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Zähme mich, sagte der Fuchs

„Der Welten Schönheitsglanz“, schreibt Rudolf Steiner unter der Überschrift „Johannistimmung“ im anthroposophischen Seelenkalender. Seit Jahren begleitet uns der Seelenkalender, für jede Woche gibt es einen Spruch. Die ersten Jahre lasen wir den Spruch und nahmen den Inhalt zur Kenntnis. Irgendwann jedoch erkannten wir die wunderbare Choreographie dieser Sprüche, die sich spiegeln, ihren entsprechenden Seelenbruder haben und wie uns die Sprüche tatsächlich intensiv durch das Jahr begleiten. Es dauerte Jahre, bis uns diese Sprüche wirklich berührten und wir sie uns vertraut gemacht hatten. Ich glaube, da verstand ich auch erst so richtig die Geschichte im Kleinen Prinzen mit dem Fuchs, der sich wünschte, der Kleine Prinz möge ihn zähmen, ihn sich vertraut machen, damit man mit dem Herzen gut sehen kann, weil das Wesentliche für die Augen unsichtbar ist.

Egal, was geschieht – der Welten Schönheitsglanz ist immer wieder spürbar und gerade in diesen Tagen ist Weltenlicht und Weltenwärme mit Händen greifbar. Wir werden gut durchlichtet und gewärmt, können dadurch auch eine Form von Energie tanken und erleben in diesem Licht und dieser Wärme, wie vieles reift in diesen Tagen.

Allen ein wunderschönes lichtvolles und durchwärmendes Wochenende.

 

Sommer am See – Stephanies Foto nimmt euch mit in die Ruhe. Danke!

Der Welten Schönheitsglanz

Der Welten Schönheitsglanz
Er zwinget mich aus Seelentiefen
Des Eigenlebens Götterkräfte
Zum Weltenfluge zu entbinden;
Mich selber zu verlassen
Vertrauend nur mich suchend
In Weltenlicht und Weltenwärme.

Rudolf Steiner, 1861-1925

Stephanie hat den Schönheitsglanz der Welten diese Woche mit der Kamera für uns festgehalten. Herzlichen Dank für dein Bild!

Nix ist die Kehrseite von Alles

Das Nichts – davor haben so viele Menschen Angst. „Vor dem Nichts stehen“ ist der Ausdruck, wenn alles verloren scheint. Wir verstehen oft nicht, dass Nichts die Tür zu Allem ist. Beide sind zwei Seiten einer Medaille und wenn ich vollkommen das Nichts annehme, öffnet sich die Tür und wenn ich in der Fülle nicht mehr weiß, was ich noch wollen will, öffnet sich die Tür zum Nichts. Wir pendeln zwischen den Polen. Das ist unser Lernfeld.

Im Osten ist „Leere“ ein anderer Begriff als bei uns, vergleichbar mit dem Spiegel, der an sich nichts zeigt, nur wenn etwas davor steht, wird das gespiegelt. Das ist mit Leere gemeint. Nichts ist nicht nichts.

Wenn sich Kinder unglaublich langweilen (das gab es in Zeiten vor Handys durchaus), dann gehen sie durch eine Phase des Quengels nach Beschäftigtwerden und wenn das nicht erfolgt, beginnt das Gehirn, sich selbst eine Beschäftigung auszudenken. Nicht selten mit genialen Schöpfungen und Kreationen, die niemals entstanden wären in Hektik, Chaos und Bespaßung. Das Nichts lädt zum Gestalten ein, wenn wir ihm den Aspekt des Absturzes nehmen.

Die Lotusblume wird sehr verehrt ob ihrer Farben, ihrer Reinheit und doch ist sie mit ihren Wurzeln im dicken Schlamm. Sehr oft braucht es Schlamm, Morast, Krise, Langeweile, von uns als negativ Betrachtetes, um etwas Neues, Wunderschönes, Zauberhaftes hervorzubringen.

Frage nicht: Warum geschieht mir das? Frage: Zu welchem Menschen lässt mich das werden?

Dann ist die Krise, die Angst, die Not, die Sorge eine Einladung, über sich selbst hinauszuwachsen. Erst dann haben wir den Sinn solcher Erfahrungen verstanden und hadern nicht, sondern handeln. Akzeptieren, was ist. Sich auf seinen Lebensinn, seine Werte, seinen Daseinszweck fokussieren. Den ersten kleinen Schritt machen und dann den nächsten. Ohne Jammern, Klagen, Bewerten und Opfertum. Just do it.

