Yearly Archives: 2024

Lichtesfluten

Ich fühle Wesen meines Wesens

So spricht Empfindung

Die in der sonnerhellten Welt

Mit Lichtesfluten sich vereint

Sie will dem Denken

Zur Klarheit Wärme schenken

Und Mensch und Welt

In Einheit fest verbinden.

Der Wochenspruch für diese Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender von Rudolf Steiner

Jedes Jahr freue ich mich auf diesen Spruch wegen des Wortes „Lichtesfluten“. Genau so ist es derzeit ganz früh am Morgen, wenn die Sonne über dem Hügel aufsteigt. Weniger Licht, dafür Kaffeemühlen in einer duftenden italienischen Rösterei. Danke an Theresa für das Foto!

Erstaunliches Wochenende. Traumasensibilität entwickeln auch im Coaching ist eine große Herausforderung. Sich mit dem Thema Trauma auseinandersetzen, es von der psychopathologischen Seite zu betrachten wie auch die Beschreibung in den Klassifikationssystemen, verschiedene Traumaarten und der heute oft unangemessene Umgang mit dem Begriff und seinem Feld (triggern, das war „voll traumatisierend“ und anderes) war spannend.

Wir haben darüber gesprochen, wie eng die Grenzen zwischen Therapie und Coaching sind und wie wichtig, klar zu erkennen, wo was not-wendig ist.

Es gibt Störungsbilder, die gehören in die Hand von Ärzten und spezialisierten Therapeuten wie beim Thema Trauma. Es gibt Themen, da können HPPs mit guter Ausbildung hilfreich sein. Ich muss klar erkennen, was ich mit meiner Ausbildung und beruflichen Erfahrung leisten kann und was nicht. Auch ein Zusammenarbeiten könnte je nach Fall nützlich sein.

Wichtig finde ich Austausch, Supervision, Weiterbildung und sorgsames Arbeiten. Es geht darum, dem um Hilfe bittenden Menschen das zukommen zu lassen, was nützt. Manchmal ist das schlichtweg die Empfehlung, eine/n Fachärztin/arzt oder Therapeuten/in aufzusuchen.

 

Allen einen freundlichen Start in die letzte Aprilwoche!

 

Vielfalt macht die Welt zauberschön. Was in der Natur gilt, wie Stephanies Foto belegt, gilt auch für das Angebot, das jeder von uns der Welt machen kann. Gebe jeder in seinem Bereich das Beste, dann haben wir jede Menge Möglichkeiten mehr!

Sensibel arbeiten

Ent-Wicklung. Am Farn kann man das so wunderbar beobachten. An diesem Wochenende geht es im Nautilusprojekt um traumasensibles Arbeiten. Was versteht man unter Trauma? Woran erkenne ich das? Wie gehe ich damit um? Wichtige Fragen nicht nur in der Therapie, sondern auch im Coaching. Die Grenze zwischen Coaching und Therapie ist oft schmal und sensibles Arbeiten wird einfacher, wenn man weiß, worauf zu achten ist.

Insofern bedeutet Ausbildung auch, immer feiner und tiefer wahrzunehmen, zu verstehen, dass wir nur etwas sehen können, das uns auch bewusst ist und wie wichtig es ist, sehr sorgsam zu arbeiten.

Am 22. September starten wir im Nautilusprojekt in die nächste Runde. Lass uns gemeinsam die Welt neu erschaffen. https://www.seelengarten-krokauer.de/nautilus/

 

Stephanie hat den Farn entdeckt. Vielen Dank für dein Bild!

Schwellenübertritte

Viele Tore durchschreiten wir im Leben. Schwellenübertritte – von einer Stufe zur nächsten, Entwicklungs-Wege, Herausforderungen, an denen wir scheitern oder sie bewältigen, in jedem Fall wachsen wir. Dass wir Angst vor neuen Schwellen und Toren haben, ist vollkommen in Ordnung, Komfortzone ist manchmal auch schön. Dennoch nimmt uns der Strom des Lebens einfach mit, schiebt uns zum nächsten Durchgang und wir müssen hindurch, ob wir wollen oder nicht. Be water, my friend. Dieser Satz von Bruce Lee mag helfen, denn Wasser scheint weich, nimmt so viele Informationen auf, findet seinen Weg und doch kann es Felsen sprengen.

