Wenn Menschen mit Handicap ohne Tiere aufwachsen, ist es eine spannende Sache zu sehen, wie sie auf Tiere im Haus reagieren. Mein Bruder lernt gerade das Leben mit einer Katze kennen, die derzeit bei uns zu Gast ist. Beide beäugen sich seit Tagen. Die Katze springt ab und an aufs Pflegebett, schaut und zieht sich respektvoll zurück. Wir lassen die beiden ganz in Ruhe, damit sie sich vielleicht annähern – oder auch nicht, alles ist möglich. Erstaunlich: Der Bruder weiß zu jeder Sekunde, wo die Katze ist, wenn man ihn fragt, die Hand zeigt sofort den korrekten Ort an, auch wenn die Minikatze (drei Kilo!) ein Meister im Verstecken ist. Ich lerne viel über die Wahrnehmungsqualitäten kennen in diesen Tagen. Es zeigt mir: Wir wissen nicht immer viel über Menschen, auch wenn wir mit ihnen zusammenleben. Das macht mir bewusst in diesen Tagen, dass Kommunikation einfach das A und O ist. Was denkst du, wie geht es dir gerade wirklich? Womit beschäftigst du dich in diesen Tagen besonders intensiv? Je weniger wir mit den Menschen unserer direkten Alltagsumgebung in gutem Austausch sind, desto mehr machen wir sie zu Möbelstücken oder Inhalten von Schubladen, in die wir sie einsortieren. Alles, was lebt, ist kein Schubladeninhalt, keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Wunder im steten Wandel.
Herzliche Einladung – schau mal heute genauer auf die Menschen deiner Umgebung. Haben sie sich heute schick gemacht? Wo könnt ihr heute ins Gespräch gehen, was bringt euch zum Lachen? Weißt du um die Sorgen, Nöte und Freumomente gerade dieses Menschen jetzt?
Einen liebevollen Venustag heute!
Gabriele hat in der Natur von La Palma genau hingeschaut und das Grün entdeckt. Wo entdeckst du heute Erstaunliches bei deinen Mitmenschen?