Allen einen liebevollen Freitag.

 

Dieses Blütenfoto hat Steffen gemacht. Danke! Ist sie nicht ein Wunder? Wenn in jeder Blüte, jedem Baum, jedem Tier so viel Wunderbares steckt – wie kannst du glauben, in dir nicht?

 

Nichts gibt Sinn

Ton knetend formt man Gefäße. Doch erst ihr Hohlraum, das Nichts, ermöglicht die Füllung. […] Das Sichtbare, das Seiende, gibt dem Werk die Form. Das Unsichtbare, das Nichts, gibt ihm Wesen und Sinn.

Laotse, vermutlich 6. Jahrhundert v. Chr.

Gebetsfähnchen, die sich im Wind auflösen und damit die aufgedruckten Gebete in den Himmel senden. Steffen hat das Foto gemacht. Danke!

Durchs Chaos steuern

Michelle Obamas Lebensgeschichte „Becoming Michelle Obama“ ist ein beeindruckendes Zeugnis von innerem Wachstum. Bildung ist für Michelle Obama ein ganz wesentlicher Faktor, um sich selbst als Persönlichkeit zu entfalten, zudem auch, um den eigenen Platz in der Welt zu finden. Widerstand von Außen erzeugt im Idealfall innere Stärke, Aufrichtigkeit und Gradlinigkeit, denn der Widerstand fackelt alles an Unebenheiten ab, heraus kommt der Diamant, der mal Kohle vor dem Druck von Außen war. Der muss noch geschliffen werden, damit er funkelt, keine Frage, aber der wesentliche Prozess ist der von der Kohle zum Diamanten, vom Menschen in einem vielleicht sogar katastrophalen Umfeld zu einer Persönlichkeit.

Das ist der Weg, den jeder von uns in der Regel geht: Wir werden optimistisch und wunderbar geboren und dann beginnt das Chaos. Egal, ob das von Außen kommt durch Menschen oder die Lebensereignisse – wir erhalten viele Möglichkeiten zum Wachstum. Manche nutzen das, andere gehen ins Verzagen.

Was unterscheidet Menschen, die verzagen, von Menschen, die sich durchbeißen? Es ist der innere Antrieb, das tiefe Wissen, dass wir aus gutem Grund auf diesem Planeten sind, dass wir ein Recht auf unseren Platz in der Welt haben, dass wir einen Beitrag leisten wollen, damit die Welt ein besserer Ort wird als ohne uns. Dieser Antrieb hilft, jede Welle zu surfen, und wenn das schwierig ist, wird trainiert, geübt, die Muskeln ausgebildet – sprich. Fertigkeiten aller Art erworben und der Abenteuerspielplatz Leben angenommen als Bootcamp. Wer aufgibt, gibt keinen Platz in der Welt auf, der steht ihm von Geburt an zu. Er gibt sich selbst auf. Schade um einen Stern, der sich entschieden hat, die Nacht nicht zu erleuchten.

Ausdauer, Durchhaltevermögen, Dranbleiben, Scheitern, Wunden lecken und mit Mühe wieder hochkommen – das Leben ist Rocky 1 bis 7, individuelle Ausgabe.

All Leben will Widerstand … dass es sich dran übe, heißt es bei Morgenstern, der das wunderbar in Worte gefasst hat. Wir wachsen am Widerstand. Ist das nicht ungeheuer hoffnungsvoll? Nicht dass wir dauernd über Hindernisse stolpern wollen, aber wenn sie da sind – nutzen wir sie. Bilden wir unsere Seelenmuckis aus. Lernen wir uns in die Tiefe unseres Wesens hinein kennen und folgen wir dem Stern unseres Lebens.

Wenn du wissen willst, wie man das macht – www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

Wir starten am 25. September und freuen uns, mit dir gemeinsam zu gehen.

 

Allen einen kraftvollen Jupitertag. Ein Tag weiser Entscheidungen. Wozu magst du dich heute entscheiden? Pro Bildung und Persönlichkeitsentfaltung? Pro Widerstand? Oder gar aufgeben? Bist du ein Brief?

 

Nachtkerzen blühen nachts und die Samen schenken kostbarstes Öl für uns. Zauberschön.

Was wärst du …

WAS wärst du, Wind,
wenn du nicht Bäume hättest
zu durchbrausen;
was wärst du, Geist,
wenn du nicht Leiber hättest,
drin zu hausen!
All Leben will Widerstand.
All Licht will Trübe.
All Wehen will Stamm und Wand,
dass es sich dran übe.

