Sokrates hat in unserem heutigen Zitat eine tiefe Wahrheit ausgesprochen. Es gibt viele Geschichten über das Leid und den Versuch, es gegen ein leichteres einzutauschen, um dann doch beim eigenen zu enden. Für jeden von uns scheint das eine Maßanfertigung zu sein, wobei es ausreichend Zeiten im Leben gibt, da verzweifeln wir an der Last und Art des Leids.
Das Leben ist ein Prozess, wir pendeln nicht nur zwischen Extremen im Inneren, sondern erleben das auch sehr stark im Außen in diesen Monaten. Buddha lehrte den mittleren Pfad, auf dem man wandeln möge, damit man bei sich bleiben kann, ohne zerfetzt zu werden von den Stürmen des Lebens, so, wie das bei unseren Fähnchen im Garten ist, die jetzt tropfend nass und sturmgebeutelt herunterhängen. Mittlerer Weg meint nicht den Weg des Mittelmaßes, sondern der Einzigartigkeit, ruhend in der Mitte seines Wesens.
Unsere Mitte verlieren wir immer wieder. Sie stets aufs Neue anzupeilen und zu erreichen ist manchmal leicht und manchmal kaum vorstellbar.
Allen, die sich gebeutelt fühlen – nichts bleibt, auch nicht die Zeit des Schreckens. Bittet um Hilfe, damit andere wissen, was ihr braucht und euch die Hand reichen können. Allen, die es gut haben – memento mori. Bedenken wir immer, dass wir sterblich sind, von einem Moment auf den anderen. Das Memento mori kann eine gute Leitschnur für unser Handeln sein. Wenn wir versuchen, stets so zu handeln, dass wir jederzeit von der Lebensbühne abtreten könnten und wüssten, dass es gut war, dann ist alles richtig gewesen. Aber leben wir keinen Tag so, als hätten wir noch Abertausende davon, die wir vergeuden können mit Überflüssigem.
Allen ein gutes, frohes Wochenende mit möglichst viel Glück, freundlichen Momenten und wunderbaren Menschen um euch herum.
Wir gedeihen wie diese Sommerwiese, die Ursula dankenswerter Weise fotografiert hat, am besten in einer kunterbunten Mischung. Ist das nicht wunderschön? So kommt jede einzelne Blüte gut zur Geltung und zusammen ist es Freude pur.