Yearly Archives: 2022

Sommerfrische

Sommerfrische

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,

Das durch den sonnigen Himmel schreitet.

Und schmücke den Hut, der dich begleitet,

Mit einem grünen Reis.

Verstecke dich faul in die Fülle der Gräser.

Weil’s wohltut, weil’s frommt.

Und bist du ein Mundharmonikabläser

Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.

Und lass deine Melodien lenken

Von dem freigegebenen Wolkengezupf.

Vergiss dich. Es soll dein Denken

Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.

Joachim Ringelnatz, 1883-1934

Die Sonnenblume wirft einen imposanten Schatten. Danke an Sigrid für dein Foto!

Wie entwickeln wir uns?

Frank Llyod Wright (von ihm stammt unser heutiges Zitat) war vielseitig begabt und nicht nur in seinem Beruf als Architekt erfolgreich. Die Verbindung von Natur und Architektur war ihm ein Herzensanliegen, wie man vor allem an seinem Haus Taliesin in Spring Green, Wisconsin sehen kann (allein der Name!).

Hingabe ist unerlässlich, wenn man seine Herzensprojekte verfolgt. Ob Arbeit immer hart sein muss, sei dahingestellt, Fakt ist, dass Arbeit dann, wenn sie für die eigene Sache ist und mit Leidenschaft verfolgt wird, weniger als harte Arbeit empfunden wird, eher als Einsatz für das Richtige und von daher auch mit Schwung und Verve verfolgt werden darf.

Am Wochenende haben wir gefilmt und – umentschieden. Die Seminartage werden live gemacht und basta, keine Aufzeichnung im Vorfeld. Das waren wochenlange Diskussionen und mitten in den Filmaufnahmen dachte ich „das ist nicht  gut, das passt nicht“ – Abbruch. Kamera aus und Ende. Manchmal muss man Entscheidungen auch mitten im Run treffen, wenn sie die Richtigen sind.

Das Buch S.Mile ist bei mir eingetroffen. Darin wird ein Experiment vorstellt: Wie entwickeln sich Menschen, die zwei Jahre lang alle Fortbildungen machen dürfen, die man bei der Haufeakademie machen kann und denen ein persönlicher Coach zur Seite steht? (Boah, ist das klasse!!!)

Das Buch schildert nicht nur die Veränderungen in diesen 15 Menschen, sondern beschreibt neue Lernwege, Personalentwicklung der Zukunft und Entwicklung fördern. Alles das, was wir auch hier bei uns praktizieren, in einem noch kleineren Maßstab. Dafür fließt unser ganzes Herzblut in unsere Projekte wie das Nautilusprojekt. Ein tolles Wort habe ich im Buch S.Mile gefunden: Entwicklungsermöglicher. Wow! Wir sind super Entwicklungsermöglicher!! Seit Jahren lautet unser Motto in den therapeutischen Ausbildungen: „Vertrau dem Prozess. Halte es für möglich.“

 

Allen eine Woche voller Entwicklungsmöglichkeiten. Falls du ermöglicht werden möchtest – schau dich gern bei uns um unter www.seelengarten-krokauer.de

Wir freuen uns auf dich!

 

Katja hat das wogende Getreidefeld fotografiert. Zauberhaft sind die Grannen. DAS ist wahrhaft Sommer. Danke für dein Foto!

Hingabe

Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will.

Frank Lloyd Wright, 1867-1959

Ein zartes Bild von Hingabe hat Katja in dieser besonderen Skulptur entdeckt. Danke für dein Foto!

Das wird ein feines Wochenende!

Filmtage stehen an mit superschönen Themen: Salutogenese, Gesprächsführung nach Carl Rogers, die Kunst gelingenden Rapports, Menschenbild, Grundlagen der Achtsamkeit, Spiral Dynamics.