Christian Morgenstern

Frauenmantel – ein altbewährtes Frauenheilkraut.

Ein schöner Abend

Gestern Abend war es wieder besonders in der Alten Synagoge in Kitzingen. Ich liebe diesen Ort, für mich ist das mein „großes Wohnzimmer“, denn dort kommen wir immer mit Freude im Herzen zusammen und es bildet sich ein feines Energiefeld, wenn ich im Rahmen der VHS dort Vorträge halten darf.

Das Thema gestern war Biografiearbeit. Viele Menschen schwingen im Rhythmus von sieben Jahren. Solon hat 460 vor Christus geschildert, wie sich das Menschenleben in diesem Rhythmus verwandelt. So hat jedes Jahrsiebt seine Herausforderungen und Aufgaben. Wir haben gestern auch über die Mondknoten gesprochen, Konstellationen am Himmel, die uns ermöglichen, auf unseren „Auftrag“ zugreifen zu können, wenn wir den roten Faden im Leben verloren haben. Ist das nicht großartig?

Im Sommer ist es in der Synagoge immer besonders, weil am Abend die Sonne dann tief von einer Seite hereinscheint. Wir haben auch schon wunderbare Mondmomente dort gehabt und atemberaubende Wolkenformationen vor den Fenstern. All das schafft eine besondere Stimmung.

Spaßig seit Corona – alle sitzen weit voneinander entfernt. Und doch wachsen wir im Lauf des Abends innerlich zusammen und bilden eine Gemeinschaft des Herzens, die aufeinander lauscht und miteinander schwingt.

Ein feines Kneippseminar wartet in Kitzingen noch vor der Sommerpause, am 12. und 17. Juli geht es um einfache Kneippanwendungen, um gut durch den Sommer zu kommen, dafür bitte bei der VHS direkt anmelden. Für den Herbst haben wir wieder superschöne Themen für Vorträge und Seminare überlegt, in den Ferien kommt dann das neue Heft und ihr könnt euch vorfreuen. Ich kann das jetzt schon 🙂

Begegnungen mit Menschen – Schicksalsströme treffen da aufeinander. Jeder Mensch im Raum hat seine Geschichte, seine Aufgabe, seine Sorgen und Nöte. Und jeder schreibt seine Lebensgeschichte, seine Biografie, in den Teppich des Lebens mit seinem eigenen farbigen Faden. Jeder Faden bringt neue Aspekte in diesen Teppich. Gemeinsam gestalten wir die Welt. Wir dürfen von den Lebensgeschichten anderer Menschen lernen, staunen, durch was sie sich durchgebissen haben, wie sie scheiterten und wie ein Phönix aus der Asche wieder aufgestanden sind. Das kann uns doch ermutigen, wenn uns so vieles misslingt – das ist normal. Leben ist einfach Scheitern und Weitermachen, im Idealfall mit Lernen aus den Irrtümern. Nur so wachsen wir. Nur so erreichen wir innere Ruhe, Klarheit und Stärke.

Allen einen wunderbaren Wochenteilungstag heute.

 

Stephanie hat diesen Sonnenaufgang fotografiert. Gestern Abend war der Himmel glutrot, als ich um 22 Uhr heimfuhr – Sonnenuntergang. So viele Stunden am Tag begleitet uns gerade die Sonne mit erstaunlichen Farbspielen morgens und abends. Danke für dein Foto!

Über den Wassern

Gesang der Geister über den Wassern

Des Menschen Seele gleicht dem Wasser:

Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es,

Und wieder nieder zur Erde muss es,

Ewig wechselnd.

Strömt von der hohen, steilen Felswand

Der reine Strahl, dann stäubt er lieblich

In Wolkenwellen zum glatten Fels,

Und leicht empfangen wallt er verschleiernd

Leisrauschend zur Tiefe nieder.

 Ragen Klippen dem Sturz entgegen,

Schäumt er unmutig stufenweise

Zum Abgrund.

 Im flachen Bette schleicht er das Wiesental hin,

Und in dem glatten See weiden ihr Antlitz

Alle Gestirne.

 Wind ist der Welle lieblicher Buhler;

Wind mischt vom Grund aus schäumende Wogen.

 Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser!

Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem Wind!

Johann Wolfgang von Goethe

Manuela hat dieses Wasserfoto gemacht. Herzensdank!

