Yearly Archives: 2022

Grün für die Seele

Am liebsten aber sah er die Schöne in einem grünen Gewand, Denn Grün tragen die Paradiesesmädchen und die Engel im Himmel. Grün ist die Farbe des Zypressenbaums und die der Saat auf den Feldern, und von allen Dingen verlangt die Seele am meisten nach Grün, welches das Auge aufleuchten lässt und die Melodie jeden Wachstums und das Zeichen jeden Gedeihens ist.

Nezāmī, 1141 – 1209

Die Seele verlangt nach grüner Farbe. Da habe ich im Filmstudio Seelennahrung pur am Samstag.

Dein Beitrag für eine bessere Welt

Schillers Zitat, die Natur sei ein unendlich geteilter Gott, spricht von seiner Wertschätzung. Wir müssen nicht darüber sprechen, wie wir als Menschheit insgesamt mit diesem Gottesbild (und vielen anderen Varianten Gottes) umgehen. Die Frage heute ist: Was kann ich tun?

Ich höre in der Praxis oft „ich kann doch gar nichts machen“ und damit ist entschuldigt, dass wir dann auch gar nichts tun, egal, um was es sich handelt. Wenn acht Milliarden Menschen in so eine Gleichgültigkeit gehen, wird es schlimm. Wir unterschätzen unsere Macht. Es brauchte im negativen wie im positiven Sinne oft nur einen Menschen, um die Welt massiv zu verändern, das vergessen wir gern. Derzeit erleben wir es vielleicht vielfach, was ein einzelner Mensch auslösen kann, umso wichtiger, dass wir erkennen, dass auch wir als einzelne Menschen vieles ebenfalls verändern können.

Jeder Einkauf ist eine Entscheidung für eine bestimmte Form der Wirtschaft, des Anbaus, des Raubbaus, der schlechten Bezahlung, Kinderarbeit und vielem mehr.

Jede Entscheidung, sich zu entwickeln, ist eine gegen Verdummung, gegen das Angewiesensein auf den vielleicht nicht selbstlosen Rat anderer.

Jeder Baum, den du pflanzt, ist eine Aussage für die Natur, vor allem, wenn es um Bäume geht, die vielleicht erst in Jahrzehnten Früchte bringen.

Jede Blume, die du säst oder steckst, ist ein Ja zum Leben.

Jedes Lachen, das du aussendest, jedes Lächeln, verändert die Welt.

Jedes gute Wort, jede liebevolle Geste macht die Welt zu einem besseren Planeten.

Jedes Ja zum Leben, zu dir, zu Liebe, Verantwortung, Verbindlichkeit, Freundlichkeit ist ein Nein zu Aggression und Gewalt.

Jeder Müll, den du vermeidest oder trennst, ist ein Ja zur Achtsamkeit.

Jede Ressource, die du schonst, gibt Hoffnung.

Jedes Herz, das sich mitfühlend öffnet, bringt ein Stück Himmel auf die Erde.

Jedes Stück Brot, das du teilst, macht zwei satt.

Vergiss nie, dass du zu jeder Sekunde einen Beitrag dazu leisten kannst, diese Welt zu einer besseren zu machen.

Viele Schritte, die viele Einzelne tun, egal wie klein oder groß, dienen dazu, einander zu begegnen. In Freundschaft, in Liebe, im Frieden.

Vielen Dank für DEINEN Beitrag für eine bessere Welt. Wie schön, dass es dich gibt.

Natur-Götter

Die Natur ist ein unendlich geteilter Gott.

Friedrich Schiller, 1759-1805

Theresa hat diesen Giganten in Argentinien fotografiert. Danke für das Bild, das vielleicht heute gar nicht mehr so gemacht werden könnte.

Vielfalt des Lebens

Vielfalt des Lebens!

Erstaunlich, was alles an Themen an einem Tag auf den Tisch kommt. Es beginnt mit einem neuen Antibiotikum für den Bruder, das organisiert werden muss wegen Harnwegsinfekt. Der Vater sitzt im Dunkeln, der Rolladengurt ist abgerissen und er weiß nicht so genau, was er jetzt machen soll. Zwei Tage im Dunkeln, bis wir am Freitag vor Ort sind mag er nicht. Nun, mal sehen, was er für eine Lösung findet.