Ich sags mal so – das wird ein krasser Ritt. Das sind allesamt Kurseinheiten für unser neues Nautilusprojekt (www.seelengarten-krokauer.de/Nautius/) zur Persönlichkeitsentwicklung und ebenso grundlegender Bestandteil unserer Coaching- und Therapieausbildungen. Ich bin so dankbar für die tollen Themen, die heute und morgen auf der Filmliste stehen. Was für ein Geschenk, sich in diese Themen so tief einarbeiten zu dürfen und noch viel schöner, das alles weitergeben zu dürfen.

Wir brauchen innere Kraft, Mut und Geduld für die Zukunft. Wie wir immer wieder unsere Kraft, unsere Mitte und unseren Mut finden, werden wir in diesem Jahr, das wir mit den drei Gruppen gemeinsam erleben, erarbeiten oder besser gesagt – uns daran erinnern, denn vieles von diesem Wissen liegt in unseren Herzen als Grundausstattung, wir haben es nur noch nie gesehen, vergessen oder es nicht gewagt, es wichtig genug zu nehmen.

 

Allen ein freundliches Wochenende, bevor wir in den Hochsommer von den Temperaturen her starten.

 

Der Sonnenhut, Echinacea. Sigrid hat diese zauberschöne und sehr, sehr wirksame Heilpflanze, die ganz still in vielen Gärten wächst, fotografiert.

Lehrer und Schüler

Berge sind stille Meister und machen schweigsame Schüler.

 

Johann Wolfgang von Goethe

 

Maike hat dieses tolle Foto gemacht. Sie wird bald zu Fuß die Alpen überqueren und dabei vielleicht an Goethe denken. Auf jeden Fall wird diese Wanderung auch eine Reise zum eigenen Inneren. Wir sollten alle immer wieder zu uns selbst reisen und während die Füße den Weg finden, zur inneren Klarheit kommen dürfen. Dazu braucht es – Natur, einen guten Weg, Training und Mut. Danke, Maike!

Blick zurück

Manchmal wundert man sich ja durchaus. Mich fragte gestern jemand nach einem Lied mit Wachtelruf und dem Herrgott. Die Frage bezog sich darauf, dass ein Klient über den Tod des Vaters sprechen wollte. Es dauerte eine Weile, während er mir von seinem Vater berichtete. Dann dämmerte mir das Bild einer Schallplatte hoch mit dem Montanara-Chor, die auch bei meinem Vater oft und gern gelaufen ist. Es war die Waldandacht von Franz Wilhelm Abt und dank Suchmaschinen fanden wir dann das Stück auch recht schnell.

Der Klient berichtete, dass er sich sehr wohl im Wald fühlt und manchmal andächtig gestimmt dort seine täglichen Runden mit dem Hund geht. Er hat dort Ruhe, auch wenn es im Wald selten ruhig ist und kommt innerlich mit sich ins Reine. Was ihm hängen geblieben war und bei seinen Waldgängen immer wieder durch sein Gehirn spukte, war die Zeile „Dann gehet leise nach seiner Weise der liebe Herrgott durch den Wald“, so wie mir auch. Als Kind habe ich oft überlegt, wie denn der Herrgott gehen mag, ob er auch feste Schuhe trägt (Du weißt: Im Lurchiland schallts lange noch!) und vielleicht mit seinem langen Bart im Brombeergebüsch hängen bleibt. Und was sagt mein Klient: „Genau das hab ich mich auch immer gefragt und warum er lieb ist und ich galt als ungezogen.“

Da waren wir beim Thema „Wandlung der Pädagogik im Lauf der Zeitgeschichte“ und uns fiel auf, wie stark jede Generation durch die Geschehnisse ihrer Zeit geprägt ist.

In meiner Kindheit hingen überall die Fahndungsplakate mit den Fotos von Terroristen. Wir standen davor, kauten Kugelkaugummi aus dem Automaten, hatten Bonanzaräder, lutschten chemieverseuchtes Wassereis oder Datschweck und gruselten uns. Besondere Schockmomente, wenn einer sagte: „Du, ist das nicht dein Onkel?“ und alle Blicke der Erwachsenen sich auf uns bohrten. Eiserner Vorhang, kalter Krieg, Atomgefahr – das waren die Erinnerungen unserer Zeit, VW Käfer, Prilblumen und Bluna bei Festlichkeiten neben Käseigel und Stachelbeerbuttercreme (das pure Grauen). Heutige Kinder haben andere Bilder, wenn sie später an ihre Jugend zurückdenken.

