Dämmerungsstille

Dämmerungsstille – herrlich! Meine absolute Lieblingszeit am Tag, wenn sich die Dämmerung niedersenkt wie ein warmes, weiches wollenes Tuch, es blendet den Lärm des Tages langsam aus, fährt in Minischritten das Tempo herunter und lädt ein, einfach still zu sitzen, den Tag ausschwingen zu lassen und durchzuatmen.

Macht keiner? Keine Zeit für sowas? Genau dann wäre das eine herzliche Einladung an dich, dir diese halbe Stunde zu gönnen, so du schon daheim bist von der Arbeit um die Zeit oder vielleicht magst du es am Wochenende probieren. Wenn die Dämmerung über den Horizont kommt, wird die Welt leiser. Nicht im Außen, aber in dir, wenn du es magst. Dann siehst du, wie in den Häusern die Lichter angehen, der Verkehr weiterrauscht, die Hektik in den Vorweihnachtstagen ohne Ende herrscht und weißt: da sitzt du nun. Ganz still. Vielleicht in eine Decke gehüllt. Vielleicht mit einem Tee, ein paar Keksen nach der Arbeit. Kommst daheim an. Lässt den chaotischen Tag los. Ausatmen. Sein. Vor dem abendlichen Haushalt und was immer zu tun ist Momente, in denen man den Himmel bestaunt, dessen Farbspiel in der Dämmerung jeden Tag ein besonderes Geschenk ist, dessen man kaum gewahr wird.

Wer Kinder hat, kann das gemeinsam erleben, im Advent mit einer Geschichte bei Kerzenschein, bevor das Abendprogramm startet.

Ausatmen. Sein. Und wenn es nur zehn Minuten sind, sie machen einen gewaltigen Unterschied im Marathon des Alltags. Zehn Minuten Atmen, Sein, still werden und feststellen – was ist wirklich wichtig?

Fühl dich von der Dämmerung eingeladen, dich wiederzufinden.

 

Stephanie war abends unterwegs – im Moment, wenn sich die Dämmerung und die Nacht die Hand geben. Danke für dein Foto!

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