Yearly Archives: 2024

Ein-klang

In Ein-Klang mit sich selbst kommen – immer wieder kommt die selbstgebaute Körpertambura bei uns zum Einsatz. Bist du innerlich gut gestimmt, also stimmig?

Ein besonderer Raum

„Stille“ war das Thema des Kurstages am Sonntag im Nautilusprojekt. Arbeiten aus der Stille heraus – wie kann das gelingen? Wie laden wir immer wieder Stille in unser Leben ein? Wie gehen wir damit um, dass Stille erst einmal recht „laut“ werden kann in unserem Kopf und wir bemerken, wie belastend die Masse unserer Gedanken ist? Bedeutet Meditation „Ruhe im Kopf“ oder die zu übende Fähigkeit, den Lärm nach und nach lernen auszublenden? Wie gelingt das? Wie verändert sich die Qualität von Gesprächen, wenn wir anstatt mitten im Satz des anderen über die Antwort nachzudenken erst wahrnehmen, was gesagt wird und dann entscheiden, ob wir antworten und was?

Stille ist ein Raum, in dem wir sein können, uns entfalten dürfen, genug Muße existiert, das, was wir in der Stille sind, anzuschauen. Stille macht gute und schlechte Anteile erfahrbar. Stille hilft, sich zu sortieren, nicht mehr Benötigtes abzulegen und Neues einzuladen.

Stille als Meditation und auch Erfahrungen mit Stille in der Natur, beim Betrachten einer Pflanze. Die Erkenntnis: Natur tut uns deshalb so gut, weil sie keine Forderungen an uns stellt, sondern einfach ist. Stille ermöglicht uns das auch – einfach sein. Wer bist du, wenn du „nur bist?“

 

Einen kraftvollen Marstag heute!

 

Stephanie hat diesen herrlichen Baum mehrfach im Jahr fotografiert. Das hier ist die spätere Frühlingsansicht. Danke für dein Bild!

 

Ein Freund

Stille ist ein Freund, der dich niemals verraten wird.

Konfuzius

Stephanie hat diesen herrlichen Baum mehrfach im Jahr fotografiert. Das hier ist die frühe Frühlingsansicht. Danke für dein Bild!

Spiegelwunder

Wir schätzen es, wenn wir mit Fragen konfrontiert werden, über die wir noch nie nachgedacht haben. So ging es uns Freitagabend, als der Physiker Prof. Dr. Johannes Grebe-Ellis das von Claude Monet 1887 gemalte Werk „Das Boot bei Giverny“ zeigte. Darauf sind drei Frauen abgebildet, die sich auf einem Boot befinden und im Wasser spiegeln. Grebe fragte: Worauf schaut das Spiegelbild einer der Frauen? Die Antwort war verblüffend: Sie blickt auf das Spiegelbild von Monet im Wasser, der am Ufer stehend die Gruppe malte. Genauso spannend fand ich Grebes Schilderung, dass jemand in einem Zug mit Beleuchtung hinter einer Zeitung sitzen und einen dennoch durch das spiegelnde Fenster anschauen kann – so etwas fällt uns selten auf.

Es war ein Vortrag im Rahmen einer Physikertagung und eine Veranstaltung der Reihe „Sei der Wandel“, die aus verschiedenen Disziplinen Anregungen gibt, die Welt neu zu betrachten, um Perspektivwechsel zu ermöglichen. Wir staunten. Wir schauen alle täglich in Spiegel, doch was wir wahrnehmen, erkennen wir nicht wirklich. Wenn uns das schon mit unserem eigenen Konterfei geschieht, was nehmen wir dann vom anderen Menschen wahr, wenn wir ihm begegnen? „Sei der Wandel“ ist ein starkes Motto, es ruft zum aktiven  Tun auf.

 

Wo magst du heute einen Unterschied machen für dich und andere? In welchem Spiegel wirst du heute Neues erkennen und wo kannst du einen Gesprächspartner liebevoll spiegeln?

 

Einen erstaunlichen Wochenstart für dich!

 

Spiegelungen im Wasser – wenn oben und unten ineinander wie übergehen. Theresa hat fotografiert, Danke!

Aus Geistestiefen

Die Welt, sie drohet zu betäuben

Der Seele eingebor’ne Kraft;

Nun trete du, Erinnerung,

Aus Geistestiefen leuchtend auf

Und stärke mir das Schauen,

Das nur durch Willenskräfte

Sich selbst erhalten kann.

Rudolf Steiner, Wochenspruch dieser Woche aus dem anthroposophischen Seelenkalender.

Ruhe. Danke an Katja für das Foto!