All das prägt uns Menschen viel mehr, als wir uns vorstellen können. In dieser Phase wird auch die Macht von Glaubenssätzen grundgelegt und viele Paradigmen. Weil sie kollektiv geglaubt werden, sind Aussagen dadurch wahrer? Halten sich Hummeln an die These, dass sie zu dick zum Fliegen sind?

Wo glaubst du und folgst Thesen, die vielleicht nicht stimmen? Wie können wir uns orientieren in Zeiten von Fakenews und Verwirrung? Gar nicht in vielen Fällen. Wir können immer wieder nur zu uns selbst zurückkehren und versuchen, die bestmögliche Version von uns selbst zu werden, mit unseren Macken, Ecken, Kanten klarkommen und unseren Werten folgen, um unseren Lebensweg zu gestalten.

 

Allen einen liebevollen Freitag! Maike hat ein spannendes Insekt fotografiert in den Bergen – Biene? Hummel? Ich weiß es nicht. Es trägt jedenfalls ein Outfit, das auch bei kühlerem Wetter Schutz bietet. Danke für dein Foto!

Waldandacht

Frühmorgens, wenn die Hähne krähn

Frühmorgens, wenn die Hähne krähn,
Eh‘ noch der Wachtel Ruf erschallt,
Eh‘ wärmer all‘ die Lüfte wehn,
Vom Jagdhornruf das Echo hallt:
Dann gehet leise
Nach seiner Weise
Der liebe Herrgott durch den Wald.

Die Quelle, die ihn kommen hört,
Hält ihr Gemurmel auf sogleich,
Auf dass sie nicht die Andacht stört
So Groß und Klein im Waldbereich.
Die Bäume denken,
Nun lasst uns senken
Vorm lieben Herrgott das Gesträuch.

Die Blümlein, wenn sie aufgewacht,
Sie ahnen auch den Herrn alsbald,
Und schütteln rasch den Schlaf der Nacht
Sich aus den Augen mit Gewalt.
Sie flüstern leise
Ringsum im Kreise:
Der liebe Gott geht durch den Wald.

Leberecht Blücher Drewes, 1816-1870. Vertont von Franz Wilhelm Abt, 1819-1885, Waldandacht, op. 211 no. 3

 

 

Stephanies Foto hat vermutlich genau diesen Moment eingefangen. Wunderschön. Danke für dein Bild!

Lust auf Zukunft?

Verwirrt sind wir in diesen Zeiten vermutlich alle. Die Welt wandelt sich und fordert uns heraus. Das ist nicht schlimm, sondern notwendig. Die Pandemie war ein heftig lauter Schuss, wach zu werden, doch fokussieren wir uns in gewohnter Manier auf Mangel und Angst, anstatt die Frage aufzuwerfen: Wozu soll mich dieses Chaos eigentlich anregen?

Wissen wird in Zukunft immer wichtiger. Wir sollten lernen, wie wir uns Wissen zu vielen Fragen erwerben können. Und wir dürfen hurtig begreifen, dass wir die Kausalkettenwelt Marke „wenn xy so und so ist, dann ist z so!“ längst hinter uns lassen dürfen. Themen sind heute oft so komplex, dass selbst Fachleute Schwierigkeiten haben, Entscheidungen gut abzuwägen.

Wir leben alle auf unseren Wahrnehmungsinseln und sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie wir sie uns im Kopf machen. Wenn ich mich optimal gut aufstelle, Wissen erwerbe, Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse, kann ich das in den gemeinsamen Topf werfen – bei rund neun Milliarden Schöpfergenies werden wir sehr wohl für alles Wege und Lösungen finden.

