Yearly Archives: 2022

Hallelujah!

Man erzählt, dass jüdische Gelehrte im dritten vorchristlichen Jahrhundert gebeten wurden, das Alte Testament aus dem Hebräischen ins Griechische zu übersetzen. Im Hohelied Salomons (8,6) gab es eine spannende Herausforderung im Text, denn das Wort, das die Gelehrten suchten, um das Wort „Liebe“ zu übersetzen, existierte im damaligen Griechischen noch nicht. Dort gab es viele andere Worte für Liebe, aber kein entsprechendes für die besagte Stelle. So entstand das Wort Agape. Agape meint die bedingungslose, vollkommen freilassende Liebe, im eher metaphysischen Sinn.

In der deutschen Sprache gibt es das Wort Liebe mit ebenfalls unglaublich vielen Bedeutungen. In anderen Sprachen existieren dafür viel mehr Begriffe als bei uns. Was Liebe inhaltlich meint, hängt eng vom sozialen und historischen Kontext ab, in dem das Wort verwendet wird.

Auf das alles gestoßen bin ich bei einer Recherche zum Wort Halleluja, das ich in einer Übung bei einem Coaching in der Eurythmievariante verwenden will. (https://www.youtube.com/watch?v=S1y0omZjAco, beeindruckend dargestellt von Aga Szostakowska) Dort dient es dem „zu mir selbst kommen“ und auch dazu, den Raum, der viele negative Energien enthalten kann, zu klären, reinigen und zu befrieden und damit auch jedes Lebewesen in diesem Raum. Das Halleluja ist eine wunderbare Form der sichtbar gemachten Sprache und tief bewegend, wenn man in die Buchstaben eintaucht. Im ursprünglichen Kontext war „Hallelujah“ ein Freudengesang.

In meiner Arbeit, sei es in meiner Praxis oder im Coaching, setze ich gern Eurythmie ein, ich arbeite auch begeistert mit Teams mit verschiedenen Texten und Bewegung wie z.B. auf den wunderschönen Text Goethes aus dem West-Östlichen Diwan „Im Atemholen sind zweierlei Gnaden“. Wenn wir uns gemeinsam als Gruppe aufeinander zu und voneinander wegbewegen, wird ohne großes Geschwätz klar, dass Kommunikation im Grenzbereich zwischen mir und dir stattfindet getreu Martin Bubers Aussage: „Der Mensch wird am Du zum Ich“. Mit einer Gruppe gemeinsam solche Bewegungsübungen durchführen bedeutet, den Körper wach zu machen und sich zu erinnern, damit sich auch das Herz, die Seele des Menschen daran erinnert, was er längst weiß: Wir sind alle aufeinander angewiesen.

In der Bewegung „zueinander“ und „auseinander“ wird nicht nur der Atemprozess deutlich, sondern auch, dass wir alle permanent ein Bewusstsein für diesen Raum zwischen uns haben dürfen. Wer diesen Raum zwischen Menschen, Herzen, Seelen und Geist erkennt, gewährt und heiligt, erfährt Heil-ung im Sinne von Ganzwerden. „whole“ im Englischen und „Heilung“ liegen eng beieinander. Heilsein bedeutet Ganzsein.

Sprache ist so unglaublich. Die Verbindung von Sprache und Eurythmie, sichtbar gemachte Sprache, ist ein Geschenk. Allen einen bewegten und tatkräftigen Dienstag.

 

Steffi hat dieses wunderbare Sommerbild gemacht. Danke!

DEIN JAHR

Interessieren dich folgende Themen:

  • Salutogenese (Verständnis, Sinn, Machbarkeit)
  • Mindset
  • Respekt, Achtung, Wertschätzung (Carl Rogers)
  • Seelenhygiene
  • Die Kunst gelingender Gespräche
  • Stille
  • Meisterschaft (Der Weg ist das Ziel)
  • Lücke zwischen Ist und Soll
  • Labyrinth des Lebens
  • Unsere Sinne und ihre Bedeutung
  • Achtsamkeit
  • Liebende Güte
  • Schattenarbeit
  • Wie funktioniert dein Gehirn?
  • Blockaden und Probleme
  • Integrales Denken
  • Spiral Dynamics
  • Kommunikations-ABC
  • Spiritualität
  • Energie und ihre Frequenzen
  • Flow!
  • Werte
  • Kunst des Lebens – Kunst des Sterbens
  • und viele mehr?

