dürfen wir dieses Mal aufstellen, denn die Cardea-Therapeuten, die im Dezember ihren Abschluss feiern, bekommen Besuch von der Gruppe, die seit letzten Dezember fertig ist – Alumni und derzeitige Teilnehmer ergeben ein großes Kraftfeld. Da ist viel Austausch und voneinander lernen möglich. Ist das nicht wunderbar? Am 18. September sind unsere nächsten Aufstellungen, wer da gern mit dabei sein mag,  sollte sich jetzt schon anmelden.

In der nächste Woche freue ich mich auf einige Coachings – ein großes Team möchte Begleitung auf dem Weg, Vergangenes abzuschließen, um sich ganz neu für die Zukunft aufzustellen und jemand möchte ein Coaching, um einem drohenden Burnout gut entgegen treten zu können.

Viele Begegnungen in der Praxis hinterlassen in diesen Tagen tiefen Eindruck, weil es oft sehr, sehr heftig ist, was Menschen tragen und erlebt haben. Es sind auch viele Menschen dabei, die schwere und schwerste körperliche Erkrankungen haben und von mir im Seelischen Unterstützung auf ihrem Weg haben wollen. Das ist oft so tiefgreifend und berührend, was da an Gesprächen entsteht über den Sinn des Lebens, die Kunst des Lebens und die Kunst des Sterbens.

Beides – Kunst des Lebens und Kunst des Sterbens, ars vivendi und ars moriendi, werden auch in der Nautilusausbildung ab September Thema sein, denn wenn wir das Sterben nicht üben, sind wir nicht bereit, wenn es so weit ist. Und wann das ist – wer weiß es? Mitten im Leben stehen wir im Tod, keiner kennt die Stunde. Insofern  hat da Vinci Recht – das Leben schätzen ist wichtig.

Allen ein gutes Wochenende. Für die Schulkinder bricht dann die letzte Schulwoche hier in Bayern an – schafft es gut! Und dann ab mit euch in die wohlverdienten Ferien.

 

Danke an Steffi für dieses himmlische Bild. Ist das nicht unfassbar, wie die Wolken diese Woche am Himmel standen?

Zauberwort-e

Das Zitat von Steiner: „In jedem Einzelnen, das man seelisch-geistig an dem Kinde und mit dem Kinde vollbringt, greift man gesundend oder schädlich in sein Leibesleben ein“ war das Schlusswort in einem Kindergartencoaching am Mittwoch. Ein spannender Tag, nicht nur wegen der großen Hitze (ich bin ja bekennender Nebel- und Regenfan). Ein Team hat um Unterstützung gebeten und das finde ich toll – das machen in der Regel nur Teams, die sich grundsätzlich viele Gedanken über ihre Arbeit, ihr Miteinander und ihren pädagogischen Ansatz machen. Ich bin viel in Kindergärten unterwegs, ganz unterschiedlichen Einrichtungen und unter verschiedenen Trägerschaften. In Kindergärten kommt seit der Pandemie viel zusammen und das war auch ein wichtiges Thema der gemeinsamen Arbeit.

Kommunikation ist das Zauberwort und immer wieder ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir oft die Appellohren offen haben – wir betrachten eine Ansage als Befehl, etwas zu erledigen. Schnell fühlen wir uns angegriffen, wenn jemand „komisch guckt“ oder es fehlt an Wertschätzung untereinander. Wir reden zu viel über Unwesentliches und lassen außer Acht, was wahrhaft wichtig ist. Aus Angst, nicht mehr gemocht zu werden, fressen wir was in uns hinein und es platzt an der falschen Stelle hoch.

Bei dem Coaching ging es nicht nur um das Team an sich, sondern auch um die Frage, wie Erzieher:innen mit Eltern umgehen. Kinder werden krank gebracht, sie haben Fieber (und ein Medikament dagegen bekommen, das an sich ist schon hinterfragbar), sich nachts erbrochen – das geht nicht von alleine weg und schon gar nicht im Kindergarten, wo dann viele angesteckt werden können. Auf der anderen Seite haben wir alleinerziehende Eltern, die nicht „schon wieder“ daheim bleiben können, weil Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit gefühlt 200 Tage im Jahr krank sind. Ein Immunsystem muss auch erst trainieren.

Erziehungsarbeit wird auf die Institutionen übertragen – das kann kein Kindergarten leisten, auch Schulen sind keine Reparaturanstalten für zuhause nicht erfolgte Erziehung.