Unterschiedliche Lebensthemen in der Praxis – Familienkrisen allenthalben. Ein junger Mensch, der gerade erlebt, wie die Eltern sich trennen und erkennt, dass er bisher nicht so viel wusste über sie als Menschen und er gerade selbst auf der Suche nach Antworten für sein Leben ist. Was soll er nach der Schule tun? Welche Zukunft wird er zunächst wählen? Ein Coaching steht an zum Thema Lebensbalance und innere Ruhe. Dazwischen gibt es Mails zu beantworten, fürs Coaching Unterlagen zum Mitgeben vorzubereiten, Texte zu schreiben, Telefon.

Das normale Leben wartet mit Bügelwäsche, Gemüse zum Schnippeln, Salat zum Putzen und Waschbecken, die auch gern sauber sind. Der Saharastaub hat mit dem Regen eine feine Verbindung auf den vorab frisch geputzten Fenstern hinterlassen. Leider sind nicht alle Klienten Künstler, die das für ein sehr gelungenes zartfarbenes Aquarell halten. Ein Loch in Socken will gestopft sein. Das ganz normale Leben eben. Die Herzwegweiser sind aus der Druckerei gekommen und werden in den Versand gebracht, damit liebevolle Menschen sie auslegen – DANKE von Herzen für eure Unterstützung.

Wir hoffen sehr, dass unseren Kursteilnehmern die Kurse gefallen, die wir auf die Beine gestellt haben – sie sind teilweise beruflicher Qualifikation gewidmet, teilweise gehören sie in den Bereich Persönlichkeitsentfaltung. Wir stecken unser Herzblut in diese Projekte, damit die Teilnehmenden bestmöglich durch die Inhalte begleitet werden. Auch unsere Schule hat nur dann eine Überlebenschance, wenn sie Schüler:innen hat – deshalb sehr herzliche Einladung. Nutzt sehr gern unsere Angebote. Wir haben sehr, sehr viel Erfahrung vor allem im Bereich Ausbildung Heilpraktiker für Psychotherapie und Therapiemethoden. Auch für Menschen, die als Coaches arbeiten oder im Bereich Personal in Firmen – wir brauchen ein profundes Fachwissen, um zu erkennen, ob jemand im Burnout ist, an einer Depression leidet oder „nur“ ein Coaching braucht. Wir haben Verantwortung den Menschen gegenüber, die wir begleiten und dürfen ihre Psyche nicht fehleinschätzen. Eine Depression kann man nicht wegcoachen. Da braucht es entsprechende therapeutische Begleitung und profundes Fachwissen.

Wenn wir mit unserer Arbeit jeden Tag dazu beitragen können, an der Schnittstelle zwischen „gesund“ und „krank“ gute Arbeit zu leisten und aufzuzeigen, dass Hilfe immer möglich ist, ist sehr viel gewonnen. Wir alle können in die Situation kommen, dass uns etwas über den Kopf wächst. Sich da Hilfe zu holen ist die einzig vernünftige Vorgehensweise. Holen wir diese Thematik aus dem dunklen Eck, über das „man nicht spricht“ – Käse! So wie man sich ein Bein brechen kann, kann man auch an einer Depression erkranken, in eine Sucht rutschen oder sonstige Probleme haben. Die Kunst besteht nur darin, sich das einzugestehen und  sich auf den Weg zur eigenen Gesundheit zu machen.

Allen, die sich nicht gut fühlen – fühlt euch ermutigt, euch Hilfe zu holen. Das ist wichtig! Allen, die sich gut fühlen: feiert das. Es ist ein Geschenk, am Morgen aufzuwachen und gut aufgestellt in den Tag zu gehen – trotz und mit allem, was gerade in der Welt, um uns herum und in unseren Herzen los ist.

Allen einen freundlichen Donnerstag!

 

Dieses alte Medizinersymbol steht in Dornach am Goetheanum.

Herziges Veilchen

Das Veilchen

Ein Veilchen auf der Wiese stand,

Gebückt in sich und unbekannt;

Es war ein herzigs Veilchen.

Da kam ein’ junge Schäferin

Mit leichtem Schritt und muntrem Sinn

Daher, daher,

Die Wiese her, und sang.

Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur

Die schönste Blume der Natur,

Ach, nur ein kleines Weilchen,

Bis mich das Liebchen abgepflückt

Und an dem Busen matt gedrückt!

