Yearly Archives: 2023

Menschen sehen

Man wird nur dadurch dem Menschen gerecht, dass man in jedem Einzelnen einen neuen Menschen sieht.

Rudolf Steiner, 1861–1925

Einer der vielen Ausblicke aus einem Fenster des Goetheanums in Dornach.

3014 Mal Danke

3014 Beiträge finden sich im Blog auf unserer Homepage. 3014 Mal habe ich mir Gedanken zum Tag gemacht. Manchmal betrifft es Kurse, Geschichten aus dem Alltag, Gedanken zu den Themen, die derzeit bewegen. 3014 Fotos habe ich von lieben Menschen geschickt bekommen (Danke für euren Support), sie sind wie meine „Außenaugen“ und senden mir Eindrücke von den Orten, an denen sie unterwegs waren. So ist jeder Beitrag immer eine gemeinsame Tätigkeit – ein Foto, das in 50% der Fälle den Inhalt des Textes anstößt, weil es eine ungewöhnliche Perspektive bietet, und der Text. Damit das vor eure Augen kommt, braucht es Programmierer, Strom, Datennetze und vieles mehr. Unsere Kommunikation – mein Wort findet dein Auge und hoffentlich dein Herz – ist die Leistung vieler Menschen. Danke, dass ich 3014 Mal diese Unterstützung bereits bekommen habe.

 

Von Herzen einen schönen Wochenteilungstag für dich mit der Beweglichkeit von Merkur und vielen Freumomenten – von Herz zu Herz.

 

Sigrids Blumengruß geht heute an alle, die ein wenig Farbe und Freude im Tag brauchen können. Danke für dein Bild!

Viel Erfolg allen Prüflingen!

Morgen ist es wieder soweit – in ganz Deutschland treten die Teilnehmenden der Prüfungen zum Heilpraktiker für Psychotherapie (und zum Heilpraktiker) an. Eine schriftliche Prüfung ist erforderlich, dann folgt nach Bestehen die mündliche Prüfung. Zuvor intensive Vorbereitungszeit, möglichst bereits therapeutische Ausbildung(en), Selbsterfahrung und das Aufräumen eigener Baustellen, betriebswirtschaftliche Informationen und vieles mehr, das Berufsbild ist vielfältig. Mit welchen Menschen möchte ich arbeiten? Welche Krankheitsbilder sollen mein Spezialgebiet werden? Welche Techniken liegen mir?

Es ist ein Beruf mit sehr viel Verantwortung, die Arbeit braucht Sorgfalt, Geduld, profunde Kenntnisse der Krankheitsbilder und sehr viel Wissen, wann die eigene Kompetenz nicht reicht, sondern andere Berufsgruppen dazukommen müssen.

Seit 2009 unterrichte ich angehende Heilpraktiker für Psychotherapie mit Freude und viel Erfolg. Wer gern den Beruf erlernen möchte – wir starten am Freitag, 27. 10., online den nächste LIVE-Ausbildungsgang. 26 Freitage von 16 bis 21 Uhr erarbeiten wir uns den Prüfungsstoff. Wer die Ausbildung in seinem eigenen Tempo machen mag, kann das über unseren Onlinekurs gern tun. Alle Infos hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/hpp/

 

Den Kandidatinnen und Kandidaten morgen drücken wir herzlich alle Daumen, wir wünschen euch eine gute, erfolgreiche schriftliche und in wenigen Wochen eine erfolgreiche mündliche Prüfung! Alles Gute!

 

Die nötige Ruhe wie auf Gabis Foto schicken wir allen nervösen Prüflingen von Herzen! Danke für das Foto, Gabi!

Herbstliches

Es ist nun der Herbst gekommen,

Hat das schöne Sommerkleid
Von den Feldern weggenommen
Und die Blätter ausgestreut,
Vor dem bösen Winterwinde

Deckt er warm und sachte zu
Mit dem bunten Laub die Gründe,
Die schon müde gehn zur Ruh.

Durch die Felder sieht man fahren
Eine wunderschöne Frau,
Und von ihren langen Haaren
Goldne Fäden auf der Au
Spinnet sie und singt im Gehen:
Eia, meine Blümelein,
Nicht nach andern immer sehen,
Eia, schlafet, schlafet ein.

Und die Vöglein hoch in Lüften
Über blaue Berg und Seen
Ziehn zur Ferne nach den Klüften,
Wo die hohen Zedern stehn,
Wo mit ihren goldnen Schwingen
Auf des Benedeiten Gruft
Engel Hosianna singen
Nächtens durch die stille Luft.

Joseph von Eichendorff

Stephanie schickt diese wunderschöne Herbststimmung. Danke für das Foto!