Auf der anderen Seite haben wir überforderte Eltern im Spagat zwischen Arbeit, Familie und dem Leben insgesamt. Sie haben sich das Elternsein oft anders vorgestellt, mehr mit ruhigen netten Babys statt Schreikindern, Schlaf statt durchwachter Nächte und dass sich das Kind in ihren Rhythmus fügt – das tut es aber so gut wie nie. Der Chef macht Druck, Großeltern leben 500 km weit weg, sie sind oft auch alleinerziehend.

Drei Seiten kommen zusammen: Eltern am Limit, Erzieher am Limit und Kinder, die in den ersten sieben Lebensjahren „Das Schöne, das Wahre und das Gute“ erleben sollen.

Eltern dürfen Hilfe annehmen, wenn sie nötig ist. Sie brauchen Ermutigung und Unterstützung. Erziehende in Institutionen ebenso, denn sie leisten in diesen Jahren Meisterliches. Und die Kinder brauchen allen Schutz der Welt, denn sie sind in eine komplexe Zeit hineingeboren.

Ich bin so dankbar, wenn ich in Kindergärten coachen kann – es ist eine Ermutigungsarbeit. Wir gehen mit dem Blick weit über die zwischenmenschlichen Konflikte und richten den Fokus wieder auf das, was wirklich wichtig ist: das Kind. Diese Wundertüte, aus der es sein ganzes Leben Dinge auspackt, wenn es in diesen wichtigen Kleinkindjahren lernen durfte, dass es eine Wundertüte ist und kein Paket, das von A nach B verschoben wird, damit es aufbewahrt ist.

Wer immer sieht, dass Eltern in der Umgebung gestresst sind – fragt, ob Unterstützung gebraucht wird. Wenn eine berufstätige Mama mal alleine in Ruhe den Wocheneinkauf machen kann und weiß, dass die Nachbarn mit dem Kind Apfelküchle backen, ihm zeigen, wie man einen Fahrradschlauch flickt oder einfach nur auf ein Baby achtgeben, hilft das. Dem Kind, der Mama/dem Papa und der Person, die hilft. Dann entsteht Kontakt, Gemeinschaft, Verantwortung mit- und füreinander.

In Afrika heißt es: Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf. – Was, wenn wir auch in den Städten aus Herzensliebe „Kinderdörfer“ entwickeln, um gemeinsam diese wichtigste Aufgabe einer Gesellschaft zu stemmen: sich um die Entwicklung einer guten Zukunft zu bemühen?

Allen einen liebevollen Venustag.

 

Sigrid hat diesen Flieger am Meer fotografiert. Für alle, die in diesen Tagen manchmal auch gern am Meer säßen und einfach nur Vögel angucken wollen. Danke für das Foto!

 

Gesundend oder schädigend

In jedem Einzelnen, das man seelisch-geistig an dem Kinde und mit dem Kinde vollbringt, greift man gesundend oder schädlich in sein Leibesleben ein.

Rudolf Steiner, GA 36, S. 286

Stephanie ist diese Wandbemalung in Berlin aufgefallen. Danke für dein Bild!

Kühlungstipp

Am Dienstagabend war die letzte VHS-Veranstaltung in der Alten Synagoge Kitzingen für mich vor der Sommerpause in Bayern. Es war gut warm und das Thema „Spitze gegen Hitze mit Sebastian Kneipp“ perfekt. Die Kursteilnehmer berichteten von ihren Erfahrungen nach einer Woche Kneippanwendungen. Wenn ich höre „die Beine sind viel leichter“, „besser geschlafen“ nach wenigen Anwendungen, weiß ich – es sind die schlichten Dinge, die gut helfen.

An diesem Abend ging es um die Bereiche Bewegung, Heilpflanzen, Ernährung und Lebensordnung. Ein schöner Austausch, ehe wir an die Ganzkörperwaschung gingen. Alle waren überrascht, dass Kneipp angegeben hat, die solle nicht mehr als eine Minute dauern. Wie kurz die Anwendungen im Grunde alle sind!