Damit wir uns innerlich optimal aufstellen können, haben wir das Nautilusprojekt entwickelt – Persönlichkeitsentwicklung zum Einen, zum Anderen die Option, daraus berufliche Standbeine im Coaching und im Therapeutischen zu machen. Schau mal hier: www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

Im September starten wir unsere gemeinsame Reise. Warum? Weil die Erde ein wunderbarer Ort ist. Weil Lauschen und Lernen Grunderfahrungen sind. Weil Vielfalt Chancen birgt. Weil unsere Welt Neuanfänge braucht. Wir haben die Kraft, mit Herausforderungen klarzukommen und das trainieren wir. Bildung mit Herz und Charakter plus X.  Bist du mit dabei? Wir freuen uns auf dich.

 

Allen einen freudigen Jupitertag! Das feine Foto zur Einladung in einen stillen Moment im lauten Alltag hat Theresa für uns gemacht. Dankeschön!

Klingelt was bei dir?

Sich verwirrt zu fühlen, ist der Anfang des Wissens.

Khalil Gibran

Manchmal klingt etwas in unserem Herzen an – eine Erinnerung „Wolltest du nicht …?“ Was kannst du wahrnehmen in dir?

Kneippen ist Lebenshilfe

Gesundheit kann man nicht kaufen, das wusste schon der Wörishofer Pfarrer Sebastian Kneipp, der sich mit Wasseranwendungen von einer schweren Krankheit (Tuberkulose) heilte und sein Leben lang Menschen half, ihre Gesundheit, soweit es möglich war, wieder zu erlangen. Kneipp war ein ausgezeichneter Beobachter und Forscher in vielen Bereichen, erkannte früh die Zusammenhänge zwischen Körper, Seele und Geist und prangerte die Missstände seiner Zeit mit markigen Worten an.

Am Montag waren wir eine muntere Gruppe von Menschen, die sich in der Praxis zum Kneippseminar trafen. Thema am Montag war „Kneipp bei Stress“ und davon haben alle vermutlich genug. Nach einer kurzen Einführung in die Lebensgeschichte des Stephansrieder Leinenwebersohns schauten wir uns die Grundlagen der Kneippschen Ordnungstherapie an:

– Ernährung

– Bewegung

– Heilpflanzen

– Wasseranwendungen

– Lebensordnung

Es ging darum, dass Kneippanwendungen kurz sind, keine Rosskuren mit eiskaltem Wasser wie befürchtet, sondern es ganz sanft mit Waschungen und einfachen Güssen starten kann. Minze und Zitronenmelisse im Wasser waren Anwendungen aus dem Bereich „Heilpflanzen“, die Fußraupe zum Aufwärmen bei kalten Füßen (Wasseranwendungen mit kaltem Wasser werden nur mit warmen Gliedmaßen durchgeführt) aus dem Bereich Bewegung, abwechslungsreiche Ernährung, um ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zu haben und die innere Haltung dem Stress gegenüber folgten. Ganzkörperwaschung, Gesichts- und Knieguss waren die Anwendungen des Abends, wer wollte, konnte zum Abschluss einen entspannenden Knieguss testen und die Menschen, die noch eine weite Heimfahrt hatten, machten sich fahrfit mit einem kurzen Armbad im Garten.

Am nächsten Montag ist unser Thema „Schlaf“. Dazu gab es schon viele Fragen im Vorfeld. Schlaf ist eines der schwerwiegenden Themen unserer Zeit, denn Schlaf ist lebenswichtig und wir verhindern ihn durch unsere Art zu leben oft sehr effektiv.

Wer Interesse an so ganz praktischen Seminaren hat, bei denen wir auch üben, wie die Anwendungen gemacht werden – am 12. und 19. Juli habt ihr an der VHS Kitzingen die Möglichkeit, beim Kneippseminar „Fit auch bei Sommerhitze“ teilzunehmen. Dazu bitte anmelden direkt bei der VHS, hier ist euer Link: https://www.vhs.kitzingen.info/programm/gesundheit.html?action%5B91%5D=course&courseId=581-C-22F37161KT&rowIndex=3

 

Wer in der Nähe eine Kneippanlage hat wie die auf dem Foto in Bad Wörishofen – nutzt das. Jetzt anfangen mit dem Kneippen, damit wir alle im Herbst und Winter auf ein gutes Immunsystem zurückgreifen können. Wasser hat jeder daheim, oder?

