Monthly Archives: Januar 2023

Zeit

Der Sturm fegt übers Land. Der Rosenbogen neigt sich mal wieder bedenklich, egal, wie fest wir ihn zurren, hier oben ist einfach Wuthering Heights. Das ist in der Praxis manchmal spannend, wenn der Wind übers Dachfenster jodelt und die Klienten erstaunt darüber sind, im Tal ist es ruhiger.

Etwas anderes bringt der Sturm auch mit – Erkenntnisse. Ich bin von den Themen des Jahres bislang beeindruckt. Angst, Traumaerfahrung, das Leben nicht mehr leben wollen, zwischen den Welten leben, Auf und Ab, das sind die Themen und das Jahr ist nicht mal richtig gestartet. Uns fallen nun fast drei Jahre Pandemie vor die Füße.

Rutger Bregmans Buch „Im Grunde gut“ ist da eine regelrechte Labsal, wenn ich nach Feierabend darin lese und mir vor Augen führe, dass meine Theorie, dass Menschen grundsätzlich gut sind, nicht ganz so falsch ist. Menschen sind großartig hilfsbereit, wenn es drauf ankommt, sie unterstützen sich, sind kreativ. Sie helfen, wenn sie gebeten werden. Sie übernehmen was, wenn man freundlich fragt. Sie sind interessiert, auch wenn gemeinhin behauptet wird, jedem ginge alles am Allerwertesten vorbei. Das sehe ich nicht so.

Worauf ich meinen Fokus richte, erstarkt. Richte ich ihn auf den Horror, das Negative, die Ausnahmen auf der unangenehmen Seite, stärke ich das. Richte ich ihn auf das Positive, die Güte, die Liebe, die Freude, wird das stärker. Was für eine Welt möchtest du? Und an was willst du glauben, was sich dann also auch manifestiert?

Einen liebevollen Venustag heute!

 

Wir sind alle miteinander so verbunden wie die Zahnräder auf Ursulas Bild. Dankeschön!

Zeit

Angenehm ist am Gegenwärtigen die Tätigkeit, am Künftigen die Hoffnung und am Vergangenen die Erinnerung.

Aristoteles, 384–322 v. Chr.

Zeit und ihr Ablauf – Bäume erzählen grafisch kunstvoll darüber. Danke an Ursula für dieses tolle Foto!

Beziehungsweise Liebe

Was kann man tun, um eine Partnerschaft gut durch die gewaltigen Wogen des Lebens zu bringen? Das ist Thema eines zweiteiligen Seminars an der VHS Kitzingen. Am Dienstagabend war unser erstes Treffen. Es ist so schön, dass viele Menschen hier zusammengekommen sind, um ihrer Partnerschaft neuen Schwung zu verleihen. Wir sprechen natürlich überwiegend über Paarbeziehungen, doch was dort gilt, gilt für jede Beziehung, die wir im Alltag pflegen. Wertschätzung, Offenheit, Verzicht auf Rechthabenwollen und vieles mehr sind mit Sicherheit für alle Begegnungen wesentlich. Wir ergänzen den Input durch kleine Übungen. Was für ein schöner Auftakt ins Kursjahr!

Das erste Coaching des Jahres war gestern – großartig, wenn Teams sich entscheiden, ihre Gesprächskultur zu verbessern, zu reflektieren und Wege zu beschreiten, sich neu und wertschätzend zu begegnen. Ich freue mich, dass inzwischen einige Teams das Angebot der Zusammenarbeit nutzen. Auch für Einzelmenschen ist Coaching oft sehr hilfreich, dafür gibt es bei uns unter anderem Pakete zu bestimmten Themen wie Burnoutprophylaxe und anderes, mehr unter www.seelengarten-krokauer.de

 

Vor zehn Jahren wurde dieses Foto von uns gemacht, das ich sehr mag. Humor und miteinander Lachen gehört wesentlich zu jeder Beziehung dazu. Ein Grund dafür findet sich so gut wie immer. Danke an Karin für das Foto!

Wissen

Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen.

Konfuzius

Hier gingen viele Menschen seit dem 13. Jahrhundert zum Studium ein und aus, darunter Albertus Magnus, Thomas von Aquin, Bonaventura, Meister Eckhart, Marie Curie, Simone de Beauvoir und Françoise Sagan.

Die Sorbonne. Sigrid hat von der Rue des Ecoles aus fotografiert. Danke dir!

Fassade und Realität

Wie viel Mühe geben wir Menschen uns, ein Bild der Welt zu präsentieren, wie wir angeblich sind. Vielleicht steckt hinter dieser mühsam und mit unfassbarer Anstrengung errichteten Fassade ein ängstlicher Mensch, der denkt, er sei nicht gut genug und es wäre schlimm, jemand würde bemerken, dass er nur Mensch ist.

