Lebe dem inneren Gesetz gemäß, nicht dem, was im Außen manche tun – Mark Aurel hat viele seiner Gedanken niedergeschrieben, obwohl er vermutlich nicht weniger zu tun hatte als Menschen heute. Er achtete jedoch auf einen Ausgleich zwischen otium und negotium, der Pflicht und dem Nichtstun, das er gern mit Nachdenken verbrachte.
Dem inneren Gesetz folgen – das ist nicht einfach. Am Morgen war ein Gespräch mit einer wunderbaren jungen Frau, die schon viel in die Welt gestellt hat, ein Sonnenscheinmensch, der nun studiert und Prüfungssorgen hat. Immer früher am Morgen steht sie auf, um fleißig zu lernen und sie hat sich alles versagt, was Freude macht. Der Tag beginnt am Schreibtisch und endet auch dort. Das, so haben wir heute festgestellt, entspricht nicht ihrem inneren Gesetz. Wer ein Nachtmensch ist und bestens lernen kann, wenn alles außen ruhig ist, sollte das tun, wenn es möglich ist. Wer frühs schon hellwach ist, sollte seine Hauptarbeit in diese Zeit legen. Pausen sind Nahrung fürs Gehirn, wenn wir nur reinstopfen, verwurstelt sich am Ende alles. Ein gutes Essen ist notwendig, denn wenn wir intensiv lernen und denken, brauchen wir sehr viel Energie. Wir werden krank, wenn wir lange gegen unseren inneren Rhythmus, ein Teil unseres inneren Gesetzes, agieren.
Gleiches gilt, wenn wir handeln müssen, obwohl wir nicht denken, dass das richtig ist in dem Moment. Wir tun dann Dinge, obwohl wir überzeugt sind, dass das nicht gut ist. Oft genug serviert uns das Leben postwendend die Quittung für unser Zuwiderhandeln.
Es ist oft klug, sich zuerst zu besinnen und zu spüren: was ist es, was jetzt gerade notwendig ist? Braucht es eine Pause? Braucht es Bewegung? Ein Mittagessen? Oder braucht es auch mal ein „jetzt ist genug geschludert, ich fange an!“
Nehmen wir unsere innere Stimme wieder wahr, bevor sie einmal sehr laut wird und uns mächtig Probleme bereiten kann. Achten wir auf Ausgleich von An- und Entspannung, von Über- und Unterforderung. Umgeben wir uns mit Menschen, die uns innerlich auch in diesen Fragen wachsen lassen und uns die Verantwortung an die Hand geben, unseren Rhythmus zu finden. Wer gegen die Rhythmen seiner Natur agiert, muss früher oder später die Rechnung dafür begleichen.
Allen einen freudvollen Venustag mit Herausforderungen, die anregen und Pausen, die runterfahren.
Das Kneippbecken ist toll, es ist in Oy-Mittelberg zu finden. Jeder sollte sowas Wunderbares in seiner Nähe haben. Das sind Pausen mit enormem Mehrwert für die Gesundheit.