Dann hast du gerade den Lehrplan zu unserem Nautilusprojekt entdeckt.

Das (und viel mehr) sind Themen auf unserer Reise.

Ein Jahr für dich.

Entwicklung – deine eigene. Entfaltung – was in dir steckt entdecken.

52 Wochenlektionen (online)

13 Kurstage (online)

Gemeinsam mit deinen Buddys.

Ein Jahr für dich.

Kickstart: 25. September

Alle Infos, Termine, Kosten hier: www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

Von Ernten und Energien

Geibel schildert ein Gefühl, das wir auch als Kinder öfter hatten – Hitze. Früher war sie heiß und trocken und in meiner Erinnerung waren die Sommer lang, voller aufgeschürfter Knie und blutiger Zehen, weil wir es immer wieder geschafft habe, darüber zu stolpern, da stets barfuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Einen Donnergott mit höchst negativen Folgen des Regens auf ausgetrocknete Böden brauche ich nicht unbedingt, es muss nicht sein, dass noch mehr Leid entsteht.

In Jahren, in denen man gewillt ist, besonders viele Vorräte anzulegen, geschieht es oft, dass die Ernte schlecht ist in vielem, so wird das auch in diesem Jahr sein. Das Getreide wird eingefahren und die Ernten sind nicht groß. Hier in der Nähe ist ein Maisfeld, da ist nicht mal die Hälfte der Saat aufgegangen. Der Bauer, der Sonnenblumen gesät hat, die wunderbar auf dem Feld leuchtend stehen und die Sonne grüßen, bereut das vermutlich auch inzwischen, denn das halbe Feld ist schon abgeschnitten. Menschen betrachten das Hab und Gut anderer heute oft als ihr Eigentum, das sie ungefragt und nicht zahlend nehmen dürfen. Selbst aus unserem Garten werden Dinge einfach mal abgeerntet, weil wir keinen Hochsicherheitszaun mit Alarmanlage haben. Ich finde das bedauerlich, weil es eine schlechte Kinderstube plus mangelnden Respekt vor dem Gut anderer belegt, die dafür auch hart arbeiten müssen.

Seit einigen Tagen denke ich über Pierre Theilhard de Chardins Begriff der Noosphäre nach, das ist die Schicht um die Erde, die von unseren Gedanken genährt wird. Ich überlege, ob diese Einflüsse, die wir den ganzen Tag in den Kosmos geben, nicht auch Einflüsse auf Wettergeschehen haben können. Die Metereologen würden das mit Sicherheit für Blödsinn erklären, aber Energien, die man nicht sehen oder messen kann, sind auch Energien. Seit 2020 schicken wir Angst, Not, Sorge und sehr viel Negativität in den Kosmos durch unsere Gedanken. Wie wäre es mit Ruhe und Freundlichkeit uns selbst und anderen Menschen gegenüber? Mit Hoffnung und dem Wissen, dass neun Milliarden Kreativgenies durchaus in der Lage sind, eine Menge an Gutem auf die Erde zu bringen? Probieren wir es mal? Allen einen guten Start in die neue Woche!

 

Steffi hat am See entdeckt, dass auch Libellen durchaus wissen, dass man heutzutage eine gute Landingpage braucht 🙂 Danke für dieses tolle Foto!

Wolkenlose Bläue hängt

Von des Sonnengotts Geschossen

Liegen Wald und Flur versengt,

Drüber, wie aus Stahl gegossen,

Wolkenlose Bläue hängt.

In der glutgeborstnen Erde

Stirbt das Saatkorn, durstig ächzt

Am versiegten Bach die Herde,

Und der Hirsch im Forste lechzt.

Kein Gesang mehr in den Zweigen!

Keine Lilie mehr am Rain!