Allen einen erfrischenden Merkurtag und frohes Abkühlen durch Abwaschungen mit zimmerwarmem Essigwasser, einem Knieguss oder den Armen im kühlen Wasser im Waschbecken am Mittag!

Vielleicht bist du ein Radieschen

Mit des Tages Stimmen meinte Körner vermutlich das, was im Alltag von Außen auf einen zukommt. In der Praxis habe ich es mit dem Wunsch der Klienten zu tun, dass die Stimmen von Innen schweigen, die antreiben, kritisieren, bewerten und dauermaulen. Bei 60.000 Gedanken am Tag muss uns einfach klar sein, dass unser denkendes Gehirn seinen Job weitgehend perfektioniert hat (wäre neidlos anzuerkennen).

Wir haben auch ein beobachtendes Gehirn, das frei von Wertung schaut, was ist und das kommt zu kurz. Wir meinen, den Gedanken lauschen zu müssen, die im frohen Chor den lieben langen Tag wie die beiden Opis in der Muppets-Loge alles beurteilen und ablästern. Müssen wir das?

Angenommen, ich sage dir: Du bist ein Radieschen. Dann denkst du: Hä? Was? Oder du musst lachen, weil es doof ist. Auf jeden Fall sagst du dir nicht die nächsten 20 Jahre vor, dass du ein Radieschen seist. Sage ich aber: Du bist nicht liebenswert, bist dumm – dann nehmen wir das ernst und beziehen es auf uns selbst? Daraus kann ich eine Waffe schmieden, die wirkt wie bei Prometheus der Adler auf die Leber: Dauerangriff. Ich kann zur Erkenntnis gelangen: Ein Gedanke ist ein Wortspiel. Bilder. Sie sind nicht die Realität. Was ich draus mache, ist meine Entscheidung. Ich bin nicht mein Gedanke, ich bin nicht mein Gefühl, ich habe Gedanken und Gefühle und entscheide, wie ich damit umgehe. Krasser Übungsweg: Akzeptieren, dass es gerade ist, wie es ist. Dann überprüfen meiner Werte und die ersten machbaren Schritte wagen. Schwer, aber machbar. Test the best.

 

Am Samstag haben wir uns mit intensiver Schattenarbeit in der Therapie befasst und eine Technik kennen gelernt, die 10 Jahrhunderte alt ist. Am Sonntag ging es beim Abschluss der Empowermenttage um die Kraft der Stille. Wir haben uns damit beschäftigt, wie man sich innerlich in die Stille bringen kann und was das mit dem Quantenfeld zu tun hat. Sooo spannend, diese vielfältigen Aspekte meiner Arbeit.

Sehr berührend.

 

Abend wird’s, des Tages Stimmen schweigen. Ich gieße den Garten, werde von Kriebelfliegen gebissen und kratze die halbe Nacht beim verzweifelten Versuch zu schlafen, was bei Wärme wenig Erfolg bringt :-))) Mein (nicht immer hilfreiches Mantram): Es sind nur Gedanken … sind wir nicht alle übend?

 

Stephanie verschönt uns den Dienstag mit diesem tollen Seefoto. Für alle, die runterfahren, durchatmen und ein bisschen am See verweilen mögen. Danke dir!

Schlechter Schlaf und Stress

Schlafen war auch für Thomas von Aquin ein wichtiges Hilfsmittel gegen Schmerz und Traurigkeit. Wir wissen: Wenn ein Mensch wieder gut schläft, ist er besser drauf, kommt er im Alltag leichter klar und wird nicht so schnell aus der Bahn gebracht. Auch alles an körperlichen und seelischen Schmerzen lindert guter Schlaf.