Allen heute einen freundlich vor sich hinmäandernden Tag ohne zu viele Stromschnellen.

 

Steffen hat das Foto in China gemacht. Danke dir!

Uraltes Raunen

Baumriesen wirken wie riesige Schutzwächter und wer lauschen kann, mag die Geschichten hören, die sie zu berichten haben aus manchmal Hunderten von Jahren.

Stephanie hat diesen wunderschönen Baum fotografiert. Danke!

Einfach normal

Am Dienstag ging es im VHS-Vortrag um das Thema Einsamkeit. Die Menschen tauschten sich intensiv über ihre Erfahrungen aus. Viele schilderten, dass sie durchaus andere ansprechen, doch Abfuhren bekommen. Als wir über „miteinander kochen“ sprachen, kam: „Ich würde lieber Menschen zu Essen einladen, aber nicht zusammen kochen“. Erst nach einmal drüber schlafen ging mir auf, dass Einsamkeit oft dadurch entsteht, dass wir davor zurückscheuen, Alltagsdinge mit Menschen zu teilen oder, auch das war genannt, auch 60 Jahre nach der Kindheit noch in uralten Mustern stecken und Opferrollen einnehmen.

Wir wollen „tolle Sachen“ erleben, doch was wünschen sich Menschen am meisten, die schwer krank sind? „Einen normalen Tag leben mit Kochen, Arbeiten, was lesen, normaler Alltag“. Genau das: Normales Leben, was immer das für jeden auch bedeuten mag. Daran wollen wir andere jedoch selten teilhaben lassen, weil es vielleicht unspektakulär ist, wir im Alltagsfilm zu banal erscheinen, man unsere Macken und Kanten im Alltag sofort wahrnimmt. Und noch was: Wir wollen das fertige Produkt zeigen (das tolle Essen). Was macht am meisten Freude? Das gemeinsame Quatschen beim Schnippeln, das Lachen, wenn es aus allen Töpfen köchelt und das miteinander TUN. Nicht das Hinsetzen und brav essen.

Einsamkeit hat oft die Ursache, dass wir nicht bereit sind, uns als Menschen, die wir sind, zu zeigen, egal in welchem Alter. Wir glauben, es muss „toll“ sein, schick, perfekt. Was im Leben ist perfekt und wann nennen wir ein Leben Leben? Genau dann, wenn es fließt, Spaß macht und leicht ist. Genau dann sind wir authentisch, wir selbst und genau dann in aller Regel alles andere als gelackt, gestylt und perfekt komponiert. Verlassen wir die Truman-Show, sie macht einsam. Mehr echtes Leben, weniger Berührungsangst.

 

Allen einen kontaktfreudigen Tag. Und viel Freude beim gemeinsamen Kochen. Das Brot miteinander teilen ist nicht umsonst auch ein Kultus, von dem unser Wort Kultur abgeleitet ist.

 

Die Kastanie, die Stephanie hier fotografiert hat, hat ihre Kerzen aufgesteckt. Wundervoll! Danke für dein Bild!

Krone ab

Wurzelbehandlung – Gruselwort. 31 Jahre Ruhe im Mund, nun muss eine Krone runter, die höchst lebendige Wurzel eines Zahns mag behandelt werden und dann darf eine neue Krone drauf. Erstaunlich, dass das Ding so lange gehalten hat. 31 Jahre, in denen ich mit einer krassen Trigeminusneuralgie gekämpft habe, die Jahre andauerte. Der Weg hinaus aus der Schmerzhölle war sehr lang. Eines Tages war Ruhe im Kiefer, im Gesicht. Als wäre ich neu geboren. Ich schrubbte Zähne wie ein Weltmeister, achtete auf entspannte Kiefer. Dass die Krone 31 Jahre ihren Dienst getan hat, zeigt die gute Arbeit des Dentallabors damals. Nun ist sie weg, die alte Krone, die Zahnwurzeln sind gespült und mit Medis versorgt, der Nerv stillgelegt. In vier Wochen wiederholen wir das Procedere, dann warten wir wieder und dann erst wird es neue Krönungsfeierlichkeiten geben. Wait and see.

