Der Herbst ist da und damit droht eine neue Welle aus Angst und Druck auf die Menschen. Grundsätzlich kann jeder Mensch Viren übertragen und ohne das zu wissen andere anstecken, auch wenn er selbst vielleicht nicht erkrankt. Was sich aber wahrhaft seuchenartig ausbreitet, ist Angst und das bedeutet: Wer Angst hat, schwächt per se sein Immunsystem. Wer Angst hat, steht unter Stress, Stress ist gesundheitlich ein unglaublich negativer Faktor. Wer Angst hat, hält sich nicht für handlungsfähig, schätzt die Zukunft negativer ein als ohne Angst und rutscht bei kollektiver Infektion mit dem Panikprogramm rasch in ein Gefühl von Sinnlosigkeit. Damit hätten wir die wesentlichen Kriterien der Salutogenese – Sinn, Machbarkeit und Verständnis – ad acta gelegt. Willkommen in der Welt der Pathogenese, das ist die Lehre darüber, wie man krank wird statt gesund. Wir lernen gerade in diesem Bereich sehr viele Lektionen. Meistens ohne dass wir darum gebeten hätten.
Was hält denn nun gesund? In allererster Linie Menschenverstand. Wer krank ist, kuriert sich daheim im Bett aus. Händewaschen ist wichtig. Sich supergut ernähren macht richtig viel Sinn. Jeden Tag an der frischen Luft bewegen ist essentiell. Abhärtung ist die halbe Miete. Gut und ausreichend tief schlafen! Lebensfreude und Freude bei dem, was man tut gehört zu den Monsterboostern. Funktionierende Sozialkontakte, Beziehungen aller Art stärken den Menschen. Und ein Gefühl von Gemeinschaft – wir schaffen die Dinge miteinander, aber nicht im gegenseitigen Beäugen, Bespitzeln, Beschuldigen und Schüren von Angst. Ein gerüttelt Maß an klarem Menschenverstand, Verantwortungsgefühl und guter Lebensstruktur ist hilfreich im Bereich der Lebensordnung.
Es ist die Aufgabe jedes Einzelnen, für seine Gesundheit die Verantwortung zu übernehmen, denn wohin es führt, wenn wir diese wesentliche Aufgabe outsourcen, dürfte inzwischen ersichtlich sein. Es ist die Aufgabe derer, die ein Land führen, klare Informationen zu geben, Ruhe zu bewahren und aufzuhören, Angst zu verbreiten. Ein System, das zu Angst bei seinen Mitgliedern führt, ist kein dauerhaftes, denn Menschen möchten keine Angst haben müssen, sonst reagieren sie mit Ausbruch. Wir müssen keine Angst haben, wenn wir in Ruhe und vor allem mit klaren Informationen agieren. Im Moment trudeln wir relativ kopflos von einer Krise in die nächste und die wahren und wesentlichen Aufgaben bleiben außen vor:
- Anleitungen für die Menschen, wie man gesund bleibt (inzwischen gehört das mit zu meinen Hauptaufgaben, Menschen in den Bereichen Körper, Seele und Geist fit zu machen)
- Klare Sachinformationen, so erklärt, dass man sie begreifen kann
- Einfache Regeln, die nachvollziehbar sind, dann werden sie eingehalten
- Ins Auge fassen der wahrhaft drückenden Probleme: Umwelt und Klima, Entwicklung von Arbeit und Wirtschaft, Internationale Zusammenarbeit in allen wesentlichen Fragen, Pflege, Krankenhäuser, Senioren- und Behinderteneinrichtungen mit ausreichend Personal und Gehalt ausstatten, Bildungssystem auf gute Füße stellen etc. pp.
- Ende der Angstmacherei, stattdessen Unterstützung für alle Programme, die dazu dienen, Menschen lebensfroh und verantwortungsbewusst zu machen
- Dankbarkeit gegenüber all den Menschen, die jetzt geduldig seit Monaten alles mitgemacht haben, bereit, für die Gemeinschaft alles zu geben und die sich jeden Tag so vernünftig wie möglich verhalten, das sind viele Menschen! Sie testen sich oder sind geimpft je nach Ansicht, sie achten auf ihre Gesundheit, nehmen Rücksicht etc. und werden doch kollektiv in die Verantwortung gestellt. Wer einen hohen Antikörperwert hat, braucht eine angemessene Aufklärung, was wirklich nötig ist
- Sicherstellung von Strom, Gas, Wasser für den Winter und die
- Erinnerung daran, dass wir alle fehlbare Menschen sind, die täglich ihr Bestes geben, man dieses Beste aber nicht ausnutzen sollte.
Bitte verhalten wir uns vernünftig, sprechen wir ruhig, klar, verständlich, geben zu, dass wir nicht alles wissen und können und überlegen wir gemeinsam, was gute Wege sein können durch diesen nächsten Winter. Beenden wir die Panikmache und Drohungen aller Art in jedwede Richtung. Angst macht klein und schürt letzten Endes Aggression, die sich auf ungute Weise entladen kann – bauen wir auf Vertrauen, Menschlichkeit und Freundlichkeit. Dann haben Menschheit und Planet trotz und mit Viren Zukunft. Wir sind das allen Lebewesen schuldig, die jetzt mit uns diesen Planeten bewohnen und allen Lebewesen, die nach uns kommen. Beenden wir Hass und Angst. Laden wir das Leben freundlich ein und begegnen wir uns mit Respekt, Wertschätzung und dem Wissen, dass wir alle versuchen, das Beste zu geben. Und der Bereitschaft, voneinander stets zu lernen und anzuerkennen, wenn jemand eine bessere Idee hat – es geht ums Ganze, nicht um Profilneurosen.
Allen ein angst- und virenfreies Wochenende.
An diesem Platz, den Katja für uns fotografiert hat, könnte ich vermutlich Tage sitzen. Danke!