Yearly Archives: 2023

Traumgärten

Heilkräutergärten müssen kein bisschen ausschauen wie ein medizinisch-botanischer Garten, sondern dürfen ruhig eine wilde Mischung eingehen. Hier ein tolles Beispiel vom Hopfensee.

Außen und Innen

An Weltenschönheit sind wir selten hingegeben, dabei finden wir das in jeder Pflanze und Landschaft. Was wir leichter nachvollziehen können ist die Erkenntnis, dass wir jetzt viel im Außen sind, uns das Leben in die Welt zieht und wir uns darin durchaus auch verlieren können. Die Innerung, der Weg nach innen, fällt vielen im Winter leichter.

Beides gehört dazu im Jahreskreis, das Schwingen mit dem Außen und das Zurückschwingen ins Innere. Es ist schön, wenn wir im Außen das Innen im Bewusstsein halten können und umgekehrt wie im Yin- und Yangsymbol, in dem im Einen der Keim des Anderen ruht.

Am Sonntag, 25. Juni, haben wir einen Aufstellungstermin um 11 Uhr frei – wer gern ein Thema aufstellen mag, möge sich schnell bei mir melden.

Am 27. Juni freue ich mich auf den Vortrag um 19.30 Uhr in der Alten Synagoge Kitzingen im Rahmen der VHS mit dem Thema, wie wir mit unseren inneren Stimmen wie dem Kritiker und anderen umgehen können. An der Abendkasse wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben, ohne Anmeldung. Ich freue mich, euch zu sehen!

 

Allen einen frohen Montag. Dieses Naturwunder hat Stephanie fotografiert. Danke für das Bild!

Verlieren und finden

Es ist in dieser Sonnenstunde

An dir, die weise Kunde zu erkennen:

An Weltenschönheit hingegeben,

In dir dich fühlend zu durchleben:

Verlieren kann das Menschen-Ich

Und finden sich im Welten-Ich.

Wochenspruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner

Diese Woche starten bereits in den ersten Bundesländern die Sommerferien. Für viele gehört der Aufenthalt am Meer dazu. Stephanie hat die Fahrt übers Meer mit der Kamera begleitet, Danke für dein tolles Foto!

Gebäude-Schönheit

Es gibt Gebäude, die einfach schön sind. Sie strahlen bereits von Außen etwas Einladendes aus, fügen sich harmonisch in die Landschaft ein, wirken warm und wohlig. Wenn man so ein Gebäude betritt, spürt man oft auch im Inneren diesen Eindruck von Hülle, Geborgenheit und froher Stimmung. Vielen Menschen geht es so, wenn sie an die Hobbithöhlen in Herr der Ringe-Filmen denken. Architektur ist für uns Menschen viel wichtiger als wir meinen. Grauenhafte Betonsilos, in die Menschen gestopft werden, lösen andere Gefühle in uns aus als Gebäude, die vielleicht auch viele Menschen beherbergen, doch organischer gestaltet sind, mit anderen Materialien, im Außen vielleicht mit mehr Grün – all das macht etwas aus.

Begrünung von Hauswänden schafft nicht nur Wohnraum für viele nützliche Insekten, sondern hilft auch beim Kühlen, vorausgesetzt, die Pflanzen sind sinnig gewählt. Die grüne Hülle summt und brummt und beschattet, sie erinnert uns dadurch auch an die Natur, in der wir Halt und Heilung finden, denn Dr. Wald und Dr. Garten sind die besten Therapeuten für Verstimmungen. Ästhetik durch schöne Formen, Farbgestaltung, Verwendung einladender Materialien etc. ist durchaus für unser Empfinden wichtig, nicht umsonst heißt es „Das Schöne, das Wahre und das Gute“. Allen ein schönes Wochenende in einer Umgebung, die auch im Bereich des Schönen dem Herzen etwas geben kann.

