In Manuelas unglaublich tollen Foto spiegeln sich die Blüten in den Wassertropfen. So spiegelt sich in unserem Herzen, unserer Seele alles, was den ganzen Tag auf uns einstürmt. In diesen Tagen staune ich ohne Ende. Über unsere Panik im Land. Über unseren Egoismus, der uns in Apotheken rennen und Vorräte kaufen lässt, während die echten Patienten zu wenig Medikamente haben. Darüber, wie wir uns in rasender Eile in eine Stimmung der Angst bringen lassen. Darüber, welche Macht die Angst in unserem Leben hat!
In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit Michelle Obamas wunderbarem Buch „Becoming“ beschäftigt. Es ist eine Hymne des Optimismus, ausgebildet in einem Zuhause, in dem Michelle Obama aufgewachsen ist, in dem Eltern ihren Kindern eine Menge zugetraut haben. In dem Panik keinen Raum hatte. In dem die Menschen mit ihrer Hautfarbe Probleme hatten und dennoch unverdrossen weitergegangen sind, ein Elternhaus mit Überzeugungen und Drang nach Bildung, denn wer Wissen hat, kommt mit Herausforderungen klar. Die Eltern der kleinen Michelle haben sie ermutigt, ihren Weg zu gehen und sie ist ihn gegangen. Dann trifft sie auf Obama, dessen Optimismus ihn gestärkt hat, all die Anstrengungen, die sein Weg abverlangt hat, zu leisten. Bildung ist der Schlüssel zur Gestaltung der Welt. Herzensbildung ist der Schlüssel zur menschlichen Gestaltung der Welt! Wir brauchen beides mehr denn je.
Wo bleibt unser gesunder Menschenverstand im Umgang mit den Herausforderungen? Wir verfallen in Klimahysterie (und wählen das Wort mit ernstem Hintergrund zum Unwort des Jahres), kaufen Supermärkte leer aus Angst vor einem Virus, verkriechen uns zu Hause aus Angst. In dieser Zeit werden Entschlüsse gefasst, die weitreichend sind. Dinge vorangetrieben, die aufmerksame Augen bräuchten, die sind aber mit dem Checken der Mundschutzmasken befasst.
Wenn wir schon so weit gekommen sind, dass aus Kliniken Masken und Desinfektionsmittel gestohlen werden, wäre es wesentlich sinnvoller, anstatt die Massenpanik weiter anzuheizen, uns daran zu erinnern, wer und was wir eigentlich sind! Wir sind Menschen mit einem Verstand, keine Schafherde! Wir können selbst denken und verantwortungsbewusst Hände waschen und uns korrekt die Nase putzen, dazu brauchen wir keine Verordnung und fette Panikschürschlagzeilen. Wer heute irgendwo hustet, wird sofort isoliert – stellt euch das mal vor! Wir grenzen ohne Ende aus, seien das die Menschen an den Grenzen, die Leute, die gerade eine ganz banale Grippe haben und mehr. Wir haben so viele Probleme auf dem Planeten zu lösen, dass es erstaunt, welche Energie wir in sinnlosen Aktivismus stecken können, offenbar sind genug Energiereserven da.
Liebe Leute – gebt den Menschen, die wirklich an schweren Krankheiten leiden, die Chance, bestens medizinisch und pflegerisch versorgt zu werden. Verhaltet euch entsprechend eines gesunden Menschenverstandes. Macht euch lieber klar, dass das, was euch in wahre Panik versetzen sollte, die Erkenntnis ist, dass ihr euer Leben lang aus Angst vor irgendwas nicht das gemacht habt, wozu ihr geboren seid – um Freude auf den Planeten zu bringen. Um einander die Hand zu reichen, damit Erde ein Wohnort wird, der das Wort wieder verdient. Um uns gegenseitig beim Wachsen zu ermutigen. Um deine guten Ideen zu entwickeln, anstatt Hass zu bebrüten, Angst zu potenzieren und aus den Mitmenschen eine Horde Schafe zu machen, die dem Hütehund folgt, wer immer das dann auch einmal sein soll. WIR gestalten die Welt. WIR kommen mit Viren und den Herausforderungen klar. Jenseits der Angst. Beyond fear, wie es Tina Turner mit ihren tollen Gesangsfrauen auf den Beyond-CDs singt.
Verlassen wir auf der Stelle die Angstschienen, sie führen in den Untergang. Wechselt jetzt das Gleis! Kommt auf die Optimismusseite. Kommt ins Leben! Seid bitte nicht nur am Leben, sondern IM Leben. Gestalten wir es! Machen wir die Welt zu einem Ort, an dem kranke Menschen sich sicher und geborgen, gepflegt und beschützt fühlen. An dem die Erde wieder dicke Humusschichten hat. An dem wir uns gegenseitig beim Wachsen unterstützen, Bildung von Verstand und Herz ihren Platz gleichwertig einnehmen und wir unsere Potentiale entfalten. Wer wahrhaft am Leben teilnimmt, hat realistische Befürchtungen und erkennt Gefahren klar, aber er fällt nicht in Panik, die ein großer Markt für schlechte Geschäfte ist.
Allen einen Venustag, der diesen Namen auch verdient hat. Willkommen beyond fear. Willkommen IM Leben.