Kommentar gestern beim Öffnen der Läden: „Fenster geputzt, es regnet also.“ So ist das im Haushalt. Kaum gemacht, schon sieht man nichts mehr davon.
Die alte Diskussion, was „wirkliche Arbeit“ ist. Für mich ist es unerheblich, ob es irgendwas im Haushalt ist wie waschen, bügeln, flicken, kochen, saubermachen, Gartenarbeit, meine Arbeit in der Praxis, unserer Schule oder den Bruder pflegen. Andere definieren Arbeit als alles, was man für Entgelt macht.
Ich bin der Auffassung, dass Menschen, die Haushalte führen, Kinder erziehen, Menschen pflegen, im Garten für die Erhaltung der Natur etwas tun einen wesentlichen Beitrag zum Wohlergehen aller leisten. Allein der Kindererziehung sollte in einer zukunftsinteressierten Gesellschaft der allererste Platz eingeräumt werden. Wir sind meilenweit entfernt von einer angemessenen Einschätzung der Zeit, die wir in Familie, Kinder, Erziehung, Pflege, Ehrenamt investieren, betrachten das als „niedere“ Arbeit, selbstverständlich und „das läuft doch nebenher“. Allein unter diesem Aspekt bin ich für ein Grundeinkommen. Kein Haushalt, keine Kindererziehung oder Versorgung kranker und pflegebedürftiger Angehöriger ist ein Nebenherjob, alles sind mit die komplexesten Arbeiten, die man tun kann.
Allen, die jeden Tag viel Zeit in ihren Haushalt, den Garten, die Erziehung der Kinder und die mit ihnen verbrachte Zeit, in Pflege mit allem Drumrum von Angehörigen mit Liebe investieren – Châpeau. Nichts ginge ohne diese „Arbeiten im Hintergrund“. Sie sind kein Hintergrund, sie sind die Basis der Gesellschaft.
An den Treppenhäusern im Goetheanum kann man sich nicht sattsehen in Farbe und Form.