 

 

Eines der zauberhaft bewachsenen Holzhäuser der Klinik Arlesheim. Auf dem Klinikgelände wird bald einer der erstaunlichsten Krankenhausneubauten starten – ein Holzhaus mit organischen Formen, durchdacht, stimmig und schön und passend zu den alten Gebäuden wir das auf dem Foto. Ich bin gespannt, wenn der Klinikneubau fertig ist (https://neubau.klinik-arlesheim.ch/neubauten/neubau-klinik-arlesheim). Ein Ort zum Gesunden darf schön von Außen und Innen sein.

Gute Gesellschaft

Guten Menschen Gesellschaft zu leisten ist die beste Methode, selbst ein guter Mensch zu werden.

Miguel de Cervantes, 1547–1616

Pflanzengesellschaften schützen sich gegenseitig vor Schädlingen. Auch ein Vorteil des Miteinanders. Danke an Sigrid für das Foto!

Begegnungen

Manchmal gehe ich von einem Coachingtermin beschenkt nach Hause, weil mir Menschen mit Tiefgang begegnet sind, die mich berührt und begeistert haben. Menschen, die sich großen Herausforderungen stellen und um Antworten im Chaos ringen, aber nicht mit der Brechstange, sondern achtsam, unter Berücksichtigung vieler Aspekte.

Manchmal ist es ein Coachingtermin, bei dem agile Menschen am Start sind, die sich sagen: Ich muss erstmal nur die grobe Richtung haben und unterwegs sammel ich dann alles dazu, was gebraucht wird, weil ich flexibel bleiben muss mit meinem Team und schnell agieren will, das kann ich nicht, wenn Vorgaben in starren Plänen stecken.

Beschenkt bin ich, dass mir so viele menschliche Qualitäten begegnen dürfen. Wir Menschen sind so unglaublich kreativ und wandlungsfähig. Wieso nutzen wir diese Begabungen nicht kollektiv, um den Planeten zu retten? Was willst du hinterlassen, wenn deine Zeit hier um ist?

 

 

Der Garten findet in diesem Jahr seine eigenen kreativen Wege, ungezähmt von uns. So what, spannend.

Gegen Plagen mancher Art

Des Menschen Kräfte sind zweifach geartet;

Es geht ein Strom von Kräften nach Innen:

Er gibt Gestalt und innres Wurzelsein;

Es geht ein Strom von Kräften nach Außen:

Er gibt das Wohlsein und Lebenslichterhellung;

Drum denke sich als leichten Lichtmenschen,

Wen die Bildekräfte des schweren Körpermenschen plagen.

Rudolf Steiner

Das Riechen an so mancher Heilpflanze und ihre Nutzung kann auch helfen, wenn der Körper leidet.

Sei einfach mal da

Im Alltag sind wir oft defokussiert, verlieren den Zugang zu dem, was wirklich wesentlich ist, worauf wir schauen sollten vor lauter Multitasking (was nicht klappt). So erleben wir Zeit als fraktioniert, weil wir sie selbst splitten, unbewusst: Das Gehirn befasst sich mit der kochenden Milch auf dem Herd, doch wir checken derweil die Nachrichten am Handy. Prompt kocht die Milch über, weil wir glauben, bei der Milch zu sein, in Wirklichkeit aber einen Wutanfall haben über eine Nachricht, die uns ärgert und unsere Aufmerksamkeit vom Herd abgezogen hat. Vieles von unserem Stress ist homemade.

Lösung für manche Fragestellung: Atmen. Innehalten und sich fragen: Was mache ich gerade? Bin ich bei dem, wo ich bin oder woanders? Aufmerksamkeit auf das zurückbringen, was gerade ist. Lächeln. Atmen. Achtsamkeit fokussieren. Lächeln. Atmen. Und staunen, was dann alles möglich werden kann.

Allen einen freundlichen Donnerstag.

 

Der Blick vom Balkon der Elbphilarmonie in Hamburg hat was.

Sommerliche Höhen

Zu sommerlichen Höhen

Erhebt der Sonne leuchtend Wesen sich;

Es nimmt mein menschlich Fühlen

In seine Raumesweiten mit,

Erahnend regt im Innern sich

Empfindung, dumpf mir kündend,

Erkennen wirst du einst:

Dich fühlte jetzt ein Gotteswesen.