Ach nur, ach nur

Ein Viertelstündchen lang!

Ach! aber ach! das Mädchen kam

Und nicht in Acht das Veilchen nahm,

Ertrat das arme Veilchen.

Es sank und starb und freut’ sich noch:

Und sterb’ ich denn, so sterb’ ich doch

Durch sie, durch sie,

Zu ihren Füßen doch.

Das arme Veilchen

Es war ein herzigs Veilchen!

Johann Wolfgang von Goethe

Silke hat dieses zarte Nicht-Veilchen entdeckt. Lieben Dank für dein Foto!

Danke für einen tollen Abend!

Herzlichen Dank allen, die gestern Abend in der Alten Synagoge in Kitzingen beim Vortrag „Liebevolle Kommunikation“ mit am Start waren – wir hatten so einen wunderbaren, frohen Abend miteinander und gespürt, dass auch zwei Jahre oft räumlicher Trennung kein Grund sind, sich nicht im Herzen berühren und sich gegenseitig Lachen, Lächeln, Wärme und Nähe schenken zu können. You made my day! Wir sehen uns am 6. April, 19.30 Uhr wieder in der Alten Synagoge zum Thema „“Ordnung in die Seele bringen“, ich freue mich auf euch!

Es ist ein Privileg, das ich genieße – viele Menschen schenken mir ihr Vertrauen. Sie geben mir tiefe Einblicke in ihr Leben, ihren Alltag, ihre Hoffnungen, Träume, ihre Momente des Scheiterns, ihre Ängste, Sorgen und Nöte. Vieles vom Gehörten weiß außer der betreffenden Person und mir kaum jemand. Bei mir gibt es einen geschützten Raum, in dem der Mensch sein darf.

Es ist nicht meine Aufgabe, zu bewerten, zu beurteilen, jemanden mit einem Rat zu schlagen oder zu erklären, wie man erfolgreich lebt. Es ist meine Aufgabe, den Menschen so anzunehmen, wie er ist, damit er in diesem geschützten Raum genau hinschauen kann. Wer bin ich? Was steckt hinter meinem Schatten? In welches Licht möchte ich gehen? Ich bin, wenn man so will, ein Reisebegleiter. Ich gehe an der Seite des Menschen und kann halten, wenn er stolpert, warnen, bevor er stürzt und mich mit ihm freuen, wenn er ein Gipfelkreuz erreicht hat. Nicht mehr, nicht weniger.

Jeder Mensch besitzt eine tiefe innere Weisheit, die oft tief verschüttet ist. Es ist unsere gemeinsame Arbeit, sie aufzufinden und einzuladen. Jeder Mensch hat seinen Auftrag, folgt unbemerkt oft seinem Lebenssinn, tut und lässt Dinge wider besseren Wissens, löst Katastrophen und Wunder aus. Unser Leben ist keine Schnellstraße zum Glück, da werfen wir uns eher wahre Gebirge in den Weg, als dass wir uns erlauben, unser Glück zu finden. Wir orientieren uns gern im Außen in der Hoffnung, da erscheine ein Messias und weise uns den Weg der Erlösung, dabei ist er wohl in uns, verborgen, versteckt und bereit, uns nach Hause zu begleiten in unser Herz.

Es ist viel los in diesen Tagen. So viele Unsicherheiten, Schmerz, Trauer, Angst, Trennungen, Fragezeichen, die keine Antworten finden. Entscheidende Schritte sollen gegangen werden und die Menschen wissen nicht – ist das auch der richtige Schritt, den ich da gehe? Zwischen tiefer Verzweiflung und „gut, wenn es zu Ende ist“ ist alles drin im Minutenrhythmus. Das ist zutiefst menschlich. Nur weil wir wissen, dass etwas der richtige Schritt ist, muss er nicht leicht sein. Eine Beziehung zu verlassen, einen Arbeitsplatz zu verändern, ein Haus loszulassen – wie sollte das einfach sein? Es braucht eine Zeit der Trauer, eine Zeit der Unsicherheit und anderer negativer Gefühle, dann wieder Zeiten der Freude, der Hoffnung, der Zuversicht und eines Tages eine Erkenntnis: Eine Wunde hat sich geschlossen. Die Narbe erinnert an das, was geschehen ist. Aber die Wunde eitert nicht mehr, der Schmerz ist verschwunden und wir stehen plötzlich in einem anderen Leben, nehmen die Schätze der Vergangenheit mit und wagen unsere Zukunft.

