Endlich Herbst, wie mich das freut. Meine Lieblingsjahreszeit. Ich liebe den Farbenrausch der Astern, das unendlich zauberhafte Leuchten sich verfärbender Blätter. Heute Nacht bin ich aufgewacht, weil es das erste Mal war, dass die Luft so richtig herbstlich roch – das gelingt bei ausreichender Feuchtigkeit, Kälte und wenn so ein feiner Nebel alles bestäubt (vor allem die Spinnennetze). Da stehe ich und atme Kühle, schau in den Garten, wie die Quitten leuchten, beobachte den Mond, der sehr klar am Himmel steht und die Sterne, die jetzt wieder wie weiter weg scheinen, härter blinken, weil die laue Sommerluft nicht mehr alles verschwimmen lässt.
Zeit der klaren Gedanken. Des Durchatmens. Des Überprüfens der Vorräte, des Einkochens und der Vorratshaltung. Das Gehirn entmatscht sich nach der Sommerwärme, in der es träge ums Überleben ringt. Endlich Klarheit. Endlich Ruhe. Jetzt kann ich mich wunderbar mit allem konfrontieren, was den Sommer über verschoben wurde. Das ist die Zeit, in der die Dinge erledigt werden.
Die Facharbeit für die Kneippausbildung steht an, dazu eine Dokumentation über die Anwendungen der Wickel, Bäder und Waschungen. Lernen für die Abschlussklausur. Der Vortrag für die Primavera Fachakademie im Oktober ist fertig über den Einsatz von Aromatherapie im Praxisalltag. Stück für Stück arbeite ich die Dinge ab, denn viele neue Projekte warten darauf, in Angriff genommen zu werden. Der Alltag braucht wie üblich seinen Raum. Fortbildungen wie Coachingausbildung und Kneipp laufen nicht nebenher gemütlich, wenn man es ernsthaft machen möchte.
Jetzt ist die Zeit für die Stärkung des Immunsystems. Hagebuttenpulver für alle, die schmerzende Knochen und Gelenke haben, wenn es feuchtkalt wird. Vitamine in Form von Früchten und Gemüse. Ausreichend Sonnenlicht für die Knochen. Bewegen! Morgens ist jetzt Tautreten das Geschenk der Natur (achte auf den Weg). Wer nicht schlafen kann, darf sich mit einem robusten Leinentuch nachts mit Essigwasser (so kühl, wie das Wasser aus dem Hahn kommt) abwaschen und ohne Abtrocknen hurtig zurück ins warme Bett – der Schlaf wird schnell kommen. Alternativ nasse Strümpfe anziehen, in kühles Wasser mit einem Schuss Essig getaucht und darüber Wollsocken, damit nichts nass wird – die Füße werden rasant schnell warm und der Kopf wird gedankenfrei, weil das Blut in die Beine wandert. Es gibt so einfache Mittel, mit denen man sich helfen kann. Es braucht nur den Willen, es auch zu TUN.
Genau das ist es – wir wollen viel, pflegen unseren Dopaminrausch der Begeisterung und wenn es ums Umsetzen geht, sieht man nicht mehr viel. Nimm dir eine kleine Sache vor. Mache sie jeden Tag. Beobachte, was geschieht und wo du in wenigen Wochen stehst. Nur eine kleine Sache! Erfolg ist nicht das Wunder, das über Nacht geschieht, weil du brav warst. Erfolg ist die Belohnung, weil du jeden Tag etwas getan hast für dein Vorankommen. Erfolg ist kein Schicksal, sondern das Resultat täglicher Arbeit in der Stille, im Hintergrund, im Kleinen. DAS ist das Geheimnis dahinter. Nicht das one hit wonder, sondern das, was deine täglichen guten Routinen aus dir machen werden.
Welchen Schritt möchtest du in deinen Alltag aufnehmen? Schau einfach, was geschieht, wenn du es täglich tust.
Allen einen liebevollen Venustag und viel Freude mit dem Zauberbuch, das die Natur in diesen Wochen für uns jeden Tag aufschlägt, damit wir uns wieder an das Staunen erinnern, das die Türen zum Himmel zu öffnen vermag.
Ich habe nicht gewusst, dass Gemüsespargel im Herbst so tolle leuchtend rote Beeren hat! Ist das nicht zauberschön?