Wochenspruch für diese Woche aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner

Den Schmetterling hat Sandra fotografiert. Herzlichen Dank für dieses schöne Bild!

Sprache ist mehr als Worte

Sprachgestaltung ist den meisten Menschen unbekannt. Sie macht Freude, schult das Mundwerkzeug und sorgt für eine andere Wahrnehmung unserer Sprache. „Der Gesang des Meeres“ gehörte zu den Texten, die ich in der Sprachgestaltung kennen gelernt habe. Wir sprachen den Text gern in einem großen Treppenhaus wegen der Akustik. Da wir alle Texte auswendig sprachen, erarbeiteten wir uns mit der Zeit einen großartigen Fundus an verschiedenen Texten, die nicht immer einfach zu merken waren. Frei den Text zu gestalten, auf die Nuancen und das Miteinander zu achten (oder auch das Wechselseitige, wenn wir das in zwei Chören sprachen) ist etwas anderes als vom Blatt abzulesen, was viel Energie nimmt.

Gedichte bekommen auch Klienten von mir in die Hand gedrückt mit der Aufgabe, sich auch mal ein komplizierteres oder längeres Werk zu eigen zu machen, um gegen Gedankenkreisen gute Mittel an der Hand zu haben. Das Aufsagen von Gedichten fokussiert, lehrt uns eine Menge über Rhythmen in der Sprache, Betonung und die Schönheit von Worten. Allein das Wort „Murmeln“ macht lautmalerisch klar, was es bedeutet – ist das nicht zauberhaft?

Unsere Sprache bietet da jede Menge. Purzelbaum, Lindwurm, pitschnass – wenn wir das aussprechen, sehen wir förmlich vor dem inneren Auge, was gemeint ist. Was ist dein Lieblingswort?

 

Einen freundlichen Wochenteilungstag für dich!

 

Gärten kann man auf viele Weisen anlegen. Ein Färbergarten mit Pflanzen, mit denen Stoffe oder Tinten gefärbt werden können, wie hier das Schild vom Goetheanum in der Schweiz zeigt, ist beeindruckend. Wusstest du, dass man auch aus manchem Pilz Tinte machen kann? Falls nein – in der Sommerausgabe der #Holunderelfe findest du dazu Spannendes.

Gesang des Meeres

Der Gesang des Meeres

Wolken, meine Kinder, wandern gehen

Wollt ihr? Fahret wohl! Auf Wiedersehen!

Eure wandellustigen Gestalten

Kann ich nicht in Mutterbanden halten.

Ihr langweilet euch auf meinen Wogen,

Dort die Erde hat euch angezogen:

Küsten, Klippen und des Leuchtturms Feuer!

Ziehet, Kinder! Geht auf Abenteuer!

Segelt, kühne Schiffer, in den Lüften!

Sucht die Gipfel! Ruhet über Klüften!

Brauet Stürme! Blitzet! Liefert Schlachten!

Tragen glühnden Kampfes Purpurtrachten!

Rauscht im Regen! Murmelt in den Quellen!

Füllt die Brunnen! Rieselt in die Wellen!

Braust in Strömen durch die Lande nieder. –

Kommet, meine Kinder, kommet wieder!

Conrad Ferdinand Meyer, 1825–1898

Leuchtturm – Stephanie hat ihn entdeckt. Danke für dein Bild!

Quo vadis, Welt?

Spannende Tage. Ich beobachte, hinterfrage, staune und versuche Klarheit zu bekommen. Planet vor dem Kipppunkt – Menschen erzählen, wie sie sich auf den Urlaub freuen. Absoluter Mangel an vielem – ich bekomme den Tipp: Bestell das doch im Internet. Jemand sagt mir, dass er so viele Erdbeeren in dem Jahr gegessen hat, es reicht. In meinem Garten reifen die erst jetzt. Überlastung wird beklagt, Nachfrage nach der Arbeit: „Ich bin auf Teilzeit, mehr Life weniger Work, ich mach mich doch nicht alle für irgendwen.“ Eine liebe Freundin schickt mir eine Nachricht und sagt „Ich hab grad so viele Fragen an das Leben!“ Ich nicke.