Menschsein ist die größte Herausforderung! Die Erkenntnis, dass wir unsere Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten, Begrenzungen und Großartigkeiten haben, macht uns aus. Wir wollen mit anderen Menschen, mit allen Lebewesen im Grunde unseres Herzens gut auskommen. Mit nichts haben wir Einfluss darauf, was andere über uns denken, immer jedoch darauf, was wir über uns selbst denken. Wenn wir nicht vergleichen, sondern schauen, was uns ausmacht, stehen wir aufrecht, ohne potemkinsches Dorf vor unserem Mitmenschen und laden ihn ein, zu zeigen, was er hat und kann. Zusammen können wir so vieles. Jemand kann etwas, was ich nicht kann – gemeinsam schaffen wir Großartiges.

Erinnern wir uns an unser Menschsein und entlasten uns und andere vom Stemmen krasser Hausfassaden. Was zählt, ist ausschließlich der Mensch. Wer bist du?

 

Die gewaltige Natur ist einfach und genau das macht uns so ehrfüchtig und still. Ob Fels oder Meer, Quelle oder Blatt, Vogelfeder – es ist und es ist perfekt, weil es nicht versucht, etwas anderes zu sein oder zu scheinen. Stephanies Foto ist aus den Schweizer Bergen. Dankeschön!

Kunst und Leben

Die Geschichte von Kunstwerken gleicht oft einem Krimi. Da geht es um Diebstahl, um die Menschen, die die Werke geschaffen haben, um Übermalungen und Neuentdeckung. So ist das auch beim Genter Altar, einem Flügelaltar in Sint Bavo in Gent, der von Jan van Eyck (und vermutlich seinem Bruder Hubert van Eyck) geschaffen und ursprünglich 1432 oder 1435 in der einstigen Pfarrkirche Sint Jans aufgerichtet wurde, eine Stiftung der Familie Borluut.

Der gesamte Altar erzählt dem Betrachter auf seinen verschiedenen Seiten unzählige Geschichten, von Adam und Eva über die Anbetung des Lamms, die Heilige Dreifaltigkeit, die Verkündigung, es gibt musizierende Engel, Johannes Evangelist, Johannes der Täufer, Märtyrer, Heilige und vieles mehr bis hin zu einer Landschaft (bei der mit genauerer Betrachtung unzählige Heilpflanzen auftauchen!). Man kann sich sehr lange Zeit allein mit dem Anschauen der Darstellungen beschäftigen.

Nicht selten ist das übrigens eine Aufgabe, die Klient:innen von mir bekommen – die Betrachtung von Kunstwerken kann uns helfen, uns darüber bewusst zu werden, dass Menschen zu allen Zeiten Ängste, Sorgen und Nöte hatten und wie sie sich im Vertrauen übten. Zahllose Bildwerke sind wie Seelennahrung auch für uns heute, so wie auch Werke von Caspar David Friedrich wie „Der Mönch am Meer“, „Wanderer über dem Nebelmeer“, die Sixtinische Madonna von Raffael oder der Vergleich der David-Köpfe von Michaelangelo und Bernini – alle sind aufschlussreich und heilsam.

Kunst ist für uns Menschen in jeder Form lebens-not-wendig, sie wendet innere Not. Drum gern mal bewusst in die Kirchen und Museen gehen auf der Suche nach Antworten auf Fragen, die die Seele oft vergeblich stellt.

 

Allen einen tatkräftigen Dienstag.

 

Das Herz des Menschen

Das Herz des Menschen ist sehr ähnlich wie das Meer, es hat seine Stürme, es hat seine Gezeiten und in seinen Tiefen hat es auch seine Perlen.

Vincent Van Gogh, 1853 – 1890

Das Meer ist zu allen Jahreszeiten schön. Danke an Theresa für das Foto!

Dankeschön!

Ein schönes Wochenende. Am Samstag gab es die Zukunftsparty mit Übungen, die uns mit unserer Zukunft verbinden, Austausch in kleinen Gruppen, Tanz und Schreibaufgaben zu unseren Herzenswünschen. Eine Einstimmung für unseren Kurstag gestern über „Meisterschaft und Manifestation“.

In erster Linie bedeutet das Arbeit. Manifestation kommt von manus, dem lateinischen Wort für Hand und besagt, dass wir dafür was tun, nicht bei irgendeinem Universum was wünschen dürfen. Dazu brauchen wir kein „so hätte ich es gern im Leben“-Mindset, sondern Antworten: Was bin ich bereit zu tun, damit ich das umsetzen kann, was ich machen möchte und wie kann ich am Alltag messen und prüfen, ob der Weg richtig ist? Das ist schlichtweg Arbeit, erfordert Disziplin und die klare Erkenntnis: Ein Fisch schwimmt perfekt, ein Vogel fliegt super und ich bin dann froh, wenn ich das mache, was ich am besten kann, nicht das, was en vogue, schick oder sonstwie angesagt ist.