Mit Bedacht

Andächtig, Andacht – Worte, die früher im Wortschatz präsenter waren. Da gab es noch Maiandachten und andere mehr in der Kirche (gibt es immer noch), das Wort fand sich häufiger in Büchern, wo jemand andächtig lauschte oder etwas anderes andächtig tat. Das moderne Wort Achtsamkeit ist an die Stelle der Andacht getreten. In der Achtsamkeit steckt weniger kirchlicher Beigeschmack, vermute ich.

Jeder Begriff hat seinen Platz und ich mag das Wort andächtig, denn für mich schwingt da auch immer das ebenfalls vergessene bedächtig mit. Bedächtig wurden in meiner Kindheit Menschen genannt, die ihre Sache mit Sorgfalt taten, die Schritt für Schritt wie Beppo Straßenkehrer voranschritten, die erst dachten und dann handelten, deren Tun geprägt war von Aufmerksamkeit und Können. Etwas mit Bedacht tun, bedeutet, wohl zu wissen, was man tut und jede Bewegung so ausführen, dass keine Fragen offen bleiben. Das ist kein Suchen im Handeln, es ist ein Finden.

Um bedächtig und andächtig sein zu können, brauche ich etwas ebenfalls Kostbares und heute hochgradig Seltenes: innere Ruhe. Unsere Ablenkungstaktik, die wir modernes aufgeschlossenes Leben nennen, was nichts anderes ist als eine perfekte Vorgehensweise, um immer mehr zu verdummen, in die Mittelmäßigkeit zu verfallen und in die falsche Richtung zu rennen, verhindert Ruhe, Sorgfalt, Bedächtigkeit und nimmt auch den Boden für Andacht.

Da geht es nicht um die Frage einer bestimmten Religion, sondern einer inneren Haltung, die uns nähren kann. Gläubige Menschen – und es ist nicht wesentlich für mich, welchem Glauben ein Mensch folgt, das hängt vor allem davon ab, in welchem Umfeld er aufgewachsen ist – sind mehr in sich ruhend. Sie sind nicht so flattrig unterwegs, weil sie sich in einem Boden eingewurzelt fühlen, der von einer großen Kraft getragen wird und weil sie wissen, dass der Himmel, der sich über ihnen wölbt, Schutz bietet auf eine Weise, die mit den äußeren Gegebenheiten wenig zu tun hat.

 

Herzliche Einladung vor allem am tatkräftigen Marstag der Woche: Wie wäre es heute mit ein wenig Andacht und Bedächtigkeit? Tue, was du tust. Bewusst, in Ruhe, mit Handgriffen, die sitzen. Das gibt Sicherheit auf allen Ebenen, wo sonst wenig sicher ist.

 

Dieser herrliche griechische Bergtee wächst leider so nicht in meinem Garten (auch wenn ich einige Pflanzen habe), sondern den habe ich in Oy Mittelberg bei Primavera entdeckt. Ein hoffentlich nicht mehr lange geheimer Geheimtipp zur Stärkung des Immunsystems und zur Pflege der Nerven, hochfein auch an heißen Tagen.

Andacht

Mit Andacht lies, und dich wird jedes Buch erbauen;

Mit Andacht schau, und du wirst lauter Wunder schauen;

Mit Andacht sprich nur, und man hört dir zu andächtig;

Mit Andacht bist du stark, und ohn‘ Andacht ohnmächtig.

Friedrich Rückert, 1788–1866

Wenn man durch so eine Waldkathedrale läuft, kann das durchaus ein Gefühl von Andacht auslösen. Danke an Stephanie für dieses wunderbare Sommerwaldfoto!

Aufstellungsarbeit ist Friedensarbeit

Was für ein Wochenende. Wir hatten Aufstellungen zu sehr krassen Themen, bei denen ganze Familien im Chaos sind. Das Team hat echte Meisterleistungen vollbracht und wir können nur hoffen, dass das, was erarbeitet worden ist, gut wirkt und die Menschen sehr unterstützen kann. Aufstellungen sind Erkenntnis- und Friedensarbeit, sie zeigen die diversen Blickwinkel auf und ermöglichen so ein sehr tiefes Verständnis der Dinge und ihrer Geschichte. Hinter jedem Leben steckt ein wahres Panorama an Geschichten, Verflechtungen und Geheimnissen, manche davon sind wunderbar und gut, andere nicht. Es ist, wie es ist und unsere Arbeit besteht darin, Menschen zu helfen, Erkenntnisse zu erlangen, doch den Fokus dann auf die nächsten machbaren Schritte zu legen. Die nächsten Aufstellungsmöglichkeiten dieses Jahr sind: 18. September, 23. Oktober und 11. Dezember, wir nehmen schon Anmeldungen entgegen, gern melden.