– O wann wirst du niedersteigen,

Donnerer, wir harren dein.

Komm, o komm in Wetterschlägen!

Deine Braut vergeht vor Weh

– Komm herab im goldnen Regen

Zur verschmachtenden Danae!

Emanuel Geibel, 1815-1884

Bunte Ballone zieren die Würzburger Schustergasse. Sigrid hat sie für uns fotografiert. Lieben Dank!

Die Hitliste im Juli

Offene Augen, geschlossener Mund – das ist Hermann Löns‘ Rat, um geheime Dinge zu erfahren. Ich füge gern ein offenes Herz und offene Hände hinzu. Dann erfahren wir alles.

Es ist viel los in den Tagen vor den Sommerferien. Alle rennen wie gedopt durcheinander. Flüge werden gestrichen, Zugtickets als Ersatz führen in volle Züge. Jeder will noch schnell was und alles sofort. So ist das dann. Die anderen, die jetzt nicht bald Ferien haben, fragen: „Wie schaffen wir die Hitze nächste Woche?“ oder „Jetzt hauen alle ab und ich steh mit dem Berg an Arbeit hier rum“ und sind auch nicht weniger hektisch.

Noch nie habe ich in der Praxis so viele Termine verschieben müssen wie im Moment – viele sind krank, erkältet, mit Corona befasst, es kommt was dazwischen oder Termin verdaddelt „weil gerade so viel los ist“. Ich finde es sehr gut, wenn kranke Menschen daheim bleiben und andere nicht anstecken, egal, was sie haben. Brechdurchfall muss auch niemand haben, finde ich. Im Notfall kann man Termine auch mal online machen, wenn die Hütte brennt, aber es jemandem nicht gut geht. Wir sind flexibel.

Ich habe in den letzten drei Monaten eine Strichliste gemacht, was ich derzeit am häufigsten höre. Hier das Ranking:

– Ich bin fix und fertig und weiß nicht so genau, warum.

– Ich habe Angst vor der Zukunft.

– Lohnt sich doch eh alles nicht mehr.

– Für was denn? Ich fühl mich eh verarscht.

– Hab ich echt keinen Bock mehr drauf. Auf nix.

 

Ernsthaft?

Wir haben einen unfassbar großartigen Planeten. Wenn ihr jetzt die wilden Möhren blühen seht – schaut euch die Blüte mal an. Das kann keiner von uns nachmachen, oder? Die Natur gibt sich so viel Mühe für ein Pflänzlein am Wegrand und du glaubst, mit dir hat sich keiner Mühe gegeben?

Tierarten verschwinden. Wälder sterben. Meere ersticken. Raubbau am Boden, der uns nährt.

Doch auch: Kreative Köpfe weltweit, die gute Ideen haben, wie wir diese Themen gut angehen können.

Klimakatastrophe.

Doch auch: Erneuerbare Energien, intelligente Menschen, die an besten Lösungen arbeiten, die die Umwelt nicht belasten und vielleicht sogar selbst gemacht werden können und Menschen, die dazu motivieren, das eigene Konsumverhalten zu überdenken.

Marode Systeme.

Doch auch: Ideen, wie wir aus der vorherrschenden Egozentrik in ein gutes Wir kommen können, bei dem wir Individualitäten wertschätzen und Gemeinschaft als notwendig erkennen. Gemeinschaft meint für die Zukunft eher, globale Teams zu haben. Irgendwo auf diesem Planeten ist immer jemand, der eine Idee hat, die einen wichtigen nächsten Schritt ergibt. Wenn wir gemeinsam versuchen, die Themen anzugehen, werden wir wesentlich erfolgreicher sein. Dem steht entgegen, dass jeder seine Pfründe sichert und sein Schaf im Trockenen haben will. Das trockene Schaf nutzt gar nix, wenn es kein Futter mehr findet oder im Hochwasser ertrinkt.

 

Es ist viel zu spät, um Pessimist zu sein. Es ist überflüssig, sich über Leylasongs aufzuhauen, stattdessen sollten wir uns lieber gegenseitig ermutigen und ermächtigen, unser Wissen, unser Licht, unsere Fähigkeiten auf den Scheffel zu stellen und in den weltweiten Topf der Talente zu werfen.