Entgrenzen

„Entgrenzen“ – Rebekka hat das Wort entdeckt und sich an unsere kleine Adventsreihe erinnert, in der ich euch um Worte gebeten hatte, die euch aufgefallen sind. Entgrenzen – eine Beschreibung allgemeiner Art, wenn festgelegte Grenzen nicht mehr gültig sind, sie aufgeweicht werden oder sie aus aufgehoben bezeichnet werden. Der Begriff wuchert durch viele Disziplinen von Psychologie bis Kunst, Gesellschaft und Wirtschaft.

Wir entgrenzen gerade eine Menge – ungefragt und nicht immer reflektiert. Grenzen werden überschritten, doch bedeutet das nicht Entgrenzen. Zum Entgrenzen gehören meiner Auffassung nach zwei – die „Anwohner“ einer gemeinsamen Grenze. Betrachten sie die Grenze als überflüssig, darf sie weg. Im Geistigen können wir so manche Entgrenzung durchaus einladen und unsere Scheuklappen weiten. Doch wenn Entgrenzung bedeutet, die persönlichen Grenzen von Menschen und die Grenzen, die wir aus ethischen Gründen setzen, ungefragt zu überrennen, wird es unangemessen. Dass Paradigmen hinterfragt werden, ist der Ausgangspunkt jeder Entwicklung. Grenzen missachten kann mutig und wichtig sein oder vollkommen unangemessen. Wie immer kommt es auf den Einzelfall an, globales Be- und Entgrenzen ist nicht sinnvoll und doch sind viele Grenzen schlichtweg überflüssig. Schauen wir genau und prüfen, wo wir im Kopf Grenzen setzen, die überholt sind und nehmen da die Schlagbäume weg.

 

Hab ein freundliches grenzenlos schönes Wochenende.

 

Aus begrenzter Sicht in die endlose Weite – Ursula schickt dieses Foto mit Perspektive. Danke!

 

Glück und Unglück

Glück und Unglück sind Namen für Dinge, deren äußerste  Grenzen wir nicht kennen.

John Locke

Mögen deine Glücksgrenzen weit gespannt sein und die deines Unglücks eng. Klare Ansagen helfen manchmal. Ursula hat dieses tolle Foto gemacht. Danke!

Warum Natur gut tut

Es reicht dir? Du hast zu viel um die Ohren?

Nachvollziehbar. Diese Welt ist schrill, laut und es scheppert sehr.

Zieh dir was Kuschliges an. Suche den nächsten Wald, Park oder die nächste Grünanlage auf. Keine Stöpsel in die Ohren stecken. Keinen Taschenkobold piepsen oder vibrieren lassen. Alle anderen sein lassen. Nur du, die Natur um dich herum und deine Füße. Geh langsam. Atme gemütlich aus. Summ dich durch den Wald. Was riechst du? Was vernehmen deine Ohren?

Weißt du, weshalb dir die Natur so gut tut? Weil sie nichts von dir will und dich einfach sein lässt, wie du bist. Sie ist geduldig, liebevoll, geht ihren eigenen stillen kreativen Weg und jammert nicht. Übrigens – auch du bist Natur.

Hab einen wunderbaren Spaziergang. Dein gesamtes System wird es dir danken.

 

Für alle, die mal wieder in ein Blätterdach mit Sonne schauen wollen – Vorfreude für dich. Dieser herrliche Baumriese steht am Goetheanum in Dornach.

 

 

Ein Ewiges

Wohl ist alles in der Natur Wechsel, aber hinter dem Wechselnden ruht ein Ewiges.

Johann Wolfgang von Goethe, 1749–1830

Auf dieses Foto schaue ich jeden Tag – die Eilenriede in Hannover habe ich als Bildschirmschoner. Danke an Theresa für das Foto!

Ich, ich, ich

„Ich“ – ein erstaunliches Wort, denn nur wir selbst können das zu uns sagen, kein anderer kann uns mit „ich“ benennen. Ein Wort, das derzeit sehr viel umhergeistert. Selbstfürsorge, Selbstliebe und andere Begriffe, die das „Ichbewusstsein“ unterstützen, kreisen im Ich-Kosmos umher. Ab dem dritten Lebensjahr erst können wir „ich“ zu uns sagen, ein Moment, den wir selten erinnern (Jacques Lusseyran konnte das und beschrieb diesen Moment wunderbar in „Das wiedergefundene Licht“). Ab da erst nehmen Erinnerungen zu.

Ich – für mich wirksam im Zusammenspiel mit einem anderen Ich, das ein Ich-Du-Wir ergeben kann. Ich wird übel im Zusammenhang mit Ego aufblasen, wie wir das leider oft erleben in dieser Zeit. „Ich mache, was ich will“. „Ich sorge jetzt für mich“, „Ich bin dran“ – alles okay, wenn dieses Ich beachtet, dass die Grenzen der eigenen Freiheit da enden, wo die des anderen anfangen. Sonst wäre es das richtige Wasser, welches die falsche Mühle antreibt. „Ich“ kann gewaltig selbstsüchtig sein, das ist das eine Extrem, das andere das fehlender Selbstfürsorge. Die  goldene Mitte dürfte ein guter Weg sein. Phasen des gut für sich Sorgens sind bedeutsam und Phasen, in denen das Miteinander, das für einen anderen da sein wichtig ist ebenso. Sie dürfen wechseln wie Ein- und Ausatmen. Dann kann ich mich mit dem omnipräsenten Ich anfreunden.