Eine Schüssel mit kaltem Wasser (und eventuell einem kleinen Schuss Apfelessig) wird ins Schlafzimmer gestellt. Wenn man nachts nicht schlafen kann (Hitze ist oft ein Problem), kann man kurz aufstehen und eine Ganzkörperwaschung vornehmen. Das geht fix. Nicht abtrocknen, sondern sofort wieder ins Bett gehen, der Körper wird damit gut fertig. Das kann man auch drei, vier Mal in der Nacht machen, das kühlt und zieht das Gedankenkreisen aus dem Kopf, wenn man erst den Oberkörper und dann den Unterkörper wäscht. Gemeinsam haben wir die Abläufe geübt. Sie sind allesamt nie kompliziert bei Kneipp. Unser Bodysplash mit Aloe Vera Gel, Weingeist und Pfefferminzhydrolat kühlte angenehm die Beine und den Nacken, so konnten alle gut gelaunt dem Kurs folgen und das bei der Wärme! Zauberkraft der Pflanzen.

Auf der Heimfahrt war ein schöner Abendhimmel zu sehen mit dem letzten Leuchten der untergehenden Sonne und das um 22 Uhr. Dankbar sind wir nach Hause gefahren, dankbar für gute Begegnungen, die Möglichkeit, einfache Hilfen weiterzugeben und sich in einer liebevollen Runde auszutauschen.

Ein Kindergarten-Teamcoaching steht auf dem Plan und am Wochenende haben wir einen Kurs im Haus mit Aufstellungen und intensivem Üben für die angehenden Cardea-Therapeuten, die ihre Vorgängergruppe zu Besuch hat und lernen kann von den „alten Hasen“. Das wird schön (warm). Jeder Tag hat seine Vorfreude, wie wunderbar.

 

Allen einen freudigen Jupitertag, der als Bringer des Frohsinns gilt. Hast du heute genug frohen Sinn? Falls nein – was würde dir helfen, dass du wieder frohen Sinnes bist? Anbei ein paar fröhliche Grüße.

Schlicht und hilfreich

„War richtig gut, ich war so wach und klar. Mensch, das mit der Bewegung ist manchmal gar nicht so dumm“. Ich habe mich gefreut, diese Worte am Morgen zu lesen. Da ist jemand auf einem superguten Weg zu sich selbst und der eigenen Kraft, so darf es sein.

Die Ausgangssituation: Sehr stressreiche Lebenslage. Ein Berg an wichtigen Prüfungen voraus. Parallel Umzug, Todesfälle und viele andere Dinge, die Energie ziehen. Was haben wir gemacht?

Rhythmus in den Alltag eingeführt: sehr regelmäßig aufstehen und schlafen gehen

Viel trinken, statt Kaffee grünen Tee, Früchtetee und Wasser

Schlaf, Schlaf, Schlaf („dazu habe ich keine Zeit!“ – „Du hast keine Zeit, weil du NICHT schläfst.“)

Knackige Lerneinheiten, danach Pause mit Bewegung an der frischen Luft

Systematik im Lernen, angepasst an den Persönlichkeitstyp (es gibt Menschen, die lernen durch lesen, hören, schreiben, bewegen, oft sind wir Mischtypen. Berücksichtigt man die bevorzugten Kanäle, ist das Lernen wesentlich effektiver)

Bewegung, Bewegung, Bewegung

Auszeiten vom Lernen, damit das Gehirn den Lernstoff gut verpacken kann

Struktur im Tag, im Arbeiten, im Denken

Freudige Dinge als Belohnung einplanen

Freundschaften nicht vernachlässigen

Natur, Natur, Natur

Nicht jammern. Nicht mit sich diskutieren „Aaaaaaber ich find den Stoff so doof zum Lernen“ und keine Zeit vergeuden mit Schwachsinn („Soll ich nicht doch das ganz andere Lernsystem probieren?“ Never change a winning team. Änderungen sind okay in Ruhezeiten, wenn man erkennt, dass man eventuell ein totes Pferd geritten hat).

That’s it.

 

Die wahrhaft hilfreichen Dinge sind oft schlicht. Sie beruhen auf gesundem Menschenverstand, Ruhe, Freundlichkeit und jemandem, der den Mut hat, das genau so zu benennen und liebevoll ans Herz zu legen.

 

Freiheit, heute: In Basel

Es hebt die Freiheit singend ihre Fahne.

Friedrich von Schuller, 1759–1805

Das Wilhelm Tell-Zitat zu einem Foto von Basels Rathaus ist overdosed, ich weiß. Dennoch – Stephanie war in meiner Lieblingsstadt unterwegs und schickt uns dieses Foto! Danke!