 

Was ist DEIN Anteil für den Topf der Talente? Wenn du das noch nicht weißt – keine Sorge. Findest du. Unter anderem wird das ein Thema sein beim Nautilusprojekt, DEM Ermutigungsprojekt für alle. Ein Jahr für deine Entwicklung. Was ist ein Jahr? Stell dir vor, du hättest letztes Jahr angefangen und wärst jetzt auf einem ganz anderen Level – also, mach gern mit! www.seelengarten-krokauer.de/Nautilus/

 

Allen ein freundliches Wochenende. Und viele feine Kräuter für eure Wasserkaraffen, Teekannen und was euch wohl tut.  Vor allem noch guten Schlaf, wenn es wirklich so heiß wird wie angesagt (Metereologen irren auch immer mal), denn das wird wirklich schlechter, wenn es nicht abkühlt.

 

Sigrid hat die Deichreiter entdeckt. Es ist vermutlich etwas sehr Besonderes, am Meer reiten zu können.

Danke für dein Foto!

Geheime Dinge

Lass deine Augen offen sein,

geschlossen deinen Mund,

und wandle still.

So werden dir

geheime Dinge kund.

Hermann Löns‘ Grabinschrift, 1866–1914

Katja hat diesen feinen stillen Ort in der Natur entdeckt und fotografiert. Herzlichen Dank!

Gib nicht zu schnell auf!

Marie von Ebner-Eschenbachs Aussage, dass auch der kleinste Hügel die Aussicht auf einen Chimborazo verdecken kann, hat was. Der Chimborazo ist ein erloschener Vulkan in Ecuador. Er ist deshalb berühmt, weil er durch seine Äquatornähe und der Höhe von 6263 Metern der Punkt auf der Erdberfläche ist, der am weitesten vom Mittelpunkt der Erde entfernt ist. Das nutzt einem Chimborazo allerdings wenig, wenn man seine Höhe bewundern mag und die Aussicht ist verdeckt – von was auch immer.

Ich mag das Zitat aus einem Grund, den Marie von Ebner-Eschenbach vermutlich nicht gemeint hat.  Wenn wir uns ein großes Projekt vornehmen, gewaltig, gewagt, eine extreme Dehnung der Komfortzone, ist das wie ein Chimborazo.  Gehen wir los, sind wir motiviert. Unterwegs ereilt uns das Leben – hier kommt was dazwischen, da ein Knüppel zwischen den Beinen, dort stellt sich raus, dass wir einen mächtigen Umweg gehen müssen und irgendwie verlieren wir unterwegs nach dem Verlust des Honeymoonfeelings (yeah! Ich geh für meine Ziele!) den Chimborazo, den wir besteigen wollen, aus den Augen, weil die Widerstände sich zu einem Hügel aufgehäuft haben, hinter den wir nicht mehr schauen können. Auf deutsch: Wir geben manchmal ohne es zu wissen kurz vor dem Ziel auf. Vielleicht wäre es noch eine Biegung, noch eine Anstrengung, doch wir  geben auf und merken es nicht, wie knapp das war.

Deshalb Einladung an dich: Wo verfolgst du ein echt großes Ziel, das schwer zu erreichen ist? Wo hängt dir die Zunge meterlang raus und du bist schon fix und alle, kein Ziel mehr in Sicht, weil alles hinter Nebelwänden hängt und die Hoffnung auch schon gegangen ist? Stell dir vor, es sind nur noch wenige Meter im Nebelmeer und du siehst das Gipfelkreuz oder in dem Fall den Vulkankrater! Du hast es geschafft! Mache in so einer Phase langsam und setze achtsam weiter einen kleinen machbaren Schritt vor den nächsten. So magst du vielleicht nur langsam vorankommen, aber sicher und garantiert. Und jenseits der Nebelberge wartet die Sonne auf dich. Nur Briefe gibst du ab sofort noch auf im Leben, okay?

Und falls du vorhast, durchzustarten nach dem Durchschnauf des Sommers: www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

 

Allen einen liebevollen Freitag.