Das ist das Leben. Natürlich ist es stets beeinflusst von dem, was im Außen ist. Nachdem wir so viele Jahrzehnte von elementaren Ereignissen wie einer Pandemie und Krieg vor der Haustür verschont geblieben waren, in einer Blase gelebt und ignoriert haben, was überall in der Welt los ist, bemerken wir das erstmalig, wie krass alles sein kann. Ein Grund mehr, tief dankbar für das zu sein, was wir hatten und zu bemerken, dass wir trotz allem enorm gut aufgestellt sind. Wir können und dürfen an eine gelingende Zukunft glauben, für unsere Gesundheit sorgen, Freude empfinden und uns daran erinnern, dass wir mit allem verbunden sind – wer in sich ruht, kann anderen helfen, sich aufzustellen. Wer gerade gut steht, kann jemandem die Hand reichen, der stolpert. Wer blind ist, darf sich vertrauensvoll führen lassen und wer müde ist, soll schlafen dürfen. Das ist unsere Aufgabe. Nicht Gier, nicht Ausnutzung, nicht Egozentrik.

Wenn ich etwas habe, dann ist das Zuversicht – ich sehe wunderbare tapfere tüchtige Menschen, die schwerste Schicksale bewältigen. Ich sehe Menschen, die lieben, sich einsetzen für andere Menschen, Tiere, die Natur. Ich sehe kreative Köpfe, die an gewaltigen Lösungen der Zeitprobleme arbeiten. Es ist sowas von zu spät, um Pessimist zu sein! Ich bin dankbar für all diese wunderbaren Menschen, die ihren Beitrag leisten, dass diese Welt ein lebenswerter Ort ist.

Hab einen freundlichen Wochenteilungstag heute.

 

Sina schenkt uns Aussichten. Unsere Welt ist wunderschön. Wir dürfen sie für eine kleine Weile hüten.

Regenbogen

Regenbogen

Aus geducktem Wetterunterstand
in die freien Klärungen zu dringen:
Land war klar wie klare Flüssigkeit;
jeder Hof fing an, sich zu besingen,
so als wäre größtestes Vollbringen
heimlich in geringen Dienst gereiht.

Und dann wandten wir uns: siehe: vor
Regenprunk verbrauchter Finsternisse
mit der Flutung jener Himmelsrisse
hingebognes Augentor.
Drunter klarer noch das linke Land:
ernst, in einem Vorgefühl von Abend,
mundhaft schweigend, tief getrunken habend,
und mit starken Blumen zugewandt.

Rainer Maria Rilke, 16.4.1914, Chantilly

Sina hat diesen Regenbogen für uns im Bild festgehalten. Herzlichen Dank dafür!

Menschsein ist schwer

Nachdem am Sonntag kaum jemand gewagt hat, den Tag des Glücks öffentlich zu feiern, ist es beim Frühlingsanfang gestern entspannter gewesen. Morgens ist es jetzt bis zur Uhrumstellung schon lange hell, wenn die meisten Menschen aufstehen. Ich wünsche mir in diesen Tagen Hermine Grangers Zeitumkehrer. Der Versuch, etwas im Garten zu machen, scheitert am pickelharten Boden, dem das Wasser fehlt, an der Masse ungetaner Arbeit dort und an der fehlenden Zeit. Das Emporbringen des Gartens habe ich jetzt auf eine weite Zukunft verlegt und bis dahin ist er eben wild.

Das sonnige Wetter kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im Moment in unzähligen Teams richtig knallt. Nach dem Remotemodus müssen die Menschen sich erst wieder ans Arbeiten vor Ort gewöhnen und finden dort sehr veränderte Bedingungen vor. Manche Firmen haben sich räumlich verkleinert, weil durchs Homeoffice nicht mehr so viel Platz benötigt wurde. Die Menschen haben sich in zwei Jahren verändert. Unser Zusammenleben hat sich sehr gewandelt, wir sind weniger offen, freundlich, zugewandt, achtsam im Umgang miteinander als früher. Wir sind auch viel empfindlicher und reagieren schneller angegriffen und genervt. Nach wie vor  gibt es eine Menge Reizthemen im Zusammenhang mit der Pandemie.