Von Sinnen

Grandioses Wochenende mit Kerstin Rosenberg als Dozentin in der Fortbildung zum Thema Diätetik und Reinigen im Ayurveda. Hier kommt vieles zusammen – Freude am Kochen, Wissen, Erfahrungsheilkunde, Einsatzmöglichkeiten, Indikationen, Gegenanzeigen und – Sinne nutzen! Wir sind sinnlich abgestumpft, lediglich Sehen wird traktiert mit ständig wechselnden Eindrücken auf viel zu kleinen Bildschirmen, die das Auge einfrieren, weshalb Augentropfen ein beliebtes Accessoire von Bildschirmfehlnutzern sind.

Geschmack und Geruch vernachlässigen wir, weil alles ähnlich schmeckt rund um den Globus. Wie anders sich eine Gurke im Mund anfühlt und ein Radieschen im Vergleich zu Honig! Am liebsten essen viele püriert, damit man nur schlucken, doch nicht mehr kauen muss.

Wer einmal eine Wasserverkostung (okay, mit Wein ist es ähnlich) mitgemacht hat, hat eine Ahnung bekommen, wie verschieden Geschmack sein kann und wie es auf unseren Körper wirkt. Gerüche landen direkt im limbischen System, rufen dort Erinnerungen wach und Emotionen.

Wie wäre es, wenn du heute einmal bei einer Mahlzeit achtsam isst, also nur essen, gut kauen, einen Nahrungsbrei Richtung Magen schicken statt grobe Stücke, die Magensäure ohne Ende brauchen und du dir bewusst machst, ob du schmeckst, was du isst? Was isst du? Etwas Fertiges oder hast du es selbst gemacht? Was bemerkst du? Was bemerkst du mehrere Stunden nach dem Essen?

Einen feinsinnigen Start in die neue Woche!

 

Für den Monk in uns hat Gabi ihr Gemüse überschaubar vorbereitet. Danke für das Foto!

Herbststimmung

In meines Wesens Tiefen dringen

Erregt ein ahnungsvolles Sehnen,

Dass ich mich selbstbetrachtend finde,

Als Sommersonnengabe, die als Keim

In Herbstesstimmung wärmend lebt

Als meiner Seele Kräftetrieb.

Der Wochenspruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner. Allen einen guten Start!

Stephanie hat den fantastischen Farbenhimmel dieser Tage im Bild festgehalten. Vielen Dank dafür!

Einfach mal was Neues lernen

Klasse Auftakt am Freitag bei einem Seminar, mein erstes Hybridseminar. Ein Teil der Gruppe sitzt vor Ort in Wien und der Rest verteilt sich in Deutschland. Diätetik in der Ernährung – wie kann Nahrung Heilmittel sein? Das ist für mich als Heilpraktikerin für Psychotherapie ein durchaus wichtiges Thema, denn ich sehe, wie sich Menschen auch mental-psychisch erholen, wenn sie körperlich gut aufgestellt sind und genug schlafen. Besserer Schlaf ist oft der erste Schritt zur Gesundheit – das weiß jeder aus eigener Erfahrung.

Viele Botenstoffe wie Serotonin, das an unserem Gefühl von Glück beteiligt ist, werden zum Teil im Darm hergestellt, dort ist auch der Sitz unseres Immunsystems, insofern ist ein Augenmerk auf dem gesunden Darm hilfreich. Ehrlich gesagt sehe ich kaum Menschen mit einem gesunden Darm oder frei von Problemen in diesem Bereich, es wird darüber nicht gesprochen.

Samstag und Sonntag werden intensive Lerntage für mich mit viel Input, Austausch, spannenden Mitlernenden und vielen Ideen für den praktischen Alltag.

Heil-Nahrung

Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.

Hippokrates von Kos, 460–370 v. Chr.

So sah es beim Ayurvedawochenende im Sommer aus – Wurzelgemüse wurde gekocht und vor dem Genießen steht das Schnippeln.

Schräges Jahr

Eine Kollegin sagte gestern: „Das ist so ein schräges Jahr“. Trifft es gut. Eines von einer Reihe schräger Jahre, die uns bevorstehen, vermute ich. Das ist das neue Normal.

Wir sind konfrontiert mit Herausforderungen auf allen Ebenen, körperlich, seelisch und geistig und deshalb ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder einmitten, für ausreichend Auszeiten in der Natur und Ausgleich sorgen und dennoch immer wieder bereit sind, uns ins Abenteuer Leben mit aller Kraft zu stürzen.

Ich stürze mich an diesem Wochenende das erste Mal seit langem in ein Seminar für mich zur Fortbildung, ein Hybridseminar mit Menschen, die in Wien vor Ort im Kurs sind und anderen wie ich, die online zugeschaltet sind. Es wird um Diätetik und Nahrungsmittelkunde gehen, Teil einer umfangreichen Ausbildung, weil aus meiner Erfahrung heraus viele psychische Probleme ihre Ursache in mangelnder Darmfunktion haben. Schwierige Ernährung, zu wenig Schlaf, kaum Bewegung – das sind die Stellschrauben, an denen jeder hoffentlich selbst etwas drehen könnte. Hier hat jeder einen Schlüssel zu einem besseren Leben in der Hand.