 

Für die, die Pause brauchen wenigstens optisch – Theresa war am Strand und hat ein Bild mitgebracht. Dankeschön!

Highlights im Alltag

Schön war es am Dienstagabend in der Alten Synagoge in Kitzingen beim ersten Kneippabend zum Thema Hitze. Wer war Sebastian Kneipp? Warum wirkt Wasser und vor allem – wie wirkt es eigentlich, was sind die Hintergründe, weshalb ein Gefäßtraining, jetzt begonnen, im Herbst zur Virenzeit hilfreich sein kann, wie kommen wir gut durch heiße Tage und installieren gute Gewohnheiten?

Ein feiner Kreis hat sich zusammengefunden, das hat sehr viel Spaß gemacht, mit der Gruppe zu arbeiten. Am nächsten Dienstag folgt Teil 2 und da schauen wir nach der Säule Wasser auf die weiteren Säulen der Ordnungstherapie: Ernährung, Bewegung, Heilpflanzen und Lebensordnung und was aus diesen Bereichen bei Hitze gut hilft. Wir richten den Blick auf einfachste Anwendungen, denn nur das  macht man dann auch daheim.

Die Vorbereitungen für ein Kindergartencoaching laufen und für das Coaching eines Schulleitungsteams, das sich Gedanken macht über die Frage: Wohin wird sich unsere Schule in der Zukunft entwickeln? Das sind tolle Fragen, mit denen ich mich befassen darf und ich freue mich sehr.

Am 15. Juli läuft der Frühbucherrabatt für das Nautilusprojekt aus, wer sich da noch ein bisschen was sparen mag, sollte sich bis Freitag anmelden. Wir freuen uns auf alle, die mitgehen, egal, ob im Bereich Cardea-Therapie®, im neuen Bereich Cardea-Coaching® und im Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Wir werden eine tiefgehende, spannende und herausfordernde Zeit miteinander haben, die uns gut aufstellt für die Herausforderungen, die auf uns zukommen werden.

Wir wünschen allen einen freudigen Jupitertag mit guten Begegnungen unter dem Vollmond.

So ein großes Echinaceabeet – das wäre es. Dann könnte man doch eine Tinktur ansetzen für den Winter zur Stärkung des Immunsystems. Ich habe eine Pflanze mit drei Blüten und die werden heiß begehrt von den Insekten, da wird keine Tinktur daraus werden. Das Beet habe ich in Bad Wörishofen im Kurpark entdeckt.

Cool, Mann!

In einem halben Jahr ist Dreikönig schon vorbei und je nach Wetterlage könnte es dann so im Garten aussehen. Das nur für alle, die gerade an Hitzeschaden leiden und stets über das Wetter meckern. Was ändert das? Am Wetter nichts, an der Stimmung sehr viel.

Es macht richtig Sinn, jetzt gut aufs Trinken zu achten, sich Wassermelonen zurecht zu schneiden, Gurken auf den Tisch zu bringen, eine feine kalte Tomatensuppe ist nicht schlecht und warmer Pfefferminztee kühlt von innen. Der Kopf muss geschützt werden. Wer Bauarbeiter vor dem Haus hat – jeder freut sich jetzt über ein Glas Wasser und einen Sonnenschirm zum Drunterstellen. Den hat unser frisch gepflanzter Apfelbaum auch bekommen, er leidet sonst an Sonnenbrand.

Vorsicht vor Hitzschlag – das ist wichtig, wenn jemand mit dem Rad unterwegs ist. Der Fahrtwind täuscht Kühle vor. Ab in den Schatten und wenn das nicht machbar ist – Kopfbedeckung und Sonnenschutz (kühler Waschlappen). Vorsicht vor Klimaanlagen, empfindliche Menschen bekommen schnell eine Erkältung. Und nicht kalt duschen, sondern lauwarm. Sonst heizt der Körper, um die Kälte auszugleichen, was vermutlich nicht deine Absicht war. Wichtige Arbeiten in die Morgen- und Abendstunden legen. An die Tiere denken mit Wasserbehältern für Bienen und andere fleißige Insekten, Vögel und alles, was Durst hat.