Was machen wir heute? Wir schlafen oft grottenschlecht. Warum? Weil wir keinen natürlichen Rhythmen mehr folgen. Wir stehen zur Unzeit übermüdet auf, da wir abends zu spät ins Bett gehen. Mediennutzung nach 18 Uhr ohne Blaulichtbrille stört massiv jede Melatoninausschüttung und verhindert so effektiv den Schlaf und vor allem stört es unsere ersten Tiefschlafphasen vor Mitternacht erheblich. Die Lebensführung tut ihr Übriges – zu wenig körperliche Aktivität, zu viel Sitzen und zu viel Grübeln. Was nervt uns am Tag nicht alles, dauernd ist irgendwas, worüber wir uns aufregen. Wir sind auf Angst gepolt, was in der Geschichte der Menschheit ja hilfreich zum Überleben war, nun aber durchaus kontraproduktiv sein kann.

Innere Ruhe? Fehlanzeige. Nervosität und Fahrigkeit, fehlende Konzentration, mangelhafte Fokussierung und dauernde Ablenkbarkeit trifft es doch eher, oder? Und weshalb? Weil wir das so machen. Niemand zwingt uns, permanent auf Handys zu starren, ob uns irgendwer eine Nachricht geschickt, in China ein Sack Reis umgefallen oder irgendeine neue Katastrophe im Anmasch ist. Wir entscheiden, wie viel Input wir uns geben. „Lies lieber mal ein Buch“, hieß es früher lapidar, wenn wir anfragten, ob wir eine Kindersendung im Fernsehen anschauen dürfen. Fernsehen war die absolute Ausnahme und von Beginn der vielen Werbesendungen an auch nicht mehr spannend für uns. Wir lasen. Bis heute tun wir das. Es ist entschieden förderlicher für meine Phantasie, mir das Gelesene als Bilder im Kopf vorzustellen, als alles fertig ausgedacht serviert zu bekommen. Selbst lesen bedeutet, die Welt selbst zu erschaffen, die durch die Worte angeregt wird. Ich schlage auch noch gern in Bücher nach, was vermutlich keiner mehr macht, heute haben wir das größte Wissen im Netz. Das weiß ich durchaus zu schätzen, aber ich möchte manchmal Fakten, keine Meinungen.

Heute Abend und nächsten Montag werden bei unserem Kneippseminar in der Praxis die Themen Schlaf und Stress angeschaut. Wir werden erfahren, was Sebastian Kneipp, der eine profunde Menschenkenntnis besaß und mit einfachsten Mitteln Menschen einlud, sich selbst zu helfen, zu den Themen Stress und Schlaf mitgeteilt hat und wir werden uns kleine Anwendungen erarbeiten, damit man sich daheim selbst helfen kann. Kneipp ist pragmatisch, einfach und mit allem machbar, was man daheim hat. Da braucht es keinen Aufwand und von der Zeit her ist das ein Witz – selbst eine Ganzkörperwaschung darf bei Kneipp nur wenige Minuten in Anspruch nehmen nach dem Motto „Die Waschung ist am besten, die am kürzesten ist“. Gemeint ist damit nicht Flüchtigkeit, sondern Tempo durch Fokussierung und das ist ein gutes Erlebnis in unserer heutigen zerfledderten Welt, wo alles wie Quecksilberkügelchen in jede Richtung springen und sein Glück finden mag.

Das Seminar ist ausgebucht, aber wer sich für Kneippanwendungen interessiert, die bei Hitze gut helfen, kann gern am 12. und 19. Juli mitmachen beim Kneippseminar „Spitze gegen Hitze“ an der VHS Kitzingen. Bitte über die VHS anmelden, es gibt noch Plätze, wir treffen uns jeweils Dienstag 19.30 Uhr im Foyer der Alten Synagoge.

Allen einen guten, hoffentlich ausgeschlafenen Start in die neue Woche!

 

Sigrid hat eine der wunderschönsten Heilpflanzen auch für die Kleinsten fotografiert – die Ringelblume, deren Samen so zauberschön geringelt in der Hand liegen und die in vielen Gelb- und Orangetönen eine Zierde für jedes Gartenbeet ist. Danke für dein Bild!