 

 

Form und Farbe als Gestaltungselemente – in Beton! Blick ins Goetheanum in Dornach.

Das ist der Herbst

Das ist der Herbst

Das ist der Herbst; die Blätter fliegen,

Durch nackte Zweige fährt der Wind;

Es schwankt das Schiff, die Segel schwellen –

Leb wohl, du reizend Schifferkind! –

Sie schaute mit den klaren Augen

Vom Bord des Schiffes unverwandt,

Und Grüße einer fremden Sprache

Schickte sie wieder und wieder ans Land.

Am Ufer standen wir und hielten

Den Segler mit den Augen fest –

Das ist der Herbst! wo alles Leben

Und alle Schönheit uns verlässt.

Theodor Storm

Die Kissenparade unter dem Reetdach hat Sigrid entdeckt. Danke für dein Foto!

Brücken sind Verbindungen

Brücken – Verbindungen werden geschaffen. Zwischen Insel und Festland, Ländern, über Flüsse hinweg, die früher oft Trennlinien waren. Zwischen Menschen. Jeder von uns kann Brücke sein, es braucht nur Bereitschaft dazu.

Oft wissen wir nicht, wie wir helfen können. Gestern schilderte mir das eine Klientin, deren Mann verstorben ist. Die Menschen fragen, wie es ihr geht, ob sie helfen können und sie traut sich nicht, manchen zu sagen, dass sie gern ihre Ruhe will oder Hilfe anzunehmen. Ich habe ihr vorgeschlagen zu probieren, ob sie nicht nach einem gekochten Eintopf oder einer Suppe fragen kann, das würde wirklich helfen, denn auch die Kinder trauern um ihren Papa. Hilfe bei dem vielen Papierkram, bei der Steuer, Anträgen von Waisenrente –all so etwas. Sie schaute mich an und meinte: „Daran hab ich noch nicht gedacht. In meinem Bekanntenkreis sind viele, die sich damit auskennen, die haben selbst erst einen Trauerfall gehabt und wissen, was ich tun muss, sind fit in Steuer und vielem mehr.“ Sie hatte geglaubt, alles allein bewältigen zu müssen und um Hilfe zu bitten sei Schwäche.

Wer eine Brücke braucht, möge um die hilfreiche Hand bitten und wer eine Brücke sein kann, biete es an, dann findet sich oft ein guter Weg.

 

 

Rosen und Äpfel

Über Rosen lässt sich dichten, in die Äpfel muss man beißen.

Johann Wolfgang von Goethe

Derzeit trocknen Apfelwürfel, damit wir im Winter das Müsli aufpeppen oder leckeren Apfeltee kochen können. Gut, wenn man einen Garten hat.

Am Widerstand wachsen

Wind und Wehen hatten wir gestern, die Schwüle ist weggefegt für ein paar Tage.

Irgendwo habe ich gelesen, dass die Bäume im Forschungsprojekt, bei dem man unter Schutzatmosphäre schaut, was anbaubar ist vielleicht mal im Weltall, alle bei einer bestimmten Höhe umfallen, weil sie keine tiefen Wurzeln bilden, wenn der Wind fehlt. Darüber habe ich sehr lange nachgedacht und Morgensterns Text darin gut gefunden. Was wir für Widerstand und Blockade halten, ist oft der stärkste Wachstumsmoment. Der Grit im Belag auf der Tartanbahn schafft Widerstand, der uns schneller laufen lässt. Immer wieder stoße ich auf diese Erkenntnis, dass Widerstand stärkt, schneller, besser macht. Es hilft mir an schwierigen Tagen, mir zu sagen – ich wachse, ich werde besser, ich entwickle mich.

Wo hast du gerade heftig Widerstand, magst vielleicht alles hinwerfen, verzweifelst? Was, wenn das gerade das Geschenk des Lebens an dich ist, damit du den nächsten wirklich großen Schritt tun kannst?

 

Einen freundlichen Wochenteilungstag dir.

 

Stephanies Foto schenkt Weite, Freude und Staunen ob der Wunder der Natur.

 

Wind und Sturm

Was wärst du, Wind,
wenn du nicht Bäume hättest
zu durchbrausen;
was wärst du, Geist,
wenn du nicht Leiber hättest,
drin zu hausen!
All Leben will Widerstand.
All Licht will Trübe.
All Wehen will Stamm und Wand,
dass es sich dran übe.

 

Christian Morgenstern

 

Sigrids Foto illustriert das anschaulich. Danke dir!