Fasching. Massenveranstaltungen mit entsprechenden Folgen verschiedenster Art. Allen Freude, die daran Freude haben. Ich lese lieber, endlich habe ich ein aktuelles Buch über gutes Benehmen gefunden (Anstand statt Ellbogen). In vielen Köpfen geistert unter Knigge ein Reglement herum, was man wann wie und wo zu tun hat, dabei war Knigge durchaus ein Freigeist, der sich einfach viele Gedanken darüber gemacht hat, wie menschliches Zusammenleben besser funktionieren kann.
Ich empfinde manchmal den fehlenden Anstand als erstaunlich. Wir glauben heute, dass alles erlaubt ist, werden durch die Medien grundgedutzt und Cybermobbing sowie Verunglimpfungen aller Art sind online eine feine Sache – kurz mal was absetzen und weg, welche Konsequenzen manches für Menschen, gar Institutionen hat, ist zweitrangig.
Ich muss nur dann wissen, wie man korrekt einen Hummer zerlegt, wenn ich irgendwo einen essen sollte. Wesentlicher sind mir die Grundhaltungen des Alltags. Höflichkeit, Respekt, Wertschätzung, Aufmerksamkeit sind beste Voraussetzungen, um ein gutes und gedeihliches Miteinander zu schaffen. Ob ein Rock zu kurz oder genau richtig ist, die Farbe eines Hemdes gefällt sind eher Geschmacksfragen. Uns gebricht es schon an den Grundlagen des Miteinanders wie Ausreden lassen, Bitte und Danke und im Grunde Selbstverständlichem, wie jemandem etwas tragen helfen, einen Kinderwagen in der Straßenbahn zum besseren Ein- und Aussteigen mit anheben, kurz hinfassen, wenn man sieht, dass etwas rutscht oder vom Kassenband zu fallen droht – wir bemerken das nicht mal vor lauter Handyschauen und wenn, ist es „nicht mein Problem“. Ja. Solange wir jung, gesund und fit sind, mag das alles laufen, nur bleiben wir das in den seltensten Fällen lebenslang und sind froh, wenn ein achtsamer Mensch eine hilfreiche Hand und ein freundliches Wort anbietet. Höflichkeit und Benehmen erleichtern gutes Zusammenleben.
Gastfreundschaft in köstlich. Danke an Theresa für das Foto!