Die schwerste Aufgabe, die wir haben, ist Menschsein. Das ist  ein schweres Unterfangen. Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Dazwischen klafft eine oft große, unüberwindlich scheinende Kluft. Diese Mind behavior gap macht uns Probleme. Das muss nicht sein, denn wenn wir erkennen, dass wir alle auf einem Entwicklungsweg sind, können wir uns auch besser unterstützen. Wenn wir wissen, warum unser Gehirn Schwierigkeiten hat, zwischen „Ist“ und „Soll“ eine Brücke zu bauen, die auch begehbar ist, können wie die Brücke leichter bauen. Grundlage von allem ist liebevolles Verständnis füreinander und für sich selbst, Mitgefühl und die Rückbesinnung darauf, dass wir Menschen im Grunde alle sehr ähnliche Grundbedürfnisse haben, die erfüllt sein wollen.

Geben wir einander die Chance, wieder gut als Teams zusammen zu wachsen. Geben wir uns selbst die Chance, dass wir uns zu den Menschen entwickeln können, die wir sein möchten. Vertrauen wir einander wieder, damit sich jeder in der Gemeinschaft der anderen wieder angenommen und wohlfühlen kann.

Allen einen tatkräftigen Marstag heute.

 

Während Christoph seine Technik auf Vordermann bringt, versuche ich, mal nicht in sehr helle Scheinwerfer zu schauen. Mein Augenmerk gilt beim Filmen einer kleinen schwarzen Kameralinse, durch die hindurch ich zu den Kursteilnehmern Kontakt aufnehme. Ist ein bisschen wie ein Dschinn, der sich in die Wunderlampe begibt, um auf der anderen Seite wieder aufzutauchen und hoffentlich ganz viel Freude, Erkenntnisse und liebevoll verpackten Lernstoff auspacken darf.

Vom Scheitern

Ich bin nicht gescheitert. Ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.

Thomas Alva Edison, 1847-1931

Viele Wege führen zum Ziel, der von Heike zu diesem Foto! Danke!

Was vom Wochenende bleibt

Alles fängt klein an, nicht nur das, was hinterher gut gelingen wird. Am Wochenende haben wir Einiges angefangen. Mit der Gartenarbeit, die bei uns oft hinten runterfallen wird dieses Jahr und wo wir hoffen, dass die Gartenzwerge ihr Bestes geben. Mit einer Friedwaldführung, die mit dem Kauf einer Grabstätte endete, damit das in trockenen Tüchern ist.

Der Vortrag für Dienstag ist fertig – das Thema wird „Freundliche und liebevolle Kommunikation“ sein und wir starten um 19.30 Uhr im Saal der Alten Synagoge in Kitzingen. Gern dazukommen, an der Abendkasse wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben und dann werden wir hoffentlich wie immer einen wunderschönen Abend an diesem zauberhaften Ort haben!

Das Führungskraftseminar haben wir am Sonntag eingefilmt, das war einer der letzten kleinen feinen Kurs, der noch nicht online verfügbar ist. Wenn bald alles fertig bearbeitet ist, wird dieser superschöne, kleine und motivierende Kurs zur Verfügung stehen. Wir geben Bescheid, wenn er draußen ist.

Der Startschuss fürs Nautilusprojekt ist gefallen. Die ersten Teile sind im Kasten und ab jetzt wird jedes freie Wochenende fürs Filmen genutzt werden. Nebenher schreibe ich meine Kurseinheiten. Es ist krass, wenn man wirklich in der Umsetzung eines Projektes ist, das über Jahre im Kopf und vor allem im Herzen entstanden und gewachsen ist. Dann wird es eines Tages „ernst“ und nach und nach für die Welt sichtbar.

Auch spannend – ich bin ja mitten in den praktischen Prüfungscoachings und jetzt wird bald die Entscheidung fallen, welches der bereits gemachten und noch durchzuführenden Coachings das Prüfungscoaching ist. Die Abschlussklausur wurde verschoben, so steht sie noch an. Lernen fällt gerade mager aus, weil mich die anderen Projekte beschäftigen und ich mehr Zeit fürs Vorbereiten der Kliententermine brauche.

