Nutze die Steine dieser Tage

„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen“, befand Johann Wolfgang von Goethe. Das hat sich vielleicht auch der kunstvolle Erbauer des Theilheimer Steingartens gedacht. Am steilen Hang Boden bebauen ist in dieser Gegend schwierig, denn „viel Steine gabs und wenig Brot“. Wohin mit den Fundstücken? Aufstapeln, macht Sinn bei der Menge. Dass man das auf eine kunstsinnige Weise tun kann und so ein kleines Steinparadies schaffen kann, sieht man an solchen herrlichen Initiativen.

Im Augenblick empfinden viele Menschen ihr Leben als Weg, der von einer großen Fuhre Steine zugekippt wird. Seit fast einem Jahr geht alles anders als geplant. Jetzt kann man sich zurückziehen und denken: „Ich wach erst wieder auf, wenn alles rum ist“ in der irrigen Annahme, etwas wäre dann auch „rum“. Die Situation geht nicht einfach „rum“, Augen zu ist ein unguter Weg. Andere verzagen vor der Masse an Steinen, von Maske bis Arbeit, Kinder, Bildung und Gemeinschaft. Wieder andere graben sich im Untergrund durch und stellen ihre eigenen Regeln und Gesetze auf. Jeder versucht auf seine Weise, mit der Situation umzugehen. Wir wissen nicht, was jetzt das Richtige ist. Schwer fällt es uns Menschen, nur reagieren zu können, nicht zu gestalten.

Stimmt das so?

Ich denke nein. Freiheit des Geisteslebens, des Denkens, der Kultur, der Bildung ist nicht an äußere Gegebenheiten gebunden, sondern entsteht in mir selbst. In welcher Form ich mit Menschen Kontakt aufnehme, ist nicht so ausschlaggebend, sondern die Tatsache, dass ich es mache. Wenn die entsprechende innere Haltung vorhanden ist, kann auch ein virtueller Kontakt liebevoll sein. Die Berührungsmomente begrenzen sich auf die Menschen, mit denen man lebt. Das ist schwierig, denn wir ziehen viel Kraft aus Umarmungen, einem liebevollen Händedruck, einer stützenden Hand im Rücken. Ein „virtual hug“ ist kein echtes in den Arm nehmen.

Nutzen wir dennoch die Steine, die uns gefühlt ausbremsen. Jetzt ist die Zeit der Bildung. Vor allem der Herzensbildung, damit wir nicht verrohen, sonst geben wir im Inneren weiter, was wir im Außen erleben. Bilden wir uns beruflich und persönlich fort. Lernen wir, uns gut aufzustellen, stark zu sein im Mentalen, üben wir Offenheit, wenn im Außen alles dicht wird. Weite und Offenheit sind wie Freiheit im Geist beheimatet und der kann niemals eingeschränkt werden.

Freiheit, Liebe, Brüderlichkeit, Menschlichkeit, Werte sind nicht ausrottbar, weil sie als Seelennahrung in jedem einzelnen Menschenherzen als Samen zigtausendfach angelegt sind und jederzeit wachsen können.

Wer mag mitgehen beim LebensKUNSTseminar, das am 30. startet? Wir werden uns bestens aufstellen, um allen Herausforderungen unserer derzeitigen Welt gut gewachsen zu sein. Es gibt noch freie Plätze, Infos und Anmeldung hier: https://www.seelengarten-krokauer.de/lebenskunst/

Dehnen wir unseren Geist, unsere Liebe und unsere Freude aus. Sie sind nicht begrenzbar. Sie vermehren sich unglaublich, wenn man sie verschenkt.

Allen einen bewegenden Merkurtag.

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