Quo vadis? Bisschen wilde 20er gefühlt, einfach noch einen Schampus aufmachen und eine Runde Charlston tanzen, bevor alles explodiert? Ich mache mir erstmal einen Tee. Der hilft, ein wenig Abstand zu bekommen und mich auf das zu fokussieren, was zu tun ist – den Bruder wickeln, für gutes Mittagessen sorgen und den Raum halten, in dem die Klienten ihren Weg und sich selbst wiederfinden.

 

Diesen Mohntraum hat Sigrid mit der Kamera festgehalten. Danke!

Naturwunder

Kornblumenblau – die Natur ist eine unfassbare Künstlerin, oder? Was derzeit alles an Farben, Formen, Geräuschen und Düften wahrnehmbar ist, ist ein Gesamtkunstwerk.

 

Sigrid hat diese Kornblume fotografiert, Danke für deine Geduld, auf die Hummel zu warten und im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken.

Holla die Waldfee

Anfrage zu einem Kurs: „Geht das nicht schneller oder weniger umfangreich?“ Schnell geht selten etwas, wenn es gründlich und fundiert sein soll. Dinge brauchen Zeit, um verstanden, durchgearbeitet und sicher vernetzt zu sein. Bei einer Ausbildung geht es auch um Persönlichkeitsentfaltung, das geschieht selten über Nacht.

Wir sind alle bequem geworden. Ich habe im Krankenhaus erlebt, womit die Pflegenden konfrontiert werden. Menschen, die vor wenigen Jahren applaudierten und Bedankungsplakate aufgehängt haben, meckern über alles. In Bezug auf Medikamente herrscht Notstand, am 14. Juni werden viele Apotheken streiken, um auf Missstände aufmerksam zu machen, die durch Engpässe und enorm gestiegenen Aufwand dadurch entstehen. Wir haben verlernt, darauf zu achten, dass wir uns im eigenen Land möglichst mit vielem selbst versorgen.

Die Zukunft wird uns erinnern, mehr selbst zu machen, tätig zu werden anstatt Forderungen zu stellen, weil sie nicht erfüllt werden, mit einfachen Mitteln Selbsthilfe zu betreiben. Im 19. Jahrhundert wurden rund 6% der Fläche der Stadt Paris von den Marktgärtnern, den Maraîchers“ mit Hilfe von Pferdemist intensiv bewirtschaftet, sie versorgten die Stadtbevölkerung mit Gemüse. Weshalb glauben wir heute, das ginge in den Städten nicht? Getreidefelder mitten in Berlin wird es nicht geben, doch Gärtnern kann man auf jedem Balkon.

Alles hängt zusammen: Unsere Bequemlichkeit, der Wunsch, overnight ohne viel Aufwand zu bekommen, was wir möchten, sich selbst nicht anstrengen. Damit haben wir uns an den Rand der Vernunft verkonsumiert. Basics wie Ernährung, Erziehung, Pflege und vieles mehr werden wieder in den privaten Fokus rücken, die Bewältigung des Alltags wird künftig anders sein. Gut, wenn man weiß, wie man sich helfen kann. Wie gesagt – über Nacht lernt sich das nicht, es braucht alles Zeit und Einsatz, Interesse und die Einsicht, dass das Not-wendig ist.

 

Allen einen guten Start in die neue Woche mit viel Schwung und Kraft.

Neues Yoga

Garteln ist das neue Yoga. Es erdet nicht nur enorm, sondern lehrt uns auch, dass alles sich gegenseitig fördern oder stören kann.

Blühender Holunder. Manche machen Sirup und Küchle drauf, wir hoffen auf Saft aus den Beeren – Grippevorbeugung vom Feinsten.