Im Gegensatz zu den Vorjahren sind die Menschen krasser drauf. Sie sind nicht mehr nur verstimmt, sondern sitzen tief in Problemen, vor allem die jüngeren sind schwer belastet. Essstörungen nehmen zu, Ängste sind seit zwei Jahren ebenso wie Depressionen und Burnout auf dem Vormarsch, jetzt kommen die Themen überall voll an. Man merkt die Dauer der Anspannung bei den Menschen. Ich denke, das wird in den nächsten Jahren eher zunehmen als weniger werden, was bedeutet, dass wir uns als Begleiter sehr gut selbst ins Leben zu stellen haben. Mit beiden Beinen gut auf dem Boden, mit klarem Kopf, wachem Geist und liebevollem Herzen. Das ist eine ordentliche Herausforderung. Am Freitag fragte mich jemand, ob ich auch Angst habe – natürlich. Ich habe wie alle Menschen Angst. Wie alle Menschen überfordern mich Dinge, gibt es Tage, an denen ich keine Ahnung habe, was ich machen soll. Ich bin einfach nur geübter darin, mich schneller wieder zu zentrieren. Wie alle Menschen mache ich mir Gedanken über die Welt. Wenn alles über mir zusammenbricht, überlege ich: Was wäre jetzt genau die richtige Frage, die mich weiterbringt? In vielen Fällen ist die richtige Frage die: Tasse Tee gefällig? Erstaunlicherweise lese ich Antworten weniger aus den Teeblättern, sondern der Moment der Auszeit und die Dankbarkeit für dieses köstliche Getränk erinnern mich daran, wie wunderschön diese Welt ist und was für Kostbarkeiten sie bietet. DAS ist der Moment, in dem ich merke, dass ich etwas tun kann, um mit der Situation klarzukommen. Daraus ergeben sich Ministeps, aus vielen solcher Schrittchen wird ein Weg. Oder wie es neulich jemand so treffend formuliert hat: „Wenn du aus dem Loch rauswillst, musst du endlich aufhören zu graben“. Könnte das Wort zum Montag werden.

Allen einen guten, freundlichen und friedlichen Wochenstart.

 

Steffi hat im Gegenlicht fotografiert. Fast hätte ich gesagt: ein typisches Motiv für unsere Gegend.

Kleinigkeiten

Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an.

Sokrates, 469-399 v. Chr.

Danke an Steffi für das farbstarke Foto von der Wertheimer Burg.

Wochenend-Gedanken

 

Die Forderung des Tages war klar – am Morgen erstmal anfangen, den absoluten Saustall im Garten aufzuräumen. Überall stehen die verwelkten Stauden vom Herbst, das Laub liegt hoch. Nicht gedacht hätte ich, dass die Grasmilben bereits aktiv sind, sie hätten auch noch eine Weile warten können. Es ist, wie es ist.

Die Einstellungschecks für die Filmaufnahmen laufen. Da freut es mich besonders, dass mich natürlich beim Rosenschneiden die Dornen gut erwischt haben, das macht sich immer schön vor einer Kamera. Auch da ist es, wie es ist. Natürlich hat es auf meine frischgeputzten Fenster den Saharastaub geregnet, auch da Danke für den Support von oben. Immerhin, der Winterdreck war schon mal weg, jetzt der Sand, wobei sich der theoretisch auch mit dem kommenden Blütenstaub kombinieren ließe. Schauen wir, wann sich Zeitfenster für solche Tätigkeiten auftun, nachdem Fahrdienste für eine OP des Vaters anstehen, das sind die Ereignisse, die dann auch die letzten Lücken dichtmachen mit unbekanntem Resultat. Wie nannte es meine Seelenschwester Gabi diese Woche so schön: Ich denke nur noch für einen Tag mit der Planung. So ist es. Für so durchorganisierte Menschen wie mich eine gewisse Herausforderung, siehe Goethezitat. Anpassungstraining oder „willkommen in der Realität“.

Gestern Abend habe ich versucht, den Blutmond zu fotografieren, doch es ist nichts geworden, zu viele Straßenlaternen bei uns hier oben. Es war beeindruckend zu sehen, so, wie letzte Woche der gelbe Himmel mittags um halb drei. Naturphänomene.

Allen ein schönes Wochenende mit Dingen, die gut tun und Freude bereiten. Auch das darf sein und ist Bestandteil einer guten Gesundheitsfürsorge. Auch das ist eine Forderung des Tages neben manch anderen.