Viele mögen das Wort Disziplin nicht, in dem der Schüler steckt (discipulus) – wir sind Lernende in der Lebensschule. Damit wird beschrieben, dass wir gute Routinen des Übens brauchen, als Gegengewicht dazu Zeit, unseren Geist und unseren Körper zu nähren und ausreichend zu schlafen, um Burnout und mentaler Überlastung vorzubeugen.

Herzliche Einladung für morgen, 19.30 Uhr in die Alte Synagoge in Kitzingen zum Seminar der VHS „Wie Partnerschaft gelingt“. Anmeldung bitte über den Link: https://www.vhs.kitzingen.info/programm/gesellschaft.html?action%5B93%5D=course&courseId=581-C-22H16125KT&rowIndex=4

 

Allen einen freundlichen Start in die zweite Woche des Jahres.

 

So schaut es vor und hinter den Kulissen aus, zwei Minuten, bevor die Zukunftsparty startet. Danke für den tollen Abend!

Was dir gehört

Was vergangen ist, ist vergangen, und du weißt nicht, was die Zukunft dir bringen mag. Aber das Hier und Jetzt, das gehört dir.

Antoine de Saint-Exupéry, in: Der kleine Prinz

Stephanies Foto nimmt uns mit in einen ganz besonderen Hier-und-Jetzt-Moment.

Wie Partnerschaft gelingen kann

 

Gestern war der traditionelle Aufräumtag des Weihnachtsschmucks. Und wie immer nutzen wir die Zweige, um die Rosen abzudecken, damit nichts erfriert, wenn der Winter kommt. Der Umbau des Wohn- und Arbeitszimmers wird an dem Wochenende mit den neuen Schreibtischen abgeschlossen. Dann ist das Räumchaos geschafft.

Heute Abend ist unsere Zukunftsparty. Darauf freue ich mich seit Wochen. Die Teilnehmenden werden als ihr künftiges Ich erscheinen, ich bin gespannt. Morgen geht es im Seminar um die Frage der Meisterschaft und den Weg dorthin. Das wird ein richtig, richtig spannendes Wochenende.

Gern vormerken: Nächste Woche am Dienstag und dann am 17. 1. findet im Foyer der Alten Synagoge Kitzingen das Partnerseminar „Beziehungsweise Liebe“ statt. Wir schauen uns an, was gelingende Beziehungen ausmacht und wie wir das im Alltag umsetzen können. Für das Seminar bitte unbedingt direkt bei der VHS Kitzingen anmelden: https://www.vhs.kitzingen.info/programm/gesellschaft.html?action%5B93%5D=course&courseId=581-C-22H16125KT&rowIndex=4

Allen ein wunderschönes erstes Wochenende im neuen Jahr!

 

Die Treppenhäuser im Goetheanum in Dornach sind wunderschön.

Verrinnende Zeit

Verrinnende Zeit. Jede Sekunde, die vorüber ist, ist unwiederbringbar. Hoffen wir, dass wir unsere Sekunden mit Gegenwart füllen und zwar mit einer, die sich für uns stimmig anfühlt. Das gesprochene Wort, der abgeschossene Pfeil sind nicht mehr zurück zu holen und sie sind in Sekundenbruchteilen losgelassen, um vielleicht viel Schaden anzurichten.

Zeit, die uns vollenden kann – weil wir reifen, erkennen, wachsen, loslassen und hoffentlich immer präsenter werden, die Fesseln der Vergangenheit immer mehr zurücklassen und versuchen, aus diesem einen Moment, in dem ich jetzt gerade bin, das Beste zu machen.

In diesem Moment kann ich vielleicht ohne Schmerz, ohne Wahrnehmung für Angst und Sorge sein, einfach nur einen Atemzug tun und dann den nächsten. In diesem Moment kann ich entscheiden, Frieden im Herzen aufzurufen. Ein Kriegsbeil zu begraben, mich zu erfreuen an dem, was ist.

Allen einen kostbaren Freitag voller wunderbarer Zaubermomente.

 

Mit Frost überzogen – eine Momentaufnahme von Beate. Danke!

Handvoll Sand

Denn es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht und zerstört wie die Handvoll Sand, sondern als etwas, das uns vollendet.

Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste

Beate hat dieses Wüstenfoto mitgebracht, herzlichen Dank dafür!