Die Woche wird spannend, es werden wunderbare Menschen meinen Weg kreuzen, worauf ich mich sehr freue.

Am Dienstag um 19.30 Uhr werde ich in der Alten Synagoge in Kitzingen im Rahmen der VHS den Vortrag zur Biografiearbeit halten. Was sind die Themen in den einzelnen Jahrsiebten? Mit welchen Herausforderungen werden wir im Lauf unseres Lebens alle konfrontiert und wie können wir sie gut bewältigen? Wenn wir wissen, welche Themen wann bedeutsam sind, verstehen wir leichter, „warum“ jetzt gerade dieses Thema kommt.

Nächstes Wochenende sind zwei spannende Kurstage, am Samstag werden die angehenden Cardea-Therapeuten das gewaltige Thema Schattenarbeit angehen und am Sonntag freue ich mich bereits jetzt schon unglaublich auf den letzten Kurstag der Empowermentdays mit dem Thema „Stille“. Wir haben die Empowermentdays für euch inzwischen ebenfalls eingefilmt und vermutlich Ende Juli steht euch dieser feine exklusive Kurs mit fünf Einheiten dann zur Verfügung, wir geben dann Bescheid.

Wer erkannt hat, wie wesentlich es für die seelische Stabilität ist, sich gut ins Leben zu stellen, mag vielleicht mal schauen, was das Nautilusprojekt bietet – DER Kurs für allen ab 25. September, für den wir seit Jahren arbeiten und forschen: www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

Allen eine tolle Woche. Wir starten in die Woche mit einem wunderschönen kleinen Naturbild von Andrea. Danke dir dafür!

Künstler bleiben

Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.

Pablo Picasso

Sigrid hat diesen farbenfrohen Kindergarten in Würzburg fotografiert. Lieben Dank für dein Foto!

Aus tiefstem Herzen

Pestalozzis Zitat ist so stärkend. Es zeigt auf, was wahrhaft wichtig ist. Wo Meister lehren, hat der Lernende zu schweigen. So ist es vor der Natur. In den letzten Jahrzehnten haben wir die Kinder zu oft sehr fern von der Natur erzogen. Sie müssen stillsitzen und Wissen hineinschaufeln anstatt zu lernen, wie man sich Wissen aktiv erwirbt – durch Interesse, Neugier und Lernfreude. Sie sind immer weniger draußen und erleben Natur als wichtigen Spielort, Lernplatz und Kraftquelle kaum mehr. Wir schützen nur, was wir lieben und damit auch wertschätzen. Wenn wir nicht von Anfang an unseren kleinsten Kindern schon die Liebe zur Natur und allem, was lebt, ins Herz legen, wie sollten sie dann wissen, was sie nie erfahren haben und eben diese Natur auch behüten wollen?

Und so ist es mit vielem anderem Lernen – immer dann, wenn wir merken, dass eine weise Seele aus tiefstem Herzensgrund mit vollstem Ernst und Liebe zur Sache spricht, sollten wir schweigen, das eigene Herz öffnen und diese Samen aufnehmen, damit sie keimen, wachsen und fruchten können. Das sind Geschenke, wenn wir Leuchtturmmenschen erleben dürfen, die in der Dunkelheit mit ihrem Licht still den Weg weisen.

 

In diesem Sinne allen ein wunderschönes Wochenende mit den besten Lehrmeistern, die wir haben: der Natur und allem, was darin lebt. Damit wir uns wieder erinnern, dass wir Bestandteil dieses Kreislaufs sind und ohne die Natur mit allem, was darin lebt, keine Chance haben. Wie wäre es, wenn wir unser Augenmerk ein wenig von uns selbst wegnehmen und ein wenig dorthin lenken, wo unsere Tatkraft wirklich gebraucht wird, nämlich dem Erhalt des Planeten, den wir nicht besitzen, sondern nur eingeladen sind, dort zu Gast zu sein?

 

Stephanies Bilder sind oft wie eine kleine Andacht und Einladung, innezuhalten und zu staunen. Danke für dein Foto heute!