 

Allen einen schmerzfreien und freundlichen Wochenteilungstag.

 

Die Schwertlilien fangen bei uns bald an zu blühen. 2021 war das erst im Juni im Kurpark in Wörishofen soweit.

Schmerz vermeiden

Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen.

Sigmund Freud

Johanniskraut zur Beruhigung der Seele ist ein uraltes Heilmittel, hier ein Exemplar aus dem Kneippgarten in Bad Wörishofen.

Bisschen Glück für dich

„Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“, heißt es. Die meisten müssen erstmal ordentlich ackern, bevor sich etwas auszahlt. Overnight-Erfolge sind meistens die Resultate sehr langer und intensiver Arbeit, die keiner gesehen hat. Viele geben auf, wenn sie sich sehr angestrengt haben und nicht  viel ist passiert. Nicht den Compoundeffekt vergessen – jeden Tag kleine Dinge für sein Ziel tun, es summiert sich dann durchaus und zeigt Erfolge. Dazu braucht es Grit, Ausdauer. Und das Vertrauen, so gut geprüft ist, ob das, was man der Welt geben möchte, auch wirklich das Richtige ist, dass die Dinge ihren guten Weg gehen können. Falsche Idee zur falschen Zeit ist schwierig, der richtige Augenblick ist durchaus auch nützlich. Also – gute Idee, gut dran arbeiten und das Quäntchen Glück, was es braucht, möge heute deine Arbeit begleiten, damit gut werde, was du tust.

 

Beate hat die schlafende Katze entdeckt – so einen erholsamen Nap wünsche ich dir heute auch. Danke für das Foto!

 

 

 

Begegnungsmöglichkeiten in dieser Woche

Um die „Kunst der kleinen Schritte“ ging es am Freitagabend im Ökumenischen Zentrum auf Einladung des Biochemischen Vereins Würzburg (besser bekannt als Schüsslergesellschaft). Schön war, dass sich – wie letzte Woche bei allen Vorträgen übrigens – ein belebter Austausch anschloss.

Diese Woche gibt es zwei Möglichkeiten der Begegung: Am Dienstag um 19.30 Uhr in der Alten Synagoge VHS-Vortrag zum Thema „Einsamkeit“ (ohne Anmeldung, Abendkasse) und am Donnerstag geht es in der Alten Synagoge um 19.30 Uhr um Sprache, das ist ein zweiteiliges Seminar, bei dem wir uns mit Zungenbrechern freuen und genauer schauen, was wir eigentlich im Alltag oft sagen. Hierfür bitte unbedingt bis heute Nachmittag anmelden, direkt bei der VHS Kitzingen. Und klar – in der Praxis sowieso.

Ich habe gesehen, dass wir noch zwei Prüflinge haben – in Stuttgart und in Soest. Diese Woche sind die Daumen für Stuttgart, übernächste Woche für Soest gedrückt. Ihr schafft das!

Ich hoffe, deine Woche hat genug Freumomente. Allen einen guten Start in diese Woche!

 

Blausternchen säumen diese Allee in Hannover. Danke an Theresa für das Foto. Mögen deine Wege blütengesäumt sein in diesen Tagen.

Alles ist gut

Tadle nichts Menschliches. Alles ist gut. Nur nicht überall, nur nicht immer, nur nicht für alle.

Novalis (Georg Philipp Friedrich von Hardenberg), 1772–1801

Diese intensiv blaue Stunde hat Theresa im Bild festgehalten. Danke!