 

Allen einen guten Selbstfürsorgetag und genug Möglichkeiten, mit anderen Menschen freudig umzugehen.

 

Dieser Vogel ist kein Herdentier, Katja hat ihn entdeckt. Danke für dein Bild!

 

Blind und mechanisch

Das Problem ist, dass wir unser Wissen zu sehr nur auf ein Weniges beschränken. Während des größten Teils unseres Lebens laufen wir blind, mechanisch, in einem Halbschlaf daher und nutzen nur ein Viertel unserer natürlichen Macht von Erkenntnis, die uns gegeben wurde. – In uns existiert ein Wissen von Dingen, die weit über dem liegen, was wir sehen, hören, riechen, berühren, fassen oder uns vorstellen können, ein Wissen, das bis zu Gott reicht.

Meister Eckhart

Stephanie hat diese tolle Morgenlichtaufnahme gemacht. Danke dir!

Gute Wege

Ist dir alles zu viel, zu laut, zu chaotisch und zu hektisch?

Die meisten Menschen erleben die Welt als überwältigend in vielerlei Hinsicht. Die liebste Überwältigung wäre mir das Erleben  der Naturwunder, das wäre im positiven Sinne heilsam. Gemeint ist eher Überforderung. Vieles liegt daran, dass wir Krisen nicht mehr hintereinander abarbeiten, sondern sie gestapelt daherkommen. Die Welt ist eng zusammengerückt durch Vernetzung, deshalb erleben wir in Echtzeit, was vor 300 Jahren mit Schiff und Postkutsche lange Zeit brauchte. Überfordert sind wir, weil wir zulassen, dass unser Gehirn mit Botenstoffen ungesund versorgt wird – so mancher Neurotransmitter sollte durch erfolgreiche Bewältigung von Herausforderungen in gesunder Menge ausgeschüttet werden und nicht durch Scrollen an Bildschirmen.

Konsequenz – weniger Bildschirm, mehr Natur. Weniger negative Nachrichten, mehr auf gute Entwicklungen achten. Mehr Wir, weniger Ego, weil das unsere Verbindungen stärkt. Fürsorge entwickeln und Verantwortungsgefühl.

Wir trainieren im Coaching Menschen inzwischen in Ausdauer, Disziplin und Übernahme von Verantwortung, weil manche das nicht mehr von klein auf lernen und üben können, das alles im Erwachsenenleben durchaus wichtig ist. Wenn wir Zukunft ernstlich auf gute Wege bringen wollen, brauchen wir mehr Sein, Verbindung, Stille, Mut zum Handeln und Vertrauen.

 

Einen entdeckungsfreudigen Tag in der Natur vielleicht für dich?

 

Natur ist immer Wunder. Übrigens – du bist auch eines. Stephanie hat das Foto gemacht. Danke!

Miteinander gut umgehen

In der Natur ist alles miteinander verbunden, stärkt sich gegenseitig und hat im Lauf der Jahrmillionen jede Menge Tricks und Kniffe für einen guten Umgang miteinander erworben.

Stephanie schenkt uns dieses Augenferienbild. Danke dir!

Den Geist befreien

Manchmal sieht man etwas und mit einem Schlag fügen sich lauter bislang unpassende Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammen, der Missing link ist entdeckt.  Das sind Prozesse, die können sehr lange dauern und sie sind wie Dauerschleifen im Kopf, Grübeln und keine Lösung finden ist für das Gehirn richtig Arbeit.

Bewusstes Loslassen und „Outsorcen“ hilft – die ungelösten Fragen notieren und im Sinne Rilkes in die Antworten hineinleben. Das Aufschreiben schafft wieder Freiraum im Kopf, wir haben das Vertrauen, dass nichts vergessen wird und was wir notieren mit der Hand hat eine sehr andere Qualität, als wenn wir es ins Diktiergerät sprechen oder eine Datei auf dem PC öffnen. Manifestation kommt nicht umsonst von Manus, der Hand.

 

Wachsen wir also – nachdem wir alles gegeben haben, um eine Frage zu lösen – in die Antworten hinein, bereit, sie wahrzunehmen, wenn sie sich langsam aus dem Nebel schält.

Allen einen schönen tatkräftigen Marstag.

Die Fragen leben

Sie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.

Rainer Maria Rilke in seinem Brief an Franz Xaver Kappus, 16. Juli 1903

Danke an Stephanie für das Foto!