Von wichtigen Lehrern

Nehmen Sie Ihr Kind bei der Hand und führen es in die großartigen Szenerien der Natur. Lehre es auf dem Berg und im Tal. So wird es besser auf deine Lehre hören; Die Freiheit wird ihm mehr Kraft geben, Schwierigkeiten zu überwinden. Aber in diesen Stunden der Freiheit sollte es eher die Natur sein, die lehrt als Sie. Wage es nicht, dich für das Vergnügen des Erfolgs in deinem Unterricht durchzusetzen; oder im Geringsten zu wünschen, fortzufahren, wenn die Natur es ablenkt; nimm nicht das geringste Vergnügen weg, das sie ihm bietet. Lassen Sie es vollständig erkennen, dass es die Natur ist, die lehrt, und dass Sie mit Ihrer Kunst nichts weiter tun, als leise an deren Seite zu gehen. Wenn es ein Vogelgezwitscher oder ein Insektenbrummen auf einem Blatt hört, hören Sie auf zu reden. jetzt lehrt der Vogel und das Insekt; Ihre Sache ist, nun zu schweigen.

 

Johann Heinrich Pestalozzi, 1746 – 1827

 

Viele Unterrichtsmöglichkeiten bietet dieses riesige Insektenhotel, das Sigrid entdeckt hat. Danke für dein Foto!

Johannitag

Fontane rät, den Wanderstab in die Hand zu nehmen, dann fallen die Sorgen wie Nebel von dir ab. Das ist ein enorm guter Rat, weshalb er seinen Text auch so betitelt hat. Er schließt damit an die Tradition der Peripatetiker im alten Griechenland an, Philosophen, die ins Gespräch vertieft durch die Wandel-Hallen gingen und im Laufen viele Themen gut lösen könnten. Durch das Gehen entsteht Rhythmus, der ungemein beim Denken hilft. Und so wird aus dem Umherwandeln ein Wandeln – eine Veränderung im Denken, im Geist, im Sinn. Der Naturfreund erlebt durch das Wandern Ordnung im Inneren, Ruhe, Beschenktsein durch die Kräfte der Natur. Der Denker sortiert. Der sorgenbelastete Mensch erfährt beim Wandern Entspannung, bekommt Abstand und kann vieles einfach wieder mit einem klareren und freieren Blick wahrnehmen.

Wenn dir beim Wandern bewusst wird, in welcher Fülle die Natur gerade jetzt in dieser Zeit ihre Gaben vorbereitet und vor allem am Johannitag, der ein so bedeutsamer Tag im Jahreskreis ist, hilft dir das aus mancher Sorge, denn die Natur schenkt vieles, wenn man hinschaut und es dann erst bemerkt. Mit den Flügeln der Lerche fliegt die Seele in die Weite, kann atmen, wie lüften und die dunklen Schleier der Angst, der Sorge und Not mitnehmen.

Folgen wir Fontanes Rat und machen uns immer wieder auf zu einem Gang durch die Natur. Einem Weg, der uns zur inneren Ruhe bringt und das Auge wieder schärft für das, was die Natur gerade tut: sie blüht, sie fruchtet, sie schenkt sich in ganzer Fülle her. Der Blick über ein Getreidefeld, das wellengleich wogt, die Erinnerung an die Fuchs-Geschichte aus dem Kleinen Prinzen hochholt, in der den Fuchs Getreidefelder an das weizenblonde Haar des Prinzen erinnern wollen, wenn er gezähmt wurde – da entstehen Verbindungen zwischen Hirn, Herz und dem Außen, die tragen uns durch viele Stunden der Herausforderung. Betrachten wir die Vögel, die ihre Flugstunden absolviert haben und nun in ihr eigenes Leben flattern, die Sommervögelein, wie die Schmetterlinge früher genannt wurden mit ihrer Pracht, die klaren Sternenhimmel, die Farben.

Seien wir uns bewusst, dass vieles in diesem Jahr schon vergangen ist – keine Tulpe wird mehr blühen, kein Maiglöckchen, die Rosen haben bei der Hitze am Wochenende ihre beste Zeit hinter sich, abgeerntete Erdbeeren und Johannisbeeren haben ihre Geschenke überreicht. Alles hat seine Zeit. Es blüht, fruchtet, samt und kehrt zurück im großen Kreis des Lebens.

Jetzt ist die Hoch-Zeit des Lichts und der Wärme.

 

Allen einen wunderschönen Johannitag mit viel Johanniskraut, geschützten Feuern und einem beherzten Sprung über die glühenden Kohlen, um sich zu ermutigen für die zweite Jahreshälfte.

 

Wer wandert, wie Sigrid das getan hat, findet im Wald erstaunliche „Blumen“ – ist das nicht ein hübscher Pilz, den Sigrid entdeckt hat? Danke für dein Foto!