Montage haben es manchmal in sich. So, wie der Mond das Sonnenlicht reflektiert, reflektieren die Mondentage, was Menschen über das Wochenende bewegt hat und was nun wie eine kleine Springflut in ihnen aufsteigt und ihr Bewusstsein erreicht. Da werden manche Dinge hochgespült, die bei Ebbe weit draußen im Meer des Alltags versinken. Bewusstheit ist nicht immer angenehm, aber das Hinschauen lohnt sich. Wenn uns etwas bewusst wird, können wir es oft erst greifen. Wie oft erleben wir ein vages Gefühl, das wir weder zuordnen noch benennen können. Wie gut, wenn Bewusstsein ermöglicht, so ein Gefühl zu erkennen oder einer Situation, einer Person zuordnen zu können. Damit wird es nicht einfacher, konkrete Fragestellungen lassen sich jedoch oft einfacher anschauen als unbestimmte nervige Etwasse, deren Formlosigkeit irritiert.
„Die Sonne bringt es an den Tag“, sagt der Volksmund und meint damit, dass Wahrheit immer ans Licht kommt, bewusst wird. So haben die Montage nicht selten eine spezielle Qualität der Erkenntnis als Reflektion auf das Bewusstwerden. Alles, was wir in uns aufgeräumt haben, schafft Ruhe, finde ich. Wenn wir wieder einen Schritt weiter auf dem mühseligen Pfad der Selbsterkenntnis gewandelt sind, ist das ein guter Moment. Vielleicht kein spürbarer Schritt für die Menschheit, doch für mich als Mensch. Dann bin ich ein Stück näher an meine Wahrheit gekommen, vielleicht an meine Wahrhaftigkeit und vor allem an das, was mich als körperlich-seelisch-geistige Wesenheit ausmacht.
So haben wir genug Energie, um die Kräfte des Marstags sinnvoll als Welle zum Surfen nehmen zu können. In diesem Sinn allen einen schwungvollen Dienstag.
Danke an Steffen für das Foto dieses tollen Baums.