Die Ohren öffnen für den Morgenruf fehlt unserer Zeit. Menschen leben vor sich hin, als ginge es stets so weiter. Es ist wichtig, die eigene Kraft aufzufüllen, sich Pausen, Aufenthalte in der Natur, Bewegung und Schlaf zu gönnen, doch schwingt das Pendel gern zur Egozentrik. „Steht mir zu“, „mir egal, ich kümmer mich jetzt nur um mich“ vernehme ich oft (es ist sprachlich spannend, wer sich „kümmert“ neigt zu Kummer). Genau hinschauen ist gefragt, Menschen haben nicht überlebt, weil sie nur gut für sich selbst gesorgt haben, sondern weil ein starkes Ich ermöglicht, ein starkes Wir zu bilden. Ich und Ego sind zwei paar Stiefel. Ein stabiles erwachsenes Ich weiß um seinen Wert, sorgt für sich angemessen, fordert und fördert sich, versteht den Unterschied zwischen prä- und transpersonalem Zustand, hat Bewusstsein, Respekt und Liebe für „Welle und Meer“. Übertönt wird das, was tief in der Stille lebt, sanft und dennoch klar daherkommt, vom Geschepper der „das will ich“-Willis, die nicht vom Ich gelenkt werden, sondern vom Ego, das sich vieles einflüstern lässt. Wähle weise deine Haltung, das, was dir Halt gibt.
Guten Wochenstart!