Ansonsten gilt: Ob du das gut findest oder nicht: Es geht vorbei. Wichtiger ist, sich Gedanken zu machen, weshalb das so ist. Klar ist es im Sommer warm und im Winter kalt, wenns gut läuft. Aber Extreme sind immer bedenkenswert. Was ist unser eigener Anteil daran und wie können wir das verändern? Geht das überhaupt noch? Wichtige Fragen.

 

Kommt alle gut durch die Hitzewelle. Schaut gut auf ältere Nachbarn, die alleine leben, damit sie vielleicht Ansprache haben um zu sehen, ob sie genug getrunken haben. Sie leiden ebenso wie die Kleinsten und alle Menschen mit Krankheiten sehr unter großer Hitze.

 

Sigrid hat das feine Winterfoto gemacht. Wenns dann schneit, dürfte das auch vielen wieder gegen den Strich gehen. Deshalb hier ein Bild zur innerlichen Abkühlung. Danke dir, Sigrid!

Lauschen und wachsen

Wenn der Sommer sich aufschwingt zu hohen Temperaturen reicht das Denken manchmal wirklich nur einen Grashüpferhupf weit. Ist das nicht ein wunderschönes Wort? Grashüpferhupf. Ringelnatz malt Bilder mit seinen Worten und jeder kann nachfühlen, was er meint. Wobei die Sache mit der Mundharmonika nicht mehr ganz so weit verbreitet ist. Wir konnten das noch und hatten erst einfache und später dann die guten aus Metall, mit denen man wirklich toll spielen konnte, bevor die Schulzeit mit Melodika und Blockflöte den Ernst des Lebens ahnen ließ.

Wenn man an heißen Tagen einen Wald betritt, merkt man deutlich den Temperaturunterschied und stößt man dann noch auf einen Wasserlauf, ist das Glück perfekt. Ich könnte ewig an einem murmelnden Bach sitzen und lauschen, da wird man nicht müde. Das ist wie am Meer. Klar kann man sagen: Welle kommt, Welle geht, aber jede ist anders und bringt andere Geschichten mit, so, wie der Bach auch munter vor sich hin erzählt und Geschichten von der Quelle weiß und von seinen Träumen, eines Tages das große weite Meer zu erreichen.

Alles in der Natur folgt seiner Bestimmung, nur wir Menschen zweifeln daran, dass wir eine haben. Ein Radieschen möchte kein Kürbis sein und die Sonnenblume keine Tulpe. Jeder kennt seinen Platz und weiß, dass seine Aufgabe ist, nach bester Nutzung der Möglichkeiten zu wachsen, zu gedeihen und zu sein.

Wir wachsen, indem wir Erfahrungen machen. Wir machen viele Erfahrungen und wünschen uns oft nur die guten, doch wenn wir ehrlich sind, sind es die Niederlagen, das Scheitern, die Momente tiefer Verzweiflung, die uns enorm wachsen und reifen lassen. Wir wachsen durch Begegnungen, denn sie fordern uns heraus, formen uns, können Gutes und Schlechtes in uns wachrufen und bieten so jede Menge Entwicklungspotential. Und wir wachsen durch Lernen – indem wir unserer intrinsischen Motivation folgen und uns mit dem befassen, was uns wirklich interessiert. Dann werden wir mit der Zeit immer besser in diesen Bereichen. Was wir viele tausend Mal trainiert haben, wird meisterlich. DAS ist ein guter Weg durch die Welt und der wird sich auch nicht ändern.

Was sich ändert, ist unser Bewusstsein, dass jede unserer Handlungen Folgen für den Planeten hat. Das macht vielen Angst, doch das muss es nicht. Werden wir wach, achtsam und immer bewusster. Finden wir unsere Fähigkeiten und Talente heraus und trainieren sie. Und feiern wir das Leben als Geschenk. Es ist uns gegeben. Nimm dir dein Leben – und mach was draus. Es ist deines und du hast nur dieses.

Allen einen tatkräftigen Marstag.