Ohne Moos nix los oder: ein rollender Stein setzt kein Moos an.
Danke an Stephanie fürs genaue Hinschauen und Sterne entdecken!
Kennst du das? Du hast ein unkonkretes Gefühl, eine Ahnung, Dinge schon zu erledigen, vorzubereiten, abzuhaken, auch wenn noch gar nicht so richtig die Zeit dafür notwendig wäre. Du machst es einfach, weil du aus Erfahrung weißt – so ein Gefühl bestätigt sich oft. Und dann überrollen dich die Ereignisse und du erkennst, wieso du die anderen Sachen vorbereitet hast. Weil trotz Chaos alles rechtzeitig am Start ist. Da entsteht so eine Dankbarkeit in mir, dass alles trotz sehr viel Unerwartetem Hand in Hand läuft, weil ein Gefühl laut genug war und ich entgegen aller Kopflogik dem Gefühl folgte.
Wenn du irgendwelche Ahnungen hast, Dinge zu tun oder zu lassen, Wege einzuschlagen oder zu vermeiden: Welche Erfahrungen hast du mit deinem Bauchgefühl? Nimmst du es ernst, lauschst du ihm? Gehst du mit deinem Verstand, dem Herzen und diesem Gefühl in Kontakt und triffst dann vielleicht eine andere Entscheidung für den Tag als die ursprüngliche Planung war? Wie stark kannst du dich auf dein Bauchgefühl verlassen? Ist es dir ein treuer Helfer oder stehst du ihm misstrauisch gegenüber?
Einen Tag ohne allzu große Verwirrung zwischen Kopf, Herz, Bauch und Händen dir!
Sandra hat uns diese Augenferien gesendet, DANKE.
Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So musst du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
Johann Wolfgang von Goethe: Urworte. Orphisch
Maike hat das tolle Foto geschickt, Danke!
Manchmal sind Wege versperrt. Wir denken, es geht nicht weiter, das Leben hat uns zu viele Knüppel zwischen die Beine geworfen, wir sehen keinen Option mehr. Manchmal haben wir alles gegeben, doch es reicht nicht, wir reißen das Ruder nicht mehr herum, haben keine Ideen in petto.
Das sind Momente, in denen es still wird in uns. Alles Tun, alles Rotieren schwingt aus, der Atem wird tief, wir geben etwas aus der Hand, lösen den Griff, der kontrollieren soll und es nicht mehr kann. Es ist kein aufgeben, sondern ein aus der Trance erwachen, es schaffen zu müssen. Es ist wie eine Erlösung, jetzt nichts mehr zu tun, weil getan ist, was in der eigenen Kraft steht.
Vielleicht geschieht Unerwartetes – mit einem Mal öffnet sich eine Tür, die vorher nicht da war. Kommt ein Anruf, der neue Perspektiven eröffnet, liest man etwas, das genau das alles entscheidende Wort in den Kopf setzt. Nun sortiert sich das System, sieht man Dinge klarer und die Frage taucht auf – wo war das alles vorher? Es war da, überdeckt vom Tun, das wir in eine bestimmte Richtung gelenkt haben in der Vorstellung, so müsse es doch gehen.
Am Samstag hatten wir in einer Aufstellung so einen Moment, wo alles losgelassen wurde, sich wendete, neue Erkenntnisse aufschienen. Mit einem Mal sortierte sich, was vorher quer lag, neu. Gestern bei unserem Kurstag über Carl Rogers hörten wir vom Wu Wei, das genau diese Erfahrung beschreibt: ist alles getan, lass los, gib es ab. Schau, was geschieht.
Von Herzen eine gute Woche mit Momenten, in denen du ausatmest im Wissen – ich habe alles gegeben, nun darf ich es lassen. Letting go. Dann können Wunder geschehen. Letting come.
Danke an Stephanie für das Foto.
Das Licht aus Geistestiefen,
Nach außen strebt es sonnenhaft,
Es wird zur Lebenswillenskraft
Und leuchtet in der Sinne Dumpfheit,
Um Kräfte zu entbinden,
Die Schaffensmächte aus Seelentrieben
Im Menschenwerke reifen lassen.
Wochenspruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender.
Stephanie ist in der sächsischen/böhmischen Schweiz unterwegs gewesen und schickt dieses Foto. Danke!
Was am meisten Liebe in uns weckt, sollen wir tun, rät Teresa von Avila im 16. Jahrhundert. Vor Jahren warb eine Bank „Jeder hat etwas, das ihn antreibt“. Die Japaner nennen es Ikigai, dein Grund, morgens aufzustehen.
Viele stehen morgens auf, um sich und ihre Familie gut in den Tag zu bringen – ein guter Grund. Viele freuen sich am Morgen auf die Projekte, die sie an diesem Tag angehen wollen – ein guter Grund. Manche glauben, weil sie weder Familie noch Projekte, weder Arbeit noch einen Plan haben, sei das Leben nicht wertvoll. Ikigai bedeutet nicht: Entwickle Lösungen zur Rettung der Welt. Ikigai kann klein sein – was kannst du heute tun, damit die Welt ein bisschen schöner wird? Vielleicht ein bisschen Müll am Flussufer aufsammeln, bei der Tafel mithelfen, einen Zettel aufhängen, ob jemand deine Hilfe bei Hausaufgaben, in Garten oder Haushalt braucht, weil du das gut kannst, ein Lächeln, ein freundliches Wort verschenken. Es gibt etwas, das nur du auf deine Weise tun kannst für andere – und wenn du dich für die ausruhst, die heute nicht dazu kommen.
Was magst du heute tun, was andere nicht können?
Hab einen wunderschönen Tag und einen guten Start ins Wochenende!
Stephanie hat dieses tolle Foto geschickt, Danke!