 

Danke an Heike für den schönen Baum. Bald sind die Silhouetten der Bäume nicht mehr sichtbar, wenn sie ihr Blättergewand wieder tragen.

Wochenend-Gedanken

Seit Wochen sind die landwirtschaftlichen Fahrzeuge bereits unterwegs. Viele Gärten in der Nachbarschaft sind schon schick, unserer schaut aus wie sonstwas. Wir haben im Herbst nicht mal das Abschneiden der Stauden geschafft, was fürs Überwintern vieler Tiere ausgesprochen hilfreich war. Und auch jetzt wird der Garten nicht wie geleckt werden, denn wir haben einfach andere Dinge zu tun. Es ist einfach, wie es ist.

Dafür nisten die Vögel in jedem einzelnen Kasten und sammeln alles, was für den Nestbau geeignet ist, ein Gezwitscher ist das, herrlich! Die Krokusse blühen, die Tulpen spitzen heraus, alles treibt und der staubige Regen macht jetzt auch noch viel aus Richtung Einladung zum Wachstum.

Am Wochenende startet Aufregendes: Die Filmaufnahmen für das Nautilusprojekt beginnen. Die ersten Kurseinheiten werden eingefilmt. Der Greenscreen ist fein glatt gebügelt. Ich bin sehr aufgeregt. Das wird das größte Projekt, das wir jemals gestartet haben und es wird auch vom Arbeitsaufwand das umfangreichste. Vielleicht macht man sowas nur einmal im Leben, wer weiß. Am 25. September gehen wir damit an den Start. Es braucht viel Planung, damit etwas entstehen kann, was die Arbeit aus vielen Jahren zusammenfassen wird.

Egal, was immer auch ist: es wird an jedem Tag Abend. Manchmal blickt man auf einen erfolgreichen Tag zurück, manchmal hakt man einen Tag einfach nur ab. Und doch hat jeder Tag seine Wunder und Wunden. Sein Lächeln und seinen Schmerz. Seine seltsamen und lustigen Momente. Mond und Sonne. Von allem etwas. Das Leben ist höchst erstaunlich in seiner Vielfalt und seinen unerwarteten Wendungen.

Zwischen Angst und Zukunftsvorstellungen eiert die Menschheit durch das Chaos, nicht wissend, ob es ein kreatives oder destruktives sein möchte. Ich denke so: Es ist immer ein kreatives Chaos und Menschen sind Wundertüten. Wir können so viel mehr als wir glauben. Davon abgesehen ist es sowieso längst zu spät, um Pessimist zu sein.

Wenn Tulpen unverdrossen wachsen, Vögel nisten, Blätter sprießen – wie kann ich da nicht denken, dass wir für jede Herausforderung früher oder später eine gute Antwort finden können? Ich darf Vertrauen entwickeln, selbst wenn ich das als eine reine Option in den Orbit schicke. Es kann nicht fehlgehen.

Allen einen freundlichen Tag, trotz allem.

Apropos freundlich – am Dienstagabend um 19.30 Uhr ist im Saal der Alten Synagoge in Kitzingen mein Vortrag über „Liebevolle Kommunikation“ – bist du mit am Start? Ich freu mich sehr auf dich! An der Abendkasse wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben.

 

Danke an Sandra für das zauberhafte Vogel-Ginkgo-Foto!

Im Märzen der Bauer

Im Märzen der Bauer
die Rösslein einspannt
Er setzt seine Felder
und Wiesen in Stand.
Er pflüget den Boden
er egget und sät
und rührt seine Hände
früh morgens und spät

Die Bäu´rin, die Mägde
sie dürfen nicht ruh´n
sie haben in Haus
und Garten zu tun.
Sie graben und rechen
und singen ein Lied
sie freu´n sich, wenn alles
schön grünet und blüht.

So geht unter Arbeit
das Frühjahr vorbei
Da erntet der Bauer
das duftende Heu
Er mäht das Getreide
dann drischt er es aus
Im Winter da gibt es
manch fröhlichen Schmaus

Text  aus Nordmähren, 19. Jahrhundert

Im frühen Morgenlicht hat Steffi den Traktor entdeckt – weniger Rösslein, mehr Technik, weniger Pflügen, mehr Holzmachen. Vieles aus dem Volkslied ist heute sehr anders. Danke für dein Foto!